Guantanamo: WLAN aus, weil Anonymous mit Angriff drohte

Das US-Militär hat in den Gefangenenlagern der Guantanamo Bay Naval Base den WLAN Zugang abgeschaltet, nachdem das lose Kollektiv Anonymous mit Angriffen gedroht hatte. Samuel House, Sprecher des Gefangenenlagers, bestätigte dies gestern als präventiven Schritt und sagte gegenüber der Associated Press (AP), dass auch der Zugang zu sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter von Militär-Computern aus gesperrt ist.

Letzte Woche Freitag startete Anonymous die „Operation Guantanamo“, eine Kampagne die mit “twitterstorms, email bombs and fax bombs” Aufmerksamkeit auf die Situation von Gefangenen, auf Menschenrechtsverletzungen und den Hungerstreik der Häftlinge richten soll. Anonymous habe angekündigt, die Online-Aktivitäten im Lager zu stören. Bislang ist nichts derartiges passiert und wie lange das WLAN aus bleibt, ist ebenfalls unklar.

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5 Ergänzungen

  1. Man kann ja von Anonymous halten was man will, aber das schon die bloße Ankündigung eines Angriffes die angeblich „einzige Supermacht des Planeten“ dazu bringt, doch lieber das WLAN abzuschalten, ist schon ein #EPICWIN.

    Abgesehen davon, dass Anonymous es wieder mal geschafft haben, das Thema in die Nachrichten zu bekommen. Gute Arbeit, Jungs!

    ag.

  2. Wenn das Militär ihr WLAN deaktiviert hat, konnte Anonymous ihr Ziel „Online-Aktivitäten“ zu stören doch schon erreichen …

  3. „Bislang ist nichts derartiges passiert und wie lange das WLAN aus bleibt, ist ebenfalls unklar.“

    Disabled access to WLAN and social networks – done!
    DoS durch Social Engineering. Geil :)

  4. Die USA werten die Ankündigung von Anonymous jetzt bestimmt als „Terrorismus“. Und hier wird sichtbar, dass allein eine Ankündigung eine Supermacht runterfahren kann.

  5. Mit Spam gewinnt man sicher viele Leute für seine Sache und überzeugt sie vom eigenen Standpunkt. Die aller Wenigsten werden sich von Spam belästigt fühlen und ihn im besten Fall genervt ignorieren.
    (Achtung: Kann Spuren von Ironie enthalten!)

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