John Oliver interviewt Edward Snowden: Statt NSA-Überwachung besser vom „Dick-Pic-Program“ sprechen?

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Für die jüngste Ausgabe seiner Show Last Week Tonight flog John Oliver nach Moskau für ein Interview mit Edward Snowden. Das sehenswerte Gespräch gliedert sich im Wesentlich in zwei Teile: Im ersten, durchaus kontrovers geführten Teil thematisiert Oliver die Probleme beim Leaken von großen Mengen an Dokumenten.

Im zweiten Teil geht es vor allem um jene Frage, die in Deutschland nicht nur Sascha Lobo und netzpolitik.org seit Snowdens Enthüllungen umtreibt: Wie kann es gelingen die Bevölkerung für das Thema NSA-Überwachung zu interessieren, wenn nicht gar zu sensibilisieren? John Olivers Antwort auf diese Frage: Re-Framing des NSA-Überwachungsprogramms als „The Dick Pic Program“:

This is the most visible line in the sand for people: Can. They. See. My. Dick? So with that in mind, look inside that folder. That is a picture of my dick. So let’s go through each NSA program and explain to me its capabilities in regards to that photograph of my penis.

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Das Interview ist leider (noch) nicht mittlerweile über den offiziellen Youtube-Account von Last Week Tonight verfügbar, das Interviewsegment beginnt bei Minute 14.

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59 Ergänzungen

  1. Das komplette Segment hat, wie nichts anderes bisher, deutlich gemacht wie sehr „wir“ in einer Blase leben und offenbar unfaehig sind die Tragweite anderen ausserhalb der Blase deutlich zu machen. Natuerlich auch erschreckend zu sehen wie wenig Leute das ueberhaupt auf dem Schirm haben und das man erst persoenliche Betroffenheit ausloesen muss bevor die Leute anfangen sich Gedanken ueber die Auswirkungen zu machen.

    1. @Sascha

      Danke, dass Du mir Deinen Vornamen offenbarst.
      Kannst Du mir jetzt noch bitte folgende Daten offenlegen.
      Keine Sorge, es ist nur zu Deinem Besten. Da passiert schon nichts.
      Man kann eh nichts mit diesen Daten anfangen. Vertrau mir. Ich bin ein Freund.

      Hier ein erster Ausschnitt:

      Nachname
      Wohnanschrift
      E-Mail-Adresse(n)
      Telefonnummer(n)
      alle Passwörter für alle Accounts
      Kontoverbindung(en)
      Kontostände
      Kontobewegungen
      Einkommen
      Arbeitgeber
      Beruf
      Ausbildungsniveau
      Anzahl der Kinder
      Namen der Kinder
      Fotos der Kinder
      Adressen der Schulen der Kinder
      Name von Lebenspartner/Ehefrau
      Fotos von Lebenspartner/Ehefrau
      chronische Krankheiten
      allgemeiner Gesundheitszustand
      psychische Probleme/Erkrankungen
      Geschlechtskrankheiten
      Gewerkschaftsmitgliedschaft
      Parteimitgliedschaft
      Mitgliedschaft in anderen Vereinen/Organisationen
      politische Orientierung/Wahlverhalten
      Teilnahme an politischen Veranstaltungen/Demonstrationen
      sexuelle Orientierung
      Anzahl Geschlechtsverkehr pro Woche
      Anzahl Sexualpartner bisher im Leben (+ deren Namen und Adressen)

  2. John Olivers Antwort auf diese Frage: Re-Framing des NSA-Überwachungsprogramms als „The Dick Pic Program“

    Das erscheint mir irgendwie ein ziemlich männlich fixierter Sensibilisierungsansatz zu sein. Insgesamt ist es ohnehin fraglich, ob wegen des entwerteten Begriffs der Privatsphäre jetzt die Intimsphäre als Argumentationsgrundlage herhalten sollte.

    Die Schwierigkeit eine Betroffenheit der Bevölkerung herzustellen ist seit langem bekannt. Bereits 1986 wurde im Editorial einer Zeitschrift dazu festgestellt:

    Dem Argument: „ich habe nichts zu verbergen, ich habe keine Ängste, wenn meine Briefe mitgelesen, mein Telefon abgehört wird und auch die Protokollierung meines Antreffens an Kontrollstellen stört mich nicht“ – ist wenig entgegenzuhalten.
    Der Hinweis auf die technisch vergleichsweise unterentwickelte „restlose Erfassung“ (Aly/Roth 1984) im deutschen Faschismus greift in unserem Land kaum. Damit kann man nur im Ausland gegen maschinenlesbare Ausweise „Stimmung machen“ (siehe „Verzicht eines maschinenlesbaren Personalauswelses In Frankreich“, in ClLlP 16, S. 48). Bestenfalls hilft bei den „Unbetroffenen“ der Hinweis auf die vielen bekanntgewordenen „Irrläufer“ im staatsschützerischen Gesinnungs-Kataster von VfS, MAD und BND. Nicht nur, wer in den öffentlichen Dienst will, hat „Irrlaufer“ zu fürchten.“

    (Quelle: Bürgerrechet & Polizei 23, http://cilip.de/zeitschrift/1985-1989/1986-2/23-1986/)

    1. Jede Geheimpolizei muss von einem Elite-Korps oder einer in
      zweiter Linie verantwortlichen Geheimpolizei überwacht werden.
      Erstens, weil Infiltration der Geheimpolizei aus subversiven Gründen
      stets ein Hauptziel interner subversiver Elemente, aber auch fremder,
      feindlicher Mächte sein wird. Zweitens, weil die Geheimpolizei eine
      geradezu phantastische Fähigkeit dafür entwickelt, andere, egal ob sie
      der Regierung angehören oder nicht, zu bedrohen und zu erpressen.

