Russland droht Wikipedia mit Sperre

Stein des Anstoßes: Ein Artikel über das Cannabis-Produkt Charas. Via Wikimedia/Atonedstonedsparrow

Wegen eines Artikels über „illegale Drogen“ sollen russische Provider damit beginnen, ihren Nutzern den Zugang zu Wikipedia zu sperren. Eine entsprechende Aufforderung hat die Aufsichtsbehörde Roskomnadsor heute an alle Netzbetreiber verschickt. Aus der knapp gehaltenen Ankündigung auf der Webseite der Behörde lässt sich mit etwas wackliger Hilfe von Google Translate herauslesen, dass sich die Sperre allein auf die russischsprachige Version der Wikipedia bezieht; andere Wikipedia-Angebote sollten davon also unberührt bleiben.

Dennoch bleibt das Ausmaß der Sperrung unklar. Laut einem Posting auf der Wikimedia-Mailingliste sei die ursprüngliche Absicht gewesen, bloß den Zugang zu einem Artikel über die Haschisch-Variante Charas zu blockieren, was aber technisch nicht realisierbar ist. Mehr Informationen sollten aus dem offiziellen Schreiben hervorgehen, das zur Zeit leider nur auf Russisch vorliegt und wir mangels Russischkenntnissen nicht lesen können. Über Hinweise freuen wir uns in den Kommentaren.

Es ist nicht das erste Mal, dass Russland bestimmte Internetangebote sperrt, seit 2012 ein Gesetz zur Internet-Zensur in Kraft getreten ist. Erst vor wenigen Tagen wurde der Plattform Reddit angedroht, wegen eines einzelnen Threads, in dem es um Tipps zum Cannabis-Anbau ging, den Zugang zur gesamten Webseite abzudrehen. Auch Informationen zum Umgang mit Methamphetamin, Amphetamin, LSD und anderen Drogen würden die russischen Behörden am liebsten in der Versenkung verschwinden lassen.

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70 Ergänzungen

  1. Wikipedia ist eine sprudelnde Wissensquelle. Wenn der Kreml seine Bürger vom Welt-Wissen trennt, so ist das ein strategischer Fehler, eine Sanktion sozusagen, die der Kreml gegen Russland verhängt. Aber so wird man das im Kreml nicht sehen wollen.

    Das russische Wahrheitsministerium wird schon für Ersatz sorgen. Die Qualität seiner Arbeit kann man in Medien bestaunen, die 24*7*365 auch hier zu empfangen sind.
    Dankbare Konsumenten sind hier vorwiegend Russland-Deutsche, die dank dieser Dauerwebesendungen (das läuft bei denen vom Frühstück bis zum Einschlafen) schlechter Deutsch sprechen, verglichen mit den Kenntnissen, die sie noch vor 20 Jahren hatten. In weiten Kreisen dieser Minderheit wird Putin als Held gefeiert, und die USA als Satan gebrandmarkt. Diese Hass-Schleudern verfehlen ihre Wirkung nicht.
    Während des kalten Kriegs haben nicht wenige Sowjets neidvoll gegen Westen geschaut. Heute sind ihre Herzen voller Haß gegen die USA und ihre Verbündeten – vergiftet von Kadern, die einst vom KGB und später vom FSB geschult wurden.
    Leider bemerken unsere Politiker nicht, dass jede Scharfmacherei, die der Westen betreibt, wie Dünger auf russisches Unkraut wirkt.

    Wenn russische Propaganda hierzulande bei nicht wenigen Menschen aufgesogen wird, die die Sowjetunion einst verlassen haben und seit vielen Jahren hier leben, wie fatal muss das erst auf die Menschen in Russland wirken.

    Was sich hier und dort zusammenbraut hat alle Zutaten für eine Apokalypse. Egon Bahr und Willy Brandt können uns nicht mehr retten.

    1. Quatsch, Putin das Würstchen wird demnächst seine lächerlichen Allmachtsfantasien aufgeben. Sonst wird er von der verhungernden Bevölkerung weggeputsch. Gut, dass dumme kleine Diktatoren zuverläassig versagen.

    2. Ihr beleidigender Vorwurf bezogen auf die Russland-Deutschen ist unerhört! Diese Minderheit in Deutschland, ist die wohl best integrierteste Volksgruppe in diesem Land. Alles Statistiken belegen das. Beispielsweise liegt das durchschnittliche Bildungsniveau dieser Bürger über dem Bundesdurchschnitt. Des Weiteren guckt jeder Bundesbürger durchschnittlich drei Stunden (!) Fernsehen pro Tag – also erstmal vor der eigenen Haustür kehren.

      Grüße aus Bremen

    3. „Wikipedia ist eine sprudelnde Wissensquelle.“ Das mag bei der Hausaufgabenhilfe im naturwissenschaftlichen Bereich stimmen, bei politischen Themen eher selten.
      Schaut man sich Seiten mit Themen über die Ukraine und Russland an, bemerkt man einen Umschreibeanstieg seit einem Jahr, welcher nach Eröffnung des ukrainischen Propagandaministeriums sogar noch zugenommen hat. Hierbei geht es vor allem explizit um englische, deutsche und russische wiki Artikel. Schaut man sich die Historie an, handelt es sich hauptsächlich um ukrainische IP’s aus einem IP Kreis in Kiew. Hierbei werden historische, durch Zeitzeugen belegte, unbestrittene Geschichtsfakten z.B. über Bandera, die faschistische und antisemitische UPA/OUN massiv umgeschrieben.
      Auch die Artikel über den Krieg im Donbass, enthält „Fakten“, die durch ukrainische Medienkritiker, wie Anatolij Scharij (der schon unter Janukowitsch verfolgt wurde und Asyl in Holland hat) bereits eindeutig widerlegt wurden. Deutsche Journalisten/Experten benutzen ja gerne euromaidanpress, oder infonapalm, deren „Informationen“ ja fast immer, bereits vor der deutschen Veröffentlichung, sich bereits als ziemlich dreiste Lügen der ukr. Propaganda entlarven lassen.
      Die deutschen Admins versuchen die Qualität noch halbwegs hochzuhalten, die englischen/amerikanischen Artikel sind durch nationalistische extremer verseucht. Die russischen wiki’s werden selten in Russland „administriert“, sondern oft in der Ukraine, oder den USA.

