Angela Merkel: Lesen lernt man nur mit Zeitungen

Unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel informiert in ihrem Podcast: Lesen lernt man nur mit Zeitungen.

Ich halte die Printmedien für sehr wichtig. Lesen können ist noch einmal etwas anderes, als im Internet zu sein – was natürlich zunehmen wird, was immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Und trotzdem ist die Lesefähigkeit eine ganz, ganz wichtige. Und deshalb wünsche ich mir, dass neben der guten Entwicklung aller neuen Medien auch die uns allen bekannte Zeitung, die Printmedien, die Zeitschriften, eine gute Zukunft haben.

Im Internet bin ich auch immer vollkommen orientierungslos. Viel zuviele Buchstaben.

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48 Ergänzungen

  1. Es ist einfach auch schwer, Dinge zu verstehen, die man im Netz findet – so auch im Transkript von Merkels Podcast.
    Auf der anderen Seite gibt es eine Flut von Möglichkeiten, etwas zu lesen, und sicherlich wird sich mit der Erfahrung, die wir alle sammeln, auch herausbilden: Wer ist der Verfasser eines tollen Blogs? Wer hat mehr, die das lesen? Worüber spricht man? Was ist Qualität im Netz?
    Say what?

  2. Mal im übrigen,
    gelesen habe ich in der Schule gelernt, es ist ja nicht so, dass man dort Tageszeitungen zur Übung gelesen hätte und nun, da diese Aussterben, keine Möglichkeit der Übung gegeben ist.
    Bücher, bekannte deutsche Literatur wird auch in Zukunft, hoffe ich, weiter in deutschen Schulen gelesen – insofern verstehe ich das, was Merkel sagt, absolut nicht.

    Und wenn ich GANZ GANZ ehrlich bin, dann hat es mich zur Schulzeit bis vielleicht 12. Klasse, also kurz vor dem Abi, die Bohne gejuckt welche Tageszeitungen existieren (oder nicht), weil ich (und sogut wie alle Freunde) so etwas kaum gelesen haben.

    Das hat sich auch nicht großartig geändert, ich habe zwar zwei Zeitungen im Abo, aber tagesaktuelle Presse lese ich eher direkt über die Presseagenturen oder online unterwegs.

    Merkels Satz hört sich an, als ob die Lesefähigkeit zukünftiger Generationen direkt proportional zu den Einnahmen der Verlage aus dem Printgeschäft sein muss. Erschreckend.

    1. Ich kann dem Gefühl nicht entkommen, dass du ein Fitzelchen öfter hättest doch mal in eine Zeitung gucken sollen, wegen meiner auch ins Netz, sofern es redaktionelle Inhalte sind. Denn was man da lernt, ist auch, korrekte Rechtschreibung und Grammatik und auch Redewendungen zu beherrschen. Man lernt es quasi im Vorbeilesen.
      Juckt dich aber vermutlich nicht die Bohne. m(

      1. Na ja, da würde ich ersteinmal vor der eigenen Türe kehren, oder hälst Du Deinen eigenen Beitrag für gutes Deutsch?

      2. @HomoCarnula: Ich würde nie von mir behaupten, daß ich keine Fehler mache, insbesonders keine Tippfehler. Daher gestehe ich auch anderen Fehlern zu. Aus diesem Grund halte ich mich in der Regel zurück, weil ich mich selbst an meinen Maßstäben messen lassen muß.

        Diese Regel hat „Zack“ nicht beherzigt. Der Satzbau des ersten Satzes von „Zack“ und die Verwendung von „wegen meiner“ ist meiner bescheidenen Meinung nach doch ziemlich schräg und keineswegs besser als der von ihm kritisierte Text. Der Rest ist stilistisch auch nicht gerade eine Erleuchtung. Deshalb habe ich mir erlaubt, die doch ziemlich harsche Kritik von „Zack“ zu kommentieren.

        Mir jetzt daraufhin einen Tippfehler vorzuwerfen, die Kritik von „Zack“ dagegen im Raum stehen zu lassen, finde ich etwas seltsam. Ich frage mich, ob „HomoCarnula“ nur ein Alias von „Zack“ ist.

