hilf-telekom.de: Unterstützt die Deutsche Telekom bei der Abschaffung der Netzneutralität

Der Digitale Gesellschaft e. V. ermöglicht Kunden der Telekom ab sofort, diese bei der Kommunikation ihrer neuen Tarifstruktur zu unterstützen. Mit Hilfe eines Online-Remix-Werkzeugs können Werbemotive der Telekom mit eigenen Werbebotschaften versehen werden. In Anlehnung an den Kundenservice „telekom-hilft“ findet sich das Werkzeug unter www.hilf-telekom.de.

Die neuen Tarife der Telekom sind der Anfang vom Ende der Netzneutralität. Mit hilf-telekom.de haben Internetnutzer die Möglichkeit, die Telekom bei der Kommunikation dieser Pläne zu unterstützen. Die Strategie der Telekom ist durchsichtig: Wenige Intensivnutzer dienen als Vorwand um Netzneutralität für alle abzuschaffen. Die Bevorzugung von Diensten wie Telekoms Entertain oder Spotify im Mobilfunknetz sind erst der Anfang. Das Ziel der Deutschen Telekom ist es, über sogenannte Managed Services Inhalteanbieter zur Kasse zu bitten, um diese privilegiert zu den Kunden durchleiten zu können. Es darf nicht sein, dass finanzstarke Partner gegenüber allen anderen bevorzugt durchgeleitet werden. Das zementiert nur bestehende Strukturen. Youtube & Co können sich diesen Überholspuren leisten. Auf diese Weise wird die Innovationsoffenheit des Internet beschnitten, indem neue, finanzschwächere Anbieter ausgebremst werden. Das kann auch Auswirkungen auf Meinungs- und Pressefreiheit haben. Die Verletzung der Netzneutralität ist für die Deutsche Telekom kein Neuland. Bereits in einigen Mobilfunktarifen der Tochterfirma T-Mobile werden Services wie VoIP oder Peer-to-Peer-Kommunikation rechtlich und technisch untersagt. Was dort fälschlicherweise als Internet verkauft wird, ist aber kein echtes Netz.

Jetzt werdet selbst aktiv, unterstützt die Deutsche Telekom und verteilt die Bilder. Hier ist eine kleine Auswahl der ersten Remixe:

telekom-remix-10-medium

telekom-remix-51-medium

telekom-remix-52-medium

telekom-remix-47-medium

telekom-remix-48-medium

telekom-remix-46-medium

telekom-remix-39-medium

telekom-remix-33-medium

telekom-remix-22-medium

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

24 Ergänzungen

  1. Wunderbar: Im Artikel geht es um die Sorge zur Abschaffung der Netzneutralität.

    Aber die Community hat dann doch einen eher unidealistischen, eigennützigen Fokus auf die Abrechnungsmodalitäten und das Ende der Flatrate bei der Telekom. Oder kommt auch nur in einem der oben gezeigte Remixes die Netzneutralität vor? Nein, das ist klar getrennt:

    Die Journalisten bei netzpolitik.org auf der einen Seite legen den Fokus auf die Netzneutralität, die Konsumenten und Leser legen den Fokus offenbar auf das Ende der bisherigen Mischkalkulation, deren Nutznießer sie als Vielnutzer waren.

    1. Die einseitige Drosselung bewirkt ja die Netzneutralitätsverletzung! Dh Drosselung und Netzneutralität sind in diesem Fall direkt miteinander verbunden!

      Ansonsten: troll woanders

      1. „Ansonsten: troll woanders“ … und störe nicht unsere selbstreferentielle Gebetsmühle durch Widerspruch, den dulden wir hier nämlich gar nicht.

    1. Ein Provider/Netzbetreiber, der selber Streamingangebote betreibt, kann eine Volumenbegrenzung nur einführen, wenn er seine eigenen Angebote bevorzugt, nicht verstanden?

      Wenn jemand auf 384 (praktisch Null) gedrosselt wird, aber die Angebote des Providers/Netzbetreibers weiter mit Highspeed kommen, ist das mehr als nur eine kleine Verletzung der Netzneutralität. Ist doch nicht so schwer zu verstehen …

      1. „Wenn jemand auf 384 (praktisch Null) gedrosselt wird, aber die Angebote des Providers/Netzbetreibers weiter mit Highspeed kommen, ist das mehr als nur eine kleine Verletzung der Netzneutralität. Ist doch nicht so schwer zu verstehen …“

        Haben Sie meinen Artikel gelesen?

        Die Kritik an der Verletzung der Netzneutralität habe ich gar nicht kritisiert.

        Die liegt aber irgendwie nicht im Fokus der obigen Plakate. Oder kommt da auch nur einmal das Wort Netzneutralität vor?

      2. „Ein Provider/Netzbetreiber, der selber Streamingangebote betreibt, kann eine Volumenbegrenzung nur einführen, wenn er seine eigenen Angebote bevorzugt, nicht verstanden?“

        Nein, in der Tat nicht. Die Logik erschließt sich mir nicht:

        Warum sollte eine Volumenbegrenzung nur in Kombination mit der Bevorzugung eigene Angebote denkbar sein?

  2. Langsam (vorallem langsam ;) wirds Zeit, dass die Telekom mit den Preisen rausrückt, sind nur noch 3 Tage, oder wie haben die sich das vorgestellt?