    4. Dankbare Konsumenten sind hier vorwiegend Russland-Deutsche, die dank dieser Dauerwebesendungen (das läuft bei denen vom Frühstück bis zum Einschlafen) schlechter Deutsch sprechen, verglichen mit den Kenntnissen, die sie noch vor 20 Jahren hatten. In weiten Kreisen dieser Minderheit wird Putin als Held gefeiert, und die USA als Satan gebrandmarkt.

      Ähnliches höre auch ich von befreundeten Russland-Deutschen, die sich allerdings von solchen Gruppen abgrenzen wollen.

    5. Nach gesundheitsschädlichen Äpfeln nun gesundheitsschädliche Waschmittel:
      Spon: Russland verbannt Waschmittel westlicher Hersteller
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/russland-verbannt-waschmittel-westlicher-hersteller-a-1049743.html

      Man sollte das Muster erkennen. Es geht weder um Äpfel oder illegal importierte Lebensmittel, die medienwirksam vernichtet wurden, noch geht es um Haschisch oder Waschmittel. Das alles sind nur fadenscheinige Vorwände, mit denen man die selbst gewählte Isolation Russlands vom Rest der Welt einer bildungsfernen Bevölkerung verkaufen kann. Der dumme Soldat braucht wenigstens eine ordentliche Priese Wut im Bauch, um kämpfen zu können. Russen hingegen, deren Hirn nicht Wodka-geschädigt ist, wissen, dass dies pure Propaganda ist.

      1. „Russen hingegen, deren Hirn nicht Wodka-geschädigt ist, wissen, dass dies pure Propaganda ist.“

        Wie viele haben sie denn befragt? Darf man neuerdings „westliche“ Produkte nicht verbieten weils von Gott bestimmt wurde? Oder titeln sie auch Sachen wie „Sanktionen: USA verbannt Spielzeuge und Schokolade deutscher Hersteller. Amis hingegen, deren Hirn nicht Zucker-geschädigt ist, wissen, dass dies pure Propaganda ist um mehr Waffen zu verkaufen.“ jaja die Kinderüberraschung.

      2. Na denn, was hält verantwortungsvolle Politiker davon ab, den Import von russischem Vodka zu untersagen? Gesundheitsschädlich ist der allemal. Das wäre der erste intelligente Schachzug in diesem Spiel.

    6. > Was sich hier und dort zusammenbraut hat alle Zutaten für eine Apokalypse.

      „Um Russland abzuschrecken“ verlegen die USA F-22 Kampfjets nach Europa. Weiterer Dünger auf russisches Unkraut im Kreml.

      1. Stimmt. Es sieht leider ganz danach aus als würden alle Seiten, ganz vorn die USA, einen Krieg in Europa vorbereiten. In Deutschland schweigen sich die Medien aus.

    7. Na ja, ein schönes Beispiel, wie mediale Manipulation funktioniert. Wir generieren Vor-Urteile, die wir uns durch unsere Medien täglich bestätigen lassen. Aktuell nach 3 Wochen Russland – Null Hass, keine Vorwürfe, eher Unverständnis, wie sprachlos sich „Europa“ verhält…
      Ich empfehle jedem einfach mal eine Reise durch Russland. In normalen Zügen fahren normale Bürger. Von kollektivem Größenwahn keine Spur. Auffällig ist die solide Kommunikation. Dagegen sind wir hier gnadenlos verklemmt. Das massenhafte Auftreten von Handy-Zombies gibt es nicht, obwohl kein Handymangel herrscht. Interesse und Respekt in der Kommunikation sind (positiv) augenfällig, die Informiertheit ist differenziert und hoch. Die Bürger sind offenbar nicht so blöd wie unsere Journalisten denken. Vermutlich ist die verbale Kommunikation ein Schlüssel dafür, dass die staatsnahen Medien nicht repräsentativ für die Köpfe der Bürger sind. Das mag in Regionen mit weniger Transitströmen aus größeren Städten aber vielleicht anders aussehen. Dass dieses Bild der „Breite“ nicht zum hiesig verallgemeinert dargestellten Bild passt, soll natürlich nicht „schönreden“, was an wirklichen Fakten im Raum steht. Das Flugzeugeauftürmen an den Grenzen zu Russland ist aber eher Spiegel von Hilflosigkeit und Kommunikationsunfähigkeit. Ich bin wahrlich kein Spezialist für Russland, aber unsere offenbar „rational-toten“ Diplomatiehandwerker haben keine Fähigkeiten zur Spiegelung einer Nation, deren 27 Millionen Tote des letzten Weltkrieges eben auch heute nicht nur „einfach tot“ sind. Das amorphe Politeuropa ist nicht zuletzt auch aus diesem Blickwinkel in seiner Logik wohl für eine Mehrheit in Russland absolut nicht (be)greifbar, schon gar nicht, wenn über militärische Auseinandersetzungen nachgedacht wird. Und dabei handelt es sich wohl kaum durchweg um begeisterte Befürworter der im Lande vorherrschenden i.w.S. politischen Situation. Putin hin oder her, für den russischen Bürger geht es offenbar vielfach ganz persönlich um: Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Verlässlichkeit. Wir haben wenig getan, um dem russischen Bürger nach 1990 da etwas Bestätigung der medialen Ankündiungen zu liefern. Unsere Ignoranz der Feinheiten, die wirklich in den Köpfen am Ende zählen, bestraft sich wieder einmal. Mit Putin hat dieses Problem nichts zu tun.

