Wikileaks-Dokumente wurden an sicheren Ort entführt (2. Update)

(Siehe Update)

Kurz vor Erscheinen des Buch „Inside Wikileaks“ von Daniel Domscheit-Berg sind einige Auszüge der englischsprachigen Version schon auf cryptome.org geleakt. Es ist unklar, ob cryptome.org nur extra ausgewählte Auszüge veröffentlicht hat oder ob diese Auswahl durch die Quelle vorgenommen wurde. Viel zu lesen ist da aber nicht. Etwas Boulevard ist natürlich dabei: Auf welche Art von Frauen steht Julian Assange und wie sieht wohl sein Frauenbild aus. Aber das interessiert uns hier weniger.

Interessanter ist die Aussage, dass Daniel Domscheit-Berg und Andere bei ihrem Ausstieg die neue Systemarchitektur an einem sicheren Ort gebracht und dabei auch die ganzen dort aufgelaufenen Dokumente mitgenommen haben. Das war öffentlich bisher noch nicht bekannt. Aus dem Auszug geht nicht hervor, wieviele Dokumente es gibt.

Daniel Domscheit-Berg will diese Dokumente nicht für Openleaks verwenden, sie allerdings auch nicht an Wikileaks zurückgeben, solange sie nicht eine sichere Infrastruktur dafür bieten können. Mit einem kleinem Seitenhieb an das jetzige Wikileaks-Technikteam begründet er den Schritt: „Kinder sollten nicht mit Waffen spielen“. Wir dürfen gespannt sein, wie sich diese Situation auflöst. Aus Sicht der Whistleblower ist das natürlich etwas uncool und Wikileaks dürfte das auch so sehen.

Update: Nach Angaben von Daniel Domscheit-Berg ist der geleakte Teil zwar ein Ausschnitt des englischsprachigen Buches, es läge aber ein Übersetzungsfehler des Buchübersetzers vor und man habe explizit nicht die Daten entführt, sondern lediglich die Daten kopiert. Das bedeutet, dass Wikileaks immer noch die Daten besitzt (und derzeit nicht bearbeitet), aber die Aussteiger diese vorhalten um auch die Quellen zu schützen, bis Wikileaks ihre Infrastrukturen sicherer gestaltet hat und diese Dokumente nicht über Openleaks released.

Nochmal Update: Anscheinend hab ich Daniel Domscheit-Berg eben falsch verstanden und es gab generell Übersetzungsfehler in den bei Cryptome veröffentlichten Ausschnitten, aber nicht unbedingt in den in diesen Artikeln zitierten Passagen. Also bleibt erstmal diese Interpretation, bis die (deutschsprachige) Variante des Buches in den kommenden Tagen erscheint und mehr Kontext bietet und vielleicht die Passage wiederlegt.

Und nochmal ein Update: Daniel Domscheit-Berg hat in den Kommentaren die Originalpassage aus dem deutschsprachigen Buch gepostet. Er verweist weiter darauf, dass man verschiedene Anfragen an Wikileaks gestellt habe, dass diese ihnen einen sicheren Ort mitteilen sollen, wohin die Daten zurück übergeben werden sollen. Aber man habe von Wikileaks nichts gehört, stattdessen wäre diese Woche ein Brief des Anwalts Johannes Eisenberg angekommen, der Julian Assange in Deutschland vertrete.

“Der Architekt hat sich darum gekümmert, den anderen Techniker einzuweisen. Geduldig hat er ihm in der Übergabephase erklärt, wie das Ganze konfiguriert sein musste. Der junge Techie ist eigentlich ein richtig guter Programmierer und wäre, das weiss er auch, in unserem neuen Projekt jederzeit willkommen. Allerdings war er mit dem Wiederaufbau schlicht überfordert. Julian hat sich nicht ausreichend darum gekümmert oder ihn unterstützt, sondern sich eher nur beklagt. Weshalb das System auch im Januar 2011, also vier Monate nach unserem Ausstieg, noch immer nicht wieder funktioniert, weiß ich nicht genau, kann es mir aber denken. Wir warten bis heute darauf, dass Julian die Sicherheit wiederherstellt, damit wir ihm auch das Material zurückgeben können, das auf der Submission-Plattform lag. Es wird derzeit sicher verwahrt. Wir haben an dem Material kein Interesse, auch für OpenLeaks werden wir es nicht verwenden. Wir werden es Julian aber erst wieder zurückgeben, wenn er uns nachweisen kann, dass er es sicher aufbewahren kann und damit sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht.

Bis jetzt, bis zum Erscheinen des Buches, haben wir das niemandem erzählt. Denn wir hatten Angst vor der öffentlichen Debatte. Wir hatten Angst, dass wir sie verlieren könnten. Vielleicht wird das nun passieren. Aber ich stehe voll und ganz zu dieser Entscheidung. Wir waren und sind primär der Sicherheit unserer Quellen verpflichtet.”

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77 Ergänzungen

  1. Ist es nun Werbung in eigener Sache für openleaks? Oder ist wirklich etwas dran an der Denunzierung des Konkurrenten?

    Übrigens, gerade sehr interessante Debatte zwischen Constanze Kurz und Daniel Berg-Domscheit beim Stream der Böll-Stiftung!

