Golem.de startet werbefreies Abomodell mit „Golem pur“

sp_107827-83627-i_rcVor über einem Jahr haben wir hier über die Weiterentwicklung und Finanzierung unserer Arbeit diskutiert. Dabei haben wir diverse Möglichkeiten vorgestellt, wie sich Online-Journalismus abseits der klassischen Online-Werbung finanzieren könnte. Eine Möglichkeit war eine „Freemium-Service werbefreie Seite“. Wir haben das nicht gemacht, weil das technisch etwas aufwändig ist und unsere Kapazitäten gesprengt hätte. Es machte einfach keinen Sinn, mit unseren kleinen Redaktion ein aufwändiges System dafür zu entwickeln. Wir haben uns für das Modell der freiwilligen Leserfinanzierung entschieden, wo unser Output allen offen zur Verfügung steht.

Golem.de ist alleine von den Festangestellten her fast zehnmal größer als wir und probiert einen Freemium-Service jetzt aus. Mit „Golem pur“ gibt es ein werbefreies Abomodell, das ohne Werbung, Tracking oder Profilbildung auskommt und „zusätzliche Komfortfunktionen für Seitenlayout und Technik bietet, die das Lesen und Videoschauen bei Golem.de bequemer machen.“ Ab 2,50 Euro ist man im Monat dabei. Wir wünschen der Redaktion viel Erfolg bei dem Experiment und sind auf Ergebnisse gespannt.

Wir sind bereits für alle Leserinnen und Leser Werbe-Tracking-frei auf netzpolitik.org und freuen uns auch weiterhin über freiwillige Abos, die als Spenden auch von der Steuer absetzbar sind, um unser Angebot weiter zu finanzieren und auch ausbauen zu können.

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8 Ergänzungen

  1. Ich finde die Idee sehr gut bin mir aber nicht sicher ob wirklich viele Leute den Dienst nutzen werden. Ich bin sehr gespannnt wie das Angebot angenommen wird.

    Wie wird das ganze denn bei euch angenommen?

    Grüße

  2. Zehn mal größer und qualitativ nicht besser, aber ständig bloß am Jammern und Klagen. Stellen sich ständig als Opfer dar, dabei sind sie es von Golem, die uns Tracken und unsere Daten an Werbefirmen verkaufen. Immerhin haben sie es jetzt geschafft, nach all dem Jammern, mal kreativ zu sein und was Neues auszuprobieren. Bei mir sind die aber längst unten durch.

  3. „Ohne Tracking“ ist im eingeloggten Zustand ja wohl ein Witz. Da muss man nichts mehr tracken, da weiss man schon aus den normalen logfiles wer das ist.

    1. @Sven: Man kann aber trotzdem den Leserinnen und Lesern versichern das die Logfiles nicht gespeichert oder ausgewertet werden, dann ist das Müll der anfällt und verschwindet. Ich sehe da kein Problem.

      Die Spielewebsite 4players.de hat schon länger ein „pur“ angebot in welchen dann einfach alle Werbebanner abgeschaltet sind.
      Den werbefreien Zugang gibts dort ab 2€ pro Jahr, ist dann in verschiedenen Stufen gestaffelt und alle dürfen selbst entscheiden wieviel sie bezahlen.

      Das ist eurem aktuellen Programm recht ähnlich denke ich, immerhin kann man ja auch zahlen durch eine monatliche Spende in der Höhe der eigenen Wahl. Nur das man bei diesem Modell noch einen kleinen Vorteil davon hat, da man Werbefrei ist.
      Was denke ich der Vorteil eines solchen Programms ist, ist die Zugänglichkeit. Eine Spende (oder einen Dauerauftrag) muss man extra bei der Bank aufgeben, ein Formular auf der eigenen Homepage mit einem dezenten Hinweis über die Vorteile für beide Seiten könnte die Schwelle regelmäßig Geld zu zahlen schon senken.
      Also ich find beide Modelle ok und ob ich nun nen kleinen Betrag so oder als anderes Modell überweise ist mir letztlich egal.

      Grüße

  4. @ Markus

    Toll fände ich, wenn Ihr für Eure Spendenseite sowas hier implementieren tätet:

    3 Euro Spende = 1 Kaffee für die ganze Redaktion
    30 Euro Spende = 1 Kaffee pro Redakteur
    300 Euro Spende = 1 Praktikant für 1 Monat
    3000 Euro Spende = 1,5 Redakteure für 1 Monat

    Da würde man mal sehen, was die Spende konkret für Euch finanziell an Verbesserung bedeuten könnte. Eine Prise Humor verfeinert das Ganze zu einer netten Motivation, Euch was zu spenden.

  5. Warum immer nur Abos? Abos sind gut, um einem dauerhaft interessierte Nutzer zu binden. Der grosse Teil der Webseitenbesucher ist allerdings bestenfalls Laufkundschaft. Oder besser gesagt: könnte Laufkundschaft werden. Aber die wenigsten Laufkunden sind sofort / bereit, sich auf Zeit zu verpflichten. Da das aber nicht automatisch heisst, dass sie keine Wertschätzung haben für den Content, lässt sich ein Laufkunde viel besser abholen mit Einzelverkauf. Letzterer muss aber natürlich so günstig und einfach sein, dass er sich nicht anfühlt wie ein Abokauf.
    Bei milliPay haben wir (Disclaimer: ich arbeite für milliPay) eine Micropayment-Lösung entwickelt, mit der der User über ein anbieterübergreifendes Prepaid Online Wallet per 1-Click auf jeglicher Webseite bezahlen kann. Für den Webseitenbetreiber lassen sich beliebige Preispunkte darstellen, selbst EUR 0.00001, ohne das Fixgebühren fällig werden. Ich hoffe, meine Mitkommentatoren verzeihen mir diesen kommerziellen Einwurf, aber ich glaube, insbesondere zur Sicherung von Qualitätsinhalten auf dem sollte mehr Innovation betrieben werden. Beste Grüsse, Gerrit Sindermann (CEO milliPay)

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