        Klaus

      3. Ich lachte.

        Nein, bin ich nicht. Dein zweiter Kommentar ist berechtigte Kritik. ;) Der erste hingegen war ein Kommentar, der sich aufgrund des enthaltenen (und leider sehr häufig vorkommenden) Fehlers mit dem Inhalt gebissen hat. Deswegen kam mein Kommentar.

        Btw: „m(“ ist ein weit verbreitetes Smiley. Und ich poste nur unter *meinem* Nick. ;)

  3. Politisch genehme Argumentation bei Netzpolitik.org?

    Gerade erst hat eine traditionsreiche Zeitung Insolvenz angekündigt. Viele Verlage haben zu kämpfen. Wie sehen Sie die Zukunft der Printmedien? Welche Möglichkeiten sehen Sie, einem Zeitungssterben entgegenzuwirken?

    Ich halte die Printmedien für sehr wichtig. Lesen können ist noch einmal etwas anderes,
    als im Internet zu sein – was natürlich zunehmen wird, was immer mehr an Bedeutung
    gewinnen wird. …
    Wie bitteschön würde ein Pirat, Grüner usw. in der Situation anders antworten? Zeitungen in Bausch und Bogen verdammen?

    Machen wir einen kleinen Schwenk hin zu den Online-Medien: Durch die große Verbreitung von Online-Blogs und Internetvideos kann heutzutage fast jeder Journalist sein. Vor allem die Berichte aus Krisengebieten finden große Reichweiten. Sehen Sie darin eine Gefahr oder eher eine Bereicherung für den Qualitätsjournalismus?

    Ich denke, dass jede neue technische Möglichkeit erst einmal als Chance gesehen werden sollte. Und trotzdem hat man auch immer gelernt, dass mit neuen technischen Möglichkeiten auch wieder andere Umgangsformen, auch bestimmte Regeln und bestimmte Verhaltensweisen notwendig sind.… sicherlich wird sich mit der Erfahrung, die wir alle sammeln, auch herausbilden: Wer ist der Verfasser eines tollen Blogs? Wer hat mehr, die das lesen? Worüber spricht man? Was ist Qualität im Netz? Da brauchen wir von außen nicht einzuwirken…
    Das wurde hier offensichtlich bewusst rausgeschnitten.

    Im Internet bin ich auch immer vollkommen orientierungslos. Viel zuviele Buchstaben.
    So siehts aus.

    *Leute?!* So wird es für euren politischen Gegner doch pipieinfach, über Internetmedien herzuziehen. Das hilft nicht den Tageszeitungen und hilft nicht den im Internet publizierenden. Steckt da ein politisches Ziel dahinter, oder will man sich einfach anderen überlegen fühlen?

    1. Danke, Andy! Immerhin hat Markus Beckedahl den Link zur Originalquelle gesetzt. Die meisten Kommentatoren scheinen sich aber nicht die Mühe zu machen, den Text zu lesen.
      Sie verlassen sich auf die Überschrift, die Merkels Aussagen tendenziös zusammenfasst. Das erinnert leider an Methoden, die man sonst zu Recht bei der „Bild“-Zeitung anprangert.

  4. Wenn es noch Beweise braucht für die Tatsache, dass unsere Politiker in einer anderen Welt leben als z.B. ich, dann liefern unsere Politiker mit solchen Aussagen diese frei Haus.
    Ich jedenfalls habe in der Schule lesen gelernt und würde ohne das Netz sicherlich deutlich weniger über das Tagesgeschehen lesen als ich es heute, mit dem Netz, täglich praktiziere. Ich bekomme Angst wenn ich mir vorstelle das Menschen wie Frau Merkel an dem Internet „rumfummeln“ könnten bzw. es heute schon tun.
    Es wird mMn. Zeit unsere politische Klasse gegen Personen auszutauschen die in der Heutigen Zeit leben.