    1. @Vit: Unklar, könnte auch ein gezieltes Leak aus PR-Gründen sein, andererseits gibt es schon Druckfahnen im Umlauf, wie man so hört.

  2. Ja, Domscheit-Berg wirkt ziemlich angefressen und reagiert unsouverän auf einige Fragen. Vielleicht auch, weil sich seine Erklärung der Openleaks-Plattform nicht wirklich beim Publikum und Podium durchsetzt. Vielleicht auch, weil die Kurz gut stichelt.

    Und gerade hört man wohl den markus ;)

  3. Die Situation kann sich ganz einfach auflösen: Wikileaks wird ein „Leak-Empfänger“ bei OpenLeaks.
    Win-Win, wie man so schön sagt. Einzig ihre Eitelkeiten müssten alle Beteiligten dafür überwinden.

    @6: Konstruktiver geht’s nicht, hm?

  4. Ab nächsten Montag soll das DDB-Buch im Handel sein. Bis anhin eben der ewig angefressene Young, dessen Rolle bei der Entstehung von Wikileaks wohl von Assange beschrieben werden dürfte. Bisher sind wohl die Pseudonyme die wichtigste Erkenntnis in Bezug auf die ewigen Mutmaßungen, wie groß Wikileaks eigentlich ist. Insgesamt also ein Bett-Hüpferl zur heutigen Anhörung in London, wo die Wikileaks-Zeugen im Kreuzverhör keine gute Figur gemacht haben. Man gönnt sich ja sonst nichts.

  5. The Domscheit-Berg book excerpts were made by the unknown source from a review copy. Cryptome has not seen the book.

    „Jay Lim“ was used as a nym for the WL Volunteers mail list from 9 June 2007 to 7 March 2008. These messages were commingled with others by „Julian Assange,“ „J,“ „J.A.,“ and „Julien.“

    Another WL mail list message concerning „TW“ refers to two people, „xxx/lim,“ asking about Chinese language capability.

    Julian Assange has many pseudonyms, anonyms, fictional characters, obscuratisms and operations he deploys to manage his reputation and hide his great fortune from tax authorities who will pay handsomely those who leak locations of stashed cash.

    This is not unusual for scoundrels online and off, indeed, obligatory to heighten drama and mystery as Wikileaks admitted at its beginning and as demonstrated by the former Mr. Schmidt, along with the brave posters here.

    You may call me scoundrel JY, omitting the A.

  6. @Wurstfinger: Nein ;-)

    Einen Ego-Tripper erkennt man nicht unbedingt nur daran, dass er „immer im Mittelpunkt“ steht, sondern ganz oft auch daran, dass er damit nicht klarkommt, wenn jemand anderes des Ton angibt.

    Kenne die ganze Szene nicht so, aber mein gesunder Menschenverstand und Lebenserfahrung flüstern mir, dass ein „Absprung“ in dem Moment, wo es bei Assange rechtl. losging, nix andres als ein „So, Ätsch!“ waren.
    Wenn JA aus dem Chicken Shit heil rauskommt, also, wenn er unschuldig ist, dann hat er def. eine Feuerprobe hinter sich, kann Wikileaks jedenfalls nicht schaden, Bißchen näher an die politischen Situationen der Welt zu rücken, das machen sie ja schon.

    Ich tippe, dass der „gewinnt“, der das größere Herz hat:-). Doch wer das ist, das weiß nur meine Kristallkugel. Und die grad ist leider in der Vollreinigung in Island:-)

  7. @8, JY – nobody called you a scoundrel over here :) Do you have a „guestimate“ how big WL was in its heydays? Always irritated about the hundreds and hundreds of volunteers….

  8. Good observation about sitting on the alleged documents. However, every leak outlet, like any media, has the opportunity to benefit from what it chooses to make public and what it provides in secret.

    Open and secret information are always united with each being used to increase the value of the other. Open to publicize the product’s availability with alluring samples, then secret distribution to those with capability to pay for exclusive access.

    That is the arrangement worked out among Wikileaks and its succession of main stream media partners. The MSM partners are quite accustomed to this two-faced way of doing business, especially proclaiming about not paying for news and never admitting the sale of information to secret buyers, or more commonly, bartering one type of information for another. Sources become publishers, publishers become sources.

    Wikileaks is a crafty newcomer to a very old practice and is likely to be screwed for love until able to convert to the gold standard by marrying a rich mate, or more accurately, several mates simultaneously and serially.

    Julian is inside the mansion being clothed, fed, bedded and feted like a prince after being on the run from hoodlums on his tail, and he looks quite pleased with his concubinage in ankle bondage.

    The promise of this exalted stature to last several years of litigation and madcap media bloodsucking his droning verbiage must be intoxicating as if a Chaplinesque dictator.

    The cables will slowly fart for the duration of incarceration. Why take low-grade submissions when this mysterious pile assures never-ending avoidance of paid labor.

    OpenLeaks is setting out to do the same marketing of virginity, awaiting proposals for polygamy.