  2. Naja, ich denke, diese Begründungen der Sperren sind nur vorgeschoben – letztlich geht es darum, die Bürger von unabhängigen und differenzierten Medien abzuschneiden bzw. den Zugang zu diesen zu erschweren. Natürlich fängt man da bei den großen Plattformen an, die eine unkontrollierbare Vielfalt an Meinungen darstellen, und natürlich vor allem bei denen, die unter eher jungen Leuten populär sind. Das wäre auch die Zielgruppe einer wie auch immer gearteten „Revolution“… also einer Eskalation der Unzufriedenheit. Russland scheint sich immer mehr zu einem nur noch durch Propaganda zusammengehaltenen Reststaatsgebilde zu entwickeln… das kann böse enden.

    1. genau so sieht es aus und vieles das man hier in den Kommentaren zu lesen bekommt ist gelinde gesagt haarsträubend, natürlich gibt es Russland Deutsche die den Propaganda Müll aufsaugen, ich halte den Großteil aber für gut integriert und ohne weiteres in der Lage die Lügen eines Herr Putins zu durchschauen, in meinem Bekanntenkreis nimmt man ihn genau als das wahr das er ist nämlich ein Diktator der für seine Zwecke über Leichen geht und dem jedes Mittel recht ist und trotzdem wird auch ein Putin irgendwann den Weg aller Diktatoren gehen egal wieviel Propaganda noch kommt irgendwann wird jede seiner Lügen Öl in das Feuer kippen das ihn verbrennt

  3. Wenn ihr die Sprache nicht versteht, solltet ihr nicht darüber berichten. Ihr könnt weder den Text verstehen, noch kennt ihr den Kontext, der für eine Interpretation des Textes notwendig ist.

    Immerhin verheimlicht ihr den Lesern nicht, dass ihr mit dem Google-Übersetzer gespielt habt.

  4. Ihr ach so „tolle Netzpolitikjournalisten“ und „Verteidiger der Pressefreiheit“ solltet wirklich alle komplett mal wenigstens für mehrere Monate in Russland „Urlaub“ machen und dabei mithilfe der russischen Bevölkerung dann vor Ort Land und Leute sowie die russische Sprache im Alltag erlernen. Dann würdet Ihr das Volk verstehen und nicht soviel Mist gegen Russland hetzen. Eure Infos hier über Russland sind so zu sagen nur vom „hören sagen“ und zwar 1 : 1 von der GEZ-Gazettenjounailie. Ihr selbst habt keine Ahnung von Russland.
    Und jammert nicht das Ihr kein Geld habt. Nach der letzten Propagandaoffensive „Landesverrat“ von Euch habt Ihr genug Geld von „Euren Fans“ abgeluchst. Wenn das Geld nicht reicht dann wird sicher Eure Firma „Newthinking communikations GmbH“ mit einem Jahresumsatz von 1,3 Millionen Euro, Euch gewiss den Wissenurlaub weiter sponsern. Von der Partei „Bündnis90/die Grünen“, der Ihr ja angehört, wird da natürlich niemand begeistert sein.
    Ich denke dieser Urlaub würde Euch wissensmäßig enorm weiterbringen!

    1. Hey Netzpplitik, geht ja nicht dem Vorschlag Karl nach. Euch geht sonst die Nahrung für Vorurteile abhanden. Also, schön daheim bleiben und Gerüchte streuen!

    2. Habt ihr mal über Hellbanning nachgedacht? Sachliche Kritik an Inhalten ist ja gut, aber Karl z.B. scheint sich auf Rumgepöbel zu beschränken und würde sich sicher durch die Maßnahme beim Dampf ablassen nicht eingeschränkt fühlen.

    3. Karl Schmidt. Wie Recht Sie haben! Ich habe Netzpolitik -Skandal auch sehr aufmerksam verfolgt. Es ist genau so wie Sie sagen. Aus reiner Neugier habe ich heute die Website von Netzpolitik angeklickt, weil die letzte Zeit so ruhig um sie geworden. Vergisst die Unabhängige freie Medien! Netzpotik ganz bestimmt nicht unabhängig! Sonst kann ich mir nicht erklären, wieso solcher Müll hier geduldet wird. Wenn ich die Kommentare lese- stehen mir die Haare zu Bergen. Hier wird definitiv antirussische Propaganda betrieben und zwar auf einem sehr niedrigen Niveau ! nur peinlich. aber. was macht man nicht alles um aufs Geld zu kommen..
      PS habe auch mittbekommen. auf dem demo für netzpolitik waren auch einige russen dabei , die von ganzem herzen die netzpolitik unterstützen wollten. doch man hat sie nach hause geschickt. die waren nicht erwünscht. warum denn ?

  5. Ist schon krass mit wie viel Hass hier kommentiert wird xD von Leuten die anscheinend wenig Ahnung haben :p

    Russland geht gegen das Drogenproblem im Land vor und lässt jede Seite sperren, die zeigt wie man Drogen herstellen kann. In dem besagten wiki Artikel wird genau beschrieben wie man es herstellt. Die Herstellung wird nur in der ukrainischen und russischen Sprache beschrieben. Alle anderen Sprachen haben keine Anweisung zur Herstellung (ok arabisch konnte ich jetzt nicht prüfen).

