Einfache Auskunftsersuchen nicht nur in Österreich, USA und bei Interpol, sondern jetzt auch bei der Schufa

Bin ich in Datenbanken deutscher Bundes- oder Landespolizeibehörden gespeichert? Hat mich Europol in seinen IT-Beständen abgelegt? Erscheine ich im Schengener Informationssystem?

Auskunftsersuchen zu polizeilichen Datenbanken können bequem über den Auskunftsgenerator des Projekts Datenschmutz gestellt werden. Der funktioniert mittlerweile sogar für das österreichische Innenministerium sowie diverse Sicherheitsdirektionen. Schon länger ist auch die Möglichkeit von Abfragen bei Interpol und sogar in den USA (etwa beim Heimatschutzministerium“) enthalten.

Neu ist die Möglichkeit, auch private Scoringagenturen abzufragen, darunter Bürgel, Creditreform, Deltavista, Schufa, arvato und infoscore.

Datenschmutz wünscht sich Mithilfe beim Feedback:

Helft uns. Beteiligt euch an an unserem Wiki zu Überwachung und Datenschutz (nutzt auch die Wiki-Seite zum Auskunftsersuchen), teilt uns mit, was aus euren Anfragen geworden ist, verbessert unsere Formbriefe, entwerft neue an Behörden, die wir bisher noch nicht berücksichtigt haben und schickt sie uns. Vielen Dank.

Andere Aktive haben inzwischen einen eigenen Blog für Erfahrungsberichte mit Auskunftsersuchen bei Polizeibehörden eingerichtet. Auch dort freut man sich über Support:

Als politische Aktivist*innen landen wir ziemlich oft in Polizeidatenbanken. Theoretisch sind Behörden dazu verpflichtet, mitzuteilen, was sie gespeichert haben. Deshalb stellen wir Auskunftsersuchen an verschiedene Polizeibehörden und kämpfen um unsere Daten. Dabei gibt es so viele Absurditäten und witzige bis unverschämte Gegebenheiten, dass wir auch andere daran teilhaben lassen wollen. Auch ihr könnt gerne einen Erfahrungsbericht beisteuern an datenschutz[ät]nirgendwo.info.

Eine Übersicht über Polizeidatenbanken findet sich ebenfalls bei Datenschmutz.

Geradezu Legion ist aber die Aufzählung etlicher deutscher großer und kleinteiliger Datensammlungen, die das Innenministerium Niedersachsen 2010 in einer Großen Anfrage der Grünen aufführt und in zahlreichen Anlagen ergänzt (1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6). Lesenswert!

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2 Ergänzungen

    1. Hmja, wer das „wir“ ist, von dem da des Öfteren mal die Rede ist, ist nach
      einigen Überarbeitungen der Eingansseite nicht mehr ganz offensichtlich —
      betrieben wird die Seite von der Datenschutzgruppe der Roten Hilfe Heidelberg.
      Damit Leute in Zukunft nicht mehr lang suchen müssen, gibts jetzt auf den vom
      Wiki produzierten Seiten im Fuß einen [Wer?]-Link, hinter dem zu erfahren
      ist, woher wir kommen und was uns bewegt.

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