    1. Yummy food for thought, thanks. About the cables though: as with so many other things, the low hanging fruits (and the juicy ones) make up only a fraction of the tree and will be plucked quickly. I anticipate the newsworthiness to decline in reverse proportion to the publication speed/volume.

  9. Ich finde die Aussagen über A.s Frauenbild (die auch gut zu den Vorwürfen aus Schweden passen) sehr interessant, denn wenn sie zutreffen, geben sie auch deutliche Hinweise auf sein Denken und seinen Charakter insgesamt. Ein bisschen Größenwahn mit einer kleinen Prise Menschenverachtung und einer gewissen Verantwortungslosigkeit schimmern schon durch…

  10. Hm. Welchen Sinn hat denn bitte das Kopieren der Dokumente, wenn man keinerlei Intention hat, sie auch zu veröffentlichen, sie aber gleichzeitig bei WikiLeaks belässt, bei denen man (=OpenLeaks) befürchtet, dass sie damit nicht sorgfältig umgehen können? Das ist auf so vielen Eben unlogisch, das lässt sich gar nicht aufschreiben.

  11. Detlef,

    There was a „WL Volunteers“ mail list active from 2007 to 2009 (and perhaps beyond) which had several dozen posters but most messages were by only a few. One message contained a cc: list of a couple of dozen people other than list posters. There may have been more who did not post and were not cc’d. There was no indication of hundreds much less thousands of volunteers. However, it was common for Wikileaks to exaggerate, then and now, following the bloated media model, well, the model of our vaporware era.

    Remember the marriage of „Wiki“ and „Leaks“ did not last for more than a couple of months before Ms Wiki discovered Mr Leaks was using her good name inappropriately. She objected, he said I’m the boss, shut up, get out. She plotted revenge recruiting his victims by the dozens. He plotted to gain new recruits „by the thousands.“ The word war of the wikis and the leaks continues expanding geometrically.

    Not me, Very Understated

  12. Die Anmerkung Assange hätte mit seinem breit gestreuten Nachwuchs geprahlt, wirft ein ganz neues Licht auf diese ganze Kondomverweigerung. Also wenn Daniel mit seinem Buch irgendwie Julians Prozess negativ beeinflusst, darf man Fantasien einer zukünftigen Kooperation zwischen WikiLeaks und OpenLeaks getrost in die Tonne treten. Ah, es ist eine imperfekte Welt… Aber gut, im Zweifelsfall erstmal schauen wie das Endprodukt ausfällt.

  13. Juhu, kann man dann vielleicht doch noch hoffen, dass die NPD-Mails veröffentlicht werden, Daniel?

  14. Hi all,

    the excerpts published in cryptome are not accurate translations of my authorized, final text.

    In respect to the passage on the data, my text reads:

    „Der Architekt hat sich darum gekümmert, den anderen Techniker einzuweisen. Geduldig hat er ihm in der Übergabephase erklärt, wie das Ganze konfiguriert sein musste. Der junge Techie ist eigentlich ein richtig guter Programmierer und wäre, das weiss er auch, in unserem neuen Projekt jederzeit willkommen. Allerdings war er mit dem Wiederaufbau schlicht überfordert.

    Julian hat sich nicht ausreichend darum gekümmert oder ihn unterstützt, sondern sich eher nur beklagt. Weshalb das System auch im Januar 2011, also vier Monate nach unserem Ausstieg, noch immer nicht wieder funktioniert, weiß ich nicht genau, kann es mir aber denken.

    Wir warten bis heute darauf, dass Julian die Sicherheit wiederherstellt, damit wir ihm auch das Material zurückgeben können, das auf der Submission-Plattform lag. Es wird derzeit sicher verwahrt. Wir haben an dem Material kein Interesse, auch für OpenLeaks werden wir es nicht verwenden. Wir werden es Julian aber erst wieder zurückgeben, wenn er uns nachweisen kann, dass er es sicher aufbewahren kann und damit sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht.

    Bis jetzt, bis zum Erscheinen des Buches, haben wir das niemandem erzählt. Denn wir hatten Angst vor der öffentlichen Debatte. Wir hatten Angst, dass wir sie verlieren könnten. Vielleicht wird das nun passieren. Aber ich stehe voll und ganz zu dieser Entscheidung. Wir waren und sind primär der Sicherheit unserer Quellen verpflichtet.“

    This is my text, any other versions are not accurately translated.

    We have never wanted to take away any of those documents, but no one cared to tell us where to put them. Specifically not Julian. We have on numerous occasions after we left reconfirmed that we want this handover to happen — to no avail.

    The only thing that happened rather than just organizing that handover that we have offered for months now, is that I recently have received a letter from lawyer Johannes Eisenberg, who seems to represent Julian here in Germany.

    Best ones.

    daniel

  15. Sehr geehrter Daniel Berg, verheiratet Domscheit-Berg, manchmal auch nur Daniel Schmitt,

    ich finde Ihr Verhalten gegenüber Ihrem alten Arbeitgeber und Ihren alten Mitstreitern einfach nur beschämend. Es zeigt, daß sie tatsächlich eher ein persönliches Problem mit Julia Assange zu haben scheinen. Ihr Buch wird also die Abrechnung einer gekränkten Person, Sie m.E. verraten alles das, wofür Sie vorher eingestanden sind.

