EU-Datenschutzreform: Europäisches Parlament möchte mehr Öffentlichkeit für das wichtige Thema

europarl-eudatap-seminarDas Europäische Parlament möchte Bürgerrechte stärken. Das ist die Message einer Öffentlichkeits-Kampagne des Parlaments zur derzeit verhandelten Datenschutzreform. Damit das auch wirklich der Fall ist, fordern Aktivistinnen gleichzeitig Abgeordnete auf, für Datenschutz einzutreten und Lobby-Interessen zurück zudrängen.

Über die Datenschutzreform, speziell die Verordnung, haben wir hier ausführlich berichtet. Obwohl dieses manchmal abstrakte Paket immense Auswirkungen auf die Rolle von Privatsphäre und Datenschutz in der digitalen Gesellschaft haben wird, ist die öffentliche Aufmerksamkeit bisher eher begrenzt.

Daher hat das EU-Parlament jetzt eine Presse-Offensive zum Thema gestartet: Datenschutz: EU-Parlament möchte Bürgerrechte stärken. In einem Dossier werden Schlüsselthemen des EU-Datenschutz-Pakets aufgelistet.

Heute und morgen findet ein Presse-Seminar statt, in dem ich zusammen mit unserem Autor Benjamin Bergemann sitze. Davon gibt es jetzt einen Video-Livestream (Direktlink), heute noch bis 17:30 und morgen 10 bis 13:30 Uhr.

Gleichzeitig findet ein Barcamp von Aktivist/innen um European Digital Rights (EDRi) statt, um kollektiv Abgeordnete dazu zu ermutigen, sich für ein starkes Datenschutzrecht einzusetzen. Dabei werden unter anderem Postkarten der Aktion NakedCitizens.EU an die Abgeordneten verteilt.

Weitere Hintergründe hat EDRi auf ProtectMyData.EU (für die Verordnung) und PolicingPrivacy.EU (für die Richtlinie) zusammengestellt.

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Eine Ergänzung

  1. Wenn die Leute da draußen wüssten, welchen Kampf wir Web-Analysten täglich mit den Management-Etagen führen, um im Sinne des User die Experience zu verbessern – ohne persönliche Daten zu kennen oder zu wollen – dann stünde man unserer Profession offener gegenüber. Denn nur glückliche Online-Surfer kaufen auch. Simples Prinzip, wird aber sehr häufig verletzt. Unser Job ist es, den Online-Frust aus den Weg zu räumen, nicht jemanden auszuspionieren. „Profiler“ wie in dem Plakat abgebildet sind eh ein Fantasieberuf, den es nicht gibt. Selbst wenn man das machen wollte, wer soll solche Datenmengen bewältigen können? Das Plakat ist eine realitätsfremde Verzerrung von Tatsachen.

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