Wir diskutieren ein potentielles Werbeformat und freuen uns auf Feedback (Update)

Seit einiger Zeit machen wir uns vermehrt Gedanken um die Refinanzierung unserer Redaktion. Das eigentliche Ziel dabei ist, dass wir die Redaktion mehr ausbauen wollen. Und dafür können wir nicht mehr weiter Minus machen. Wir haben den gesamten Prozess bisher öffentlich gemacht und haben das weiter vor.

Wir haben ein Angebot erhalten, als Medienpartner eines Online-/TV-Wahlformates täglich ein Video hier zu bringen. Das ist etwas vergleichbar mit dem „Jung und Naiv“ – Format von Tilo Jung, was wir interessant fanden und wovon die meisten Folgen auch hier kommen. Der Unterschied zu dem Format: Wir finden das neue auch spannend, aber wir würden dafür auch Geld bekommen. Es geht zwar nicht um einen hohen Betrag, aber es ist schon vergleichbar mit 1,5 Monaten bei uns ein Banner schalten.

Wir haben das innerhalb der Redaktion diskutiert und sind noch zu keiner Entscheidung gekommen. Zu unserer unserer eigenen Einstellung gehört auch, solche Diskussionen transparent zu machen. Also machen wir das einfach.

Was spricht dafür, was spricht dagegen?

Dafür spricht, dass wir das Format interessant finden und es uns selbst anschauen. Ich werde in einer Folge der Protagonist sein und kenne die Kameras und die Personen dahinter deshalb schon. Die Inhalte werden unter eine Creative Commons Lizenz gestellt und wir würden wahrscheinlich einen Großteil der Folgen eh bloggen, weil es passt und Wahlkampf ist. Und wir keine Ressourcen haben, im Wahlkampf ein eigenes Videoformat zu machen, was wir aber gerne gemacht hätten. Es handelt sich auch nicht um PR-Texte von Krankenversicherungen oder Telekommunikationsunternehmen. Es wird über die Haushaltsabgabe von uns mitfinanziert.

Dagegen spricht, dass es irgendwie Paid-Content ist, wenn auch nicht aus der PR-Abteilung. Wir würden dafür bezahlt, dass wir jeden Tag die neueste Folge hier einstellen, Ihr müsste die neueste Folge irgendwie sehen (nicht ansehen, aber sie kommt im Nachrichten-Stream) und Euch schützt kein Adblocker davor. Natürlich würden wir dazu schreiben, dass wir Geld dafür erhalten. Aber deshalb haben wir Bauchschmerzen. Weil damit die klare klassische Trennung von Inhalt und Werbung verletzt würde.

Der aktuelle Fall ist eine grundsätzliche Fragestellung.

Das Angebot bringt jetzt keine Geldmassen, die wir unbedingt brauchen um zu überleben. Dank Eurer finanziellen Unterstützung durch Spenden und freiwillige Abos sind wir unabhängiger geworden. Das reicht zwar immer noch nicht ganz, um in eine größere Redaktion investieren zu können. Wenn alles so weiter läuft, kommt aber bald der Zeitpunkt, wo wir uns das leisten können. Wir wissen beispielsweise noch nicht, wie regelmäßig Spenden und freiwilligte Abos kommen oder ob jetzt alle mal was gezahlt haben, die uns immer schon einmal Geld geben wollten und das für einige Zeit nicht mehr machen wollen.

Wir haben bisher vieles offengelegt und dachten daher: Warum nicht auch mal eine Diskussion über dieses konkrete Angebot führen und dann erst entscheiden? Wir stellen uns die Frage: Spricht mehr dafür oder mehr dagegen, das Geld zu nehmen? Falls ja, bräuchten wir eine Art Kodex, um genau zu definieren, wann wir was wie annehmen? Wenn nein, bekommen wir heute ausreichend Spenden, um morgen das Angebot einfach ausschlagen zu können? :-)

Update:

Danke für das viele Feedback in den Kommentaren. Obwohl der überwältigende Teil damit keine Probleme hätte, sofern alles transparent abläuft, haben wir uns dazu entschlossen, das so nicht zu machen. Die Gründe sind u.a. weiterhin Bauchschmerzen, dass wir selber solche Werbeformate woanders nicht mögen.