      Stalin liess drei Chefs seiner Geheimpolizei hintereinander exekutieren,
      weil er diese Gefahr erkannt hatte. Und Nixon seufzte mitten im
      Watergate-Skandal einmal sehnsüchtig: «Tja, Hoover war ein Schauspieler.
      Er hätte gekämpft. Das war der Punkt. Er hätte ein paar Leute
      fertiggemacht, sie zu Tode erschreckt. Er hatte über jeden ein Dossier.»
      (Kursiv Gedrucktes stammt vom Autor.) Also müssen die Auftragsgeber
      der Geheimpolizei auch diese überwachen lassen, um sicher zu
      gehen, dass sie nicht zuviel Macht bekommen.
      Hier schleicht sich ein ziemlich düsterer Fall von unendlichem
      Rückschritt ein. Jede in zweiter Linie verantwortliche Elite-Truppe
      wird ebenfalls Gefahr laufen, infiltriert zu werden oder nach Meinung
      ihrer Herren die Möglichkeit besitzen, zuviel Macht zu bekommen.
      Also muss auch sie von einer in dritter Linie verantwortlichen Geheimpolizei-
      Truppe observiert werden.

      1. Die Originalausgabe erschien unter dem Titel Prometheus Rising bei
        Writers House, Inc., New York, USA
        © Robert Anton Wilson 1983. Published by Arrangement with Robert
        Anton Wilson

    2. Du stellst Betroffenheit her, indem Du wie ein Überwacher denkst und redest. Verdächtige die Menschen in Deinem Umfeld. Sei aggressiv und setze Deine Gesprächspartner unter Druck. Verhöre Deine Mitmenschen, damit sie ein unangenehmes Gefühl bekommen.

      „Warum trägst Du eine Jacke? Versteckst Du da ein Messer? Willst Du mich abstechen?“
      „Warum trägst Du Kleidung? Versteckst Du Drogen in der Unterhose?“
      „Warum schließt Du Deine Tür ab? Was hast Du zu verbergen?“
      „Warum gibst Du Deinem Nachbarn keinen Schlüssel und lässt ihn nicht nachts in Deine Wohnung, während Du schläfst? Was soll da schon passieren?“
      „Warum gibst Du mir nicht Dein Handy samt aller Passwörter für Facebook, E-Mail etc.?“

    3. fünfzig prozent menschen zu hundertzehn prozent zu sensibilisieren halte ich für eine gute quote.

      vagina hätte doch ganz andere diskussionen vom zaun gebrochen.

      .~.

  3. Ich glaube mit der Argumentation („Dick-Pic-Program“) holt man in Deutschland niemandem mehr hinterm Ofen vor.

    Ich denke für D muss man das umformulieren: „Die NSA sammelt Bilder der Genitalien unserer Kinder“

    Das ist kein Witz! Wenn die NSA Bilder von Erwachsenen abfängt, dann natürlich auch Bilder von Kindern! Die Technik filtert doch nicht nach Altersklassen!

    Wir wissen, dass die Schlapphüte allgemein Sex-Bildchen tauschen.
    Was werden sie da wohl bevorzugt tauschen, wenn sie Zugriff auf alle unsere Daten haben?
    Tittenbildchen von Mutti? Oder doch eher exotischere Ware, die sie sonst nicht einfach so im Netz kriegen?

    Die haben doch keine Angst haben erwischt zu werden!

    Jede Wette: wenn die Nackbilder hausintern so bekannt waren, dass selbst ein Nerd wie Snowden das wusste, dann werden hinter verschlossenen Türen noch ganz andere Dinge getauscht.
    100 Euro, dass die intern Wettbewerbe unter Kollegen laufen haben, wer das exotischte Material besorgen kann.

    Klingt widerlich? Ist es ja auch! Und das ist kein Witz: das ist Realität!
    Verstehe nicht, warum die Sicherheit der eigenen Kinder niemanden interessiert.

    1. Speziell dafür, dass das GCHQ Kinderpornos speichern dürfte, gibt es hinreichend Belege. (Man sollte auch nicht vergessen, dass das GCHQ wohl noch in größerem Umfang und noch unbekümmerter von Grundrechtsbedenken schnorchelt)
      Das GCHQ hat hierbei im Gegensatz zu Ermittlungsbehörden in den UK nicht die gesetzliche Basis, kinderpornografisches Material speichern zu dürfen und wäre demnach gesetzlich wie eine jede andere Institution zu behandeln, die eben massenweise Kinderpornos unerlaubt (auf Vorrat ;) ) speichert.
      Leider scheint hier aber die Staatsanwaltschaft in den UK nicht von alleine Ermittlungen aufzunehmen.