    Führungsstarke Persönlichkeiten hätten Veränderungen innerhalb der Organisation selber bewirkt und würden sich nicht über die eigene Arbeit der Vergangenheit beklagen und alles komplett neu und besser machen wollen.

    Ich glaube, daß OpenLeaks grandios scheitern wird. Hauptsächlich durch das Bild, was Sie durch Ihr Buch-Projekt abgeben. Aber etwas Geld werden Sie dadurch verdienen, vielleicht ist das ja von Anfang an die Motivation gewesen.

    1. @Steve A. : Wikileaks war für Daniel DB nie ein Arbeitgeber. Und warum verrät er alles, wofür er vorher enigestanden habe? Könnte man dies nicht auch über Julian Assange sagen, dem nicht unbedingt die besten Leadership-Skills nachgesagt werden?

  16. Das zeigt, wie richtig die Suspendierung von Daniel Berg bei WL war.

    Assange wird kein einfacher Charakter sein, aber er agiert als Kugelfänger des Projekts und unter extrem hohen persönlichem Einsatz, Engagement und Risiko. Da braucht man loyale Mitarbeiter!

    Materialien mitzunehmen ist nicht unklug…das dann öffentlich in einem Buch zu schreiben relativiert die Klugheit aber wieder.

  17. Untertitel: Meine Zeit bei der gefährlichsten Website der Welt
    mehr Bild geht nicht, wie ist´s denn mit den Websites der Waffenherrsteller ? wie mit dem Millitär ?
    Naja, was soll´s lese eh lieber Emma.

  18. Die Erläuterung von Daniel klingt aus meiner Sicht nachvollziehbar. Ist vielleicht selbst so ein Akt von Whistleblowing aus ethischer Verantwortung.

    Andererseits wird auch deutlich, dass Whistleblower auf (offenen / nicht an klassischen Medien gebundenen) Plattformen durch Geheimhaltung schützen zu wollen eine sehr zweischneidige Geschichte ist. Auch OpenLeaks (Vor-Veröffentlichung der Webseite und des Buchs bei Cryptome) und WikiLeaks (Cryptome Indiskretionen, Cable-Files bei Aftonblatted) haben offensichtlich Probleme selbst dicht zu halten.

    Meines Erachtens ist die beim 27c3 in einer Frage an Daniel aufgetauchte Idee des Home-Cleanings von Dateien (opensource software die ich mir herunterlade und mit der ich das meta-data-cleaning und evtl. die submission selbst kontrollieren kann – unter Beachtung des Kerckhoffs‘ principle) auch bedenkenswert, denn letztlich weiß derzeit doch keiner was/wer genau sich hinter den jetzigen Plattformen verbirgt. Klar ist allerdings auch, dass jede Lösung zugleich auch Idiotensicher und leicht anwendbar sein müsste wenn sie nicht-nerd-Whistleblower erreichen will.

    Aber zurück zum Prinzip Schutz von Whistleblowern durch Geheimhaltung. Dies ist m.E. nur die third-best-option nach Schutz durch kulturellen Wandel der Whistleblowing akzeptiert (1st) und Schutz durch Rechtsordnung (2nd), weshalb ich persönlich lieber an 1st und 2nd arbeite – wohl wissend das wir 3rd noch lange brauchen werden.

    Und bitte vergesst Bradley Manning und Rudolf Elmer nicht die wegen (angeblichen) Whistleblowings zu WikiLeaks derzeit im Knast sitzen. Ihr offenes Auftreten und Gesicht verleihen sollten wir als Chance nutzen uns mit Ihnen und anderen Whistleblowern zu solidarisieren!

  19. @ Name (Pflicht): Mitarbeiter nennt der Arbeitgeber seine Angestellten, in einem solchen Projekt (WL) sollten aber alle Projektmitglieder auf Augenhöhe arbeiten, sprich Kolleginnen und Kollegen sein.

    @rogerwolf: Mehr Bild geht wirklich nicht, volle Zustimmung! „But it pays the bill“

  20. Hallo Daniel,

    ich möchte bei all der negativen Kritik mal meinen Respekt ausdrücken für die technische Leistung und den Mut.

    Es wäre evtl. zu überlegen bestimmte wichtige Dokumente aus dem „Pool“ doch zu veröffentlichen. Ich denke nicht dass diese Dokumente Julian „gehören“.

    There are no „legal copies“ of this leaked material.

  21. To correct an earlier message to Detlef about the number of Wikileaks volunteers: A Jay Lim fund-raising message dated 14 September 2007 on the WL Volunteer mail list states:

    „While Wikileaks has many diverse friends including over 1500 people on this list, the reality is a few journalists, graduate students
    and anti-corruption people do — with a handful of notable exceptions — all the work. So far most work has gone on recruiting sources, protecting sources, censorship resistance and writing articles. Presentation and indexing of source material has not been automated but there is so much material it is impossible to deal with manually. It is a big task and the only way to have it and several other tasks done quickly is to pay specialists to work on them full time. None of the founders are experts in these areas.“

    It is common to claim as participants those who merely sign up for information. The CIA does the same with what it calls „sources.“ See http://cryptome.org/cia-2619.htm.