  5. Ok, ich hab keine Ahnung was ich dazu sagen soll. Das ist einfach derartig hohl und das auch noch von jemandem der so weit oben steht.

  6. Musste gerade mit erschrecken feststellen das ich nicht lesen kann. Mir kam es zwar bis gerade eben so vor als würde ich geschriebene Texte verstehen und irgendwie komme ich auch gerade zufällig darauf was Merkels Textauszug bedeuten soll, doch was ich da lese lässt keinen anderen Schluss zu als den das ich nicht lesen kann.

    Ich bin 22 und kann sagen das ich nie regelmäßig Zeitung gelesen habe. Ich schätze natürlich gut geschriebene Artikel und informiere mich gerne, aber warum der Wert eines Textes daran gemessen wird ob er irgendwo auf totem Baum landet ist für mich nicht nachvollziehbar.
    Das reiht sich allerdings ein mit sehr vielen anderen Aussagen der Bundeskanzlerin die sich jeglicher Nachvollziehbarkeit entziehen.

  7. Was ich daraus lese ist: “ Lest Zeitungen, denn sie verschaffen mir (derzeit) die beste PR.“
    Am besten alles von Bertelsmann, Springer, Holtzbrinck, Bauer, Burda und DuMont.

    Die größte Gefahr für Politiker ist, wenn die Wähler anfangen selbständig zu Denken. ;)

  8. Ich hab als Kind, Jugendlicher niemals Zeitung gelesen. Überwiegend Comics als Kind, später Perry Rhodan überwiegend – Tja Frau Merkel auch ich kann lesen und schreiben. Vielleicht aber auch gut das ich es ohne Zeitung gelernt habe, dann mach ich die vielen Schreibfehler nicht, die heute in Zeitungen zu finden sind.

  9. Mit einer derartigen Argumentation kann man doch prima die Grundlagen fuer staatliche Subventionen an Verlage begruenden: Nur gedruckte Zeitungen helfen Schuelern beim Lesen lernen-schwupps, muss jede Schule 10 Exemplare von Tageszeitungen der grossen Verlage anschaffen…die Debatte um ‚oeffentlich-rechtliche‘ Tageszeitungen geht doch gerade erst los

  10. Ist doch schoen.
    Wenn wieder einmal gejammert wird, die Totholzindustrie haette keine Lobby, kann man dieses knappe Zitat hervorzaubern.

    Frau Merkel tut ihrer Freundin Friede einen Gefallen, diese wird sich schon noch revangieren.
    Was geht nochmal im naechsten Herbst ueber die Buehne?

  11. Zum Glück gibts ja (einigermassen akzeptable) Text-To-Speech Applikationen…. so braucht man ja nicht mehr lesen ;)

  12. Vielleicht meint Frau Merkel die Häppchen der Blöd-„Zeitung“.
    Ich habe übrigens freiwillig lesen gelernt, noch bevor ich die Schule besuchte und schreiben lernte, weil ich unbedingt wissen wollte, ob mir meine Mutter beim Vorlesen aus dem uralten Andersen-Märchenbuch etwas verschwieg. Sie hatte… und zwar fast alle gruseligen Absätze, weil ich angeblich noch zu jung dafür war, wie sich mir später gestand.
    Seitdem bin ich der Meinung, dass regelmäßiges Vorlesen neugierig macht, es selbst zu können und selbst zu prüfen, was einem so vorgelesen und erzählt wird. Es gibt leider viel zuwenig Eltern, die Zeit haben, ihren Kindern vorzulesen, sie neugierig zu machen, den Ehrgeiz zu entwickeln, selbst lesen zu können. Ob aus Büchern, Zeitungen oder vom Bildschirm ist mir herzlich egal.

  13. Hallo Leute,

    regt Euch doch nicht über das Geschwafel dieser Märchenerzählerin auf, das ist es nicht wert. Ich betrachte das einfach als plumpe Propaganda, die die schwächelnde Argumentation für das Leistungsschutzrecht ergänzen soll. Frei nach dem Motto: wir müssen doch etwas für diese armen, armen Verlage tun.

