Die ARD im Live-Stream

Das Erste aka ARD gibt es jetzt auch im Live-Stream unter live.daserste.de. In den vergangenen Jahren gab es nur die Möglichkeit, über die private Plattform Zattoo die meisten Öffentlich-Rechtlichen Programme zu sehen. Nun also ein weiterer Schritt in Richtung Zukunft aka Gegenwart bei der ARD. Die experimentiert zwar auch schon länger mit einer Mediathek herum, aber viele Sachen kommen dort einfach nicht rein. Und wenn, dann auch nur Zeitversetzt. Manchmal möchte man auch einfach etwas live sehen. Und das Angebot von Zattoo ist gut und schön, aber wenn man die ARD bezahlt, dann will man auch bei denen auf der Seite im Live-Stream was anschauen und nicht zu einem privaten Unternehmen gehen müssen.

Wahrscheinlich hat es auch etwas mit der Haushaltsabgabe zu tun, dass es jetzt etwas mehr Online-Service bei der ARD gibt. Zu begrüssen ist das ja und wir wollen noch mehr! Noch cooler wäre es übrigens, wenn der Livestream auch ohne Flash auskommen würde. Update: Unter m.daserste.de/#live soll es ohne Flash gehen. Der Vorführeffekt mit Firefox sagt mir aber gerade das Gegenteil. (Scheint auch ein generelles Linux-Problem zu sein, hallo ARD, was soll denn der Blödsinn? Auch Linux-Nutzer bezahlen Euch!)

Wo wir dabei sind? Wo ist eigentlich der Live-Stream von ZDF und den meisten anderen Öffentlich-Rechtlichen Programmen?

Update: Das sieht übrigens so aus:

das erste

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37 Ergänzungen

  1. Läuft natürlich wieder nicht unter Linux. Ebenso wie häufig die bisherigen Live-Streams der ARD. Das Problem ist seit Monaten bekannt, passiert ist nichts.

  2. Sehr cool. Aber halt auch höchste Zeit. Ich hoffe, dass die anderen Öffentlich-Rechtlichen bald nachziehen – vor allem auch die Spartenkanäle, in die das gesamte nichtstromlinienförmige Programm ausgelagert wurde. Und dass bei stark nachgefragten Sendungen – immerhin bezahlt jeder Besitzer von Wänden ab 2013 u.a. die Champions League mit – ausreichend dicke Server und Leitungen bereitgestellt werden. Wenn PCs den Fernsehern mit dem Rundfunkbeitrag implizit gleichgestellt werden, sollten die Empfangswege auch gleich zuverlässig funktionieren.

  3. Find einen Livestream und die Mediathek nicht so wichtig. Das Angebot verursacht nur enorme Server- und Leitungskosten. Schnittstellen zu verteilten Streams und Filesharing kosten dagegen fast gar nichts und ermöglichen unglaublich viel mehr Nutzungen.

    1. Stimmt, aber dank der Depublizierungspflicht hätte ein solches Angebot keine Chance, umgesetzt zu werden – außer vielleicht bei den paar wenigen CC-lizensierten Sendungen (Elektrischer Reporter). Das müsste politisch gelöst werden (Dedepublizierung ;)).

      1. Klar, aber dem Unterlaufen dieser Depublizierungskiste Vorschub zu leisten ist vermutlich nicht durchzusetzen.

  4. Mit Chrome geht http://m.daserste.de/#live, mit Firefox nicht, zumindest unter OS X. Im Browser fällt er aber jedesmal auf den Flash-Player zurück. Unter iOS geht sowohl live.daserste.de als auch m.daserste.de/#live in Safari. Unter Android auf dem Nexus 7 geht weder noch, zumindest gibt es kein Live-Video. So ganz toll funktioniert es also nicht auf allen Plattformen.

  5. Mit deaktiviertem Flash und FF 17 geht’s auch unter Win 7 nicht.
    Vielleicht wird H.264 als Codec verwendet. Das würde zumindest erklären warum’s im Chrom läuft aber nicht im Firefox.

