ACTA im ARD-Nachtmagazin

Das ARD-Nachtmagazin hat gestern über die Anti-ACTA-Proteste in Polen berichtet und mich anschließend interviewt:

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30 Ergänzungen

  1. Das Interview war ganz schwach. Die zentrale Frage, was ACTA für den User bedeutet ist so dermaßen schwammig beantwortet, dass der Zuschauer das null auf sich beziehen kann und sich weiter fragt, was das nun für ihn bedeutet.

    1. Das habe ich auch gedacht, aber bei ACTA ist die Frage auch nicht so einfach zu beantworten, da wir weder wissen, wie die Folgen tatsächlich genau aussehen und noch nicht einmal den genauen Inhalt kennen…

  2. Ich fand das Interview recht gelungen und Markus hat sich gut geschlagen – klar – man hätte die Auswirkungen von ACTA auf den normalen Bürger etwas ausführen können, aber wäre eine Panikmache in diesem kurzen Interview wirklich angebracht gewesen? In meinen Augen nicht.

    1. Wer redet von Panikmache? Markus hätte ausführen sollen, was die Auswirkungen sind. Aber so ist er um die Frage rumgeeiert. Vielleicht das nächste Mal zu Begin weniger Gelaber, um später mehr Substanz unterbringen zu können.

  3. Vielen Dank für Deinen Kommentar, Markus, wenn auch nur im Nachtmagazin, dem animierten Testbild der ARD.

  4. Proteste in Deutschland?
    Uff können wir das machen?
    Mal anfragen wann wir das anmelden dürfen. Hoffentlich verbieten sie es uns nicht, dann könnte man nix machen.

  5. Ohne von mir selbst behaupten zu können, dass ich es besser gekonnt hätte, muss ich Mett zustimmen: schwaches Interview, Markus. Wenn du gleich zu Anfang von einer notwendigen Reform des Urheberrechts sprichst, hast du 99% der Zuschauer schon verloren. Der Begriff ist mittlerweile negativ konnotiert, denn die Content-Lobby hat da schon nachhaltig drauf hingewirkt. Die meisten Leute denken dann schlicht „ach, der will doch nur raubkopieren“.

    Bei ACTA geht es nicht um das Urheberrecht an sich, sondern um dessen Durchsetzung. Um es mit Lessig zu formulieren, nicht um „Copyright ja oder nein?“, sondern um „Copyright über alles?“ Also um die Frage, welche Grundrechte wir aufgeben wollen, um das Urheberrecht durchzusetzen. Um soetwas der Allgemeinheit verständlich zu machen, muss man mit Analogien arbeiten. Der Vergleich mit der Post, die auch nicht dazu angehalten ist, illegale Pakete zu filtern, war deshalb gut. Genauso muss man den Leuten verständlich machen, dass Urheberrechtsverletzungen nicht um (wortwörtlich) jeden Preis verfolgt werden müssen. So wie der Staat bspw. auch nicht alle Telefonanrufe mithört, nur um eventuelle Stalkinganrufe zu verhindern. Das Telekommunikationsgeheimnis ist an der Stelle einfach das höhere Gut. Durch ACTA soll aber genau jene Komplettüberwachung erfolgen, allein um Urheberrechtsverletzungen zu finden. Und wo soll das enden? Bereits heute werden auf Youtube Videos gelöscht, bei denen irgendeine Musik im Hintergrund läuft. Kann man in Zukunft vielleicht keinen Anruf mehr einer Party machen, weil dabei Urheberrechte verletzt werden und der Telco die Leitung zu kappen hat? So muss man das den Leuten (ARD-Zuschauern) erklären. Und das traurige ist ja, dass es nicht mal übertrieben ist.

    Ein weiteres Problem bei ACTA, das ich nicht besser in Worte fassen kann als Techdirt: „[ACTA] does have some similarities to SOPA/PIPA — such as the conflation of counterfeiting physical goods with digital copyright infringement. This is a very common tactic for folks trying to pass massively draconian, expansionary, copyright laws. You lump them in with physical counterfeiting for two key reasons: (1) If you include physical counterfeiting, even thought it’s a relatively small issue, you can talk about fake drugs and military equipment that kill people — so you can create a moral panic. (2) You can then use the (questionable) large numbers about digital copyright infringement, and then lump those two things together, so you can claim both „big and a danger to health.“ Without counterfeiting, the „danger“ part is missing. Without copyright, the „big“ part is missing. The fact that these are two extremely different issues with extremely different possible solutions, becomes a minor fact that gets left on the side of the road.“

  6. Kann mich nur dem zweiten Kommentar anschliessen. In diesem Interview wurde lediglich mehr Transparenz gefordert bezüglich der Verträge. Der eigentliche Knackpunkt ist doch, dass mit ACTA die grosse Zensier-Keule geschwungen wird, das dann letztendlich jeden User betrifft.

  7. klar hätte man noch knackiger mit möglichen! drastischen konsequenzen um sich schmeissen können, aber ich fand den schluss schon extrem gelungen, denn der zentrale punkt ist ja gerade, daß man von acta so dermassen nix genaues sagen kann, wenn man nicht mit einem „aber das steht doch so gar nirgends drin“ als unglaubwürdig dastehen mag.

  8. und ausserdem sollten wir auf jeden fall auch für einen hubschrauber sammeln, obwohl, das niederwalddenkmal laesst sich vielleicht auch vom boden aus maskieren, macht das vielleicht bei der siegessäule sinn?

      1. Besser gar nicht mit dem Kaffee aufhören. In meiner Klugscheißerei ging aber meine Bewunderung für Eure Arbeit unter! Entschuldigung und Danke für alles!

  9. Es ist sicher sehr schwierig, alles Wesentliche in der kurzen Redezeit unterzubringen und auch die Zuschauer nicht abzuhängen. Ich finde Markus ist das gut gelungen.

  10. Das eigentlich Problem ist doch eigentlich das die Großkonzerne sich nicht dem neuen Internetzeitalter anpassen sondern diesen an sich anpassen wollen (Rückschritt). Es ist so das jede neue Technologie nach einer gewissen Zeit an Wert verliert und dadurch die Einnahmen sinken. Nun die Unterhaltungsindustrie blieb davon die letzten 40 Jahre verschont und sie wollen nicht ihre Preise anpassen und dadurch „weniger“ (bei den Milliardengeschäften ist wenig relativ) Einnahmen haben. Daher nutzen sie ihre Macht um uns zu diktieren in welche Richtung es gehen soll. Nicht wir sind die Kriminellen sondern SIE, weil sie versuchen uns an ihre Interessen anzupassen anstatt mit der Zeit zu gehen und wie jedes Berufsfeld ihre Preise anzupassen. Vor nicht mehr als einem Jahrhundert konnten sich nur die reichsten einen Artzt leisten. Heute kann es jeder. Man stelle sich vor die Ärtze hätten ihre Beziehungen spielen lassen um die Preise oben zu halten. Was für Auswirkungen dies für unsere heutige Welt hätte.

  11. @Mett: Fand das Interview jetzt nicht soo schlecht. Man hätte es ein wenig besser auf den Punkt bringen können, aber das ist auch immer leichter gesagt als getan ;-).. gut gemacht Markus!

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.