    2. > Verstehe nicht, warum die Sicherheit der eigenen Kinder niemanden interessiert.

      Mach halt erst keine Bilder von ihnen, vorallem nicht nackt… Solltest Du es trotzdem machen UND auch noch ins Netz stellen, gehörst Du angezeigt. Das Internet ist kein Rummelplatz sondern Kriegsgebiet.

      1. Five Eyes können sich Webcams angucken, ohne dass deren LEDs leuchten. Sie können „privat“ geschickte Fotos von Teenies abfangen oder deren Videochats mitschneiden, wenn sie die ersten Flirtversuche im Web machen. Sie können private Fotos (von Eltern im Urlaub oder aus der Akte beim Kinderarzt) selber von der Festplatte hochladen. Oder jemand schaltet einfach die „Cloud“-Funktion vom Smartphone nicht aus, wodurch jedes Urlaubs-/Kinderarztfoto gespiegelt wird. Oder Kinderärzte schicken sich Befunde per Whatsapp.

        Sag niemals nie ;) Dass nur das im Internet landet, was man reinstellt, ist zwar moralisch korrekt, aber Dank der Passivität und des Desinteresses von 95% der Internet-Konsumenten ein missverständlicher Trugschluss. Aber Hauptsache das Kind bekommt ein Smartphone, um in der Grundschule nicht uncool zu sein!

      2. @Frl. Unverständnis

        “Aber warum ausgerechnet ICH?” (Es folgt ein Rollenspiel.)

        Ganz einfach. Ein Krimineller sucht sich die leichteste Beute. Wenn Du Deine Daten exponierst, dann bist Du angreifbar/verletztlich/verwundbar. Wenn Dir Datenschutz und Privatsphäreschutz egal sind, dann bist Du leichte Beute. Ein Krimineller wird es leicht haben, Deine Identität zu stehlen und für Verbrechen zu missbrauchen.

        Wie willst Du einem Polizisten erklären, dass Du gar kein Verbrecher bist, sondern jemand Deinen Namen missbraucht hat. Deine Datenspuren lügen nicht. Es sieht für einen Dritten zumindest so aus.

      3. Ich glaube da ging’s eher um die Bilder, die Kinder von sich selbst mit dem Handy machen und sich untereinander schicken.

        Und das Kinder das machen ist ja wohl hinlänglich bekannt.
        Diese Fotos werden selbstverständlich genauso bei den Geheimdiensten gespeichert wie alles andere auch.

    3. Krimineller Datenmissbrauch und Identitätsdiebstahl sollten in den Fokus rücken.
      Jeder hat Angst vor Kriminellen. Das gilt es zu nutzen.

      „Willst Du Kriminellen helfen, Deine Daten zu missbrauchen?“
      „Willst Du, dass Kriminelle Deine Identität missbrauchen, sodass Du als Täter verdächtigst wirst?“
      „Willst Du Deinen Job verlieren, weil Kriminelle mittels Wirtschaftsspionage Deinen Arbeitgeber ruinieren?“

      Ihr müsst Fragen stellen. Ihr müsst Eure Gesprächspartner unter Erklärungs-, Begründungs- und Rechtfertigungsdruck setzen. Fragen mit Gegenfragen beanworten. Mit Suggestivfragen manipulieren. Die Rhetorik hält viele altbekannte Instrumente bereit, die nicht nur wirksam sind, sondern von der Gegenseite seit Urzeiten erfolgreichen angewendet werden.

      1. Good point. Aber jedesmal glaub ich, dass es mehr dumme Antworten als kluge Fragestellungen gibt. Beliebteste: „Aber warum ausgerechnet ICH?“

    4. In den USA beginnt passend gerade eine NSA Kipo Kampagne:

      „Report: NSA, Pentagon officials linked to child porn

      Boston Globe reports dozens of NSA, DARPA, and other Pentagon workers downloaded child porn, a federal crime, but not all were prosecuted.

      by Declan McCullagh
      @declanm
      July 23, 2010 10:21 AM PDT“

      cnet.com/news/report-nsa-pentagon-officials-linked-to-child-porn/

  4. Die Beobachtung von Oliver ist korrekt. Eine zu technische/nerdige Sprache, zu komplexe Sachverhalte und dadurch zu wenig gefühlte Betroffenheit. Snwoden hätte viel mehr Wirbel ausgelöst, wenn er die Nacktbilder statt der Dokumente veröffentlicht hätte. Siehe Frappening. Das mag seicht und weniger nobel wirken, aber Politik kann eben auch bedeuten, die Massen statt der Eliten zu bewegen.

    1. Es geht nicht darum, ob man etwas zu verbergen hat. Natürlich hat jeder etwas zu verbergen und auch zu befürchten, aber das ist nicht der Hauptpunkt.

      Es geht um Macht. Es geht um die Macht, selbst bestimmen und entscheiden zu können, welches Bild wir von uns in der Welt zeichnen wollen. Es geht darum, die Wahl zu haben und die Kontrolle zu behalten. Es geht also um Autonomy und Souveränität.

