Verhandlungen zwischen Öffentlich-Rechtlichen und Verlegern gescheitert

Wie wir aus gut unterrichteten Kreisen erfahren haben, sind die Verhandlungen zwischen Öffentlich-Rechtlichen Sendeanstalten und Verlegerverbänden gescheitert. Der Bundesverband der Zeitungsverleger (BDZV) hat sich aus den Verhandlungen zurückgezogen. Jetzt entscheiden die Gerichte über die Frage, wie viel die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten im Netz machen dürfen.

Es ist zumindest ein gutes Zeichen, dass sich die Intendanten von ARD und ZDF nicht auf einen Deal eingelassen haben, bei dem sie ihr Angebot freiwillig beschneiden würden.

Update: Der BDZV hat sich jetzt auch mit einer Pressemitteilung geäußert.

„Es ist bedauerlich, dass die Selbstverständlichkeit einer Überprüfung des Textumfangs in gebührenfinanzierten Angeboten nicht allen Sendeanstalten vermittelbar ist“, meinte Heinen. Daher sehen sich die Zeitungsverlage veranlasst, die am 30. April 2012 ablaufende Frist zur Stellungnahme beim Landgericht Köln einzuhalten und die im vergangenen Jahr von ihnen angeschobene Klage gegen die umfangreichen Textinhalte der Tagesschau-App nunmehr fortzusetzen.

Total bedauerlich, dass sich die Öffentlich-Rechtlichen Sender nicht selbst ins Knie schießen wollen…

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4 Ergänzungen

  1. Da bin ich aber seit heute nicht mehr ganz so optimistisch. Wenn man sich die neue Website des ZDF anschaut, möchte man meinen, das ZDF wäre bereits im vorauseilenden Gehorsam gegenüber den Verlegern eingeknickt. Es gibt kaum noch Text sondern im Wesentlichen nur noch kurze Teaser, die dann oft direkt zu Videos in der Mediathek weiterleiten. Programmbegleitende Informationen sind auf ein Minimum reduziert. Komischerweise wurde heute im ZDF-Morgenmagazin sogar explizit erwähnt, dass man gerade nicht die Seite aufgrund des Drucks der Verleger geändert hätte.

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