NSA-Whistleblower William BinneyBND erhielt von NSA Quellcode des Abhör- und Analyseprogramms ThinThread

Der Bundesnachrichtendienst hat 1999 von der NSA den Quellcode zum damals entwickelten Abhör- und Analyseprogramm „ThinThread“ erhalten. Das berichtet der langjährige NSA-Mitarbeiter William Binney im stern. ThinThread kam in den USA nie zum Einsatz, noch mächtigere Nachfolgeprojekte ohne Datenschutz-Maßnahmen jedoch schon.

William Binney. Bild: Jacob Appelbaum. Lizenz: Creative Commons BY-SA 2.0.

Katja Gloger vom Stern hat mit dem NSA-Whistleblower William Binney gesprochen:

In einem Gespräch mit dem stern sagte der langjährige NSA-Mitarbeiter William Binney, der BND habe neben „Xkeyscore“ noch ein weiteres NSA-Ausspähprogramm genutzt.

„Thin Thread“ sollte die Erfassung und Analyse von Verbindungsdaten wie Telefondaten, E-Mails oder Kreditkartenrechnungen weltweit ermöglichen. „Mein Ziel war es, den Datenverkehr der ganzen Welt zu erfassen“, so Binney zum stern. Der BND sei „bis heute einer unserer wichtigsten Partner“.

Weitere Details zu ThinThread gibt’s in der Wikipedia und in Binneys Talk auf dem 29C3. Das ist dann wohl noch eine Frage mehr an die Bundesregierung.

Binney betont auch nochmal den Allmachts-Anspruch der NSA:

Nach Schätzung von Binney speichert die NSA mittlerweile zwischen 40 und 50 Billionen Telefonate und E-Mails aus der ganzen Welt, vor allem Verbindungsdaten, aber auch Inhalte. Das von der NSA zur Zeit gebaute Datenzentrum in Bluffdale im US-Bundesstaat Utah könne aufgrund seiner Kapazitäten „mindestens 100 Jahre der globalen Kommunikation speichern“, sagte Binney dem stern. „Dieser Ort sollte uns endgültig in Angst und Schrecken versetzen. Die NSA will alles. Jederzeit.“ Und fügte hinzu: „Diese Macht gefährdet unsere Demokratie.“

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

Eine Ergänzung

  1. „Michael Hastings: Autounfall – oder doch Mord?“

    http://www.fr-online.de/medien/michael-hastings-autounfall—oder-doch-mord-,1473342,23486894.html

    Ein Mann der im Begriff war eine Enthüllungsstory über die CIA zu veröffentlichen fährt gegen den Baum, das Auto explodiert! (Hollywood?), die Leiche wird sofort verbrannt, Feuerwehr und LAPD dürfen keine Auskunft geben. Die Welt dreht sich weiter als ob nichts passiert ist.

    „It quickly surfaced that Hastings reached out to Wikileaks attorney Jennifer Robinson just a few hours before his death claiming the FBI was investigating him.

    One particular passage in Hastings book, “The Operators: The Wild and Terrifying Inside Story of America’s War in Afghanistan,” revealed that a former McChrystal staff member made a death threat. “We’ll hunt you down and kill you if we don’t like what you write,” the unnamed staffer said. Hastings coolly retorted: “Well, I get death threats like that about once a year, so no worries.”“

    http://www.zerohedge.com/news/2013-07-09/elusive-details-michael-hastings-death

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.