    1. „Die Preise stabil halten“ (Telekom) Jetzt verstehe ich das erst. Die wollen ein völlig anderes deutlich minderwertigeres Produkt verkaufen ohne den Preis zu senken. Darauf muss man erstmal kommen. Heißt etwa dass ein Büro mit 100 Mitarbeitern nicht mehr 100 EUR im Monat bezahlt sondern 1000, und eine Familie nicht mehr 40 sondern 80. Wirklich clever, unser Rene. Und dabei hatte ich mich mit der Volumenbeschränkung (bis auf die Datenfrage) schon fast angefreundet, dachte da an so 9,99 EUR für diese 75GB Geschichte. Aber jetzt siehts natürlich anders aus.

      1. Auf gut Deutsch: bisher habe ich für 20 EUR 10 Schnitzel bekommen, jetzt will der Metzger für 1 Schnitzel 20 EUR. Also für mich hört sich das nicht nach Preisstabilität, sondern nach einer deutlichen Preiserhöhung an.

      2. Nicht ganz: Vorher haben Sie für 20€ ein all-you-can-eat-Angebot bekommen, bei dem Sie 10 Schnitzel essen konnten, wenn Sie wollten. Das ging aber nur solange gut, wie nicht jeder 10 Schnitzel essen wollte und – jetzt kommts – solange die Vielschnitzelesser nicht plötzlich 30 und später 50 Schnitzel zum gleichen Preis konsumierten…

        Die vorherige Quersubventionierung auf freiwilliger, private Basis war vollkommen in Ordnung – solange alle Vertragspartner mitmachen. Mit politischem Einfluss oder gesetzlichem Druck eine solche Quersubventionierung quasi verpflichtend machen zu wollen, ist aber eher dreist von den Vielschnitzelessern.

        Bei einem all-you-can-eat-Angebot hat man überigens mit mehr Personen auch höhere Kosten, der Preis ist nicht pro Haushalt gleich…

  3. Mit Schrott wie diesem erhofft ihr euch finanzielle Unterstützung? Mit Verlaub: Ihr habt sie nicht mehr alle.

  4. Ach kommt! Man muß das ganze als Herausforderung sehen.
    Jetzt können die Content-Provider beweisen, daß sie nicht nur bunte, blinkende Seiten mit PopUps und Handy-optimierte Seiten können. Jetzt müssen sie auch mal wieder Seiten für niedrigen Bandbreiten anbieten. Mit Text statt Bildern und Filmchen.
    Ich finde, daß war schon lange mal Zeit dafür :D

  5. Ja, das kann doch wieder Neugeschäft für Webdesigner generieren: die gleiche Webseite in Flash/No-Flash und IE/No-IE Varianten zu erstellen, ist bald obsolet. Da kommt es genau richtig, jetzt (wie früher: Modem/DSL) die Seite in Flatrate/Drossel-Varianten zu erstellen.

    Und bei telekom.de könnte man gleich anfangen: trotz DSL 6000 (in Wirklichkeit 4000-5000) dauern die 1,65 MB der Startseite über 30 Sekunden, bis das letzte GIF übertragen und das letzte Skript abgearbeitet ist. Das ist überhaupt nicht mehr zeitgemäß!

  6. Ich finde das im Moment einfach deprimierend. Als ob dieses ganze fatalistische Herumgejammer irgendetwas hilft.

    Würden sich Kunden stattdessen scharenweise dazu bekennen „power user“ zu sein dann hätte das meiner Meinung nach eine für die Mehrheit der Nutzer wesentlich positivere Wirkung auf die Telekom ihre Pläne zu überdenken und – viel wichtiger – auch auf die ansonsten unbeteiligte Öffentlichkeit, die in der aktuellen Diskussion im Moment nur eine kleine, schmarotzende, raubmordkopierende Bande von Nimmersatts sieht.

    Wird dieses Bild in der öffentlichen Wahrnehmung zu einem Besseren geändert, dann erzeugt sich das notwendige Feedback um solche Ideen der Provider vom Tisch zu fegen quasi von selbst.

    Politik macht man über Stimmung und hier muss man ebendiese endlich auch mal um ein paar Grad anheben. So waren es eben nicht etwa irgendwelche Content Provider, die das Web vorangetrieben und zu dem gemacht haben, was es heute ist. Ohne die „power user“ wäre das Web heute eine Einbahnstraße, die nach nirgendwo führt.

    marvin
    [x] power user <3

  7. Bei hilf-telekom.de fehlt das entscheidende Teleklong Motto:

    „Für Geld machen wir ALLES
    RUF uns AN“

  8. sie haben nun zeit, sich in aller ruhe die werbeseiten anzusehen, bevor sich seiten mit nützlichen informationen aufbauen.

    erleben sie das 56k modem feeling internet nur bei uns und mehr zeit für die realität!
    sie verpassen nun nichts mehr im internet und der realität!

    mfg
    ihre teledumm

  9. Ich würde gerne wissen, ob ich meine kleine private Homepage auch als „managed Service“ anmelden kann und was das kostet… Schließlich sagte die Telekom ja, jeder kann auf sie zu kommen. Also, warum machen wir Homepage-Betreibern das nicht?

  10. Ich versteh die Digitale Gesellschaft nicht. War das Ganze nicht als Lobby-Organisation geplant? Solltet ihr eure Ressourcen nicht auf das Reden mit/Überzeugen von/Erklären für Politiker und das Einsammeln von Unterstützern aus der Industrie verwenden, statt sie in solchen vielleicht witzigen aber wenig hilfreichen Aktionen zu verballern?

    1. @Andreas Gohr: Die Digiges macht Campaigning und Lobbying, zu ersterem gehören auch solche Aktionen, um Themen zu vermitteln. Zu weiterem gehört auch noch mehr Zeit, was oft nicht da ist, weil fast alle ehrenamtlich neben Beruf, Hobbies und Familie mitarbeiten.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.