    Ich schäme mich schon etwas, dass ich früher Netzpolitik tatsächlich gelesen habe um mich weiterzubilden…. Bei den Kommentatoren kann man sich auch bei BILD weiterbilden :/

    1. Eine Anleitung zum Herstellen von Haschisch (und die auf der Russischen Wikipedia ist da eher dünne) rechtfertigt doch keine Sperre. Das kannst du doch schon in Konversationslexika aus den 70ern nachlesen, und hier wird so getan als ob gefährliches Geheimwissen in Zaum gehalten werden müsste. Bei einem so unverfänglichen Artikel scheint für mich die Stoßrichtung (bei reddit wie bei wikipedia) klar: Der eigentliche Stein des Anstoßes ist bei beiden Diensten die Umstellung auf HTTPS per default. Wenn man wenigstens den Anschein hätte erwecken wollen dass es um Drogenprävention geht hätte man sicher was schlimmeres finden können als ausgerechnet THC.

      1. „Der eigentliche Stein des Anstoßes ist bei beiden Diensten die Umstellung auf HTTPS per default“
        Da will ich jetzt mal die Erklärung zu hören wie kommst du darauf? Dann müsste auch VK gesperrt sein und tausende andere Seiten.

        „Wenn man wenigstens den Anschein hätte erwecken wollen dass es um Drogenprävention geht hätte man sicher was schlimmeres finden können als ausgerechnet THC.“

        Haben sie auch. Weil du darüber nichts gehört hast, bedeutet nicht dass es nicht stattgefunden hat p,p Dazu wurden duzende russische Seiten die sich mit Drogenherstellung beschäftigt sein, gesperrt.

      2. Noch eine Ergänzung:

        „Eine Anleitung zum Herstellen von Haschisch (und die auf der Russischen Wikipedia ist da eher dünne) rechtfertigt doch keine Sperre.“

        Es geht nicht um die Seite mit Haschisch, sondern um die mit Charas (was eine Umschreibung von Haschisch ist). Es geht um die Seite:

        https://en.wikipedia.org/wiki/Charas

        Dazu gibt es keinen deutschen Artikel. Dort ist bei der russischen und ukrainischen Version sehr detailliert beschrieben wie man es verarbeitet etc.

      3. Ja, wie du richtig schreibst ist aber Charas halt auch nur (eine spezielle Sorte von) Haschisch. Und die Herstellung ist jetzt nix innovatives, das aus harmlosem THC plötzlich die Raubmörderkillerdroge machen würde.

        Niemand hat bezweifelt, dass das Gesetz auch gegen andere drogenbezogene Anleitungen angewendet wird. Aber dass Reddit und Wikipedia, starke im Russischen Ausland gehostete Crowdmedien, in zeitlicher Folge der Umstellung auf HTTPS beide mit einem so schwachen Aufhänger wie THC mit Sperrung bedroht werden finde ich bezeichnend.

        VK ist kein passender vergleich da in Russland gehostet, ergo kann man die Nutzer auch mit eingeschaltetem HTTPS noch kontrollieren. Anders siehts bei Wikipedia und reddit aus.

      4. Es geht um den reinen Link. Um die schlichte Tatsache, dass in keiner Sprache ausser russisch+ukrainisch genaue Angaben gemacht wurden wie man es verarbeitet zum Benutzen.

        Dass Russland versucht Firmen zu zwingen in Russland ihre Webseiten zu hosten damit die Nutzerdaten nicht nach Außer gelangen (wie auch immer das gehen soll) ist lange bekannt. Dass die Geschichten von reddit und wikipedia was damit zu tun haben kann eigentlich nur eine Theorie von Andrei Soldatov sein p,p

    2. kurzsichtige fadenscheinige Begründung eines Putin Verstehers?? :o Wenn Russland gegen sein Drogenproblem vorgehen wollte würde das nur funktionieren wie in jedem anderen Land auch nämlich mit Aufklärung und nicht Zensur

      1. … immer noch nicht den Unterschied zwischen „verstehen von… “ und „Verständnis für… “ verstanden ? Wollen Sie nicht verstehen in welche Ecke Sie sich mit der hohlen Phrase „Putin-Versteher“ stellen?

  6. Richtig! Staatliche Zensur muss angeprangert werden.
    Aber bitte dann auch die Augen offen halten, was die etwas weniger spürbare Zensur bzw. Lenkung angeht, weil unsere gesamten Leitmedien im transtatlantischen Strom schwimmen.

    Scholl-Latour:

    „… eines will ich noch sagen. Wir regen uns zu Recht über die NSA auf. Aber man musste schon sehr naiv sein, um nicht zu wissen, dass diese Überwachung stattfindet. Das größere Problem sind Fabriken der Desinformation, ob sie sich nun in North Carolina, London oder Israel befinden. Die zielen auf deutsche und europäische Medien. Und das klappt. Von der „taz“ bis zur „Welt“ – ein Unisono, was die Ukraine betrifft. Oder Syrien: Als man die Aufständischen als die Guten und die anderen als die Bösen dargestellt hat. Dabei waren weder die einen noch die anderen gut oder böse. Wir leben mit so vielen Lügen. Wenn es heißt, Indien sei die größte Demokratie der Welt. Ja, Scheiße! Das Kastensystem ist schlimmer, als das Apartheidsystem in Südafrika je gewesen ist. Indien ist das grauenhafteste Land der Welt.“

    http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/interview-mit-peter-scholl-latour-scholl-latour-ueber-die-krise-in-der-ukraine-und-edward-snowden/9652136-2.html

