BND gibt monatlich bis zu 1,3 Mrd Metadaten an die NSA

Zeit Online berichtet unter Berufung auf BND-Akten, dass der BND „bis zu 1,3 Milliarden Daten pro Monat“ an die NSA weitergibt. Das sind nicht nur Daten, die auf den in letzter Zeit viel diskutierten Selektoren beruhen, sondern Rohdaten, die ausgeleitet werden.

Diese Verbindungs- oder Metadaten sind mindestens ebenso wichtig für die Dienste. Edward Snowden hatte berichtet, die NSA bekäme monatlich ungefähr 500 Millionen sogenannter Metadaten vom BND. Doch Snowdens Zahlen galten nur für einen einzigen Monat: für den Dezember 2012. Wie die neuen Unterlagen zeigen, schickt der Geheimdienst viel, viel mehr solcher Informationen an die Amerikaner.

Neben den Rohdaten werden auch „Meldungen“ angefertigt – Berichte, die sowohl aus Metadaten als auch Inhalten bestehen. In einer Akte soll Folgendes stehen:

Die Abteilung Technische Aufklärung im BND hat im Jahr 2012 in 580 Fällen Meldungen an US-amerikanische, in 184 Fällen an britische Dienste und in 553 Fällen an multinationale Verbünde übermittelt.

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8 Ergänzungen

  1. Irgendwie sind solche Nachrichten doch völlig ohne Wert. Was bringts denn, hier einfach einen hohen absoluten Wert für „Daten“ zu nennen?

    1,3 Mrd Daten? Was ist denn das? 1,3 Mrd Bits? 1,3 Mrd Datenfelder? 1,3 Mrd Datensätze? Und wenn Datensätze, was enthalten die dann? 1,3 Mrd. Personenzuordnungen?

    Da könnte auch einfach 1,3 Fantastillarden stehen. Oder 1,3 Millionen. Oder Peng. Nullinformation. Statt das vielleicht mal an der Berichterstattung von ZON zu kritisieren, wird es einfach reproduziert.

    1. Jede elektronische kommunikative Interaktion erzeugt Metadaten. 1,3 Milliarden Metadaten sind 1,3 Milliarden kommunikative Interaktionen die weitergegeben wurden. Würde ich mal annahmen.

      Die Frage ist, wieviele elektronische kommunikative Interaktionen macht ein Mensch am Tag?

  2. … man könnte vereinfacht sagen: Der BND gibt Alle Daten an die NSA weiter.
    Und dafür gibt’s wahrscheinlich eine technischen Grund. Dieses Theater, was nun geflitert oder nicht-gefiltert oder verloren wird oder als Beifang gilt ist doch schon lange absurd.

  3. Ein bisschen Off-Topic: Ist es nicht faszinierend, dass nun durch deinen Link, YouGoogletube speichert, dass du (mind. IP-Adresse samt Uhrzeit, Datum etc.) das Video hier verlinkt hast? Ich meine, das funktioniert so auf Basis der sogen. Referrer-Funktion. Ist hier nicht so dramatisch, hilft doch aber insgesamt herrlich, Menschen und deren „Bewegungen“, Identitäten und Interessen/Profile auszuspionieren. Für Nutzer ist die sogen. Referrer-Funktion in 99,99 % der Fälle völlig unsinnig, für Datenkraken aber Gold wert.

  4. der 175zigste Aufschrei der Empörung über die Missstände in diesem Land (und davon haben wir ne ganze Menge) wird so wenig ändern wie die 174 davor, wenn nicht irgendwann Menschen die Nase so voll haben, dass sie bereit sind etwas aktiv dagegen zu tun.

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