  5. Großartiges Interview!

    Nicht, weil es mit Obszönitäten spielt, sondern weil es die Menschen dort abholt, wo sie sind: Niemand kann einen Elefanten oder eine Kuh am Stück essen – es brauch Metzger, um das Vieh zu töten, zu zerlegen und etwas Sachverstand, daraus etwas Schmackhaftes zuzubereiten. Und klar gibt es auch Vegetarier (wozu ich mich bei 70-80% meiner Mahlzeiten auch zähle ;-) ) ..

    Der NSA-Skandal ist zu groß, die NSA ist zu übermächtig und wird als „quasi eins mit GCHQ, BND“ und den willfährigen Regierungen gesehen. Resistance is futile – oder wie Frau Merkel es sagen würde: Die Unterwerfung unserer Gesellschaften unter die Geheimdienste ist alternativlos. Die Emotionen, die das Bild von dem westlichen Geheimdienst-Syndikat ausgeht, ist das gleiche, die Architekten wie Herr Albert Speer vor fast 80 Jahren wecken wollten und sollten: Da ist etwas Unbesiegbares, Übermächtiges – jedes Aufbegehren gegen diese Übermacht ist wie „mit dem Kopf durch die Wand“ zu wollen: Unsinnig bis selbst schädigend. Und Snowden wie Assange wie Manning sind natürlich Exempel, die uns lehren sollen: Wer aufbegehrt wird verdammt, exkommuniziert wird im Inland wie im Ausland jeder Macht beraubt, eine notwendige Diskussion anzustoßen.

    Und so wendet der Großteil der Bevölkerung die üblichen psychologischen Tricks an, um die eigene Ohnmacht und Unselbstständigkeit zu verdrängen, zu rechtfertigen oder sich in sie zu verlieben (Stockholm ..) – was seinerseits den Mythos und damit die Willkür-fähigkeit der Organisationen stärkt.

    Das Interview ist deshalb gut, weil es eben nur ein nebensächliches, aber leicht verdaubares Stück des Elefanten heraus schneidet und es für die breite Masse mundgerecht zubereitet. Man kann nur hoffen, dass sie so auf den Geschmack kommen und versuchen, ähnliche Tabu-Themen bei uns zur re-Initialisierung des Protestes zu suchen und zu finden.

    1. Ups, bisschen schnell geschrieben. An ein paar Stellen muss man sich denken, was gemeint war, sorry.

      Bei „.. zu rechtfertigen oder sich in sie zu verlieben (Stockholm ..)“ war natürlich das Stockholm-Syndrom gemeint, und mit „sie“ nicht „SIE“ sondern real existierende Geheimdienste im In- und Ausland ;-)

  6. Dümmliches Interview, hab ein paar Minuten geschaut, danach war mir meine Zeit zu schade. Die Leute, die erst durch Oliver mobilisiert werden, gehören m.E. zu recht überwacht. Entweder man will sich informieren oder unterhalten lassen… beides geht nicht. Nach ein paar Bier kann ich auch kein PGP mehr installieren, und gehöre in dem Zustand auch bitte von der NSA überwacht, da ich nicht mehr Herr meiner Sinne bin.

    1. wenn dem bongjungen die zeit zu schade wird, wird es aber auch echt eng im land der nach überwachung bittenden narcs.

      prost!

      .~.

      1. Du kannst in Colorado soviel Kiffen wie du willst. Auch verkaufen ist kein Problem. Und ich würde behaupten in Colorado ist die NSA aktiver also in Dtld. Fazit: das Interview war Müll.

      2. hauptsache das gras rührt die birne um, ich hab das schon verstanden. es macht halt jeder mit seiner lebenszeit, was er oder sie will.

        dann hat aber auch jeder andere kriterien für die beurteilung von interviews. es geht nicht immer nur um die intensivierung des rauscherlebens.

        .~.

  7. Nunja, der Tenor des Interviews passt zur Show. Grundsätzlich finde ich es gut, dass man sich auf eine sehr zugängliche Weise der Thematik annimmt. Vor allem wird auch aufgezeigt, wie schwierig es ist die Massen über das Ausmaß aufzuklären. Dem ist bekanntlich leider nicht nur in Amerika so. Dennoch muss ich gestehen, dass ich gerade den ersten Teil des Interviews als extrem unhöflich und nicht wirklich zielführend empfand. Das Verharren auf dem „Dick-Pic-Program“ fand ich hingegen richtig gelungen, weil es mit der angesprochenen Problematik spielt.

    Hier übrigens eine Reaktion von Glenn Greenwald, der ein viel größeres Problem anspricht: die Politikahnungslosigkeit bzw. die Verdrossenheit & Interessenlosigkeit der Amerikaner. Das erkenne ich ähnlich bei Diskussionen mit nicht zwangsläufig wenig gebildeten Freunden & Bekannten. Da interessiert weder der Abhörskandal, noch greifbare Themen wie die Einführung einer Maut. Stattdessen sind Stars&Sternchen, Trash-TV, Fußball, der verrückte Copilot von Germanwings und evtl. noch die bösen Griechen die wichtigsten Gesprächsthemen.