Wie läuft das derzeit mit Werbung bei uns?

Die letzten zwei Jahre kam ein Großteil der Einnahmen über die Vermarktung durch Zeit-Online. Die verkaufen war leider so gut wie keine Werbeflächen, dafür bekommen wir einen festen monatlichen Betrag. Das bezahlt zwar nicht einmal eine ganze Stelle, ist aber trotzdem mehr als wir immer wieder von Vermarktungs-Konkurrenten angeboten bekommen. Wir haben echt keine Lust auf Konsumgüter-Banner-Werbung im kleinen einstelligen Euro-Bereich für 1000er Einblendungen. Dann lieber arm sterben als sich weit unter Preis verkaufen und das Blog für diejenigen hässlich machen, die auf einen Adblocker (bei uns) verzichten, auch um uns mit zu finanzieren.

Dazu haben wir auch angefangen, einzelne Bannerplätze unabhängig an Sponsoren zu vermarkten. Im Moment findet sich rechts Bannerwerbung von Viprinet und unter den Artikeln eine Bannerwerbung vom Linuxhotel. Wer Interesse daran hat, hier Werbung zu schalten, kann uns gerne eine Mail an werbung@netzpolitik.org schicken.

Wir freuen uns über die Diskussion mit Euch.

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53 Ergänzungen

    1. Denk ich auch, hauptsache ihr schreibt oben drüber, dass das ein gesponsorter Beitrag ist. Dann kann man den Inhalt als Werbung einordnen und entsprechend kriitsch betrachten.

      Ansonsten bleib ich bei meinem Flattr-Abo. :-)

  1. Was soll ich denn dagegen haben? Wenn ihr die Videos ohnehin ins Blog gestellt hättet, sollt ihr auch ruhig finanziell davon profitieren können. Da ich jetzt weiß, dass ihr dafür Geld bekommt, gibt es ja keine weiteren Probleme. Also macht ruhig!

  2. Fragen:

    1.Wie lange würde das den gehen? Nur während des Wahlkampfes jeden Tag eine Folge? Oder dauerhaft jeden Tag was?

    2.Inwiefern bestimmt ihr die inhaltlichen Aspekte der Sendung mit? Was passiert, wenn euch da inhaltlich mal eine Episode gegen den Strich geht?

    3.Ihr schreibt was von 1.5 Monate einen Banner schalten. So viel bekommt ihr dann pro Folge? Oder insgesamt pro Monat?

    4.Wäre ein spezieller Netzpolitik RSS-Feed denkbar, der die Werbung auslässt? (Müsstet ihr ja nicht prominent bewerben)

    1. Das würde nur für den Restwahlkampf gehen und der genannte Preis wäre für alles zusammen. Konkret können wir nicht bestimmen,w as läuft, aber wir kennen den Sendeplan und der ist ausgewogen. Spezieller Feed ist wohl zu aufwändig, weil auch nur zeitlich begrenzt und wir wollen jetzt auch nicht anfangen, rumzubasteln, soviel bekommen wir nicht dafür.

      1. Wäre es dann so eine Art Lunchtalk wie von der WiWo oder wäre eher Inhaltlich bei dem Ihr Sachen erklärt.

        ?

        1. Wir erklären nichts. Ist ein TV-/Netz-Format zur Bundestagswahl und da kommen Politiker und Experten zu Wort. Ich bin nur in einer Sendung als Experte dabei, sonst haben wir damit nichts zu tun.

  3. Um welches Format geht es denn?

    Ich würde pauschal erst mal sagen, dass das kein Problem ist. Was ich jedoch wichtig fände ist die Art von Vertrag die ihr eingeht. Ich würde mir an eurer Stelle auf jeden Fall die Möglichkeit offen halten, sofort „kündigen“ zu können und eine Art Veto-Recht zu haben, falls etwas kommt, das thematisch daneben ist.

