Lobby-Skandal: Apotheken-Lobbyist spioniert E-Mails vom Gesundheitsministerium aus

Ein Lobbyist der Apothekerschaft soll sich jahrelang geheime Unterlagen aus dem Gesundheitsministerium beschafft haben. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Demnach verkaufte ein IT-Dienstleister des Ministeriums sensible Daten and die Interessenvertreter, darunter E-Mails von Staatssekretären und Ministern.

Ein Interessenvertreter der Apothekerschaft soll sich jahrelang geheime Unterlagen aus dem Ministerium beschafft haben. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung handelt es sich auch um E-Mails aus der Leitungsebene – also auch um Nachrichten, die von den Staatssekretären und den Ministern Philipp Rösler und Daniel Bahr (beide FDP) und ihren engsten Mitarbeitern stammten.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Berlin hat der freiberufliche Lobbyist der Apothekerschaft mit einem Mitarbeiter des Unternehmens zusammengearbeitet, das für die IT-Struktur des Ministeriums zuständig ist. Dieser hat ihm E-Mails, Beschlüsse, Gesetzesentwürfe und andere Daten übermittelt und dafür Geld kassiert.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

5 Ergänzungen

  1. ich vertraue auf die schonungslose Aufklärung durch unseren Staatsapparat.

    „Die Staatsanwaltschaft stellte Laptops, Computer und Datenträger des verdächtigen Mitarbeiters sicher.“ via heise.

  2. Was beschweren die sich denn.
    Unser Staat kauf doch auch geklaute Daten um damit seine Steuerintressen durchzusetzen.
    Wenn der Staat das schon macht warum dann nicht auch beliebige Lobby?

    Nein Steuerhinterziehung ist nicht zu rechtfertigen.
    Geklaute Daten zu kaufen aber auch nicht wirklich.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.