Syria Files: WikiLeaks veröffentlicht 2 Millionen Mails aus Syrien

WikiLeaks hat soeben die Syria Files veröffentlicht: mehr als zwei Millionen E-Mails von syrischen Politiker, Ministerien und Firmen. Die Mails sollen aus dem Zeitraum von August 2006 bis März 2012 stammem.

Hier ist die Pressemitteilung:

Today, Thursday 5 July 2012, WikiLeaks began publishing the Syria Files – more than two million emails from Syrian political figures, ministries and associated companies, dating from August 2006 to March 2012.

This extraordinary data set derives from 680 Syria-related entities or domain names, including those of the Ministries of Presidential Affairs, Foreign Affairs, Finance, Information, Transport and Culture.

Over the next two months, ground-breaking stories derived from the files will appear in WikiLeaks (global), Al Akhbar (Lebanon), Al Masry Al Youm (Egypt), ARD (Germany), Associated Press (US), L’Espresso (Italy), Owni (France) and Publico.es (Spain). Other publications will announce themselves closer to their publishing date.

WikiLeaks founder Julian Assange said: „The material is embarrassing to Syria, but it is also embarrassing to Syria’s opponents. It helps us not merely to criticise one group or another, but to understand their interests, actions and thoughts. It is only through understanding this conflict that we can hope to resolve it.“

At this time Syria is undergoing a violent internal conflict that has killed between 6,000 and 15,000 people in the last 18 months. The Syria Files shine a light on the inner workings of the Syrian government and economy, but they also reveal how the West and Western companies say one thing and do another.

The range of information extends from the intimate correspondence of the most senior Baath party figures to records of financial transfers sent from Syrian ministries to other nations.

The database comprises 2,434,899 emails from the 680 domains. There are 678,752 different email addresses that have sent emails and 1,082,447 different recipients. There are a number of different languages in the set, including around 400,000 emails in Arabic and 68,000 emails in Russian. The data is more than eight times the size of ’Cablegate’ in terms of number of documents, and more than 100 times the size in terms of data. Around 42,000 emails were infected with viruses or trojans. To solve these complexities, WikiLeaks built a general-purpose, multi-language political data-mining system which can handle massive data sets like those represented by the Syria Files.

In such a large collection of information, it is not possible to verify every single email at once; however, WikiLeaks and its co-publishers have done so for all initial stories to be published. We are statistically confident that the vast majority of the data are what they purport to be.

Auf USTEAM gibt’s die Aufzeichnung der Pressekonferenz:

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9 Ergänzungen

  1. Also ich finde das nich gut, schließlich sind das private Mails. Wo bleibt da der Datenschutz ?

    Und zudem, wenn da details über personen drinnen sind die Verbrechen begangen haben. Dann könnten die doch jetzt Opfer von Racheakten werden.

    Was denkt ihr ?

    1. „Also ich finde das nich gut, schließlich sind das private Mails. Wo bleibt da der Datenschutz ?“
      ______________________________________

      wenn menschleben für den weltfrieden und das keiner mehr hungern muss verkauft werden (in der heutigen zeit), warum soll man daten schützen, für die leute die das verursachen?

      anders gesagt: menschen die andere verraten und verkaufen die daten schützen, die vom „normalo“ preisgeben…..inc. die totale überwachung….

      einige haben doch eine an der waffel…mal ab von politikern…..

      sarkamus ist eine schöne sache….

    2. Bleibt die Frage, wo man da die Grenze setzen sollte. Also was muss ein Mensch tuen, damit er sein Recht auf Datenschutz verliert? Mord, Verrat, eine „schwere Straftat“ oder reicht am Ende schon eine Urheberrechtsverletzung ;-)

      Du wirst nie eine Grenze finden mit der alle zufrieden sind. Von daher macht sichs Wikileaks leicht, indem es einfach gar keine Grenze setzt. Würde ich nicht unbedingt gutheißen, aber irgendwie verstehe ich es schon.

    3. Die Frage ist hier, ob wir als Deutsche und alle anderen Bürger eines demokratischen Staates nicht das Recht haben zu erfahren, was unsere Politiker, die unser Volk repräsentieren so von sich geben…

  2. Ich finde sie sollten zuerst durchgelesen, dann ggfs. geschwärzt werden – aber nur die Kontakte.

    1. Wer sollte sie denn vorher durchlesen und schwärzen? Wikileaks selbst wohl kaum, und nen Ami oder Syrer kannste auch schlecht damit beauftragen ;-)
      Da eine neutrale und von allen als vertrauenswürdig eingestufte Person zu finden dürfte etwas schwierig werden.

  3. Die Holzhammermethode!
    So kann zumindest niemand mehr behaupten, man wisse nicht, was da los ist.
    Bisher kam Wikileaks immer zu spät und betrieb Aufklärung über Kriegsverbrechen; diesmal setzten sie vor einer möglichen Invasion an. Find ich gut – ich bin sehr gespant auf die Auswertung der Daten.

  4. jo, die veröffentlichen aber auch andere sachen.

    es gibt gerade einen spannenden Link, vielleicht interessiert das jemand:

    Facts zum aktuell von fanatischen Assange-Supportern verbreiteten „Fact Sheet“ (das „Fact Sheet“ ist ein Flugblatt, das von Assange-Unterstüzern des fanatischen Lagers vorbereitet wurde und am 23.1. dort verbreitet werden soll, zusätzlich zu den aktuell versendeten Links).

    Hier also die Antwort der Protest-Unterstützer darauf. Wörtliche Zitate aus dem Fact Sheet mit Gegenargumentation, wobei die Gegenargumentation diejenige ist, die für ihre Argumente Referenzen nennt, der Assange-Fanclub spart sich diese Mühe.

    https://leser.piratenpad.de/factfacts

    Falls es jemanden interessiert.

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