Netzpolitik-Podcast Folge 128: Unkontrollierter Bundesnachrichtendienst

klaert_doch_aufWährend ein Teil unserer Redaktion im Bundestag Däumchen drehte und auf den weiteren Verlauf des Geheimdienst-Untersuchungsausschuss wartete, haben Constanze Kurz und ich die Gelegenheit genutzt, die Ereignisse des Tages einzuordnen und zu reflektieren.

Es geht um den Bundesnachrichtendienst, der wahlweise unkontrolliert oder mit Deckung durch das Bundeskanzleramt einen kalkulierten Verfassungsbruch begangen hat. Und entgegen früherer Aussagen bis zu 40.000 Selektoren der NSA in die eigenen Überwachungssysteme eingepflegt hat, die zur Überwachung unserer Industrie, unserer Bevölkerung und wohl auch unserer Politiker dienten.

In Folge 128 unseres Podcasts unterhalten wir uns rund 20 Minuten darüber, was das bedeutet und was genau geschehen ist. Und bieten Euch einen Tagesrückblick über unsere heutigen Artikel hinaus. Wir sprechen auch an, wer politisch für diesen Skandal verantwortlich ist.

Die Folge ist auch der Wiederstart unseres Podcasts, der etwas eingeschlafen war, wenn man von wenigen Interviews absieht (RSS-Feed). Wenn alles gut geht, gibts demnächst von uns wieder mehr aktuelle Podcasts mit Einschätzungen und Überblick zu aktuellen netzpolitischen Ereignissen. Hier ist die MP3.


Bis dahin freuen wir uns über Feedback. Und ein tolles Jingle wäre prima.

Unsere heutigen Artikel zum Thema des Podcasts.

Vollkommen außer Kontrolle: BND half wahrscheinlich der NSA, deutsche Politiker zu überwachen.
BND-Skandal: Verantwortliche müssen ihren Hut nehmen
Live-Blog aus dem Geheimdienst-Untersuchungsausschuss: Zeugenbefragung abgebrochen
Preisfrage: Was ist eine „massenhafte Ausspähung“?

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

13 Ergänzungen

  1. Großartig !

    genau so sollte ein Podcast sein, nicht zu gestellt, locker und informativ.

    gerne mehr davon…..

  2. verwendet mal levelator und euer Podcast wird lauter und verständlicher. Ist kostenlose Audio software. absolut empfehlenswert

      1. Danke. Inhaltlich sehr spannend. Ich musste das Hören auf dem Fahrrad aber abbrechen, weil es einfach zu leise ist.

  3. Hat mir gut gefallen. Aber wenn ihr das jetzt regelmäßig machen wollt, wäre es vielleicht sinnvoll ähnlich der Kurzmeldungen bei den Artikeln eine eigene Schiene für Redaktionsgespräche zu machen und den bisherigen Podcast als Interviewreihe für sich bestehen zu lassen. Wenn solche Sendungen sporadisch bleiben, ist es vermutlich egal.

  4. Danke für den Podcast. Hätte ich das Geld würde ich spätestens jetzt einfach mal Politiker verklagen. Oder den Chef des BND. Das zählt fast als „Hochverrat gegen den Bund“. Es ist ziemlich lächerlich wie dieses Thema von der Allgemeinheit einfach totgeschwiegen wird. Ich wiederhole mich zwar ständig aber ich sehe 1984 immer näher an die Realität rücken. Und evtl bin ich da auch einer von den wenigen, aber darauf habe ich weiß Gott keinen Bock.

  5. Ihr habt um ein Feedback gebeten. Bitte schön:

    Positiv zu vermerken ist, dass ihr auf lange Intros und lästige Jingles verzichtet habt. Ich hoffe, das ist nicht nur der spontanen Situation geschuldet. Lästige Zeitfresser und unnötige Dehnungen, weil man eigentlich nichts zu sagen hat, wären kein Qualitätsmerkmal.

    Zwei Punkte fand ich bei einer Länge von 20:25 Minuten informativ:

    1.) NSAUA (Endet mit der Legislaturperiode)
    Personalschlüssel der Opposition:
    jeweils 1 MdB + 1 Stellvertreter, 1-2 Referenten, welche die nötige Sicherheitsüberprüfung für geheime Akten besitzt.

    2.) Von ca. 800.000 Selektoren, die von der NSA an den BND gegeben wurden, stehen 40.000 Selektoren im Verdacht, dass sie deutschen Interessen zuwidergelaufen sind.

    Bei Minute 18:52 wird es dann richtig interessant:

    „Wir wissen das relativ eindeutig, dass es diese Nebenabsprachen gegeben hat. Aber es gibt ja diese neue Ausrede, dürfen wir die schon sagen? “
    „Weiß ich nicht, das machen wir nochmal extra. Andere Medien haben wohl schon Ausreden bekommen, ehm, ehm, ja.“
    „Das ist so ein bisschen der Flurklatsch in der Hauptstadtpresse, den werden wir dann, wenn wir dürfen, später noch mal aufarbeiten.“
    „Genau! Aber…“

    Hmm, aber wozu benötigt ihr eigentlich ein OK, etwas aufarbeiten zu dürfen, und wer gibt es? Seltsam!?

  6. Wer da draußen im Lande jetzt nicht langsam versteht, um was er hier geht, der möchte mit Angela Merkel alt werden. Das ist kein Spiel mehr und auch kein Marsch in den Überwachungsstaat.

    Das ist der Schweinsgalopp in die Blockwart-Republik.

    Die Botschaft ist nun ganz einfach:

    Keine Lügen mehr
    Bürgerrechtsgruppen unterstützen
    BND-Petition zeichnen
    https://digitalcourage.de/blog/2015/mitmachen-und-dem-bnd-die-mittel-kuerzen
    #occupyBND

    Mehr müsst Ihr gar nicht tun, um Widerstand zu leisten.

    Und aufgrund der zahlreichen Rückfragen hier nochmals:
    „Noch eine Petition? Ja – und zwar diese!“
    https://www.piratenpartei.de/2015/04/13/buergerrechtsgruppen-mobilisieren-fuer-bundestags-petition-gegen-bnd-etaterhoehung/

  7. Könnt ihr diese Ausgabe bitte audiobearbietungsmäßig mit einem limiter versehen, un dan noch mal neu hochladen? Insbes. Konstanze Kurz ist einfach absolut nicht zu verstehen. Selbst mit ans Smartphone gehängter zusätzlichem Lautsprecher. Wäre schade um den hohen inhaltlichen Wert der sonst verloren geht. Ich bin vermutlich nicht der einzige der nach ein paar Minuten ausgemacht hat.

  8. 1. Danke, war gut verständlich!
    2. Schön, die Ereignisse zu einem Handlungsstrang verknüpft zu bekommen, das geht beim Lesen der Einzelartikel ab.
    3. Es wäre prima, wenn Ihr die Podcasts eigen verlinken würdet! Noch besser wäre : ein Standard-Schlagwort für MP3- oder Video(-Verlinkungen), damit man diese wiederfindet und in einer freien Minute in Ruhe nachhören/-sehen kann.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.