    1. Frage Dein Umfeld, ob es sich gut und wohl mit dem Zustand totaler Überwachung fühlt. Frage sie, in welcher Welt sie leben wollen bzw. welche Welt sie ihren Kindern hinterlassen wollen.

      Frage Dein Umfeld, ob sie die Demokratie abschaffen wollen. (Denn das bedeutet die Negierung von Freiheit, Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit in der Konsequenz.)

      Frage Dein Umfeld, ob sie jeden neuen Freund an die Polizei melden wollen (wie letztenendes via Facebook).
      Ob sie alle E-Mails in Kopie an die Polizei senden wollen (wie letztenendes via GMail).

      Frage Dein Umfeld, ob sie sich sicher fühlen, wenn neben ihnen auf der Autobahn ein Polizeiauto auftaucht und die Polizisten misstrauisch rüber schauen.

      Frage Dein Umfeld, ob sie laut schreiend durch das Flughafen-Terminal rennen würden, da das ja nicht verboten ist.

    2. Es interessiert die meisten Menschen auch nicht, dass Millionen Menschen jeden Tag hungern, Opfer von Krieg und Gewalt werden, oder durch Ausbeutung und Umweltzerstörung geschädigt werden.

      Die meisten tragen Kleidung, die durch Ausbeutung von Menschen und Natur entstanden ist, die meisten nutzen Smartphones, bei deren Produktion keine Rücksicht auf Mensch und Umwelt genommen wird.

      Aber soll das der Maßstab sein? Wenn in unserem Trinkwasser niedrig dosierte Radioaktivität vorhanden wäre, würde das die Massen auch nicht stören, weil man Radioaktivität nicht sieht, schmeckt oder fühlt und auch nicht sofort daran stirbt.

      Wenn es nach der trägen Masse ginge, hätte sich die Menschheit nie weiterentwickelt.

      1. Danke Dir, werde Sie mir mal anschauen und evtl. in mein Repertoire der Videos-die-ich-meinen-ignoranten-Bekannten-in-der-Hoffnung-zuschicke-dass-sie-sie-sich-überhaupt-ansehen-und-dann-zur-Besinnung-kommen aufnehmen ;-)

      2. … oder deutsch/französisch in HD Qualität (wenn noch jemand mit emule unterwegs ist) unter:
        ed2k://|file|Terrorgefahr!%20%C3%9Cberwachung%20total%20[Un%20%C5%93il%20sur%20vous%20-%20Citoyens%20sous%20surveillance!]%20(2015)%20(Alexandre%20Valenti)%20(de)%20(fr)%20(hsub%20de).mkv|1829259924|B45CC8DDF2E0606D90876F446E04D2B4|h=OR2BNDSYIGR5PHZ73BAOUCKPBNM6QXKG|/

  8. @all

    Wir werden den Kampf um die Köpfe nur gewinnen, wenn wir ähnliche Mittel und Methoden der Gegenseite anwenden.

    Psychologische Manipulation kann für gute und schlechte Dinge genutzt werden.
    Gute PR/Marketing/Öffentlichkeitsarbeit ist für Überwachungskritiker essentiel.
    Zielgruppengerechte Ansprache zur Sensibilisierung und Mobilisierung ist essentiel.
    Die Probleme und Konsequenzen anschaulich und spürbar zu machen, ist essentiel.

    Als kleines Take-away, das jeder in den nächsten Tagen im sozialen Umfeld testen kann:

    Testet das Mittel der sogenannten *Überidentifikation*.
    Argumentiert als extremer Befürworter von Überwachung.
    Bestätigt die wahrscheinlich häufig anzutreffende „Nichts zu verbergen, nichts zu befüchten, Überwachung ist gut“-Mentalität, aber geht noch einen Schritt weiter, übertreibt es.
    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    Beispiel:
    Kameras in allen Wohnräumen, als Schutz vor häuslicher Gewalt, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch. Niemand kann ernsthaft gegen so eine Wohnvideo-Vorratsdatenspeicherung sein. Wer sich korrekt verhält, muss sich nicht vor den Home-Videos fürchten. Nur Kriminelle, Gewalttäter, Verbrecher, Kinderschänder und Triebtäter sind gegen Videokameras in allen Wohnräumen.
    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    Na, merkt Ihr was? Wenn Ihr Eurem Umfeld anbietet, gleich morgen Kameras bei ihnen in jedem Raum zu installieren und die Videos, falls gewünscht, direkt an die Polizei zu übermitteln, wie wahrscheinlich ist es, dass Ihr sofort rausfliegt?

    Ihr müsst Euren Gesprächspartnern die Pro-Überwachungs-Maske vom Gesicht reißen, indem Ihr die Fassade aus Heuchelei, Doppelmoral, Indifferenz und Desinteresse mit extremen Überwachungsforderungen durchbrecht.

  9. Ich kann Euch beruhigen, Ihr müsst nicht die Massen überzeugen. Ihr müsst die Entscheidungsträger überzeugen. In der Geschichte der Menschheit haben schon oft einzelne Personen und Gruppen den Lauf der Geschichte entscheidend beeinflusst (zum Guten wie zum Schlechten).