    Bzw. ihr solltet euch wenn ihr das macht einfach direkt eure Grenze definieren, nach welchen Kriterien ihr das gerade annehmt und wie ihr das in Zukunft mit anderen Angeboten handhaben werdet.

  4. Schließe mich an, bei Kennzeichnung sehe ich absolut kein Problem. Zudem scheint es ja auch einigermaßen interessant zu sein.

  5. Von mir aus könnt ihr das machen. Übel nehmen werde ich es euch nicht :)
    Ob ich’s anschauen werde – eher nicht, ich schau eh nur sehr sehr selten Videos an. (Apropos: da die Videos eh nicht angezeigt werden, dank RequestPolicy etc., wäre es nett wenn z.B. bei youtube-Videos ein Link zum Video darunter stehen würde.)
    Oh, und vielleicht wäre es auch gut wenn nicht nur dabeisteht, dass ihr Geld dafür bekommt, sondern auch von wem das Geld stammt. (Falls das nicht eh anhand der Videos klar ist.)

  6. Das Wichtigste ist, dass sich netzpolitik.org finanzieren kann und ihr redaktionell unabhängig bleibt. Ihr solltet deshalb auf jeden Fall so ein Angebot annehmen. Wer euch kennt, wird euch nicht unterstellen können, deshalb befangen zu sein oder etwas zu veröffentlichen, wo ihr nicht selbst hinter steht. Also Feuer frei!

  7. hey ich finde es nicht schlecht wenn ihr das machen würdet mit diesem werbeformat/gegengeschäft. ihr sagt selbst, dass ihr es spannend findet und es tangiert ja eure anderen inhalte nicht, sondern ist ein zusätzliches format. allerdings wäre ich für eine genaue kennzeichnung, damit die leser auch wissen, dass es die werbung ist.

      1. zu Maschen Sachen hab ich Schwierigkeiten mich kurz aber klar, zu äußern was ich aber meinte wurde von @Sascha unten gut zusammengefasst, aber macht euch das nicht alles noch zusätzliche Arbeit die auf eine neu stelle gleich wieder fallen würde ?

  8. Ich hab mir letztens extra die Muehe gemacht ein flattr Konto fuer netzpolitik einzurichten, finde das aber ehrlich gesagt nicht so wirklich praktikabel. Ich muss jedes Mal daran denken den Button auch zu druecken, mich dann einzuloggen, etc.

    Die Artikel die hier veroeffenlicht werden, hinterlassen bei mir ein wesentlich besseres Gefuehl als die meisten anderen Online Quellen. Warum? Ich hab hier nicht den Eindruck das ihr Artikel schreibt, nur um Artikel zu schreiben. Bei vielen anderen hat man das Gefuehl das am Tag eine bestimmte Schlagzahl neuer Artikel erreicht werden muss. Ihr berichtet ueber das was ihr fuer wichtig haltet und das erwartet ich von Journalisten. Als wenn das nicht schlimm genug waere, draengt sich einem der Eindruck auf, dass die Bild Methode „wenn ich provokant genug schreibe, dann kommen die Klicks schon rein“ immer weiter Einzug in den deutschen Online Journalismus haelt. So sehr ich die Zeit (Print) auch mag, Online kann da qualitativ einfach nicht mithalten. Von Spiegel Online brauchen wir gar nicht zu reden. Und sobald man in der Marktwirtschaft von einem oder mehrern grossen Sponsoren/Werbekunden abhaengig ist, ist die Gefahr so gross irgendwann vor der Entscheidung zu stehen: Veroeffentlichen wir jetzt diesen einen Artikel und koennen den Laden anschliessen dicht machen weil das den Geldgebern nicht passt, oder halten wir die Fuesse still und bringen nur diese eine Story nicht? tldr; Ihr macht einen sehr guten Job, mir ist es wichtig das ihr eure Unabhaengigkeit und Integritaet bewahrt.

