Die tägliche Vorratsdatenspeicherung beim Einkauf: Beitrag auf iRights Cloud

Foto: Caden Crawford, CC BY-ND 2.0

Beim Einkauf fallen viele Daten an. Insbesondere, wenn mit EC Karte bezahlt wird oder im Internet bestellt wird. Auf iRights Cloud ist gestern der Beitrag „Allwissende Händler, genügsame Datenschützer“ erschienen, der problematisiert, was mit den Daten, die beim Einkauf anfallen, in den Händen der Händlerinn*en geschieht. Viele Händler*innen würden Vorratsdatenspeicherung betreiben und die Daten ihrer Kundinn*en unbegrenzt speichern. Neue Technologien wie „Deep Learning“ oder „Scoring“ steigerten das Interesse an Daten und deren Auswertbarkeit. Die Kundinn*en gäben zur Speicherung und Auswertung der Daten meistens ihre Einwilligung. Die Datenaufsichtsbehörden seien zu schlecht ausgerüstet, zu wenig vernetzt, und zu wenig motiviert, um nachzuforschen was mit den Daten der Kundinn*en geschehe.

Rund um das Einkaufen ist ein datenintensives System entstan­den: Händler, Auskunfteien und andere Unternehmen sammeln zahlreiche Daten, um Kunden möglichst individuell anzusprechen, die Zahlungsfähigkeit zu bewerten und Kundenprofile zu erstellen. Für den Kunden aber bleibt undurchschaubar, wo und wie er ein­geordnet und bewertet wird. Datenschutz-Aufsichtsbehörden zeigen sich bei vielen Fragen nicht nur zahn-, sondern willenlos.

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3 Ergänzungen

  1. Mal eine Fage zur Sache, ganz ohne Gender-Debatte:

    Woher kommt eigentlich das Gerücht, dass in Deutschland die Daten von Girocard-Zahlungen für Datenhandel genutzt werden? Die Zahlungsdaten werden nur für die Zahlungsabwicklung und zur Reduktion von Zahlungsaufällen genutzt.

    Brisanter für die Privatssphäre sind da eher Bonus-, Rabatt- bzw. Kundenkarten. Ist das vielleicht eher hier gemeint?

  2. Kennt Ihr das? Hier eine Kartenzahlung, dort eine Bargeldabhebung oder -einzahlung, mal eine Überweisung oder doch lieber eine Lastschrift?

    Wusstet Ihr, dass Ihr automatisch, routinemäßig und quasi per Generalverdacht auf verdächtiges Verhalten gescreent werdet? Alle! Ohne Ausnahme! Jeder Bankkunde ist bei jeder Transaktion und Aktivität verdächtig. Also verhaltet Euch besser unauffällig, konformistisch und duckmäuserisch. Nicht, dass Ihr noch als „true positive“ im Filter hängen bleibt und in den Ermittlungsstrudel geratet. Ein „Geldwäscher“ ist man schnell. Die internen Indikatoren dafür umfassen auch Alltagsverhalten von unbescholtenen Bürgern.

    Schaut mal hier:

    http://www.tonbeller.com/Websites/Tonbeller_EN/Documents/Factsheets/Factsheet_SironAML.pdf

    Dieses Monitoring-Tool wird in Deutschland u.a. von Sparkassen eingesetzt. Es gibt natürlich noch andere Software-Tools. Aber nur mal so zur Info, was da heute schon hierzulande im Hintergrund fernab der öffentlichen Aufmerksamkeit abgeht.

  3. Jetzt mal ernsthaft: Ich hab keinen Dauereintrag eingerichtet, um unleserliche Texte (dank so hirnreicher Schreibweisen wie „Händlerinn*en“) zu bekommen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.