our-policy.org fordert Abstimmung über Facebooks Datenschutz- und Privatsphärenrichtlinien

Die Wiener Studenten und Facebook-Ankläger von europe-v-facebook.org präsentieren in einer Stellungnahme eine Aktion, die dem US-Unternehmen wenig schmecken dürfte: Unter www.our-policy.org findet sich ein Aufruf, die soeben erst veröffentlichten Änderungen der Datenschutz- und Privatsphärenrichtlinien mit dem Satz

Ich widerspreche den Änderungen und will über die Forderungen auf www.our-policy.org abstimmen.

zu kommentieren. Kritisiert wird vor allem, dass sich Facebook als „Controller“ der Daten aller Nutzer bezeichnet, was von dem Aktionsbündnis als Enteignung der User betrachtet wird.

Facebook hatte versprochen, Änderungen der Richtlinien zur Abstimmung zu stellen, sollten mehr als 7000 Kommentare innerhalb einer Woche eintreffen:

Wenn wir zu einer bestimmten Änderung mehr als 7.000 Kommentare erhalten, stellen wir diese zur Abstimmung bereit. Das Ergebnis der Abstimmung ist bindend für uns, wenn sich gerechnet ab dem Datum der Bekanntgabe der Änderung mehr als 30 Prozent der aktiven, registrierten Nutzer an der Abstimmung beteiligen.

Zur Zeit beteiligen sich ca. 3.500 Nutzer auf der englischen und über 800 Nutzer auf der deutschen „Site-Governance“-Seite an der Diskussion über die neuen Richtlinien, die bis diesen Freitag Abend geöffnet bleibt. Unter www.our-policy.org findet sich des Weiteren ein umfangreicher Forderungskatalog zur Umgestaltung der Facebook-Richtlinien.

Wer sich Facebooks Sammelwut dauerhaft entziehen will ohne auf Social Networking zu verzichten, kann inzwischen auch Alternativen wie diaspora, identi.ca oder friendica nutzen.

Quelle: unwatched.org

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14 Ergänzungen

  1. Und eines Tages werden alle Schreihälse aufwachen und feststellen, was für eine Zeitverschwendung das Lamentieren über irgendwelche Änderungen in irgendwelchen Social Networks ist, da jedes einzelne von ihnen über kurz oder lang den Weg alles Irdischen gehen und die Lemming-Schar zum nächsten Trend weiterziehen wird.

    Konsequent von vornherein solche Vereine zu meiden erspart einem viel Zeit und Nerven. Neulich erst wieder eine andere Community beobachtet, in der ein paar Unterkategorien geschlossen wurden und einige Nutzer lamentierten, dass das nicht angehen könnte, da deren produzierte Inhalte ja „für die Ewigkeit gedacht“ waren…

  2. Facebook-Nutzer sind doch immer wieder für einen hervorragenden Ulk zu haben; am großartigsten ist der Link zur eigenen Facebook-Seite auf europe-v-facebook.org…

    1. „am großartigsten ist der Link zur eigenen Facebook-Seite auf europe-v-facebook.org…“

      was ist denn daran so großartig?

  3. Hi!

    Wie sieht es eigentlich mit Klarnamen bei Facebook aus? Ist es wirklich verantwortbar, wenn jeder seinen Klarnamen auf einem „sozialem Netzwerk“ angeben muss, nur weil Facebook dies will?

    Ich frag, weil ich mehrere Accounts habe, und bei allen wurde ich gesperrt, und werde erst frei geschaltet, wenn ich Klarnamen angebe. Ich würde gerne wissen, woher Facebook weiß wie mein richtiger Name ist, und dies in Deutschland rechtens ist? Fühl mich dabei irgendwie nicht recht wohl, wenn jeder weiß wie ich heiße, braucht nur mal wem meine Meinung nicht zu gefallen…

    1. Dann hast du aber etwas falsch gemacht. Ich bin seit Jahren mit dem gleichen Fake-Account unterwegs und Facebook hat das bis heute nicht gemerkt. Kann es sein das du nicht kreativ genug bei der Namenswahl warst oder hat man dich irgendwo, ob Private Nachricht, Pinnwand oder so mit deinem richtigen Namen angesprochen hat?
      Das würde mich interessieren.

      1. Hi, ich denke eher irgendeiner hat mich bei einem Acc hingehängt worauf ich dann ändern musste. Oder meine Seiten sind ein Dorn im Auge für manche, und dafür macht man halt auch Werbung, also ist recht aktiv.. Bei den anderen Acc’s habe ich keine Ahnung woran dies liegt, vielleicht weil IP abgelichen wurde?

        Frage ist halt, wieso Klarnamen gefordert werden dürfen in einem sozialem Netzwerk, die Begründung ist wegen Spam. Und wenn du meinst private Nachricht, hm, wäre dies schon arg übel diese gescannt werden, bzw. gelesen, da man ja sicherlich manchen den richtigen Namen zukommen lässt.

  4. Alles Kinderkram. Facebook ist ein privates Unternehmen und soll seine Policy gestalten wie es möchte. Die User müssen aufwachen, und erkennen, dass man Diensten, mit deren Nutzungsbedingungen man nicht einverstanden ist, den Rücken kehren kann und muss.

    Dieser Aufruf bildet nur ab, dass die Leute abhängig von facebook sind, ähnlich der Beziehung zwischen einem Heroinjunkie und seiner Nadel, und sich wenn ihnen etwas nicht gefällt lieber auf völlig aussichtslose offene Briefe und Aufrufe verlegen, als zur einzig wirksamen (aber für den Junkie schmerzhaften) Alternative zu greifen.

    1. „Die User müssen aufwachen, und erkennen, dass man Diensten, mit deren Nutzungsbedingungen man nicht einverstanden ist, den Rücken kehren kann und muss.“

      Wieso soll man nicht versuchen, daran etwas zu ändern?

      1. Genau das soll man ja. Was ihr aber nicht versteht ist, dass facebook nicht der Bundestag ist, sondern ein privatwirtschaftliches Unternehmen, das Geld mit euren Daten verdient. Das heisst „versuchen etwas zu ändern“ bedeutet hier NICHT irgendwelche offenen Briefe und Abstimmungen ins Leben zu rufen. Die landen nämlich bei Zuckerberg im extra dafür eingerichteten Kummerkasten. Warum auch nicht ? Solang er weiter Geld verdient ist alles in Butter.
        Nein, wenn man an der Politik eines Unternehmens was ändern will, muss man es dazu zwingen indem man es am Geldbeutel packt. Und das können die facebook user nur tun, indem sie ihre accounts ins Nirvana schicken. Wenn DAS genug Leute täten, würde die Werbung weniger lukrativ, die Einnahmen würden sinken, und man müsste anfangen sich zu überlegen, weshalb die user wegbleiben. Und dann würde sich vielleicht auch was ändern.

        Solange man aber durch solche Aktionen signalisiert dass man ohne diesen Dienst nicht leben kann, hat niemand bei fb einen Grund irgendwas zu ändern, und wird das darum auch nicht tun.

  5. Ich würde mir als Verantwortlicher den Spass erlauben, in unregelmäßigen Abständen die Nutzungsbedingungen zu ändern, nur um mich am gejammere zu ergötzen! ;o) Man, sowas wie facebook lebt von eurem Exhibitionismus bzw. Voyeurismus und will es euch doch nur leichter machen. ;o)

  6. Wir verlangen, dass Facebook sicherstellt, dass Informationen auf Seiten Dritter nicht nachträglich „öffentlicher“ gemacht werden als beim Posten.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.