Ai Weiwei-Dokumentation „Never Sorry“ in 3sat-Mediathek

Noch zwei Tage ist die Dokumentation „Never Sorry“ über Ai Weiwei aus dem Jahre 2012 in der 3sat-Mediathek verfügbar.

Vier Jahre stand der chinesische Konzeptkünstler Ai Weiwei unter politischem Hausarrest. Erst seit Sommer 2015 ist das Reiseverbot aufgehoben. Regisseurin Alison Klayman begleitete Ai Weiwei über drei Jahre hinweg bei seinem permanenten Spagat zwischen Kunst und Politik.

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(Gefunden bei Mediasteak).

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4 Ergänzungen

  1. Wer ist der nächste Chinese, der uns hinter die Mauer blicken lässt oder uns vorführt was auf der Mauer passiert. Ich schwebe nicht auf einer Wolke, aber ich sitze manchmal darin und frage mich warum ich so wenig sehe.
    Euer AU WAU WAU (Pekinese aus Mainz am Rhein)

    1. Danke für den Link!

      Ich bin ein Fan von Ai. Habe im Gropiusbau die einmalige (erlaubte) Gelegenheit genutzt, seine Kunstwerke während des Publikumsbetriebs zu fotografieren. (Und ich werde sie, mit einigem zeitlichen Abstand auch veröffentlichen.) Denn im Gegensatz zu den Aufnahmen aus dem Ausstellungskatalog sind diese Fotos „frei“ zur nichtkommerziellen Veröffentlichung. Der Veranstalter hat sich vorher mit Ai geeinigt, dass Besucher fotografieren dürfen und die Bilder auch veröffentlichen können: Für mich eine kleine, aber bezeichnende Episode/Geste bezüglich der politischen Ausrichtung des Künstlers.

      Und noch eine weitere Episode: Die Wochenzeitung „Die Zeit“ hatte in diesem Rahmen ein Interview mit Ai geplant (und auch veröffentlicht), dass eigentlich voll in die Hose ging: Die Zeit hat mehrfach in der Wunde gebohrt, die seine Herkunft auftat: China und seine Freiheitsbeschränkungen. Die Zeit hatte gehofft, aus ihm irgend welche wegweisenden und riskanten Anmerkungen zur Diktatur herauszukitzeln. Wer genug Vernunft hat, oder vergleichbare Bedingungen aus der DDR kennt, weiß, dass Ai so etwas nicht beantworten kann und will. Denn wem hilft es, wenn er sich damit soweit ins Abseits manövriert, dass er nie wieder nach China einreisen kann, ohne dauerhaft weggesperrt oder in ein Arbeitslager gesteckt zu werden. Nachdem sich die Zeit bei ihm als derartig naiv und sensationslüstern präsentiert hatte und zusätzlich keinerlei Interesse am Künstler Ai gezeigt hat, hat er das Interview beendet. (Und ich inzwischen das Abo von der Die Zeit.) Bemerkenswert an der Zeit war allerdings: Dass sie das Interview trotzdem veröffentlicht hat und sich damit diese katastrophale Blöße gab. Aber: wer liest heute noch offline. ;-)

      Manche mögen Ai nicht. Finden, dass das keine Kunst ist, was er macht. Neben Neid, der auch daher rührt, dass er als grenzwertiger Kritiker des Regimes bekannt wurde und nicht nur der Kunst wegen, mag auch wichtig sein, dass diese Form der Aktionskunst nicht durchweg akzeptiert ist. Für Manche ist ein Bildchen in aller Stille an einem romantischen Ort geschaffen, mehr wert. (Hat der Hitler nicht auch schöne Bilderchen gemalt und wurde trotzdem in Wien an der Kunsthochschule nicht angenommen?) – Ok: Es wäre schlimm, wenn die Welt einer Meinung wäre. :-)

    2. Am besten den Film nicht nur befreien sondern auch breit auf allen Plattformen einstellen. Alle sollen was davon haben, und die Contentmafia den Film nicht der Wissensallemende entziehen dürfen. sharing is caring ! Teilen das neue Haben ! Und vergesst nicht, dass Ihr mit den Upload, sei es bei YouTube oder den anderen sowieso, auch nicht schlecht cash mit Eurem Engagment verdienen könnt ;-).

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.