    Es kommt somit nicht darauf an, die Massen oder Euer persönliches Umfeld zu überzeugen, sondern die richtigen Leute in den richtigen Positionen.

    Genauso machen es die Lobbyisten. Die Lobbyisten gehen zu Politikern, hohen Beamten in Ministerien und Behörden, zu anderen Verbänden und Nicht-Regierungsorganisationen, zu internationalen Organisatione usw.

  10. Es ist übrigens unvermeidlich, dass die Totalüberwachung zum allumfassenden Problem werden wird, das jedermann zu spüren bekommen wird. Dateninduzierte(r) Missbrauch, Diskriminierung und Verfolgung werden unvermeidlich zunehmen. Es führt kein Weg daran vorbei, wenn die derzeitige Entwicklung weitergeht.

    Leider läuft es immer so. Erst muss wirklich jeder selbst Nachteile spüren oder jemanden kennen, der es zu spüren bekommt, bis ein großflächiges Umdenken stattfinden wird.

    Die Gefahren von Radioaktivität waren ebenfalls von Anfang an klar. Es hat die meisten aber solange nicht interessiert, bis es gehäufte Fälle von Kinderleukämie gab oder bis die ersten AKW-Unfälle im Fernsehen zu sehen waren.

    Lasst Euch nicht entmutigen. Jeder von uns kann seinen Beitrag für eine bessere Zukunft leisten. Am Sterbebett zählt nicht, was man nicht versucht hat zu ändern, sondern nur, was man versucht oder erreicht hat, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

    Wir wurden nicht geboren, um aufzugeben. Jeder von uns hat Talente und Fähigkeiten, die den Unterschied ausmachen können.

  11. Leider hatte es Edward Snowden in diesem Interview bemitleidenswert schwer. John Oliver hat gnadenlos den Finger in die Wunde gelegt. Dies wird hoffentlich ein nachhaltiges Erlebnis für Snowden und sein Unterstützerumfeld bleiben. John Oliver hat uns allen vor Augen geführt, wo die Probleme in der Vermittlung von Problembewusstsein liegen. Obwohl John Oliver vermutlich mit Snowden sympathisiert, hat er es ihm wirklich nicht leicht gemacht. Damit hat Snowden anscheinend nicht gerechnet, er schien mit dem Verlauf des Interviews eher unglücklich zu sein, bis er verstanden hatte, was John Olivers Intention war.

      1. ich glaube snowden hat das schon sehr schnell geschnallt aber das „vulgäre“ schien ihm unangenhem. prüderie ist drüben ja doch recht häufig.

    1. Ich habe am Anfang auch gedacht: „John, for god’s sake, tu das nicht!“ Wie kannst Du?! Aber schließlich war es eines der besten und ehrlichsten Interviews, die ich mit Edward Snowden gesehen habe, und ich habe viele gesehen – die zwangsläufig sehr ähnliche Antworten enthielten, weil fast alle Interviewer nahezu identische, zweifellos berechtigte grundsätzliche Fragen gestellt haben. Snowden beeindruckte mich dabei jedesmal durch seine fast unheimliche Abgeklärtheit, seine sprachliche Begabung und seine scheinbar humanistische Klugheit. [[Ich sage scheinbar, weil ich ihn ja nicht kenne, und, Hand aufs Herz, wer würde sich wundern, wenn er morgen in den Aufsichtsrat von Blackwater einstiege? Staunen, ja.]]

      John Oliver’s „Respektlosigkeit“ gegenüber einem, ja, Helden der Gegenwart ist das tatsächlich das wenige Beste, was jetzt passieren konnte. Und es war keine Respektlosigkeit. Es war aufrüttelnd, aber nicht auf Kosten der Integrität von Edward Snowden. Wir brauchen als letztes die Apotheose, weil diese uns wieder zu passiven Beobachtern macht, die wir nicht sein sollen, gleichwohl gerne wären.

      Snowden’s Reaktion wiederum hat mir sehr gefallen, weil er zwar, nie gesehen, eingermaßen überrumpelt schien (obwohl: wer kennt John Oliver nicht?) aber nicht ‚offended‘ wirkte, nicht in irgendeiner Eitelkeit gekränkt. Oliver hat das großartig gemacht, auch wenn’s weh tat.

  12. Das hier ist ein Rant. Ich habe gerade Zorn und bitte um Verzeihung im Voraus, bitte nicht allzu persönlich nehmen. Es geht doch um die Sache.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    @ netzpolitik.org, Digitale Gesellschaft, CCC, Digitalcourage, Blogosphäre, Aktivisten

    Ihr ALLE habt VERSAGT! Ihr habt es vergeigt. Ihr schafft es nicht, aus der totalen Überwachung und Entrechtung der Menschen Kapital zu schlagen. Euer Impact ist lächerlich gering. Warum? Was ist Eure Rechtfertigung?

    Wofür bekommt Ihr Spenden? Ist das nur ein Geschäftsmodell, weil man sonst keinen richtigen Job bekommt? Habt Ihr Euch eingerichtet in Eurem ewigen Wehklagen und Anprangern undemokratischer und freiheitsfeindlicher Missstände? Habt Ihr es Euch bequem gemacht in Eurer Nische der Außenseiter, der Nerds und Geeks? Habt Ihr es Euch bequem gemacht in Eurem arroganten Elfenbeinturm und sucht die tägliche Bestätigung im Herbschauen auf auf die Masse der unwissenden, obrigkeitshörigen und desinteressierten „einfachen“ „Durchschnittsbürger“, die an allem Schuld sind?