  7. Wenigstens gebt Ihr ja zu, dass Ihr kein Wort versteht, worüber ihr berichtet. Ich vergleiche das immer mit katholischen Priestern, die über Sex reden und andere Menschen darüber aufklären wollen.
    Es geht speziell um einen wikipedia Artikel, den es im deutschen wiki wohl auch nicht geben würde, da er weg-administriert worden wäre. Es geht um die Charas, gerolltem Haschisch. In der Historie kann man erkennen, dass dort die Herstellung ziemlich detailliert beschrieben wird – dies geht weit über deutsche, englische,…. wikis hinaus.
    Die Grundlage für die Sperrung ist, eine Anzeige im Astrachaner Oblast(Bezirk), wegen einer Anleitung zur Begehung einer Straftat – der Herstellung von Drogen. Dazu gab es dann einen Gerichtsbeschluss vom zuständigen Gericht, den Roskomnadsor durchsetzen muss. Dazu wurde wikipedia angeschrieben, um diesen Teil der Herstellung, in Russland rechtswidrigen, aus dem Artikel zu entfernen. Ich erinnere hier nebenbei an die Sperrung des CCC (https://netzpolitik.org/2014/zu-extremistisch-britische-provider-filtern-chaos-computer-club-weg/) in GB ohne Ankündigung, ohne Gerichtsbeschluß und ohne tatsächlichen Grund.
    Da wikipedia nicht reagiert hat, will man die Provider anweisen, diese einzelne Seite zu sperren. Ihr als „Internetspezialisten“ solltet wissen, dass es bei bei https Seiten nahezu unmöglich ist nur eine Seite zu sperren. Letztendlich will Roskamandor eher ein Exempel setzen um wikipedia dazu zu bringen russische Gesetze einzuhalten – was ja die Aufgabe einer staatlichen Behörde sein sollte. Tatsächlich gibt es keine Anträge regierungskritische Seiten zu sperren. Russland ist übrigens einer der Staaten, von denen am wenigsten Sperrungsanfragen, bei fb, twitter usw. kommen….

    1. Deine Erklärung der Hintergründe wirkt auf mich sehr logisch und ich zweifele keineswegs daran, dass der Artikel hier – ob wissentlich oder unwissentlich – nicht alle Informationen zum Vorfall bringt. Was mich allerdings interessieren würde: Woher weißt du das und wieso ist Tomas Rudl nicht darauf gestoßen?

  8. So, eins vorweg, bin ein Freund von netzpolitik.org und halte Euch für eine unverzichtbare Bereicherung der deutschen Medienlandschaft.

    Aber was das Verhältnis zu Russland angeht, äußert Ihr Euch zunehmend kritiklos deckungsgleich zum transatlantisch gefärbten Mainstream. Der Artikel hier ist schlecht recherchiert. Wenn Ihr keine Russisch-Kenntnisse habt, dann besorgt Euch doch bitte erstmal eine Übersetzung der offiziellen Mitteilungen, bevor Ihr hier Russland-Bashing betreibt. Kann ja die Welt nicht kosten. Halbwahrheiten bekomme ich woanders zur Genüge, dafür brauche ich nicht auch noch Euch. Danke!

    1. Preisfrage: Kennst Du eigentlich unser journalistisches Angebot? Hast Du mal nachgezählt, wie viele US- / Nato-kritische Artikel hier auf einen Russland-kritischen Artikel kommen? (Rhetorische Frage, kannst Du aber gerne mal nachzählen, unser Angebot ist ja offen). Und wie kommt es, dass wir bei den vielen US-kritischen keine US-Freunde hier in den Kommentaren haben, aber wenn die Wikipedia in Russland gesperrt werden soll, dann kommen zahlreiche Pro-russische Kommentare voller Verständnis? Dürfen wür über eine mögliche Sperrung der Wikipedia nur berichten, wenn das nicht in Russland passiert? Und wenn ja, wieso?

      Kann mir das jemand mal logisch erklären?

      1. Evtl könntet ihr euch ja mal ein Späßchen machen und die geoip-location der Kommentatoren beim Kommentar mit anzeigen. Das dürfte doch Datenschutztechnisch noch vertretbar sein :)

        Oder wenigstens eine Statistik für den einen oder anderen Artikel mit Russlandbezug.

      2. Weil ihr mit eurer Aktion mit dem RT Interview, eure Worte „Propaganda-Sender“ und gleichzeitiger Interview mit Bildzeitung euch selbst in diese Ecke gestellt habt ( http://www.nachdenkseiten.de/?p=27292 ).

        Aber angenommen selbiges würde in Deutschland passieren, Wikipedia stellt verbotenerweise eine komplette Syntheseanleitung einer Droge online und würde sich weigern, das rauszunehmen? Man könnte jetzt argumentieren, dass der deutsche Staat subtilere Wege hat darauf Einfluss zu nehmen, aber selbiges hat man auch vor Landesverrat gedacht. Wie hätten die Behörden handeln sollen?

        Und rein journalistisch müsstet ihr eigentlich selbst wissen, dass ihr mit „wir wissen eigentlich nicht was da steht“ selbst ein Eigentor geschossen habt. Aber nagut, es ist wenigstens ehrlich – aber wichtig, wenn man sagt, „man hat keine Ahnung“ und sich trotzdem zu diesem Artikel hinreißen lässt, unter Berücksichtung eurer Anti-RT-Statements, riecht das alles nach ziemlich nach Vorurteilen gegenüber Russland.

        Wie schon gesagt, man muss alle Seiten kritisieren, aber das setzt voraus, dass man sich qualifiziert und differenziert damit auseinandersetzt. Das ist hier nicht unbedingt immer erkennbar.

