Mit Fußgänger-Vorratsdatenspeicherung zu sicheren Einkaufsstraßen

CC-BY 2.0 Franziska Lux

Es ist zwar schon fast eine Woche her, doch die Aktion der Piraten aus Kassel am letzten Samstag ist zu gut, um ungenannt zu bleiben. Am Aktionstag des AK Vorratsdatenspeicherung machten sie Vorratsdatenspeicherung spürbar und bauten in der Treppenstraße eine zentrale Vorratsdaten-Registratur auf. Um das Sicherheitsgefühl der Passanten zu erhöhen, sollten so präventiv Namen, Adressen und Rufnummern aller Vorbeigehenden erfasst werden.

 
 

„Wir erwarten ein großes Interesse der Sicherheitsbehörden an unseren Vorratsdaten“, erklärt Robin Geddert, Televisor bei den Piraten. „Durch eine umfangreiche Erfassung aller Bürger in der Innenstadt lässt sich etwa der Täterkreis bei Taschen- oder Ladendiebstählen deutlich einschränken.“

Keiner der Passanten war jedoch bereit, seine Daten preiszugeben. Die Begründung, sie führten nichts Böses im Schilde, zeigt die Ablehnung eines Generalverdachts, wie ihn die Vorratsdatenspeicherung von Telekommunikations- und Verbindungsdaten beinhaltet. Mit solchen Aktionen können Menschen, die sich nicht eingehend damit befassen, politischen Versprechen von mehr Sicherheit vertrauen oder die Gefahren einer VDS zu abstrakt finden, auf einfache und witzige Weise genau diese näher gebracht werden.
Stilecht mit Alufernglas.

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6 Ergänzungen

  1. Gute Aktion. Endlich mal ne Demo mit Lerneffekt.
    Und was lassen die Piraten sich zu „Indect“ einfallen?
    mfg, Thomas

  2. Ich habe erst letztens gehört, dass die Polizei ja ohne Vorratsdaten gar nicht ermitteln kann. Also langsam fangen die an mich zu überzeugen…
    Und… ja, auch Einkaufsstraßen dürfen kein rechtsfreier Raum sein!!!

  3. Find ich gut. So wurde es mal ein bisschen verdeutlicht, man konnte es „anfassen“ und erkennen was es bedeuten könnte und bedeutet. Das ist doch ein guter Lerneffekt. :-)))

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