    Ich bin gelegentlich am Hauptbahnhof in Frankfurt, und wenn ich mir dort die Unmengen der Zeitungen und Zeitschriften in der Bahnhofsbuchhandlung anschaue, dann wundert es mich nicht, daß hier und da auch mal die eine oder andere mangels Leser aufgeben muß. Es wird hier mal wieder das Internet als Feind plaziert, allerdings sehe ich bei beiden Publikationen das nicht als wahren Grund: Mit der SPD als (Mit-)Eigentümer war mir die FR schon immer suspekt, und in den Nachrichten hieß es, daß die FTD in den 12 Jahren ihres Bestehens nie aus den roten Zahlen herausgekommen ist, also auch nicht in den Zeiten, in denen das Online-Lesen längst nicht so populär war wie heute. Offensichtlich war hier auch einfach nur die Qualität zu schlecht und/oder der Preis zu hoch.

  14. Sehr gute Lobbyarbeit Frau Merkel, würden sie dieses Engagement auch ihrem Volk entgegenbringen und nicht nur der EU und den Lobbyis? Obwohl stimmt, die tollen Zeitungen schreiben ja sowieso nur das was von der Regierung verlangt wird und geben nur soviel preis wie von der Regierung gewünscht. Meinungsmache nennt man sowas. Armes deutschland und das ist unsere Führerin (nein ich meine damit nicht die weibliche Form von einem gewissen Herren den man auch so nannte, allerdings ist die Dame tatsächlich unsere Führerin da sie das Land führt).

  15. Hab ich irgendetwas verpasst? Mir war so, dass ich das Lesen zu Hause und in der Schule gelernt habe.

    Netter Schmunzler am Abend.

  16. OMG und sowas regiert das Land. Wieviel Blödsinn muss noch passieren bevor sich mal irgendwas ändert… Klar ist das einfach Lobbyarbeit und klar muss sich niemand über eine weitere Schwafelei von der Kanzlerin (und allen anderen etablierten Politikern aller Parteien) aufregen. Einzig: Die Menge macht’s. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts werden wir von Menschen regiert die wesentliche Qualifikationen vermissen lassen sich mit aktuellen Herausforderungen zum Wohle der Einwohner dieses Landes auseinanderzusetzen.

    1. ziemlich genau 39. Jetzt aber dieses Thema anzuschneiden wäre ziemlicher Populismus ;-)
      http://de.wikipedia.org/wiki/Tageszeitungen_der_DDR

      _
      ich habe Lesen in der Schule gelernt und dann später vertieft indem ich erst alle Bücher im heimischen Bücherschrank durchgelesen habe und später oft die Bibliothek heimgesucht habe.

      Wie sieht es eigentlich mit der Finanzierung von normalen Bibliotheken und Schulbibliotheken aus? Man sollte meinen, dass diese einen größeren Einfluss auf die Lesefähigkeiten der Jugend hätten.

  17. Krokodilstränen. Bei Merkel ist immer spannend was sie nicht sagt. Und sagen tut sie ja meistens eh nichts.

    Lustigerweise gehörten zur FTD Journalisten die relativ kritisch über Versicherungen (Riester, Pflege, Alter, Leben) und die Fusionen (Rohstoffe, Medien) von Großkonzernen berichteten … Wem gehört letztendlich G&J mit über 70%? Bertelsmann …

    Es gibt in D nur etwa 10 „Zeitungsverlage“ diesen gehören leider aber eben nicht nur Zeitungen (Bertelsmann, Holzbrink, Springer) … Und da liegt das Problem. Sie fusionieren und wachsen (schwarz-gelb unterstützt) und verstricken sich damit immer mehr mit Politik und Wirtschaft. Das kann auf Dauer nicht gut sein.