    In addition to the private mail list, „WL,“ Wikileaks had several public mail lists which overlapped:

    WL Volunteers
    WL Talk
    WL News
    WL Editors
    WIKILEAKS (press office)

    Some 415 messages were distributed by these various public lists from 14 January 2007 to 7 March 2010. This is not to say there were not others lists and means for public commnunication besides the main web site which provided links to forums and bulletin boards.

  22. Könnte mir vielleicht jemand helfen. Ich hatte irgendwo gelesen, Domscheit-Berg hätte auch die ganze Technologie, um sichere Uploads von Dokumenten garantieren zu könnnen, von Wikileaks abgezogen.

    Kann das jemand irgendwie bestätigen?

  23. Also gesetzt den Fall es gibt Misstände bei WikiLeaks, was ich bei aller Sympathie für die adhoc/hacking-Natur des Projekts für gegeben halte, wäre es doch auch falsch sich zurückzuhalten. Die Frage ist natürlich wie man die Kritik äußert. Das ist bei so einem Buch, das ja auch noch der Finanzierung von OpenLeaks dienen soll und wo auch der Verleger Ansprüche hat, ein schwieriger Balanceakt.

    Dass Daniel in dem Moment, wo er sich auch nur ein bisschen kritisch äußerst jeden unreflektierten Assange-Fanboy an den Hacken hat, ist auch klar. Heißt natürlich trotzdem nicht, dass er den richtigen Ton treffen wird. Wenn er ein unfaires Porträt von Julian liefert, bei dem man sich am Kopf kratzt und sich fragt auf welcher Basis die eigentlich die ganzen Jahren zusammenarbeiten konnten, tut er sich auch keinen Gefallen.

    Dennoch, selbst wenn die Kritik in welcher Form auch immer der Sache nicht gerecht wird, bedeutet das nicht, dass es nichts zu kritisieren gibt.

  24. Die Dokumente mitgenommen um sie (andere) zu schützen. Und veröffentlicht werden sie auch nicht. Wenn mir ein Freund sowas auftischen würde hätten wir, nachdem ich fertiggelacht habe, eine mehr oder weniger ausdauernde und feurige Diskussion. Für mich hört sich das mehr nach den 40 Silberlingen an. Gerne auch als Buchvertrag.
    Assange schwängert also gerne Frauen und Kapitän Schatz läuft in Badehose auf dem Schiff rum.

  25. Ich verstehe ja ehrlich gesagt nicht, warum hier alle schreiben, Daniel solle sich zurück halten mit seiner Kritik? Ich meine: Wenn jemand mindestens ein Jahr seines Lebens in so ein Projekt steckt, jede Menge Geld und dann
    1.) Sieht wie das Projekt zerbricht
    2.) Diskussionslos suspendiert wird

    Ja, da wäre ich auch stinkesauer. Ihr nicht? Und nebenbei: Ich finde man kann jede Menge kritisieren, solange dies konstruktiv ist. Kritik bei WL stiess auf taube Ohren, also hat man die Verbesserungsvorschläge in ein neues Projekt einfliessen lassen – ich sehe das Problem nicht?

    Grüße,
    Jan

    PS: Bin ich der einzige, der glaubt dass Wikileaks nach Cablegate in der Versenkung verschwindet?

  26. @Avi: ACK. Auch wenn ich – im Gegensatz zu Markus – Daniel Domscheit-Berg nicht persönlich kenne, habe ich das Gefühl, dass seine Darstellung weit näher an der (evtl. traurigen) Realität ist, als die Geschichte/Legende, die uns Assange verkaufen will.

    Die Reaktionen der Assange-Groupies finde ich dabei durchaus bemerkenswert. Das hat längst was von Sekte & Hörigkeit. Eigentlich ist das ziemlich bitter:

    Da tritt eine Plattform an, die Wahrheit und nichts als die Wahrheit verbreiten, dazu bei maximaler Transparenz – und bedient sich bereits nach wenigen Monate der gleichen Methoden und Manipulationen aus der Medienwelt, die sie angeblich offenlegen wollte.

  27. @jan:

    Bin ich der einzige, der glaubt dass Wikileaks nach Cablegate in der Versenkung verschwindet?

    Schwer zu sagen. Ich schätze, dass genügend Material zurückgehalten wurden, um noch ein bisschen Wirbel zu machen.

    Interessant ist dabei aber vor allem die Frage, ob WL/Assange weiterhin „Schicksal“ spielen wollen oder nicht längst instrumentalisiert werden.

    Fakt ist: Die Strukturen sind angeschlagen, die Möglichkeiten zur Bewertung/Prüfung am Limit (waren sie wohl immer schon).

    Vor meinem geistigen Augen erscheint mir Assange immer öfter wie ein Irrer, der versucht im Scheinwerferlicht eine Kanonenkugel zu reiten. Um zu erkennen, dass das nicht gutgehen kann, braucht es keine Verschwörungstheorien.

  28. @Joerg-Olaf:
    Ja, nur leider wird sich dieser Wirbel auf Wikileaks/Julian beschränken und wird damit vermutlich dem Material nicht im geringsten gerecht.