        Und dass ihr kritische Kommentare dazu ignoriert, ist ja euer gutes Recht. Aber dass ihr diese dann als Putin-Trolle/Russlandversteher u.ä. Schubladenbegriffe auspackt, spricht auch nicht für euch.

        Und das in einer Zeit, in der unser Leben durch Fernseh/Internet/Werbung/Lifestyle komplett amerikanisch geprägt ist, und von Mainstream-Medien nachweislich antirussische Hetze betrieben wird/wurde ist man als kritisch denkender Mensch eben sehr sehr skeptisch, gegen alles wo Russland an den Pranger gestellt wird. Das mag zwar nicht immer gerechtfertigt sein. Wäre der Artikel gut recherchiert gewesen, wäre eher sogar durchaus neutral formuliert. Aber in der Form leider ein No-Go! Das solltet ihr mal drüber nachdenken…

      3. Lieber Markus,

        natürlich begrüße ich eine Berichterstattung über Zensurversuche, egal von welcher Seite. Mein Problem mit dem Artikel ist, dass er nicht sauber recherchiert ist, so wie es sonst Eure Gewohnheit ist. Ich meine, wenn man schon im Artikel selbst angibt, dass man die Primärquellen mangels russischer Sprachkenntnisse nicht verwerten kann, läge es dann nicht nahe, diesem Mangel erstmal zu beseitigen? Ich möchte betonen, dass ich Russland deshalb keineswegs für das Musterland der Pressefreiheit halte. Aber man sollte auch hier die Gegenseite hören, um sich ein Urteil zu bilden.

      4. @Florian Wenn es so ist wie Markus andeutet, dürfte sich die Kommentatorenzusammensetzung (unabhängig von deinem Standpunkt) unter Russlandartikeln deutlich z.B. von Nato- oder EU-Artikeln oder von der Stammleserschaft unterscheiden. Für mich wäre das ein Indiz, dass versucht wird, das Kommentargewicht in eine bestimmte Richtung zu lenken.

        In der Folge könnte np dann versuchen herauszufinden, aus welchen Quellen tendentiell welche Stoßrichtung verfolgt wird, um nachzuprüfen ob tatsächlich gezielte Einflussnahme stattfindet oder nicht.

        Ich finde den Artikel unproblematisch: Wie bei NP üblich wird auf Originalquellen verlinkt und klar gesagt, was NP weiß und was nicht. Für den Diskurs ist es irrelevant zu wissen, mit welcher Ausrede das Internet zensiert wird, ob man da jetzt Drogen (wie derzeit in Russland) oder Kinderpornographie (wie seinerzeit bei uns) nimmt, ist wurscht. Zensur ist halt Zensur deshalb kann man sich auch ohne detaillierte Hintergrundberichte drüber äußern.

        1. Danke, zumal solche Standards hier komischerweise immer nur bei Artikeln angelegt werden, die irgendwie Russland betreffen. Dieselbe Meldung aus irgendeinem anderen Land hätte kein vergleichbares Interesse hervorgerufen. Und ich kenne hier mehr als 17.000 Artikel aus elf Jahren samt 180.000 Kommentaren.

      5. Das ist ja gerade mein Punkt: Nicht ich lege je nach betroffener Nation unterschiedliche Maßstäbe an, sondern Ihr. In einem Artikel über die Vereinigten Staaten habe ich noch nie gelesen: Das ist alles Englisch, keine Ahnung was da steht, aber da wird schon böse Absicht dahinter stecken.

      6. Tatsächlich ist der Artikel sehr neutral: Da steht nur: Wegen Seite XY ist Wikipedia in Russland wie auch andere Seiten mit Informationen zu Drogen von Sperrung bedroht. Nur im letzten Satz klingt ein bisschen Kritik an. Da der Standpunkt von NP, dass Internetsperren generell shice sind, bekannt ist, würde ich das so als vorbildlich neutralen Artikel bezeichnen.

      7. „Artikel über Haschisch: R[] nimmt Wikipedia komplett vom Netz“ winfuture de

        Was jetzt, gesperrt oder nicht?

      8. „Und wie kommt es, dass wir bei den vielen US-kritischen keine US-Freunde hier in den Kommentaren haben, aber wenn die Wikipedia in Russland gesperrt werden soll, dann kommen zahlreiche Pro-russische Kommentare voller Verständnis?“

        Hier ein Tipp. Hier leben viele Deutsche die russisch lesen/sprechen können *wink* und die Quellen schnell nachprüfen können. Ob man anhand von ähm 5? Kommentaren von „zahlreich“ sprechen kann, weiss ich nicht.

        „Dürfen wir über eine mögliche Sperrung der Wikipedia nur berichten, wenn das nicht in Russland passiert? Und wenn ja, wieso?Kann mir das jemand mal logisch erklären?“

        Ich weiß nicht was man konkret an dem Bericht aussetzen kann außer dem Kampf gegen Drogen in Russland generell. Er enthält mehr Quellen die man selbst durchlesen kann als z.B. der Guardian Artikel, der schon in Verschwörung abdriftet.

        Ich lese NP weil es um Themen geht von dem ich kein Plan habe üblicherweise und ich fast nur blind vertrauen kann. Wenn jetzt über ein Thema berichtet wird von dem ich sehr wohl Ahnung habe dann kommentiere ich das auch. Ich störte mich eher an den Kommentatoren, die teilweise auf dem BILD Niveau sich bewegen.

      9. Syntheseanleitung fallen unter die wissenschaftliche Freiheit und die freie Meinungsäußerung. Verboten ist in D nur die Herstellung, also die Praxis, jedoch nicht die Theorie.