    Luxusmarken die früher mal Anzeigenkunden waren, machen heute Werbung über blogs und dumme Fotos von „Berühmtheiten“, die dann wieder Leuten in Ihre Blogs und Zeitschriften kopieren … Man vergleiche man den Inhalt einer G&J-Illustrierten mit den Inhalten von: http://en.wikipedia.org/wiki/NOWNESS

    Generell gibt es unglaubliches und unkritisiertes weichspülen bei den Zeitungen. Und die meisten Journalisten schreiben dpa Meldungen um und suchen in PR „Blogs“ nach „Anregungen“. „Überleben“ werden bei diesem Einsatz wohl nur noch die achso authentische Landliebe. Womit dann der Kreis zur CDU und den Grünen wiedermal geschlossen wäre. Brave new world.

    Naja, immerhin hat Herr di Lorenzo die Zeit bald auf Landliebeniveau inkl. Foren in denen es auch immer nett zugeht. Aber gut das man jetzt in der Zeit die „Streitkultur“ mit Kinderjournalisten wieder hoch-leben lässt …

  18. Man kann sich über diese Äußerung natürlich lustig machen, aber es ist eine Katastrophe, das so jemand dieses Land regiert. Anderseits liegen die Ergebnisse dieses Regierens auf der Hand.

  19. Wohlgewählte Worte, um – ohne es direkt aussprechen zu müssen – das Leistungsschutzrechts zu propagieren.

  20. Natürlich ist die Lesefähigkeit in unserer Zeit und ebenfalls in der Zukunft sher wichtig. Da hat die Dame schon recht.
    Aber mindestens genauso wichtig ist bzw. wird die Fähigkeit die Informationen, egal woher auch immer, entsprechend nutzen und ggf. bearbeiten zu können. Im Gegensatz zu einer Zeitung kann man auf Inhalte im Netz anders und schneller reagieren und auch eigene neue Inhalte schaffen.
    Denn selbst, wenn man einen Leserbrief an eine Zeitung schreibet, heißt das nicht unbeduíngt, dass dieser als Reaktion auf einen Artikel auch abgedruckt wird.

    So kann also viel einfacher Kommunikation stattfinden.
    Und zum Schluss nur noch ein Gedanke, vielleicht sollten wir unsere Kinder, die wir ja auf dem Weg zum mündigen Bürger begleiten, einfach beibringen, welche Möglichkeiten man mit dem Internet hat und wie man mit den vielen Informationen umgeht.

  21. Ich kann Frau Merkel nur zustimmen.

    Man kann das Lernen des Lesens mit dem Lernen des Autofahrens vergleichen.
    In einer Fahrschule lernt man zwar die Grundlagen sowie die Theorie des Fahrens. Das eigentliche Fahren aber lernt man erst, wenn man mit dem Auto tagtäglich auf der Straße unterwegs ist.
    Analog ist es zum Lesen bzw. der Bildung. Die Grundlagen, d.h. die Theorie hinter dem Lesen sowie erste Schritte bekommt man durch das Lesen in der Schule. Alles weitere, d.h. das Verständnis von komplexen Texten oder Zusammenhängen zwischen tagesaktuellen Themen, lernt man eben nur durch Lesen der Tagespresse.
    Zur Tagespresse gehören sicherlich nicht die verkürzten Texte einiger „Nachrichtenseiten“ oder andere digitalen Medien. Ein Ersatz zur Printausgabe einer Tageszeitung ist die digitale Ausgabe in Form einer PDf Datein oder einer interaktiven Ausgabe, die im Webbrowser gelesen werden kann. Hier sollte man jedoch tunlichst darauf achten, sich NICHT von anderen Onlineangeboten ablenken zu lassen.

    Ich finde es erschreckend, wie wenig Menschen in der heutigen Zeit an fundierten und gesicherten Hintergründen interessiert sind und Informationen statt aus einer seriösen Quelle aus „dubiosen“ Quellen, die frei zugänglich sind, entnehmen. Weiterhin gibt es noch die Menschen, die von sich sagen, dass sie sich für aktuelle Themen nicht interessieren müssten, da es Leute gibt, die einem „das Ganze“ hinterher tragen. Leider sind diese Menschen diejenigen, die als Erste laut schreien, wenn mal wieder eine Krise aufkommt oder die Kosten steigen. Die Hintergründe interessieren niemanden. Augen zu, so leben wie man möchte und am Ende laut schreien, wenn nicht das gewünschte Ergebnis heraus kommt.