  29. @Cryptome and all

    why not provide an easy to use open source tool that allows anonymous upload to bittorrent?

    this way, a whistleblower needs no wikileaks or other platform that maybe corrupt, biased or whatever.

    i am not at all an expert, so please enlighten me where this approach has its problems?

    I think this is possible, or how are the anon guys doing it, when they upload e.g. 5GB of security company emails?

  30. @CRYPTOME
    Are you really John Young himself?
    If so, thank you for the job you are doing. A great website. WHY DID YOU CHOSE NOT TO TURN YOURSELF TO THE PRESS AS JULIAN DID? And what is your opinion of Julian? Finally, shouldn’t whistleblower organizations keep together and interact? THANK YOU! Good luck!

  31. I am very unsure about WL’s policy to publish new cables. On one hand they publish very few (in relation to the whole number) and rather ones that might be interesting for the (boulevard) press. On the other hand they have surprising big resources to publish loads of cables about Egypt just the moment the whole media is writing about revolution in that country. To sum it up: WikiLeaks sits on a huge treasure of explosive material on nearly every country in this world, but (maybe?) will only publish it, when it fits the organisation’s goals.
    Let me allow an intellectual game: If there were cables which would throw a negative light on e.g. the IMMI-process… (ofc thats a rather bad conspiracy theory) Might WL decide to not publish them? We dont know. BUT they would have the power to do so.
    This CANT be the intention of the specific leaker and whistleblowers in general.

    Having read John Young’s comments of Assange/WL being a fundraising company, I must say, regardless these allegations are true, that I prefer the structure of OpenLeaks, although I still cant live with the fact that the public maybe wont have access to the original files.

    PS: Do persons or personalities matter?

    Greetings,
    Linus

  32. 1. Wenn DDB die Wahrheit sagt, ist der Briefkasten von Wikileaks seit September ausgeschaltet. Aber wer hindert Assange daran, einen neuen Entwickler einzustellen? Vielleicht hat er das bereits getan?
    2. Ab jetzt werden sich Whistleblower zweimal überlegen, wem sie sensible Daten anvertrauen und welche Garantien sie erhalten. Wenn es technisch möglich ist, lieber ganz ohne Vermittler. DESHALB
    3. Eine gemeinsame Mega-DATENBANK plus viele regionale?
    4. KEINe Datenweitergabe ohne Einwilligung der Quelle!

  33. Ich verstehe nicht, warum alle sagen dass Daniel die Dokumente mitgenommen hätte. Wenn meine Lesekompetenz noch ausreicht, dann steht da, dass Daniel die Dokumente schon aus Wikileaks-Zeiten hatte, vermutlich weil er den Sicherheitsserver betrieb auf denen diese lagerten. Er hat sie also nicht „genommen“, sondern er konnte sie nur nicht „loswerden“, weil Wikileaks kein geeignetes sicheres Medium bereitstellte.

  34. @Joerg-Olaf: Eine Leak-Plattform kann ja immer nur willkürliche Puzzlestücke an die Öffentlichkeit holen, und zwar durch eine Person die unter Verletzung der grundsätzlich zwingenden Regeln der Vertraulichkeit, Dienstpflichten oder des Rechtes Material in „neutrale Hände“ legt. Da Neue an „Cablegate“ ist die massenhafte Info-Hehlerei.

    Mir war die alte Welt lieber, in der es manchmal einzelne Leaks durch Zeitungen gab, dann auch „offene Briefkästen“ zu neutralen Mittlern gab, aber eben keinen schwunghaften Handel mit massenhaften Datenbeständen aus eindeutig dubioser Quelle. Das wäre eine Plattform wo mal ein Protokoll der Sitzung der Stadt Gummersbach landet, neben der internen Studie des Spielzeugherstellers, ein buntes Allerlei. Damit kann jeder leben, auch ich war schon mal „Opfer“ solcher Leaks.

    Aber wenn dann ALLES veröffentlicht wird, das ist schon eine neue Qualität. Wenn ich Daniel richtig verstanden habe, dann beklagt er sich, dass der ganze Kleinkram vernachlässigt wurde.

    Noch viel wichtiger finde ich die Entwicklung von Transparenzgesetzen, allgemeine Gesetze, welche die Behördenpraxis durchsichtiger für den Bürger machen und genau regeln, was veröffentlicht und was zurückgehalten wird.

  35. Arbeitet nur weiter gegeneinander! Soviel Dummheit kann man nicht mehr ertragen!

    (später in den Geschichtsbüchern …)
    Da gab es mal einen Versuch mehr Transparenz in diese Welt zu bringen … Firmen und Regierungen mal die moralischen Grenzen aufzuzeigen …

    Schade dass uns dieses Mittel echter und direkter Demokratie von solchen Egomanen zerstört wird.

    Die US-Regierung und die US-Banken kommen vor lachen vermutlich nicht mehr in den Schlaf …
    Die können wieder machen was sie wollen …

    Vielen Dank für neue Kriege, Hunger, Armut und Tod!