    Fuer mich persoenlich macht damit das monatliche Abo/Spende durch eine Ueberweisung also am meisten Sinn. Grade auch weil ich eure Gruende gegen eine Paywall _aeusserst_ lobenswert finde. Das sind Werte die man sonst mit der Lupe suchen muss. Mein einziges Problem dabei? Ich hab keine Ahnung was mir eure Arbeit im Monat wert sein sollte?! 5, 10 oder 50 Euro? Was wuerdet ihr euch wuenschen das jeder Leser monatlich spendet? Was haltet ihr fuer angemessen? Ich weiss die Frage ist irgendwie daemlich, aber ich bin ja grade auch nicht schlauer. :)

    Danke!

    1. Danke für die Unterstützung. Wenn Du nur ür uns Flattr eingerichtet hast, ist eine Banküberweisung auf jeden Fall besser weil weniger Geld bei Zwischenhändlern stecken bleibt und mehr bei uns ankommt.

      Mein einziges Problem dabei? Ich hab keine Ahnung was mir eure Arbeit im Monat wert sein sollte?! 5, 10 oder 50 Euro? Was wuerdet ihr euch wuenschen das jeder Leser monatlich spendet? Was haltet ihr fuer angemessen? Ich weiss die Frage ist irgendwie daemlich, aber ich bin ja grade auch nicht schlauer. :)

      Also wenn wir beim Wunschkonzert sind, nehmen wir natürlich die 50 Euro. Aber das hängt natürlich immer vom individuellen Geldbeutel ab und insofern freuen wir uns über jede individuelle Spende in Form eins freiwilligen Abos, was sich alle jeweils einzeln leisten können und wollen.

      Nur über die 15 Cent Spende pro Monat müssen wir nochmal mit der dazugehörigen Person reden. Die kostet mehr Bankgebühren als sie uns einbringt.

      1. Das war ja klar, aber was frage ich auch ;)

        Ich hab das restliche Budget bei Flattr fuer diesen Monat aufgestockt und stelle dann jetzt auf Ueberweisung um.

        Im uebrigen sehr angenehm wie das Thema hier behandelt wird. Und zum Video schliesse ich mich der Allgemeinheit hier an. Kennzeichnet es entsprechend als Werbung, seht zu das ihr jederzeit raus koennt und seid auf der Hut das es euch nicht in eurern Entscheidungen beeinflusst.

  9. Erstmal ist es wichtig, dass ihr innerhalb relative kurzer Zeit aussteigen könnte, falls sich das Format als Propaganda entpuppt.
    Ich fände es auch gut wenn man diese Videos bewerten könnte (Rating). Da im Fall dieser Videos eure Redaktion nicht filtert (nicht filtern kann), würde ein solches Rating ein Filtern von Leser-Seite her ermöglichen. Dann ist anderen Lesern schnell klar ob sie sich das Video ansehen sollen oder nicht.

    Natürlich bedeutet so ein Rating eventuell weniger Views, für die ihr möglicherweise (nicht) bezahlt werdet. Aber ich denke das könnte ein sinnvoller kompromiss sein.

      1. Hmm, vielleicht habe ich das missverstanden, oben steht doch: “ als Medienpartner eines Online-/TV-Wahlformates täglich ein Video hier zu bringen“. Ich nehme nicht an, dass ihr euch das Video aussuchen könnt, oder?

        Ich denke nur man sollte irgendwie sicherstellen, dass euch dieser Partner keinen Mist reindrückt, oder falls doch, dass man das zumindest Raten/Bewerten kann.

  10. Ich sehe das wie felix oben: schreibt das ihr Geld bekommt und von wem ihr es bekommt. Dann ist das OK, weil ihr das Format inhaltlich vertreten könnt.