    Wacht endlich auf! Kommt raus aus Euren Nischen und Ecken! Legt die Arroganz gegen Ahnungslose und Naive ab! Werdet aggressiver, schlagkräftiger! Werdet gleichzeitig geduldiger und freundlicher gegenüber Nicht-Nerds!

    Warum schafft es niemand aus der Riege der professionell oder semi-professionell beschäftigten Bürgerrechtler, einen Gesprächsleitfaden für alle Aktiven zu entwickeln? PR ist das A und O!

    Die Fakten und besseren Argumente auf seiner Seite zu haben, reicht längst nicht aus. Rhetorik ist der Trumpf, der über Sieg oder Niederlage entscheidet! Wer verschiedensten Zielgruppen und Stakeholdern mit unterschiedlichsten Hintergründen nicht passend begegnen kann, der verliert den Meinungskampf!

    Seit Jahren immer dieselben Debatten, warum Überwachung schlecht ist, warum Privatsphäre und Grundrechte wichtig sind, es kotzt mich so an, dass die selbsternannten „Profis“ nicht in der Lage sind, die Basics von Rhetorik und Kommunikation wirksam anzuwenden, um wirklich JEDEN da draußen im Lande zu erreichen.

    Neben vielerlei Klick-Aktivismus (Petition hier, Massenmailing dort) gibt es immerhin schon mal eine Aktion im Reallife. Schön, ein Anfang, aber was ist das dann? Eine Demo werktags vormittags für Studenten, Arbeitslose und Rentner. Dazu noch zwei Tage vorher angekündigt, sodass alle Nicht-Berliner außen vor bleiben.

    Wir brauchen Gesprächsleitfäden, kompakte PR-Sheets. Eins für Manager und Unternehmer. Eins für Politiker und Beamte. Eins für Journalisten. Eins für Rentner. Eins für Frauen. Eins für Jugendliche. Eins für Anwälte. Eins für Ärzte. Eins für Aktivisten. Usw. usf.

    Jetzt wird natürlich sofort Markus Beckedahl aus dem Off hervorspringen und sagen: „Ja, schöne Idee. Müsste man mal, könnte man mal machen. Aber wir haben keine Ressourcen. Zu wenig Geld, zu wenig Personal, zu wenig Zeit. Mach Du doch mal, wenn Du hier schon so einen Rant veranstaltest.“

    Jaja, immer sollen es No-Names richten, während die haupt- und nebenberuflichen Aktivisten jeden Tag einen Artikel und Post nach dem anderen raushauen, wie schrecklich die Welt doch ist und wie böse diese Politiker und Regierungen und Datensammelunternehmen doch sind.

    Wer als Institution wie netzpolitik.org nicht liefern kann, der macht sich überflüssig. Dem Niedergang und Verfall von Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschenrechte TATENLOS und WIRKUNGSLOS zuschauen, kann jeder, dafür braucht es kein netzpolitik.org, CCC, Digitale Gesellschaft oder Digitalcourage. Keinen Impact zu haben, können wir No-Names auf der Zuschauertribüne ganz alleine „genießen“.

    1. Weil ich gerade RAW lese, musste ich bei deinem Rant an den Absatz denken:

      So gibt es in jeder sozialen Gruppe narzistische (orale) Typen des
      ersten Schaltkreises. Wenn man sie mit einem Problem konfrontiert,
      schauen Sie sich als erstes nach jemandem um, der damit fertig werden
      könnte, denn das orale System ist auf Abhängigkeit geprägt. (Wenn sie
      allerdings aggressive Schwäche statt abhängiger Schwäche geprägt
      haben, dann explodieren sie vor Wut – infantiler Koller – und lassen
      sich lauthals darüber aus, warum es das Problem überhaupt gibt und
      warum man es wohl ausgerechnet ihnen aufhalsen musste.)

      Tipp: Geh mal zum Yoga und les Der neue Prometheus. Die Evolution unserer Intelligenz. Sphinx-Verlag, Basel 1985, ISBN 3-85914-220-8; Rowohlt, Reinbek 1987, ISBN 3-499-18350-1

    2. es gibt sowohl aktionen als auch gemeinsame kampagnen mehrerer überwachungskritischer gruppen in dieser richtung und aktivisten da draußen, die das genau so angehen wollen und sich noch über tatkräftige unterstützung – und sei es „nur“ durch verbreiten auf weiteren (reichweitenstarken) kanälen oder pr-arbeit – sehr freuen würden:
      http://www.verfolgungsprofile.de

      auch gibt es (ganz aktuell) eine sehr passende petition beim deutschen bundestag, die dem öffentlichen diskurs hierzulande zum thema überwachung einiges an vorschub leisten könnte – würden nur mal alle an einem strang ziehen.. 49.745 unterstützer gilt es bis ende april noch zu finden.
      gegen den bnd (etat-erhöhung zurückfahren):
      https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2015/_03/_13/Petition_57952.nc.html