  36. @Linus
    Obviously WLs can and does decide to hide some cables. That“s why we need rival whistleblowing organisations and also the software for direct upload to the recipients, like newspapers or TV teams.

  37. Also wenn ich mal so das alles betrachte (Auch die Sache mit Openleaks), hat Julien etwas wichtiges, was Daniel nicht hat. Nämlich Eier in der Hose.
    Und wenn man beide nebeneinanderstellt, mag Julien zwar aus gesellschaftlicher Sicht „ein Kind“ sein, aber wenn man mal betrachtet was beide Denken, also ich sag mal die Reife der Gedanken, wird man schnell feststellen, dass Julien um einiges „erwachsener“ ist als Daniel. Und ich meine damit nicht die Fähigkeit sich verantwortlich zu verhalten, das ist nämlich in unserer gesellschaft mitunter sehr bequem.

    @Joerg-Olaf: Ich zitiere dich mal aus Kommentar 43:
    „Interessant ist dabei aber vor allem die Frage, ob WL/Assange weiterhin “Schicksal” spielen wollen oder nicht längst instrumentalisiert werden.

    Fakt ist: Die Strukturen sind angeschlagen, die Möglichkeiten zur Bewertung/Prüfung am Limit (waren sie wohl immer schon).

    Vor meinem geistigen Augen erscheint mir Assange immer öfter wie ein Irrer, der versucht im Scheinwerferlicht eine Kanonenkugel zu reiten. Um zu erkennen, dass das nicht gutgehen kann, braucht es keine Verschwörungstheorien.“

    Absatz 1 ist blabla, Absatz 2 macht hier keinen Sinn, Absatz 3.. Ja was soll man dazu sagen. Klingt halt nach dir.
    Ich glaube, dass man schon „Irre“ sein muss, wenn man das macht, was Julien macht (Jeder vernünftige Mensch würde sowas jedenfalls nicht machen, deswegen wird auch aus openleaks nichts). Und eine „Kanonenkugel reiten im Scheinwerferlicht“, nun ja. Jedenfalls macht er das bis jetzt super. Dass das nicht gut gehen kann, kann schon sein.
    Aber wenn man keinen Mut hat, dann wird halt auch nix draus.
    Ich finde, auch wenn du vielleicht die Situation richtig einschätzt, solltest du nicht so negativ über Julien schreiben. Er hat doch nur gutes gemacht bisher (dass er dabei keine rücksicht nimmt ist doch eine vertretbare einstellung). Und wenn du meinst, dass er seinen Laden besser hätte leiten sollen, machs besser. Dass das nicht passieren wird, dazu braucht es keine Verschwörungstheorien.

  38. @Rebentisch: <blockquote<Aber wenn dann ALLES veröffentlicht wird, das ist schon eine neue Qualität.

    Ich befürchte, die Debatte ist, auch und gerade was die ethische Seite betrifft, deutlich komplexer.

    Problematisch wird es für mich, eine Whistleblower-Plattform zum Dealer wird, oder durch gezielte Publikationen/zurückhalten von Informationen Geschichte zu steuern. Es recht, wenn die Macht dies zu tun, in den Händen einer einzelnen Person liegt, wie das im Fall von Assange offenbar weitgehend der Fall ist/war.

    As Linus said: „This CANT be the intention of the specific leaker and whistleblowers in general.“

    @Name (pflicht):

    Jedenfalls macht er das bis jetzt super.

    Darüber kann man, nicht erst seit dem Anschuldigungen in Schweden, wohl geteilter Meinung sein.

    Ich finde, auch wenn du vielleicht die Situation richtig einschätzt, solltest du nicht so negativ über Julien schreiben. Er hat doch nur gutes gemacht bisher

    Soso.

    Und wenn du meinst, dass er seinen Laden besser hätte leiten sollen, machs besser.

    Um es mit deinen Worten zu sagen: „blabla“

    PS: Man muss nicht in der Bratpfanne gelegen haben, um über ein Schnitzel zu schreiben (Maxim Gorki)

  39. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber:

    Wikileaks hat die Variante „alles veröffentlichen, ohne Vorauswahl und Veränderung“ doch bei früheren Dokumenten bereits ausprobiert. Hochbrisantes Material, und keinen Journalisten hat es interessiert.

    Und jetzt? Mit dem gezielten Anschreiben von Zeitungen und Partnern hat man die Veröffentlicher, durch die Vorauswahl sind diese nicht überfordert. Durch das Vorschicken von Assange hat das Ganze ein Gesicht und wegen der gezielten Anschreibe sind einige Medien auf der eigenen Seite, sodass die Medien einen nicht einseitig totbashen können. Und siehe da – alle Welt redet von den Cables.

    Die Technik ist so genial, das halte ich nicht mehr für Zufall. Damit vertritt Wikileaks zwar nicht mehr das angestrebte Ziel, sendet aber alle Welt auf den Weg dorthin. Will man lieber ein Ziel vertreten oder es auch ERREICHEN?

    Ich denke, Assange und Wikileaks haben diese „Abkehr“ ganz bewusst vollzogen, um die Diskussion ins Rollen zu bringen. Und damit auch akzeptiert, dass es Nachfolger braucht, die dann nach genügend gesellschaftlicher Akzeptanz und Interesse das eigentliche Ziel übernehmen. Dafür kann ich Assange und Wikileaks eigentlich nur danken.

