Uber: So attraktiv wie Fracking und Atomkraft

Guenther Hack vertritt in der SZ die These, dass die durch das Silicon Valley-beeinflusste Internet-Wirtschaft ihren ethischen Kompass verloren hat und vergleicht Geschäftsmodelle wie Uber und AirBnB mit Fracking und Atomkraft:

Das sorgsam über Jahrzehnte hinweg aufgebaute Image von Amerikas sauberer High-Tech-Industrie als Quell immer neuer Wunder, vollbracht von einem nicht abreißenden Strom immer neuer junger Genies: Es ist angekratzt. Dank scheinbarer Mutanten wie Uber droht die Internetwirtschaft ähnlich attraktiv zu werden wie die Atomkraft, die in ihren Anfangsjahren ja auch als Erlösungstechnik verkauft wurde, als unerschöpfliche Quelle billiger Energie. Als die wahren Kosten der Kernkraft sichtbar wurden, folgten Jahrzehnte erbitterter Proteste, das ursprünglich so saubere Image ließ sich auch mit der geballten PR-Macht von Großindustrie und Staat nicht wiederherstellen.

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8 Ergänzungen

  1. Unternehmen die sich über die Zwangsregulierung des Markes durch die Politik hinwegzusetzen versuchen haben keine Ethik? Was für ein Unsinn!

    1. Eben, deswegen hoffe ich auch, dass wir hier bald neue AKWs bauen und endlich flächendeckend an GMOs forschen können. Diese Zwangsregulierung durch Politik ist einfach zuviel.

      1. Richtig! Mich stört ja vor allem das Sklaverei- und Kinderarbeitsverbot!!11elf Vielleicht könnten wir auch endlich den staatlichen Zwang loswerden, vor Eingriffen in die körperliche Unversehrtheit eine informierte Einwilligung der Betroffenen einzuholen…

      2. Schön wäre es wenn die Diskussion über AKWs und molekulare Gentechnik endlich entlang wirklicher Fakten geführt werden würde.

  2. Naja, hinter den ganzen ach so innovativen Start-Ups stehen Risikokapitalgeber. Sobald das Start-Up eine gewisse Grösse erreicht hat ist es doch logisch, dass sie ihren Wetteinsatz (natürlich mit viel Gewinn) wieder haben wollen. Dass dies selten mit dem einhalten gültiger Regelungen funktioniert, leuchtet ja ein, weil es sonst schon alle machen würden und man keinen neuen Markt hätte. Aber letztlich findet sich das gleiche Vorgehen (Auslagern des Risikos auf Mitarbeiter / Allgemeinheit, privatisieren der Gewinne durch z.B. Steuer“optimierung“) mittlerweile bei jedem anderen Konzern auch.

  3. Viele feiern ja das Silicon Valley aber kaum einer hat sich damit mal näher befasst. Das ist kein überkrasses Technologie Komplex sodern ne Wüste wo sonst nix ist. Es ist scheiße heiss dort – naja dank Klimaanlage vlt. nicht aber draußen halt. Und wie gesagt nix los da. Es wurde nur durch das Militär & die Amis gefördert um es zu pushen und ähnlich wie bei Apple es künstlich qualitativ und hochwertig und fortschrittlich erscheinen zu lassen.

    Mehr dazu auf dem Podcast von Frank Rieger und Felix von Leitner aus dem Chaos Computer Club. Weiß nicht mehr genau welche Episode aber müsste eine am Anfang gewesen sein wo darüber gesprochen wurde

    http://www.alternativlos.org/

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