#rp13: Ben Scott über Netzneutralität

Auf der vergangenen re:publica´13 hat Ben Scott über Netzneutralität gesprochen. Ben Scott war einer der Köpfe hinter Savetheinternet.com, der US-Kampagne, die Netzneutralität dort groß in die politische Debatte gebracht hat. Zwischenzeitlich war er als Berater von Hillary Clinton in der Netfreedom-Debatte im US-Außenministerium aktiv und seit einem Jahr ist er als Fellow der Stiftung Neue Verantwortung in Berlin. Ben Scott gibt einen generellen Überblick über die Idee hinter Netzneutralität und argumentiert, dass das offene Internet als öffentliches Gut zu begreifen und dementsprechend zu schützen ist.

Ein guter Überblick und Einordnung im Zuge der aktuellen Drosselkom-Debatte in Deutschland. Im Anschluß habe ich mich noch etwas mit Hannah Seiffert vom Eco-Verband und Ben Scott über die nationale Debatte unterhalten.

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Net Neutrality. What’s that all about? A recent announcement by Deutsche Telekom that Internet service might change — allowing some online content and services to get faster service than others — has brought the debate over how to protect an open Internet back into the headlines. For years, companies, governments, and citizens have been arguing over whether and how to guarantee that the Net remains an open marketplace of ideas and commerce that gives everyone the same opportunity to access the network.
Now is time to settle the question. In this session, we will demystify the technical issues; we will explain the connection between net neutrality at home and Internet Freedom around the world…

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2 Ergänzungen

  1. Toller Vortrag von Ben, wie ich finde, der gleichzeitig meinen persönlichen Horizont erweitert hat. Ich gebe zu, daß ich bei dieser Thematik bis dato nicht das Gesamtbild betrachtet hatte (durch die „Technik-Brille“). Herzlichen Dank dafür.

    Die Diskussion im Anschluss fand ich persönlich zunächst von der Konstellation sehr gelungen, dann allerdings inhaltlich äußerst schwach. Und zwar lag das für mich einzig an den Ausführungen der Frau Seiffert – absolute Katastrophe (Achtung: persönliche Meinungsäußerung!). Sie ist Rechtsanwältin und nennt sich zudem „Leiterin Politik“ vom Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V..

    Beispiele / Begründung (aus’m Gedächtnis raus), weshalb ich persönlich ihrer Performance die Note ungenügend geben würde:
    1. Umsatz/Gewinn Internetwirtschaft (oder TK-Markt?)
    Daß Sie die Bilanzen der ISPs bzw. des gesamten Marktes nicht auswendig parat hatte, ist für mich persönlich absolut kein Problem. Bis zu dem Zeitpunkt allerdings, an dem sie eine Zahl in den Raum geworfen hatte und diese mit dem „TK-Markt“ verknüpfte, obwohl sie eigentlich aus dem Bereich „Internetwirtschaft“ kommt (sinngemäß: „40 Milliarden Umsatz oder Gewinn“). Ohne jetzt Google bemüht zu haben, behaupte ich aus dem Bauch heraus, daß 40 Milliarden Umsatz sowohl für die (klassische) TK-Branche als auch für die (sogenannte) Internetwirtschaft nicht zutreffend sein kann.
    Ich möchte jetzt mit diesem Zahlenspiel übrigens keine Erbsenzählerei betreiben. Solche Details verraten mir persönlich jedoch etwas über die Kompetenz/Vorbereitung/Bildung/Interesse einer „Leiterin Politik“ vom Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V..
    2. DPI
    Da ist mir ja fast die Kaffeetasse aus der Hand gefallen…
    Andre hatte siedazu ja schon aufgeklärt. Neben diesen Beispielen werden übrigens JEDEN TAG an deutschen Landgerichten (i.d.R. LG Köln) GRUNDRECHTEINSCHRÄNKENDE Auskunftbeschlüsse durchgewunken im Namen des UrhG.
    Übrigens wurde hier das von der Dame stets hochgehaltene Fernmeldegeheimnis mal eben mit Hilfe schwammiger/unsinniger Begriffen ausgehebelt („gewerbliches Ausmaß“ z.B.).
    Die Firma, die übrigens ganz aktiv und „voller Stolz“ mit ihrer DPI wirbt ist die Firma „Ipoque“, gleichzeitig der Haus-und Hof-IP-Adressen-Beschaffer der Abmahnschreibendruckerei „Kanzlei Waldorf & Frommer“…
    3. Fernmeldegeheimnis / TKG
    Diesbzgl. war ich von ihren Ausführungen sehr überrascht, denn immerhin ist sie ja Rechtsanwältin. Gerade und ganz besonders Art. 10, GG und diverse Paragraphen des TKG werden TAGTÄGLICH zig-Fach mit Füßen getreten und auf fadenscheinigste Art und Weise ausgehebelt. Ihren Rat zum BVerfG zu gehen hätte sie sich sparen können, denn sie sollte gerade in ihrer Funktion sehr wohl wissen, daß sämtliche eindeutige sowie einschlägige Entscheidungen des BVerfG schlicht und einfach ignoriert werden…
    Zusammenfassend: Ich bin froh, die Dame ‚mal in Aktion sehen zu dürfen. In meinen Augen hat sich mit ihrem Auftritt keinen Gefallen getan und erst recht nicht mit Ruhm bekleckert…eher im Gegenteil. Neben ihrem , ich sag‘ ‚mal, Positions- bzw. Funktions-inadequatem Wissensstand fand ich sie auch noch relativ unfreundlich (siehe Reaktion auf Andres Einwurf). Aber das tut nix zur Sache.
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    Abschließend möchte ich noch ganz gerne ein Thema loswerden (passt m.M.n. zu den Themen „Netzneutralität“, „Bandbreite“ und auch „DPI“ ganz gut): Peer-to-Peer! Ich weiß, die Content-Mafia hat es bei sehr vielen Menschen geschafft die Gehirne zu waschen und das Thema im Privatbereich zu verteufeln. Schade eigentlich, denn:
    a) Eine dezentrale (!) Möglichkeit der Datenübertragung ist ja wohl absolut schützenswert. Von daher sehe ich das von einer anderen Seite: Wenn ich diese Möglichkeit und die mp3-Datei oder das Filmchen, welches durch die Kinderzimmer jagt gegenüberstelle, dann ist für mich die kopierte mp3-Datei/ das vervielfältigte Filmchen der „Collateral Damage“ und NICHT umgekehrt!
    b) Beim Thema Bandbreite tut sich einiges hinter den Kulissen im Zusammenhang mit P2P („P2P Next“ wird meines Wissens von der EU monetär unterstützt. Oder siehe auch „P2P TV“… and many more).
    Bevor man 80 Milliarden ausgibt, sollte man ruhig mal sämtliche Ideen sammeln. Besonders um den Zeitraum für den physikalischen Ausbau überbrücken zu können.

    In diesem Sinne Gruß aus Kölle, Baxter

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.