      10. „zumal solche Standards hier komischerweise immer nur bei Artikeln angelegt werden, die irgendwie Russland betreffen. “

        Das ist nicht komisch, sondern nachvollziehbar:

        Nach Ausbrauch des Ostkonflikts war eine klare Russen-Hetze erkennbar, das wurde sowohl durch Satireformate wie „Die Anstalt“ gut aufgearbeitet wurde ( https://www.youtube.com/watch?v=OlTtMPt8Jvg ), aber auch durch seriöse Gremien beanstandet wurde ( http://www.spiegel.de/kultur/tv/ard-streit-um-ukraine-berichterstattung-a-993304.html ):

        „Fragmentarisch“, „tendenziös“, „mangelhaft“ und „einseitig“. Wer hat das geschrieben? Der ARD-Programmbeirat über die eigene Berichterstattung!

        Insofern kann man das schlecht wegdiskutieren, dass es das gab und in gewissem Maße auch immer noch gibt. Deshalb ist die Skepsis bei Russland-Artikeln (meiner Meinung nach) durchaus berechtigt und nachvollziehbar. Es mag nicht immer gerechtfertigt sein, aber man sollte dennoch (konstruktiv) kritisch bleiben.

        Und ein „wir-wissen-eigentlich-nicht-was-da-steht“-Artikel spielt dem Umstand leider total in die Hände.

  9. Es gibt fast kein Land der Welt indem es nicht eine staatliche Verbotsliste gibt. Auch in Deutschland und auch wenn es um die Herstellung von Drogen geht. Warum man hier wieder Russland als zurück gebliebenes Affenland darstellt, und dabei den Artikel nicht mal versteht, ist absolut unseriös für euch. Man reduziert ja Bayern auch nicht auf homophobe CSUler und die USA nicht auf rassistische Republikaner. Spinner gibt es überall, Schwarz/Weiss ist die Welt trotzdem nicht

    1. Sucht mal mit dem deutschen Google nach Synthesen für die erwähnten Drogen, da sollte man auch relativ wenig finden. Gibt es die nicht? Doch, selbstverständlich, aber durch staatlichen Druck aus der Suche genommen.

      1. Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
        Art 5

        (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
        (2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
        (3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

      2. Nachtrag zu Google & Libgen: Die Verlinkung der Suchmaschine ist nicht als Aufforderung zu strafbaren Taten zu verstehen. Jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich, die Gesetze der BRD sind einzuhalten.

      3. Wissenschaftliche Veröffentlichungen fallen nicht darunter, das ist richtig. Aber einerseits setzt das den Umgang mit wissenschaftlichen Quellen voraus, andererseits veröffentlichen seriöse Magazine in „sensiblen“ Bereiche wirklich nur nach intensivem Gutachten (in der Theorie).

        Wobei ich als Chemiker auch anmerken sollte, dass Synthesevorschriften nicht allgemein unter Freiheit der Lehre fallen – gerade in Kooperation mit Unternehmen. Drittmittelabhängigkeit, fuck yeah!

        Worauf ich eigentlich eher rauswollte:

        http://www.bundespruefstelle.de/bpjm/Jugendgefaehrdungstatbestaende/Weitere-Fallgruppen/verherrlichung-drogenkonsum.html

        In Kombination mit dem BPJM-Modul:

        http://www.bundespruefstelle.de/bpjm/Aufgaben/Listenfuehrung/bjpm-modul.html

        Entspricht dem, was ich eigentlich meinte.

      4. Okay, Du weisst also, wovon Du sprichst. Mir kamen die Synthesevorschriften immer recht zugänglich vor. Ich denke als Chemiker brauchst Du sowieso Englischkenntnisse und den 14jährigen, der sich zuhause sein Meth kocht, möchte ich erstmal sehen… So einfach isses dann doch nicht.

        >> Hinreichend ist bereits die Förderung der bloßen Konsumbereitschaft von Kindern und Jugendlichen, so dass auch Anleitungen zum Anbau, zu sonstiger Herstellung in Verbindung mit der Aufforderung zum Gebrauch von Cannabinoiden den Indizierungstatbestand erfüllen können.

        Komisch, was die immer mit ihren Cannabinoiden haben? Und wer fordert denn Kinder zum Drogenkonsum auf? Ich fordere stattdessen Kinder zum kritischen Denken gegenüber staatlichen Stellen auf! Und zum fleissig Englisch- & Chemielernen! ;-)

        http://www.sciencedaily.com/releases/2015/08/150804093718.htm
        http://www.sciencedaily.com/releases/2014/10/141020212410.htm

      5. Achja, Kinder, fall ihr mit Chemie nix anfangen könnt, dann baut wenigstens eine redudante OSS-Schwarm-Suchmaschine, die man irgendwo auf nem Rootserver oder zuhause an der eine DSL-Leitung betreiben kann. 1.000.000 + x Homecrawler, die das Netz durchstöbern und alles indizieren. So dass keine staatlichen Stellen mehr irgendwelche Zensurmassnahmen fahren können.

  10. Hat sich einer die Mühe gemacht das Urteil zu übersetzten? Es wurden nicht mal alle Seiten ins Netz gestellt. War wohl nur ein versehen.
    Man könnte dann ja auch schreiben: Putin hat dem Westen den Krieg erklärt.
    Über DPA (Deutsche Propaganda Agentur) könnte man das Ganze großflächig verbreiten. Das wäre wenigsten etwas was bei den Chefs (US-Regierung) Eindruck machen würde. ;-)

    1. Da müsste doch irgend ein Leser, der noch in der DDR zur Schule gegangen ist, mal weiter helfen können? Ich kann leider nicht mal deren Alphabet lesen.

