Not in my country: Whistleblowing-Seite für Studierende in Uganda und Kenia

15 Uni-Absolventinnen und Absolventen aus Uganda haben eine Whistleblowing-Seite eingerichtet, mithilfe derer unangemessenes Verhalten von Hochschulpersonal sowie Korruptionsvorfälle beleuchtet werden sollen. Unter dem Motto „Not In My Country“ können auf der Seite Studierende aus Ugangda und mittlerweile auch Kenia anonym die Leistung ihrer Lehrenden bewerten, positiv wie negativ, und Korruptionsfälle melden. Einer der Gründer der Seite (alle wollen anonym bleiben) sagte laut Daily Nation, dass die Studierenden sich oftmals nicht trauen, Vorfälle zu melden – eine Gründerin aus Kenia sagt, der Betreuer ihrer Abschlussarbeit verzögerte diese, nachdem sie nicht mit ihm schlafen wollte.

The founders say that the creation of the local chapter of notinmycountry.org was inspired by a statement made by former US secretary of state Hillary Clinton when she visited Kenya in 2009. Clinton said then: “I think there’s an opportunity for young people and for civil society to use modern technology to run corruption watches and reporting. Young people should use interactive media to report real-time allegations of corruption.”


Eine weitere Inspiration war der ehemalige kenianische Staatssekretär und Aktivist gegen Korruption John Githongo, der davon ausging, dass Korruption nicht von oben zu bekämpfen sei, sondern dass dieser Kampf von der Basis ausgehen muss. Die Seite richte sich an Studentinnen und Studenten, da diese irgendwann machtvolle Positionen innehaben werden:

Corruption is so pervasive in Kenya that it has created a generation that is unable to change. The values and life of university students, on the other hand, are still forming. If students learn at university that they can buy their grades and bypass bureaucracy by selling their bodies, the resulting cynicism will persist into their future careers.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

2 Ergänzungen

  1. Das Projekt wird die üblichen Probleme anonymer Bewertungsplattformen haben – fehlende Nachprüfbarkeit und die Möglichkeit zur Diffamierung.

    Was hält bspw. Studenten, die durch eine Prüfung gefallen sind, davon ab ihren Prüfer anzuschwärzen? Oder um das Beispiel aus dem Artikel aufzugreifen – wer garantiert, daß die Arbeit besagter Studentin wirklich mutwillig von ihrem Betreuer verzögert wurde und sie das nicht als Vorwand für eigenes Trödeln nutzt?

  2. Warum immer mit dem Finger ins weite Ausland zeigen (in diesem Beitrag Uganda und Kenia)? An unseren Unis sind Korruptionsfälle an der Tagesordnung, so eine Möglichkeit würde uns auch sehr gut tun.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.