  13. @Markus

    Das war ja klar. Du hast meine Einladung für diesen Konter natürlich dankbar aufgegriffen und konntest Dich nicht zurückhalten. Aber nochmal, damit das klarer wird:

    Du und viele andere in der Szene werdet durch Spenden „bezahlt“/finanziert/unterstützt (wie auch immer man das nennen will).
    Was ist Euer Arbeitsergebnis? Was ist Euer Impact?
    Wo kann ich die Erfolge und Veränderungen anschauen, die Ihr geleistet habt?
    Damit meine ich ECHTEN Impact, der nachhaltig etwas verbessert (oder wenigstens einen guten Status Quo sichert).
    Was nützt es z.B., wenn die VDS vorm BVerfG und EuGH gekippt wird, wenn diesselben Überzeugungstäter aus Politik und Behörden mit denselben „Argumenten“ wieder den Weg für eine neue VDS freischießen?

    Wer von uns beiden ist seit Jahren im Geschäft?
    Wer von uns beiden hat ein riesiges Netzwerk mit (theoretisch) fähigen Leuten vorzuweisen?
    Wer von uns beiden hat unzähliger Medien-/Pressekontakte?
    Wer von uns beiden ist der Profi?

    Markus, wenn ich am Ende Deine Arbeit machen soll, dann muss ich Euch nichts mehr spenden und Euch auch sonst keine Beachtung mehr schenken.
    Die Grundidee ist ja, dass viele Leute Geld spenden, damit ein paar Profis in Vollzeit (oder wenigstens Teilzeit) permanent am Ball bleiben können und die Rechte und Interessen dieser vielen Spender (und vieler anderer Gleichgesinnter) verteidigen. Das ist eine Form der Delegierung.

    Überall an allen Fronten brennt es, aber die Feuerwehr ruft „Macht doch mal selbst“.

    PS: Ich bin selbst auch schon seit Jahren dabei und was wir derzeit erleben in der Post-Snowden-Ära sind dieselben Debatten wie eh und je. Wir müssen immer wieder über diesselben Sachen reden, weil wir nicht nachhaltig die Massen überzeugen.
    „Nichts zu verbergen, nichts zu befürchten“ muss für die breite Bevölkerung genauso out und nicht ernst zu nehmen sein, wie „Argumente“, die den Holocaust rechtfertigen wollen (als Beispiel). Von solch einem Punkt des Konsens sind wir Lichtjahre entfernt.

    1. markus ist so wenig die feuerwehr wie sie bverfg oder glaubenskongregation.

      niemand hat netzpolitik.org eingesetzt. ohre wortwahl illustriert mehr ihre erwartung als die geschichte dieser publikation.

      scheitern ist bei sisyphosaufgaben nicht unbedingt sträflich. es kommt auch auf die wirkung des scheiterns an.

      trotz meines widerspruchs vielen dank von mir für ihre leidenschaftliche kritik. wenn aus diesem gespräch wachsendes engagement von ihnen und ihren freunden entstände, würde ich mich sehr freuen.

      .~.

  14. Habe mir die Folge gerade angesehen. Und ca. 25 Minuten lang dachte ich, dass das so ziemlich die uninspierierteste Folge und die lahmsten Witzchen, die ich je von John Oliver gesehen habe.

    Dann kam der Kontext auf die Dickpics und es plötzlich ist es die erschreckenste Folge, die ich je gesehen habe. Ich weiß nicht, ob diese Dramaturgie so vorgesehen war oder ob es mehr oder minder Zufall war, aber die Banalität, die nötig ist, um den Bürgern zu vermitteln worum es in diesem ganzen Skandal geht ist, ist beängstigend.

  15. Tja, man muss eben sagen, dass so etwas wie diese Straßenumfrage zu erwarten ist, wenn man keine echte Demokratie sondern nur eine sogenannte repräsentative hat, in der zudem anstatt von gesellschaftsethischer Orientierung oder wenigstens technokratischer Expertise ökonomische Mechanismen und niedere Instinkte walten. Eine spürbare Volkserregung bleibt durch eine Kombination von Problemkomplexität, Sicherheitsversprechen und spekulativer Natur zukünftiger Negativauswirkungen aus. Und in Abwesenheit dieser folgt die Entscheiderklasse den Anreizstrukturen, die insgesamt gegen ein Ende der Überwachung ausgerichtet sind.

  16. Das finde ich gut. Bisher wurde das Thema vielleicht zu technisch geführt. Aber es gibt viele Menschen, die interessieren sich weniger für Technik. Man muss da andere Wege finden, um ihnen das nahe zu bringen… ein gutes Mittel ist da Humor!

  17. Was passiert, wenn Staatsschutz und Geheimdienste nicht kontrolliert werden, sollte jeder Mensch erfahren. Solche Informationen werden aber nie aus dem Mund eines Snowden zu hören sein, aber Ihr könnt sie auf meiner Webseite bekommen.
    Liebe Grüsse

  18. Wer es schafft, Überwachung als Stalking und Belästigung zu framen, hat das Spiel schon fast gewonnen. Es könnte so einfach sein.

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