Interview zum „Safer Internet Day“: „Eine Stimme für den Datenschutz fehlt“

Tagesschau.de hat mich zum „Safer Internet Day“ interviewt: „Eine Stimme für den Datenschutz fehlt“.

tagesschau.de: In der Debatte fehlt oft die Stimme der Datenschutzbeauftragten der Bundesregierung, Andrea Voßhoff. Wo ist die eigentlich?

Beckedahl: Das ist leider auch bei uns bei netzpolitik.org der „running gag“. Als sie zur Bundesdatenschutzbeauftragten benannt wurde, hatten viele die Befürchtung, dass das ein klasssisches Versorgungsamt ist. Als langjährige CDU-Abgeordnete war sie 2013 nicht wieder in den Bundestag gewählt worden. Sie musste also irgendwohin. Auch nach mehr als einem Jahr hört man nur zögerlich etwas von ihr. Doch gerade jetzt bräuchte man eine Stimme in der öffentlichen Debatte zum Datenschutz. Aber leider geht das Amt komplett auf Tauchgang. Das könnte man fast schon als mutwillig und als Strategie der Bundesregierung erkennen: Bloß nicht zu viel über Datenschutz reden. Dabei wäre das notwendig.

Das und mehr gibts drüben.

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2 Ergänzungen

  1. Markus sagt: „Die Bundesregierung könnte zum Beispiel Werkzeuge entwickeln lassen, mit denen man anonym im Netz surfen kann oder seine eigenen E-Mails und den eigenen Kommunikationsverkehr verschlüsseln kann. Solche Werkzeuge gibt es zwar – sie sind in der Regel aber so kompliziert in der Nutzung, dass sich die jüngere Generation kaum traut, diese für die eigenen Eltern zu installieren.“

    Hmmm, bis auf eine einzige Ausnahme sind alle Leute in meinem Bekanntenkreis, die starke Verschlüsselung einsetzen, über 40. Und wenn ich Angehörigen der WhatsApp-Generation anfange, was von GnuPG oder Jabber/OTR zu erzählen, kucken die mich meistens gelangweilt an und denken so vor sich hin „Was brabbelt der Greis denn da …“
    Tatsache ist doch, dass im Mittelpunkt ihrer Lebenswelt kastrierte, konsumentengerechte Digitaltechnik steht – Smartphones und Tablets. Universalrechner, die dem Nutzer ganz andere Kontrollmöglichkeiten und eine viel weiter gehende Autonomie einräumen, sind für die unter 20jährigen meist sowas von letztes Jahrtausend.
    Ich fürchte: Wir brauchen wirklich simple und möglichst bunte Werkzeuge, um sie ihnen auf ihren Apple- und Googlephones installieren zu können.

  2. Also mir ist gesagt worden, es gäbe eine deutliche Kluft zwischen den über 30jährigen (Generation 20. Jahrhundert) und den unter 30jährigen (Generation 21. Jahrhundert). Definiert sich die Generation 21. Jahrhundert wirklich nur über Smartphone und Tablet? Auf jeden Fall ist es ihr Jahrhundert.

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