    Ich weiß die Sache ist nur auf kurze Zeit angelegt, und ihr könnt dafür niemanden einstellen. Das Problem ist aber: Wenn ihr so etwas öfter (oer dauerhaft) macht und jemanden von dem Geld fest bezahlt, seid ihr abhängig. Bei fraglichen Inhalten stellt sich euch die Frage: „Werde ich den (lästig gewordenen) Werbepartner los und bezahle dafür den Familienvater X nicht mehr, oder mache ich Werbung zu der ich nicht stehe?“ Das ist ziemlich unangenehm.

    Also seht die Werbung/das Format auch als redaktionellen Inhalt an und werdet nicht abhängig von einem einzelnen Partner.
    Ich glaube das ist so lange OK, wie ihr vom einzelnen Werbepartner redakunabhängig bleibt.

  11. Kennzeichnung als Dienstleistung und vorausgegangene Qualitätskontrolle, dass kein Mist verbreitet wird – und alles ist gut. Holt euch das Geld. :)

  12. Bin nicht begeistert, aber am wichtigsten ist dass netzpolitik bestand haben kann.
    Da es den Inhalt der Seite nicht weiter betrifft ist es sicher besser das Angebot anzunehmen.

    Es wäre aber schön wenn ihr in einem Artikel dazu sehr genau über die Macher des Formats und ihre Hintergründe/Motivation berichten könntet.

  13. Werbung ist neben Spenden Eure einzige Einnahmequelle. Deswegen völlig legitim. Schaut halt nur, dass Ihr Euch nicht unter Wert verkauft.

    Was machen denn eigentlich die Jungs von ZeitOnline, von denen Ihr vermarktet werdet? Auf jeder Seite von Euch prangt deren Logo, dafür müssten die Euch doch auch Werbeeinnahmen durch Werbeschaltungen generieren. Oder ist das auch wieder so ein ominöser Vermarkter, der mit großen Versprechungen kommt und dann alles schuldig bleibt?

  14. Die Kennzeichnung ist wichtig! Es muss jedem Leser sofort klar sein, dass so ein Beitrag nicht von Netzpolitik stammt. Daher moechte ich vorschlagen Comic Sans als Schriftart fuer alle Sponsort-Posts zu verwenden.

  15. In den vorherigen Postings ist schon alles gesagt worden:
    1. Redaktionelle Unabhängigkeit beachten
    2. Ausstiegsmöglichkeit haben
    3. Transparenz beibehalten
    Machen!

  16. Ich fände es wünschenswert, dass die Seite „bewegungslos“ bleibt. Ich finde es einfach nur zum K…., wenn ich beinahe Augenkrebs davon bekomme, dass es überall auf der Seite glitzert, blinkt und blitzt und (wenn der Ton an ist) ich mit irgendwelchen Werbesätzen voll geschrien werde, weil ich vergessen habe, den Ton runter zu drehen..Gerne sehe ich mir ruhige Werbung an. Von mir aus auch solche Spots, die man erst selbst anklicken muss, bevor ein Video abgespielt wird etc.Die Internetseite greatergood.com und deren Unterdomänen, ermöglichen es einem z.B. durch einen expliziten Klick einen Werbebanner oder -spot einzublenden.Dadurch finanzieren sie Spendenprojekte. Vielleicht wäre so was ja auch etwas für euch? Könnte man möglicherweise als Ergänzung zu ruhigen,dezent platzierten Werbebannern auf der Seite anbringen und damit auch denen, die nur glitzernde, sich bewegende und/oder laute Werbung postieren wollen, entgegenkommen.

  17. Denke auch, kein Problem. Solange die Beiträge klar als bezahlt/Werbung gekennzeichnet sind: Machen. :)

  18. Solange es deutlich als (bezahlter) Fremdbeitrag gekennzeichnet ist, hätte ich keine Probleme damit. Natürlich immer unter der Maßgabe, daß es „akzeptable“ Inhalte Inhalte sind – aber da werdet ihr sicher selber drauf achten.

    Eine Bitte noch im Zusammenhang mit Videos generell: Könntet ihr bei Einbettungen jeweils einen Link mit dazupacken? Meine Netzanbindung ist „verbesserungswürdig“, so daß ich Videos lieber erst runterlade und dann ansehe. Dabei ist der Direktlink deutlich leichter zu handhaben als wenn ich erst eine Einbettung zupulen muß.

