NSAs Liebling AT&T: Von der bereitwilligen Hilfe eines Telekommunikationsanbieters

CC BY-SA 2.0 by KAZ Vorpal

Der nordamerikanische Kommunikationsanbieter AT&T hat wohl bereitwillig die NSA unterstützt – und das seit Jahrzehnten. Der New York Times und Propublica zufolge geht dies aus den Unterlagen des „Snowden-Fundus“ hervor. So beschreibt die NSA das Verhältnis zu AT&T als „Partnerschaft“ und nicht als „vertragliche Beziehung“.

Dieser gemeinschaftliche Umgang miteinander scheint für alle Beteiligten äußerst nützlich zu sein. Die NSA habe ihre Mitarbeiter ausdrücklich angewiesen, freundlich zu den AT&T-Angestellten zu sein. Die NSA wertschätzt diese Fairview genannte Partnerschaft auch finanziell. Das Budget der Operation betrug im Jahr 2011 stattliche 189 Millionen US-Dollar, im vorangegangenen Jahr sogar 232 Millionen. „Fairview“ läuft bereits seit dem Jahr 1985. Laut den Dokumenten hat AT&T der NSA zwischen 2003 und 2013 viele Milliarden an E-Mails zukommen lassen.

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13 Ergänzungen

  1. Well…

    Assuming that indeed that was/is only
    “a partnership, not a contractual relationship.”,
    and taking into account
    that being “highly collaborative,”
    and demonstrating “extreme willingness to help.”
    is hardly cost-neutral – what the frak was/is AT&T’s return of investment?

    Getting the shoulder patted by Maryland’s folks is hardly a shareholder value in the strict sense , or is it?

    1. Well, its not only shoulder patting, someone has to get the leased line contracts… ;)

      How much bandwidth does it take to interconnect Maryland, Tennessee and Utah? And them to the rest of the world wide scanning servers network?

      Does someone here remember the late 90’s and early 2000’s when the first dot.com boom died? They were all happy about every penny and the agencies had even some bucks more after 9/11.

      1. Contracting about leased lines for this purpose would have constituted the „contractual relationship“ which’s existence of has been denied.

        I would not want to speculate about the nature AT&T’s gain from that „partnership“, but if I were running a US-based IT-company not at buddy terms with Maryland, I’d double check AT&T’s patents and innovations of recent for well – „amazing“ – congruences with my company’s endeavors.

      2. This means „its more than a contractual relationship“.

        Of cause AT&T takes money for the data.

        „We ensure that we maintain customer information in compliance with the laws of the United States and other countries where information may be maintained. Like all telecom providers, we routinely charge governments for producing the information provided. We do not comment on questions concerning national security.“

        http://www.cnet.com/news/at-t-supplies-cia-with-customer-data-for-a-fee-says-ny-times/

    1. Die aktuell verwendeten Unix-Versionen und Derivate haben aber keine Zeile mehr mit AT&T Unix mehr gemeinsam.

      Das neuere System Plan 9 – oder was die zuletzt draus gestrickt haben – könnte schon eher Backdoors in Form von knackbaren Schiffrieralgorithmen haben. Direkte Backdoors wegen Open Source unwahrscheinlich.

  2. Und wenn man sich die Spy-Voreinstellungen vom aktuellen Windows 10 ansieht, dann würfeln die von Microsoft (vollintegriert im PRISM-Programm) doch ebenfalls sehr gut mit. Musterknaben im PRISM-Programm. Da kommen die out-of-the-box teilweise mit Spy-Funktionen, da erübrigt sich jeder Bundestroyaner.

    Fände ich interessant, wenn Ihr darüber berichtet und auch Tipps zur Abhilfe bringt. Finde ich schon relevant, da sehr viele UserInnen jetzt umsteigen werden. Netzpolitik auf OS-Basis. ;-)

    1. Schritt 1: Steige um auf Linux (http://distrowatch.com/dwres.php?resource=major (ich mag https://elementary.io (custom: 0$))), mit Windows 7 als DualBoot, falls man dann doch mal braucht
      (Schritt 2: Vergewissere dich, dass alles funktioniert, im Zweifel mit Wine und deinstalliere Windows)

      Oder (ohne Gewähr, Ich hab das selber nicht gemacht, das ich Schritt 1 befolgt habe):

      Beim Installieren einen lokalen Account verwenden: http://www.mydigitallife.info/install-windows-10-windows-8-1-local-account-bypass-microsoft-account-sign/

      Man muss ganz viel ausschalten: http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2015-08/privatsphaere-windows-10-einstellungen-deaktivieren

      Route die ganzen bösen Servieradressen auf localhost um: http://imgur.com/gallery/m08HHLj
      (Aber bei manchen Sachen greift Windows wohl direkt auf die IP-Adresse zu, die müsste man dann wohl blocken)

      Letztendlich hat man dann wohl Windows 10 ohne alle Neuerungen, nur mit neuem Design

  3. ps ihr kritisiert zu recht die praktiken von us-diensten plus telekommunikationsunternehmen, kritisiert zurecht die aushebelung der privatsphäre..doch wie verhaltet ihr euch ungefragt…genauso……………j.

  4. Ich glaube aus US Sicht sieht es eine Firma nicht als Vorwurf an, wenn sie mehr als gesetzlich verlangt mit US-Sicherheitsbehörden zusammen arbeitet. Daher ist das natürlich eine nette Info, mehr aber auch nicht.

    1. Die interessante Teilmenge der AT&T Sichtenden ist aber die Menge derAT&T Aktionäre; und ggü jenen ist ein solches freiwilliges „Mehr“, das per-se eben auch erstmal Mehrkosten generiert, zu begründen.

      Eben die Begründung seitens der AT&T Vorstände würde mich mal interessieren.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.