Was sich in den Köpfen der Politiker durch den NSA-Skandal getan hat: „Nicht am Telefon!“

Die Zeit beschreibt, wie sich das Kommunikationsverhalten Berliner Politiker seit Beginn der NSA-Affäre verändert hat. Das ständige Bewusstsein, dass vermutlich alle Kommunikation abgehört wird, dass sogar die Kryptophone geknackt wurden, die gerade für die abhörsichere Kommunikation geschaffen wurden und der aktuelle Bundestagshack sollten selbst den Letzten klargemacht haben, dass die Zeiten unbedarfter Kommunikation vorbei sind – so es sie denn je gegeben hat. Aber vielleicht geht das nicht bei allen so schnell:

Am wenigsten hat sich womöglich im Kopf der Kanzlerin verändert. Merkel hat sich schon vor langer Zeit angewöhnt, überall das Gleiche zu sagen und von nichts überrascht zu sein. Aber auch sie hat ihr Verhalten und das ihrer Umgebung an die neuen Zeiten angepasst, so wie sie auch ganz langsam und fast unmerklich ihre Frisur verändert hat. Das alte Nokia, mit dem sie gerne simste und telefonierte, wurde ausgetauscht. Im Kanzleramt werden bei vertraulichen Besprechungen in einem der abhörsicheren Räume seit einiger Zeit die Handys ausgestellt oder ganz draußen gelassen.

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12 Ergänzungen

  1. Und nehmen Sie vor persönlichen Treffen auch rechtzeitig den Akku aus Ihrem Handy, sagen Sie das auch Ihrem Gegenüber. Wenn Sie ein iphone haben, dann lassen Sie es entweder zu Hause, oder entsorgen Sie es.

  2. Falls bei wichtigen Gesprächen der Akku nicht aus dem Handy genommen werden kann bzw. das Handy nicht ausgeschaltet werden kann, sollte es im relativ gut isolierten Kühlschrank deponiert werden.

  3. Tut es not, hier die transatlantische Propaganda der Zeit zu verlinken? Die Frau schreibt da, dass die systematische Totalüberwachung dazu dient, unsere Werte zu erhalten. Oder sie fragt (übrigens ganz scheinheilig indirekt), „ob Snowden ein Held oder ein Verräter ist“.

    Wtf?

    1. Welche Werte sollen das eigentlich sein, von denen da immer geredet wird? Ich weiß es wirklich nicht, ich weiß nur eins, und da bin ich sicher, dieses Land hat sie nicht!

  4. Ein Schelm der böses dabei denkt. Oh du schöne neue gepriesene ultraflache i-Welt, die mit bestechender Ästhetik vergessen machen lässt, dass das komplette Device so verklebt ist, dass Akkus selbst im Reparaturfall nicht getauscht werden können. Dieser ökologische Schwachsinn, entsprungen geschliffener Flachhirne, lässt den Wunsch, einen Geräteakku zu entnehmen erst gar nicht aufkommen.
    Wo smarte Devices die Smartheit der Benutzer ersetzt, fällt es auch schwer, das undenkbare zu denken. Wie entsorge ich mein Smartphone datensicher und ökologisch korrekt?

    1. Kleine Anmerkung zum Schmunzeln: „Elektro- und Elektronikgeräte, die vollständig oder teilweise mit Batterien oder Akkumulatoren betrieben werden können, sind so zu gestalten, dass eine problemlose Entnehmbarkeit der Batterien und Akkumulatoren sichergestellt ist.“ Leider hat der Gesetzgeber beim Elektro- und Elektronikgerätegesetz die Strafandrohung bei Verstößen vergessen.
      Und wie sich ein Smartphone datensicher entsorgen lässt? Am besten mit Thermit. (Erfordert große Vorsicht und Schutzkleidung und ist wenig ökologisch.) Ansonsten: Verschlüsseln mit einem sehr langen Schlüssel, dann Zurücksetzen in den Werkszustand. (Normalerweise völlig ausreichend, hält einer forensischen Untersuchung allerdings nicht unbedingt Stand.)

    2. Physikalische Zerstörung der Speicherelemente ist eh das allersicherste jeglicher Löschverfahren ;)

      Ach, und nicht vergessen, was jemand der ach so netten Siri erzählt, bleibt für immer in irgendwelchen Clouds. Und das ist mit dem „Frag Google“ auf Androiden auch nicht anders.

      Aber ohne „Edel Taschenwanze“ als Statussymbol fühlen sich die meisten ja minderwertig – dank US Konsum Propaganda :O

  5. Es kommt schon so etwas wie klammheimliche Freude auf, dass die Machtapparate jetzt von solchen Bedrohungen betroffen sind (Infiltration der Bundestags-IT, massenhaftes Abgreifen der Daten aller Staatsbediensteten mit security clearance in den USA). Da bekommen die Köche mal aufgetischt, was sie selbst angerichtet haben – durch gezielte Schwächung von Verschlüsselungsverfahren, das Verschweigen und Ausnutzen von Sicherheitslücken, die Nicht-Förderung von Freier Software. Guten Appetit!

    1. Naja, die vermuten halt immer noch, das dieses Neuland ein Inselstaat im Transatlantik ist. Daher rollen sie seit dessen Einführung am Globus und fragen sich, warum sie weder den passenden Ozean noch dieses wundersame neue Land finden. Was will man machen….

  6. Nehmt doch diese Isokannen für Suppendosen. Da passen selbst die 7″ Brocken rein. Oder eine Isotasche mit Alufolie ausgekleidet. Da kann man auch gleich das Tablet reinstecken. Nur vor passiver Aufnahme von Schall hilft das nicht so wirklich. Da müsst ihr das Teil schon in Schallschlucker wickeln und am besten weit weg von euch ablegen. Bestenfalls nimmt die Wanze dann nur noch Nebengeräusche auf und kann den nutzlosen Dreck dann hochladen wenn es wieder online kommt. Das beste wären Cryptophones für alle zum selber bauen. Aber die Generation DAU wird da sowieso nie mitmachen.

  7. Dass das M sich trotzdem gegen eine umfassende Aufklärung stemmt, verwundert wenig. Kennt sie die Kniffe doch noch aus DDR-Zeiten, und hat eine Grundgewohnheit dafür erlernt.

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