Lebensprinzipien für das 21. Jahrhundert

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Joi Ito, Leiter des MIT Media Lab, hat in einbem Interview über die „Tools for the Coming Chaos“ eine Liste von Prinzipien für das Leben im 21. Jahrhundert formuliert. Hier die deutsche Übersetzung:

  1. Ausdauer statt Stärke, was bedeutet: Du willst lieber nachgeben, Fehler zulassen und wieder auf die Beine kommen anstatt versuchen, keine Fehler zu machen.
  2. Du ziehst anstatt zu drücken. Das heißt, du ziehst Ressourcen aus dem Netzwerk, so wie du sie benötigst, anstatt sie zentral zu lagern und zu kontrollieren.
  3. Du willst lieber etwas riskieren, anstatt auf Sicherheit bedacht zu sein.
  4. Du willst das System fokussieren anstatt Objekte.
  5. Du willst gute Kompasse haben und keine Karten.
  6. Du willst praktisch arbeiten, nicht theoretisch. Manchmal weißt du nicht, wieso es funktioniert, aber es ist wichtig dass es funktioniert und nicht, dass du irgendeine Theorie dafür hast.
  7. Ungehorsamkeit statt Regelbefolgung. Du bekommst keinen Nobel-Preis dafür, zu tun, was dir gesagt wird. In der Schule geht es zu viel um Gehorsamkeit, wo wir doch eigentlich den Ungehorsam feiern sollten.
  8. Es ist die Crowd, nicht die Experten.
  9. Der Fokus liegt auf Lernen, nicht auf Bildung.
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9 Ergänzungen

    1. Genau umgekehrt, Stefan. Besser erst lesen, dann checken, ob richtig verstanden, dann kommentieren. Altmodisch, ich weiß, hilft aber immer noch.

    2. lernen bedeutet, zu probieren und zu verstehen, wie erfolg oder misserfolg zustandekommen. bildung funktioniert nur, wenn man immer wieder lernt.

    3. oder noch einfacher: unsere gesellschaft muss lernen in den mittelpunkt stellen, eine wiederkehrende auseinandersetzung.
      nicht bildung, die oft nur altes wissen eitel zur schau stellt

      1. Punkt 9 („learning over education“) wurde etwas unglücklich und irreführend übersetzt, besser wäre gewesen: „Lernen statt Ausbildung“ (denn Bildung bleibt mindestens so wichtig wie bisher). Dann ergibt die Sache auch Sinn…

    4. Die Unterscheidung Bildung vs. Ausbildung gibt es im Englischen nicht so wie im Deutschen. Was dort mit Learning gemeint ist, muss das sein, was in Deutschland unter dem Begriff Bildung verstanden wird. Wohingegen Education eher für Ausbildung steht.

  1. Ich habe mir das Interview auf wired.com mal durchgelesen. Ist zwar ganz interessant und an sich auch richtig, aber nichts Neues oder Weltbewegendes finde ich.
    Dass Hardware und Kommunikationsmöglichkeiten immer günstiger werden, ist schon seit 10-15 Jahren (oder noch länger sogar) der Fall.
    Das mit der Dezentralisierung hingegen finde ich interessanter, weil das bestehende Machtverhältnisse in Politik, Wirtschaft, Medien etc. hinterfragt oder sogar aufbricht.

  2. Naja, nun ist das 21 Jht. ja auch schon im 13. Jahr und in fast allen Institutionen die Wirtschaft, Gesellschaft, Politik praegen ist pi-mal-Daumen das Gegenteil (noch) Realitaet. Mag sein, dass sich hier und da ein bisschen was bewegt, aber im Grossen und Ganzen ist da mehr Wunsch als Realiaet dabei, wenn jemand von einer absoluten Elite-Einrichtung mit der Autoritaet seiner Position mit einem elitaeren Medienmagazin spricht. Jeder Finanzminister, EU-Buerokrat oder CEO eines grossen Energiekonzerns kann ueber die Thesen doch nur muede schmunzeln…

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.