  6. Für bestimmte Sendungen wie z.B. Jauch oder Tagesschau gab es ja schon immer einen Livestream. Wenn der neue jetzt immer läuft, ist das natürlich eine schöne Sache, für die es auch höchste Zeit wurde.
    Wird da jetzt wirklich alles rund um die Uhr laufen? Denn bei Filmen und Serien gibt es soviel ich weiß doch häufig rechtliche Probleme, da der Sender das Recht zur Ausstrahlung meist nur für Deutschland besitzt und es deshalb nicht ohne weiteres ins weltweite Netz streamen darf.

  7. Unter http://live.daserste.de/de/livestream.xml findet man die Konfiguration des Flash-Streaming-Clients. Da gibt es u.a. auch RTSP-URLs, die man mit VLC wunderbar auch unter Linux nutzen kann. Die .f4m-Datei enthält wohl proprietäre Akamai-Streaming-Konfiguration. Evtl. kann man aus dem (base64-codierten?) Datenwust noch was rausziehen; ich vermute aber, dass die Auflösung auch nicht höher sein wird als bei RTSP.

    Momentan sehen die Server ein wenig überlastet aus; die höchste Auflösung ist grade nicht zu gebrauchen. Hoffen wir mal, dass das noch besser wird und der Stream nicht wie der Mediathek-Livestream Sonntag Abends zum Tatort regelmäßig zusammenbricht…

    1. Mist. Da ging mein erster Post ja doch durch. @Netzpolitik: Könnt ihr den hier bitte rausnehmen?

    1. Aber gerne doch :-) Schauen wir mal, ob die ARD die Verbreitung dieser URLs nicht noch irgendwie unterbinden will…

  8. Beide Streams gehen bei mir unter Ubuntu 11.10 in Chrome (23.0.1271.97) einwandfrei – jedoch wird auch auf der mobilen Seite der Flash-Player gestartet.
    Mit Firefox funktionieren sie aber auch bei mir beide nicht…

    Unter Android 2.3 werden bei beiden Seiten Links zu verschiedenen Streams (UMTS-?kb/s, DSL768-2064kb/s und DSL2000 – 2064kb/s) angezeigt, welche alle funktionieren.

    1. Das kann ich bei mir mit Ubuntu 12.04 bestätigen: Unter Chrome geht es problemlos, unter Firefox nicht.

  9. Und wenn’s aus technischer Sicht funktioniert heißt dass ja immer noch nichts. Im Moment überträgt der Live-Stream nämlich nur die Botschaft

    „Dieser Beitrag steht ihnen aus rechtlichen Gründen leider nicht zur Verfügung.

    In Kürze geht es weiter.“

    Das kennt man leider aus der Mediathek ebenfalls …

  10. Das Info- äh, Boulevardmagazin „Brisant“ steht „aus rechtlichen Gründen“ nicht zur Verfügung!
    Nicht, dass mich das stört, aber was sind das denn für Gründe?

    1. @Oliver: Wahrscheinlich haben sie für irgendwelche Promi-Aufnahmen keine Netz-Genehmigung mit gekauft. Das kenne ich sonst aus dem Webstream der Tagesschau, wo Fussball nie aus diesen Gründen gezeigt wird.

  11. Auch wenn ich mich damit vermutlich als „fortschrittsfeindlich“ oute – ich bin von Live-Videostreams von Fernsehsendern eher unbegeistert. Da geht es darum ein und denselben Inhalt zur gleichen zeit an einen großen Benutzerkreis zu bekommen. Diese Anwendung ist prädestiniert für echten Rundfunk und erzeugt bei Punkt-zu-Punkt-Verbindungen (wie IP) nur unnötig Last. Etwas anderes wäre es, wenn die Provider endlich mal echtes Multicast hinbekämen.

    Daneben bleibt der Datenschutzaspekt: Bei den üblichen Rundfunktechniken wählt mein Endgerät aus was ich sehen möchte und niemand erfährt davon. Beim Streaming muß ich diese Entscheidung aber zwingend dem Anbieter und u.a. auch meinem ISP mitteilen.

