FSFEs Analyse und Forderungen zu Secure Boot

Cory Doctorow hatte auf dem 28C3 noch über "The Coming War on General Computation" gesprochen und Fefe hatte Anfang Mai noch gefragt, wo die Initiative zur Gerätehoheit bleibt.

Es ist wichtig für unsere Gesellschaft, dass die Eigentümer von IT-Geräten permanent die volle und alleinige Verfügungsgewalt darüber innehaben. Dieses grundlegende Prinzip wird derzeit, wie bereits berichtet, durch "Secure Boot" herausgefordert. Heute hat die Free Software Foundation Europe (FSFE) eine Analyse dazu veröffentlicht (Englisch):

FSFE’s goal is to ensure that the owners of IT devices are always in full and sole control of them. This fundamental principle is recently being challenged.

[…]

FSFE demands that before purchasing a device, buyers must be informed concisely about the technical measures implemented in this device, as well as the specific usage restrictions and their consequences for the owner.

Furthermore, FSFE strongly recommends to exlusively purchase IT devices which grant their owners full, sole and permanent control over security subsystems (e. g. signature-based usage restrictions), in order to maintain the ability to install arbitrary software and lastly to retain exclusive control over ones own data.

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9 Ergänzungen

  1. Vor einigen Tagen wurde durch Joseph Souren (Achtung: XING-Link), seines Zeichens Gründungs- und Vorstandsmitglied der Trusted Computing Group auf SecurityManager.de die Trusted Plattform Alliance als das Wundermittel gegen Hackerangriffe und den Untergang des digitalen Abendlandes propagiert.

    Den alten Hasen unter uns dürfte bekannt sein, daß die Trusted Plattform Alliance mit ihren Trusted Platform Modulen nichts anderes verfolgt, als was noch vor der Jahrtausendwende unter dem Begriff Trusted Computing Platform Alliance angestrebt wurde.

    Aus meiner Sicht ist es sehr ratsam, gegen diesen gefährlichen Unfug nach Kräften zu opponieren. Wer sich die Kritikpunkte an dem Konzept des „Trusted Computing“ kurz und kompakt ansehen möchte, dem sei dieser Videoclip ans Herz gelegt. Wer eine hochwertige Version des Clips runterladen möchte, bekommt sie über diesen BitTorrent-Link.

  2. Um so wichtiger sind open-hardware projekte wie raspberry pi und reprap. Gesetzte lassen sich immer ändern und umgehen und interessieren die Konzerne nur am Rande. Wenn die Kunden aber nicht mehr zahlen, erst dann beginnt das nachdenken.

    @ Peter Piksa
    Danke für das Video.

  3. Endlich hat der Marktführer einen Weg gefunden die ‚Abtrünnigen‘ doch irgendwie zu zwingen seinen profit zu stabilisieren. Weil zu Recht die Kunden es satt hatten für die fehlerbehaftete Software den Praxistest durchzuführen – und dafür auch noch Spitzenpreise zu bezahlen – mußte ein anderes Modell her. Garnicht so weit von dem entfernt was wir z.B. bei Druckern schon kennen ….

    Ich hoffe nur es finden sich genügend „Verweigerer“ sodaß derlei hardware auf den Regalen verstaubt.

    1. Es war länger vorrauszusehen das der Bios Nachfolger ein „Secure Boot“ System sein würde , was aber nicht nur Microsoft zu gute kommt , es sind immernoch Systeme mit anderen OS möglich,
      sogar „Eklusive“ Boot -Sichere Linux Systeme.
      In der Open Source Fraktion wurden Sichere Systeme sogar immer wieder Gefordert und dies geht nun einmal nicht mehr ohne Boot-Einschränkungen, sie selbst konnten auch nichts besseres Entwickeln.
      Niemand hindert zudem Händler oder Hersteller daran Rechner für oder mit einen anderen Betriebssystemen auf den Markt zu bringen, lediglich die Kunden welche diese dann nicht Kaufen.
      Das es keinen Markt für Linux gibt , sind wohl weniger die Hersteller Schuld sondern der Verbraucher, ewige Verschwörungstheorien helfen auch nichts , solange diese Systeme einfach nicht Genutzt werden und die Kunden immer den „bequemen“ Weg gehen.
      Eventuell ist es sogar einen Chance für Linux und co , wenn sich der Käufer bewust Entscheiden muss und Linux nicht mehr als Anhängsel oder Zusatz für einen Windows-PC gesehen oder „vermarket“ wird.

  4. Genau die fehlende Verfügungsgewalt über die Hardware hat mich bisher vom Kauf eines Tablets abgehalten, so schick ich die Dinger sonst auch finde.

  5. Secure Boot mit ensprechenden vorgeschreibenen Modulen bietet endlich die Möglichkeit die „Terror“ Infrastruktur PC sammt seiner meist Geschlechtsteil-gesteuerten Benutzer in einen Rechtstaatskonformen und die Gesetze beachtenden Zustand zu überführen, der zun den Zustandigen organen jederzeit Überprüft werden kann.

    Das ist zu begrüßen!

    mfg

    Ralf

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