    1. Man kann auch TASS auf englisch lesen…

      11:00 http://tass.ru/en/russia/816289
      „Russia’s media watchdog agency, Roskomnadzor, has excluded Wikipedia from the register of banned information, says a report posted on the agency’s website on Tuesday.
      „The ruling of Chernoyarsk court of the Astrakhan region with regard to the Wikipedia online encyclopedia has been enforced. The information found prohibited by the court has been edited,“ the report says.
      On Monday, Roskomnadzor ordered communication providers to block the page index of the Russian-language website of Wikipedia, which contained prohibited information on a narcotic substance. Some of the providers have already begun to block the website.“

      1. So weit, so unspektakulär. Ganz ähnlich wäre ein analoger Sachverhalt in Deutschland auch geklärt worden. Gericht beanstandet Artikel, Wikipedia editiert die beanstandeten Stellen, alles ist wieder gut.

  11. Der Vollständigkeit halber und da anscheinend noch keiner den Versuch einer konkreten Übersetzung unternommen hat, hier meine Version des ursprünglichen Dokuments.
    Verbesserungen sehr erwünscht wenn angebracht.

    http://rkn.gov.ru/news/rsoc/news34253.htm

    Seite der russischsprachigen Wikipedia, die verbotene Informationen zu einem Betäubungsmittel enthält, durch Netzprovider auf Blockade gelenkt

    24. August 2015

    Roskomandsor hat durch Netzprovider eine Darstellung auf der Seite der Website der russischsprachigen Wikipedia, die verbotene
    Informationen zu einem Betäubungsmittel enthielt, auf Blockade gelenkt.

    Mit einer Umleitung des erwähnten Artikels, der von einem Gericht für verboten erklärt wurde, auf eine andere URL zu arbeiten, [wie schon] früher
    durch die Verwaltung der russisch[-sprachig]en Abteilung der Internet-Enzyklopädie vorgenommen, begrenzt nicht den Zugang der Nutzer auf Informationen.

    Der rechtswidrige Charakter der auf Wikipedia eingestellten Informationen ist durch Expertise und entsprechende Entscheidung
    der FSKN RF [der russischen Drogenbehörde] bestätigt worden.

  12. Michael, danke, hier meine Version. Es geht, wie beschrieben, um eine konkrete Anleitung zur Herstellung von Drogen in Wikipedia, die ausgeschaltet werden sollte. Das würde weder in der deutschen, noch in der englischen noch vermutlich in sonst welcher Wikipedia geduldet werden. Wie man daraus einen „Russland droht Wikipedia mit Sperre“ Artikel schreiben kann (so kam das bei mir im RSS an) ist mir unverständlich.

    Die Seite der russischsprachigen Wikipedia, die verbotene Informationen zu einem Betäubungsmittel enthält, wurde an die Netzprovider zur Blockade weiter geleitet.

    Roskomnadsor hat den Netzbetreibern einen Link der russischsprachigen Wikipedia, auf der verbotene Informationen zur einer Droge existieren, zur Sperrung weitergeleitet.

    Die Handlungen, die die russisch sprachige Administration von Wikipedia unternommen hat, indem sie diese Information auf ein anderes Segment der Enzyklopädie umbewegt haben, verhindern nicht den Zugang zu der Information, die vom Gericht als illegal gewertet wirde.

    Der rechtswidrige Charakter der auf Wikipedia eingestellten Informationen ist durch Expertise und entsprechende Entscheidung
    der FSKN RF [der russischen Drogenbehörde] bestätigt worden.

  13. @Maxim: Der Bezug des gerichtlichen Verbots ist deutlicher plausibler als in meiner Version. Hier hatte ich lange gerätselt, auch im Hinblick darauf, wie in diesem Kontext eine sinnvolle Aussage entstehen soll. Nur beim „Segment“ (bzw. Abteilung) bleibe ich bei meiner Zuordnung.

    Kleine Frage in sprachlicher Hinsicht (in der Sache wohl weniger wichtig):
    Ich glaube nicht, dass „naprawljat'“ in der Überschrift und im ersten Satz „weiterleiten“ (im Sinne von „Nachricht weiterschicken“) heißt, denn dann hätte es ja „operatoram“ und nicht „operatorami“ heißen müssen.
    Vielleicht ist „naprawlat‘ na blokirowku“ ein Standardausdruck; nur was heißt er genau? Zur Blockade vorsehen? Die Blockade anweisen? Auf eine Blockadeseite umleiten? Oder einfach blockieren?
    Wohl am ehesten das letzte. Eine Google-Suche nach
    направлять „на блокировку“
    ergibt bei mir (Überraschung!) zunächst nur Treffer zum aktuellen Vorgang mit Wikipedia. Eine alternative Formulierung, die ich dabei gefunden habe:
    Роскомнадзор дал добро на блокировку «Википедии» (Ridus)

  14. @Michael

    Mit dem Segment war gemeint, dass die Wikipedia Administration die Information an einen anderen Ort gelegt hat (nicht näher benannt, Seite? Artikel? Diskissionsseite?), wusste nicht, wie ich das gut übersetzten soll.

    Napravlyat = leiten, anleiten, deligieren, anweisen

    Wortwörtlich wäre es: Eine Seite der russischen Wikipedia, die verbotene Information über eine Droge enthielt, wurde an die Netzprovider zur Blockierung/Blockade weiter geleitet.

    Im Russischen (wie in anderen Sprachen) entsteht durch die Beschreibung von technisch neuen Vorgängen mit „alten“ Worten manchmal eine Sprache, die so wenig Präzedenz hat, aber dennoch verständlich ist für jemanden, der die Wörter mit ihren Konnotationen kennt. Wir sind hier gerade live dabei zuzusehen wie neue Sprache entsteht. Cool, war mir nicht aufgefallen, danke!

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