  12. rtsp-Stream aus der o.g. XML via VLC

    Jetzt läuft „Brisant“ und ich bekomme:

    „Dieser Beitrag steht ihnen aus rechtlichen Gründen leider nicht zur Verfügung. In Kürze geht es weiter.“

    Kopf auf Tisch

    1. wir haben bereits APRIL !!!!
      weiter „Kopf auf Tisch“, denn das Problem besteht immer noch !!!

    1. hinter donotlike stand noch !– fuer interne Auswertungszwecke –!– IVW
      VERSION=“1.5″ —

      meh.

  13. Mal davon abgesehen, dass ein Großteil der Sendungen „aus rechtlichen Gründen“ eh nicht übertragen werden, wäre durchaus auch ein HD-Stream zu wünschen. Dazu kommt, dass noch nicht mal der SD-Stream mehr als 5 Minuten ohne Unterbrechung läuft. Echt billig verglichen damit, dass es heutzutage fast alle Sendungen auf HD gibt .. zumindest in anderen Ländern.

  14. Hallo zusammen,

    das mit dem Depublizieren wäre überhaupt kein Problem mehr, wenn die GEZ endlich abgeschafft, durch eine Steuer ersetzt und sämtliche dadurch finanzierten Inhalte unter einer CC-Lizenz veröffentlicht werden würden (Public Domain oder Gemeinfreiheit scheint in DE ja leider nicht möglich zu sein).

    Und weiß jemand, ob die ARD den Auftrag für ein Streaming-Netzwerk ausschreiben musste? Das Systemhaus „G&L“ gehört nämlich u.a. Hans Geißendörfer (Autor und Produzent der „Lindenstraße“).
    Toll finde ich auf deren Seite: „In jedem Dorf ein Server“ – Klar, vorallem in DE (*sigh*) hat ja jedes Kaff eine 10Gbit-Anbindung. ;-)

    Viele Grüße
    Marco

  15. Absurder geht es nicht mehr: auf dem Kindle Fire geht es ohne weiteres, und das ist auch Linux, halt ein sehr stark abgeändertes Android, aber der Kernel ist Linux.
    Jetzt möchte ich doch mal wissen, wieso das „rechtlich“ nicht gehen soll, hat da jemand nachgefragt bei der ARD?

  16. damit hat die ARD gerade gezeigt, dass die Gebühr für Sendungen über das Internet unbegründet ist. Denn beim klassischen TV spielt es keine Rolle, ob 5 oder 50 Millionen zugucken. Ich bezweifle, dass die ARD einen Stream für diese Anzahl zu Verfügung stellen kann. Aber wie ist sonst die Rundfunkgebühr für Computer zu rechtfertigen, wenn die Inhalte nicht garantiert transportiert werden können?

    1. Zwar richtig, aber trotzdem irreführend. Wäre die Gebühr denn zu rechtfertigen, wenn 50 Millionen mit dem Stream erreicht würden? Der Nutzungsanteil von öffentlich-rechtlichen Angeboten über das Internet dürfte – sofern mir bekannte Nutzung repräsentativ genug ist – unter 0,1% liegen. Dafür volle GEZ-Gebühr?

      Gut, ist ja jetzt obsolet, da die Gebühr nicht mehr auf Geräte bezahlt wird. Wohl auch mitunter um diesen argumentativen Spagat nicht mehr aushalten zu müssen.

  17. Seit dieser neue Allround-Livestream läuft, den Sie erwähnen, geht GAR nichts mehr bei der ARD … ich habe Safari/ OS X, Betriebssystem 10.4., vorher funktionierte das leidlich, und ich hab immer den Tatort geguckt… Jetzt geht seit einer Woche GAR nichts mehr, kommt immer nur die Meldung „Live Stream im Moment nicht verfügbar „… habe zweimal dem Kontakt gemailt, die entschuldigten sich mit SERVER-Überlastung. Glaub aber nicht, dass es daran liegt – rund um die Uhr? Weiss jemand, ob Tiger 10.4 überhaupt noch unterstützt wird?

    Vorher gings!

    Gruß, Anette Lack

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