Anleitung: synchronisierte Kontakte bei Facebook löschen

Facebook schlägt Nutzern, die den gleichen Doktor haben, andere Patienten als Freunde vor. (Symbolfoto) CC BY-NC-ND 2.0 via flickr/Techniker Krankenkasse

Wer Facebook nutzt, sollte immer wieder seine Privatsphäreneinstellungen überprüfen. Beispielsweise kann man, wie Fusion.net berichtet, bereits synchronisierte Kontakte wieder löschen. Auch wenn man meint, diese Informationen nie preisgegeben zu haben, kann man sich nochmal vergewissern.

Auf dieser Seite können hochgeladene Adressbücher wieder gelöscht werden. Und hier kann man das gleiche mit Kontakten tun, die man über die Messenger-App hochgeladen hat. Man muss allerdings aufpassen, dass man die automatische Synchronisierung deaktiviert hat – sonst werden die gelöschten Informationen wieder hochgeladen. Facebook hat Anleitungen hier und hier, wie man die Funktionen auf Android und iOS abstellen kann.

Über diese Maske lassen sich bereits hochgeladene Informationen wieder löschen
Über diese Maske lassen sich bereits hochgeladene Informationen wieder löschen. (Screenshot: Facebook.com)

Außerdem ist zu beachten, dass die Löschung und Deaktivierung der Synchronisation nur einen geringen Effekt haben kann, wenn der restliche Freundeskreis die fast identischen Informationen hochgeladen hat. Im Umkehrschluss: Je mehr Menschen die Maßnahmen ergreifen, desto besser für einen selbst.

Ob die Daten allerdings durch die Löschung endgültig von den Servern entfernt werden, lässt sich schwer überprüfen. Und da andere weit-verbreitete Apps wie Whatsapp und Instagram auch Daten mit dem Mutterkonzern Facebook austauschen und dabei keinen wirksamen Widespruch zulassen, sollte man daher trotz der hier beschriebenen Schritte keinen guten Datenschutz erwarten.

Welche Auswirkungen solche gesammelten Daten haben können, zeigt die Geschichte, dass Patienten derselben Psychiaterin, sich gegenseitig als Freunde vorgeschlagen wurden. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass Facebook durch den Eintrag der Ärztin in den Kontaktbüchern eine Verbindung hergestellt hat. Schon zuvor gab es auch Hinweise, dass Facebook Freundesvorschläge auf Basis von Ortsdaten macht.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

11 Ergänzungen

  1. Auch effektiv: Facebook nicht benutzen und in uBlock eintragen. Hatte noch nie Probleme mit der Privatsphäre.

    1. Nicht einmal das hilft in allen Fällen, zum Beispiel wenn Bekannte die eigenen Kontaktdaten hochgeladen haben. Da hat man selber wenig Einfluss drauf und kann nur hoffen, dass sie die Privatsphäre anderer schätzen. Die oben genannten Schritte helfen dann hoffentlich etwas.

      1. Ach toll, jetzt raff ich das erst. Muss ich allen meinen Bekannten sagen, dass sie das machen müssen, damit ich nicht in Facebooks DB lande? Scheiße. Das kann doch nicht rechtens sein.

        1. Das ist genau das gefährliche an der Sache, dass mir am meisten aufstößt.
          So muss man z.B. in den neuen Whatsapp-AGBs zusichern:
          „Du stellst uns regemäßig die Telefonnummern […] von deinen [,,] Kontakten in deinen Mobiltelefon-Adressbuch zur Verfügung.
          Du bestätigst, dass du autorisiert bist, uns solche Telefonnumern zur Verfugung zu stellen, damit wir unsere Dienste anbieten können.“
          Ich autorisiere niemanden das zu tun. Meinem Verständnis des Bundesdatenschutzgesetzes nach, machen sich also nun also alle Kontakte strafbar, die meine Daten übermitteln.

          1. Kleiner Tipp, generiere diese Daten gar nicht erst. Sprich benutze die Software nicht oder packe das Smartphone weg und nimm ein altes Nokia, was auch immer. Dann hast Du nur Funkzellenortung das wars. Du hast als Benutzer keinerlei Einfluss, was mit deinen Daten passiert, aber Du kannst selbst auf das Generieren und unwissentliches Mitüberwachen eingehen. Andere verletzen deine Persönlichkeitsreche hunderte Male am Tag. Steig nur mal in die Öffis… Überwachungshölle pur.

            Kein Schutz für den, der das ablehnt. Aber man muss nicht mitmachen. Und in den Öffis kann man zumindest in Berlin auch diese gewisse Spaltung beobachten. Es gibt Vierer, wo nur Smartphonejunkies sitzen und dann die Vierer wo Zeitung gelesen wird. Ich bevorzuge diese Plätze. Somit hat man zumindest eine gewisse Wahl.

  2. Hart, man sitzt beim Psychiater und es lächeln einen plötzlich unbekannte Patienten an. „Ach Sie sind es, der mit der Langzeitdepression. Na ich hoffe Ihnen geht es bald besser.“

    Meine Güte macht den dreckigen Mist endlich mal aus!

  3. No Privacy, Nein Du darfst deinen Freunden auch nicht Deine Nokia-Handy-Telefonnummer geben, oder ihnen einhämmern: „gebe mich nicht in Deine Kontakte-App ein“.

    1. Ja, hat er nicht kapiert, dass das Nokiahandy dort auch nichts nützt. Eine fette Sammelklage dagegen wär mal angebracht.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.