  19. Warum nicht. Immerhin kommen sicherlich interessante Information dabei rum. Es geht ja offensichtlich nicht direkt darum jemandem etwas zu verkaufen. Weiterhin habt ihr so die Möglichkeit ein solches Format überhaupt erstmal zu testen. Vielleicht stellt sich heraus das es super ankommt. Vielleicht merkt man das sowas überhaupt nicht angenommen wird. Da es zeitlich begrenzt ist,macht es auf jeden Fall Sinn das als Test für ähnliche Angebote durchzuziehen. Erst hinterher ist man wirklich schlauer …

  20. solange die videos nicht als autoplay eingebunden sind und einfach losdudeln, wenn man eure website aufruft: macht et!

  21. Netzpolitik.org hat für mich eine Qualität, die ich heute bei der Mehrheit der Printmedien vermisse. Die unaufdringliche Art Werbung zu schalten trägt seinen Teil dazu bei. Ich würde sogar soweit gehen die Amnesty-International Anzeige als sympathisch zu bezeichnen.

    Den Beitrag von „_“ finde ich wegweisend! Und ich bin daher entschieden gegen Regelmässige Werbeschaltung dieser Art, wenn es sich nicht vermeiden lässt.

    Ich würde mir viel mehr wünschen, dass ihr ein freiwilliges Abonnement aktiv bewerbt. (Es muss genau so einfach sein unbemerkt bis an sein Lebensende bei euch zu zahlen wie [dein verhasstes Online-Geschäftsmodell hier]!) Jedem regelmässigen Leser dieser Webseite muss klar sein, dass weder Leistungsschutz noch Gratisnachrichten eine aufgeklärte Gesellschaft fördern. Ihr seid Hoffnungsträger!

  22. Also vielleicht so: Eigentlich sollte es ohne jeden „sponsored“ Content gehen? Sponsoren beeinflussen immer das eigene Verhalten, auch wenn sie es vermeintlich nicht direkt tun. Eine Abhängigkeit von Sponsoren oder Werbepartnern bedeutet immer, ein Umfeld bieten zu müssen, in dem diese ein Interesse haben ihren Content zu platzieren.
    Unabhängigkeit wird so bedingt aufgegeben.
    Die Schere im Kopf wird dann relevant, wenn es um wenige Sponsoren geht, die einen relevanten Anteil der Arbeit finanzieren, ebenso aber wohl auch wenn es um die Bereitstellung einer allgemein für viele nicht unattraktiven Plattform geht.
    Das gesagt, sehe ich, in einer Gesellschaft, in der alles dem Markt und der Verwarung untergeordnet ist, wenig andere Option als sich dem aussetzen zu müssen, wenn man selbst seine eigene Markposition, die sich ja vielleicht auch noch politisch-ökonomisch anders definiert, ausbauen, bzw. professionalisieren will.
    Wollt ihr letzteres, so könnt ihr, denke ich mal, der Kompromittierung wenig ausweichen. Dieser Schritt wäre auch nur der allerkleinste, nächste.
    Ein Geldgeber der nicht primär eure, nur scheinbar, unabhängige, nur scheinbar, unparteiische Berichterstattung unterstützt, sondern eure Ziele, sofern ihr sie definieren könnt, würde euch in eurer Glaubwürdigkeit nach außen und eurer faktischen Unabhängigkeit vom Markt vielleicht mehr bringen.

  23. Nachdem ich den Beitrag nun gelesen habe denke ich mir : Warum nicht?

    Das einzige was ich mir wünschen würde ist das ihr solchen Content (egal ob ihr hinter dem Projekt steht oder nicht) als solchen Markiert – dh entweder eine Zeile unter die Überschrift „Gesponserter Beitrag“ oder am besten mit einer Farbe hinterlegt das genau ersichtlich ist (auch für die Zukunft, das Thema wird ja immer wieder aufkommen) für was ihr Geld bekommt.