    Ich als Lehrer und Informatiker weiß wo von ich rede. Durch das Internet haben sich die Möglichkeiten, an Informationen zu gelangen, erweitert. Aber auch hier ist es wie so oft, es gibt seriöse und dubiose Angebote. Beide voneinander zu trennen, ist für Laien schwierig. Durch eine seriöse Tagespresse kann man diesem Missstand begegnen.

    1. Und wo ist diese seriöse Tagespresse? Der Journalismus verkommt in diesem Lande immer mehr zu einer Farce.

    2. Alles weitere, d.h. das Verständnis von komplexen Texten oder Zusammenhängen zwischen tagesaktuellen Themen, lernt man eben nur durch Lesen der Tagespresse.

      [citation needed]

      Ich als Lehrer und Informatiker weiß wo von ich rede.

      Das glaubt Frau Merkel auch und die ist sogar Bundeskanzlerin. Hint: appeal to authority überzeugt niemanden.

  22. Christian> Und gedruckte Medien wie z.B. die Bild oder die Apothekenrundschau bieten diese Informationen?

    Ich gehöre noch zur Generation „pre Internet“ aber schon damals haben wir in der Schule gelernt das man nach Möglichkeit mehrere Quellen vergleichen sollte um anschließend selbst die Qualität der Quellen zu vergleichen. Dies ist Dank Internet doch deutlich einfacher geworden. Insb. wo doch viele Zeitungen nur noch voneinander abschreiben und DPA-Meldungen mit leicht unterschiedlichen Nuancen überall gleich „gedruckt“ oder ins Internet gestellt werden.
    Da lob ich mir das Internet, wo ich mich nicht auf die „Experten“ die von allen „alten“ Medien immer wieder herangezogen werden verlassen muss die oft erschreckend wenig Ahnung haben.
    Anstelle dessen habe ich die möglichkeit ein Thema z.B. von Bloggern die direkt Betroffen sind, Bloggern aus der Wissenschaft die das Fachgebiet studiert und evtl. sogar darin Promoviert haben näherbringen zu lassen oder mich in umfangreichen und querverlinkten Wikipedia-Artikeln dadrüber informieren.
    Ich kann evtl. ein Preisgünstiges eBook über ein Thema finden, oder aber manchmal auch im archiv von dradio&co mir eine einstündige Sendung zu Gemüte führen. Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

  23. Ich halte die Printmedien für sehr wichtig. Lesen können ist noch einmal etwas anderes, als im Internet zu sein – was natürlich zunehmen wird, was immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Und trotzdem ist die Lesefähigkeit eine ganz, ganz wichtige.

    Ich finde ja den Interpretationsspielraum, den diese Aussage lässt, faszinierend und frage mich da gerade, ob das denn gewollt oder ungewollt geschehen ist, bzw was Frau Merkel uns damit jetzt eigentlich mitteilen möchte. Natürlich will ich damit jetzt in keinster Weise unterstellen, dass Frau Merkel uns Internetnutzern unterstellen könnte, dass wir des lesens nicht mächtig wären.

  24. Dieser Stil zieht sich durch ihre gesamte Politik. Je länger ich über den Satz nachdenke, desto inhaltsleerer ist er. Sie vergleicht Äpfel (Zeitung: analoges, unidirektionales Massenmedium) mit Birnen (Internet: Digitales, bidirektionales und interaktives Massenmedium) und die Qualität der Inhalte und demnach die Bedeutung für den Erwerb der Lesefähigkeit hat erst einmal nichts mit dem Medium zu tun. Ich kann auch im Internet die „Kritik der reinen Vernunft“ lesen.

    Dagegen halte ich die Bedeutung des Internets für den Wandel der zwischenmenschlichen Kommunikation wesentlich dramatischer. Aber das ist wieder eine andere Kiste.

    PS: Es sind viel Buchstaben. Seht ihr, es geht schon los :)

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.