Wegen Fehler beim E-Mail-Test: Stiftung Warentest muss aktuelles Heft korrigieren (Update)

Die Stiftung Warentest hat für die aktuelle Ausgabe E-Mail-Anbieter untersucht. Dabei sind zahlreiche handwerkliche Fehler gemacht worden, so dass das Heft nicht mehr verkauft wird. Problematisch ist aber, dass 400.000 Test-Abonnenten bereits ein Heft zugeschickt bekommen haben. Patrick Beuth hat bei Zeit-Online die Zusammenfassung: Stiftung Warentest zieht aktuelles Heft zurück.

Besonders peinlich für die Stiftung Warentest sind einige offensichtliche Fehler. Dazu gehört die Aussage, Apple habe laut seinen Transparenzberichten noch nie Kundendaten herausgegeben. Ein Blick in die veröffentlichten Berichte zeigt, dass dem keineswegs so ist. Für Posteo und Mailbox.org bedeuten solche Patzer, dass sie sich jetzt Testsieger nennen dürfen, aber an der Kompetenz der Tester beziehungsweise deren Redaktion zweifeln müssen. Eine Posteo-Sprecherin sagt: „Ehrlich gesagt werben wir im Moment nicht mit dem Testsieg, weil uns das peinlich wäre.“

Offenlegung: Posteo spendet uns jeden Monat Geld, ohne dafür eine Gegenleistung haben zu wollen, und Mailbox.org war Sponsor unserer #10np-Konferenz.

Update: Die Stiftung Warentest hat uns darauf hingewiesen, dass unsere Überschrift falsch war, die wir von Zeit-Online übernommen haben. Man habe 400.000 Hefte nicht zurückgeholt, werde aber Korrektur mit nächstem Heft mitteilen.

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6 Ergänzungen

  1. „Update: In der ursprünglichen Überschrift dieses Artikels hieß es, die Stiftung Warentest ziehe das aktuelle Heft zurück. Das war falsch ausgedrückt, weil ausgelieferte Hefte nicht zurückgeholt wurden. Richtig ist, dass der Direktvertrieb vorübergehend eingestellt wurde.“

  2. Schade, dass ausgerechnet bei so einem wichtigen Thema dieser Fehler unterlaufen ist. Aber übel nehme ich das Test nicht, war wohl kaum Vorsatz.

    Schlimm finde ich bei Test, dass die Testbedingungen der geplanten Obsoleszenz von Produkten angepasst werden. :(

  3. Irgendwie ist es doch immer das gleiche. Sobald man sich mit einem Thema sehr gut auskennt und Stiftung Warentest einen Test durchführt, stellt man fest, wie schlecht der Test eigentlich ist. Bei >90% der Tests kann man halt leider nur glauben oder eben nicht. Aber dort wo man Fachwissen hat, muss man danach gegen deren veröffentlichten Bullshit ankämpfen weil Bekannte nun alles besser wissen. Denn es se

    1. [@Florian „Bei >90% der Tests kann man halt leider nur glauben oder eben nicht.“
      Ihre Aussage ist natürlich ausgemachter Blödsinn. Sie sollten sie daher zurückziehen oder mit dem nächsten Posting eine Korrektur mitteilen. ;-) ]
      Ich finde die Meldung über das Vorgehen der Stiftung nach dem offenkundigen Fehler ausgesprochen lehrreich. Darf ich aber [ok, ist kleinkariert] darum bitten, in der Überschrift eMail zu streichen und orthografisch korrekt zu titeln: E-Mail. Also nicht eMail, Email, email, e-Mail oder was es sonst noch gibt, sondern einfach E-Mail. Geschrieben wie U-Bahn – so kann man es sich merken. Danke.

  4. Habt ihr mal die Überschrift von Stiftung Warentest bei Twitter gelesen?
    Objektiv . Unabhängig. Kompetent (sic!)
    Na danke, und weder eine Richtigstellung bei Twitter noch auf Ihrer Website, kann man sie dazu zwingen? Schreibt Emails!
    h.vanlaak@stiftung-warentest.de
    „Sehr geehrte Heike van Vlaak,
    wie ich erfahren habe, musste die Weiterverbreitung des aktuellen Heftes aufgrund gravierender Fehler und falscher Bewertungen gestoppt werden. Werden Sie eine Richtigstellung der Fehler auch auf Ihrem Twitter Account und auf Ihrer Website an prominenter Stelle veröffentlichen? Ansonsten muss ich annehmen, dass ich als Kunde von Ihnen getäuscht und nicht ernst genommen werde.

    Mit freundlichen Grüßen,
    XXX“

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.