    So kann jeder auch sehen welche Beiträge von euch stammen und welche evtl. Lobby Einfluss (egal woher) haben. Solange gewährleistet ist das ich nicht einen Paid-Beitrag mit einem normalen Eintrag verwechseln kann, dürfte das ganze kein Problem sein.

  24. Ist für mich als Leser gar kein Problem. Zwei Voraussetzungen:

    • Ihr markiert den Content als Werbung
    • Ihr steht hinter dem Content.

    Solange das stimmt, bin ich absolut dafür!

  25. Also ich hätte nichts dagegen einzuwenden, solange klar ersichtlich ist, was redaktioneller und was externer Inhalt ist.

    Was ich aber gut fände, wäre, wenn Ihr euch und uns die Möglichkeit einräumt, die Videos auch zu kommentieren. Ich kenne jetzt das Format nicht, aber wenn dort Politiker zu Wort kommen, dann könnte es ja sein, dass dort haarsträubender Unsinn von sich gegeben wird, den Ihr wie wir nicht kommentarlos so stehenlassen wollen. Diese Möglichkeit sollte gewahrt bleiben.

    Achso, und es wäre natürlich von allgemeinem Interesse, wenn man wüsste, wer da der konkrete Geldgeber hinter ist. Einfach zur Einordnung, damit kein schaler Beigeschmack entsteht.

  26. Ich habe es oben bereits innerhalb des Textes als Update markiert, aber packe hier nochmal den Text hin.

    Danke für das viele Feedback in den Kommentaren. Obwohl der überwältigende Teil damit keine Probleme hätte, sofern alles transparent abläuft, haben wir uns dazu entschlossen, das so nicht zu machen. Die Gründe sind etwas Kommunikationschaos mit dem potentiellen Partner auf der einen Seite (was sich erst offenbarte, als wir diesen Text veröffentlichten, Transparenz hat auch Vorteile) und weiterhin Bauchschmerzen, dass wir selber solche Werbeformate woanders nicht mögen.

  27. In der Debatte vermisse ich den Diskussionspunkt:

    Warum muß die Redaktion eigentlich wachsen?

    In anderen Wirtschaftsbereich wird bereits diskutiert, ob “ Wachstum “ tatsächlich ein must ist .

    Aber im Web hat der Himmel noch keine Grenzen :-)

    1. Unsere Themen werden immer größer und wir bekommen längst nicht mehr immer unseren Anspruch erfüllt, alles Relevante einzuordnen und zu beschreiben. Derzeit besteht unsere Redaktion aus 1,5 Stellen und zwei Praktikanten plus einige Freiwillige.

  28. Noch ein Nachsatz:

    Ihr seid bereits Meinungsführer in .de

    Und den Anspruch “ alles Relevante “ einzuordnen kann man´heute doch nicht mehr verwirklichen oder?

    Und was den konkreten Personalbedarf betriffr, wo ist das Ende der Fahnenstange 2,5 Stellen; 6,5 Stellen ….?

    Und ganz pragmatisch:

    Warum stellt Ihr eine Jahresstelle nicht auf eine de vielen crowdfounding Plattformen?

    Und wenn ich diesen Artikel lese:

    https://netzpolitik.org/2013/reuters-report-crowdsourcing-im-investigativen-journalismus/

    dann dürfte in .de das Potential für Beiträge auf crowdsourcing Basis noch nicht ausgeschöpft sein.

    Und was die finanzielle Absicherung von http://www.netzpolitik.org betrifft:

    Wie wäre es denn mit dem Modell einer Genossenschaft?

    Bei der taz funktioniert es, bei der Berlin Music Commission:

    http://www.neuegenossenschaften.de/gruendungen/kultur_u_sport/BerlinMusic.html

    warum nicht auch einmal im virtuellen Bereich ?

    1. Bei der Taz mag ein Genossenschaftsmodell gut klappen, das kann aber historisch bedingt sein. Wir arbeiten ganz gut so, wie wir derzeit arbeiten – ohne uns mit vielen Genossen ständig über Kurs, Inhalte, Personalien absprechen zu müssen.

