Internetausdrucker: US-„Netzpolitiker“ Lindsey Graham hat noch nie eine Mail verschickt

Die Popcorn-Meldung des Morgens: Der US-Senator Lindsey Graham ist Mitglied im Senate Subcommittee on Privacy, Technology and the Law und trat gestern bei Meet the Press als Kritiker von Hillary Clinton auf. Die hatte während ihrer Zeit als US-Außenministerin für ihre Dienstgeschäfte ihren eigenen Mailserver genutzt, was wohl nicht so richtig verboten war, aber aus diversen Gründen auch nicht richtig cool. Und jetzt steht sie deshalb unter Beschuss, u.a. durch Lindsey Graham. Dieser erklärte gestern im Fernsehen:

I don’t email. You can have every email I’ve ever sent. I’ve never sent one. [laughter] I don’t know what that makes me.

Den Dialog kann man sich hier anhören.

Und wir dachten, der Begriff Internetausdrucker wäre langsam mal aus der Mode gekommen.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

7 Ergänzungen

  1. Als wenn das nicht schlimm genug waere ist der Mann auch noch im „Subcommittee on Privacy, Technology and the Law“

  2. Bitte Markus, höre auf mit dieser Häme. Das steht dir nicht zu Gesicht. Ausserdem, frag doch vorher erstmal nach welche Alternativen sie nutzt und/oder warum sie keine Email verwendet. Vielleicht ist sie gar nicht so dumm und inkompetent wie du sie hier darstellst.

    1. Welche sie? Und welche Alternativen gibt es sonst noch? Telefon, Fax, Brief, Whatsapp? Bei letzterem würden sich dieselben Fragen stellen, die Graham jetzt Clinton vorwirft.

    2. Natürlich ist es Häme gegenüber Graham, „dumm und inkompetent“ wurde allerdings nicht benannt, sondern nur von Ihnen interpretiert. Die Kritik geht hier in die völlig richtige Richtung und weiter als sie denken: In einer arbeitsteiligen Gesellschaft wie unsere oder eben auch die USA sind Qualifikationen und Berufserfahrungen eben die Hauptkriterien, um einen bestimmten Job zu erhalten. Wen jemand nun einen Job erhält, in dem Aufgabenfeld und Person nicht einmal grundlegend übereinstimmen, sieht das wirklich seltsam aus. Die Eignung von Graham für diesen Job kann man anhand der Aussage natürlich nicht grundlegend bewerten, von der Tendenz her ist es aber allemal schockierend.
      Zudem bestätigt es einmal mehr den chronischen Verdacht, dass bestimmte Posten eben nicht nach Qualifikation vergeben werden, sondern man einfach eine Person irgendwie unterbringen musste.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.