      Crowdfunding haben wir lange diskutiert, für eine klassische Plattform fehlen uns die Pakete. Dazu kommen Steuern (19% MwSt) und wir refinanzieren bereits eine Stelle über Spenden, die wir nur nicht Crowdfunding nennen, weil keine Pakete.

      „Alles relevante“ können wir schon verwirklichen. Manchmal klappt es. Aber wenn z.B. in einer Sitznugswoche im Deutschen Bundestag zehn Mal über Netzpolitik diskutiert wird, können wir derzeit nicht mehr alles im Blick haben. Denn es passiert viel mehr, auch außerhalb des Bundestages.

      Das Ende der Fahnenstange ist übrigens eine Frage der Finanzierung. Wenn wir momentan eine Redaktion von 1,5 Stellen refinanziert bekommen, dann freuen wir uns, wenn wir das mal verdoppeln könnten, z.B. um selbst auch mal etwas mehr Freizeit zu haben.

  29. Herzlichen Dank für die Infos

    Noch ein Nachsatz:

    „Bei der Taz mag ein Genossenschaftsmodell gut klappen, das kann aber historisch bedingt sein. Wir arbeiten ganz gut so, wie wir derzeit arbeiten – ohne uns mit vielen Genossen ständig über Kurs, Inhalte, Personalien absprechen zu müssen.“

    Leider scheint Ihr nicht „alles relevante “ zum Thema Genossenschaften recherchiert zu haben :-)

    man muß sich nicht mit allen Genossen ständig über Inhalte absprechen….

    Ich könnt Eure derzeitige Struktur sehr gut beibehalten, mit dem Vorteil, eine etwas bequemere “ Sitzposition “ einzunehmen.

    Hier ein Beispiel für eine sehr funktionsfähige Genossenschaft: Mondragon im Baskenland

    http://de.wikipedia.org/wiki/Mondragon_Corporation

    Vielleicht schaut ihr einmal Euch in der Berliner Szene um, wie funktionsfähige Genossenschaften aufgebaut sind.

    Der Boom von Energiegenossenschaft weist auch daraufhin, dass hier eine Trendwende besteht.

    Und wenn wir letztlich zunehmend von der share economy sprechen, kann man sich auch alte historische Gesellschaftsformen anschauen:

    Daher einmal mehr die “ think-out-of-the-box -Philosophie“ anwenden.

    P.S. Was die tat betrifft:

    Diec Redakteure mpssen sich nicht tagzäglich mit den Genossen absprechen.

    Einfach einmal bei der taz anrufen:

    http://www.taz.de/!p4271/

    http://www.taz.de/!111025/

    oder bei einer der vielen anderen nicht herkömlichen Genossenschaftsformen, wie hier:

    http://www.berlin-music-commission.de/

    Hier etwas zu den “ neuen Genossenschaften “

    http://www.neuegenossenschaften.de/gruendungen/it_u_neue_medien/index.html

    P.S.

    “Alles relevante” können wir schon verwirklichen. Manchmal klappt es. Aber wenn z.B. in einer Sitznugswoche im Deutschen Bundestag zehn Mal über Netzpolitik diskutiert wird, können wir derzeit nicht mehr alles im Blick haben. Denn es passiert viel mehr, auch außerhalb des Bundestages.

    Sorry da halte ich es mehr mit Sokrates/Diogenes:

    Ich weiß dass ich nichts weiß.

    Und wir sprechen mittlerweile vom “ Informationsoverkill “ uns trotz sehr guter Algorithmen oftmals nicht weiterhilft die Spreu vom Weizen zu trennen

    P.S. Vielleicht ergibt sich einmal die Möglichkeit in Berlin oder anderswo das Modell der Genossenschaft etwas tiefer und detaillierter anzugehen.

    Viele Grüße aus Frankfurt nach Berlin

    Moritz Berger

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.