  40. @Alle die „DDB“ (herrlich!) verurteilen und „JA“ (klingt das nicht nach Dallas?) in höchsten Sphären heben:

    Darf ich fragen, wann Ihr, verehrte Kommentatoren, beide persönlich und vor allem auch NÄHER kennengelernt habt um etwas über deren Motive und Denkweisen sagen zu können?

    Oder, da ich fürchte Ihr versteht mich immer noch nicht: Mann kann NICHTS über jemanden sagen, den man nicht persönlich KENNT.
    Hallooooooooooooooooo!!!

    Man misstraut den großen Medien, macht aber einen „JA“ zum „Evangelist“ der neuen Demokratie-Kultur 2.0. Alles klar…

    Ich denke dass DDB auch nichts dagegen haben wird, wenn ich hier schreibe, dass ich ihm auch nicht „traue“… Vertrauen erwirbt man, indem man es sich immer wieder verdient und vor allem nicht verspielt. Wie gesagt, ich kenne die beiden Herrschaften nicht…

    Aber nun mal zum Punkt…:

    @ seth (40.): Was meinst Du genau mit „40 Silberlingen“. Wenn es doch eher 30 waren und auf einen Herrn aus dem neuen Testament verweist, empfehle ich Dir ganz dringend ein zugegebenermaßen „schwieriges“ Buch. Henryk M. Broder – „Der ewige Antisemit“. Schwierig weil Wahrheiten dieser Art selbst für Hart gesottene schwer zu schlucken ist. Falls ich dich falsch verstehe, bitte korrigiere mich. Kann ja sein… Falls nicht, wie gesagt, solltest du lesen, du wirst dich wiedererkennen…

  41. Sieh an der BUMERRANG: O-Ton J.A.

    „Auflösung der Verschwörung
    Wenn alle Verschwörer ermordet oder alle Verbindungen zwischen ihnen zerstört sind, ist
    die Verschwörung aufgelöst. Dies erfordert üblicherweise mehr Ressourcen als wir
    aufbringen können, und führt zu unserer ersten Frage: Wie hoch ist die Mindestanzahl von
    Verbindungen, die gekappt werden müssen, um die Verschwörung in zwei gleich große
    Gruppen zu trennen (teilen und erobern)? Die Antwort hängt von der Struktur der
    Verschwörung ab. In einigen Fällen gibt es keine alternativen Wege, verschwörerische
    Informationen von einem Verschwörer zum anderen zu übermitteln, in anderen Fällen gibt es deren viele. Letzteres ist ein nützliches und interessantes Merkmal einer Verschwörung. Es
    könnte zum Beispiel möglich sein, durch die Ermordung eines Verschwörers mit
    „Brückenfunktion“ eine Verschwörung zu spalten. Wir jedoch möchten Aussagen über alle
    Verschwörungen treffen.“

    Stopp The war of words – be creative – and speak, please.

  42. Openleaks ein anonymer Briefkasten? Was soll daran toll sein? Das gibts doch schon lange. Wie will Openleaks so eine Alternative zu WL sein. Das zum „erfolgreichen“ sprich einem öffentlich wahrgenommen Leak noch einiges mehr gehört zeigt ja die aktuelle Entwicklung.

    Das DDB sich mal so hinstellen wird wie JA und sagen: ja wir haben dass veröffentlicht (ermöglicht) und das ist gut so, glaube ich eher nicht. Vieles an WL kann man kritisch sehen aber es ist nicht einfach eine Alternative zu schaffen. Wahrscheinlich ist es sogar unmöglich eine transparente Alternative zu schaffen.

  43. Genau, Al Jazeera hat sich jetzt schon selber so einen anonymen Briefkasten eingerichtet und das kann jede andere Medienorganisation auch selber machen.
    Wer braucht da bitteschön noch OpenLeaks?

  44. Bradley Manning hat sein Leben zerstört indem er die Dokumente an Wikileaks übergeben hat. Wenn man sich ansieht was jetzt passiert, dann muss man sich fragen ob es sich wirklich gelohnt hat.
    Es wird alles getan um den Focus von diesen Informationen wegzuziehen und es scheint ganz gut zu funktionieren.
    Auch wenn die Dokumente vielleicht nicht so brisant waren wie erhofft würden sie doch Anlass bieten etwas in der Gesellschaft zu ändern. Aber was passiert? Fast nichts.
    Obwohl niemand bestreitet, dass es sich um Orginale handelt wird mehr über den Boten als über die Botschaft gestritten.

    JA hat sicher viele persönliche Fehler, aber zumindest hat er etwas getan und zum Verräter ist er bisher wohl nicht geworden.
    Trotzdem erscheint fraglich ob Wikileaks noch in der Lage ist den Job zu tun den wir wirklich brauchen, etwas Transparenz zu schaffen.
    Würde ich JA etwas anvertrauen wollen nachdem sein Ex-Kollege vermeldet, dass die Daten nicht mehr sicher sind? Wohl kaum.

    Bleibt DDB, der weisse Ritter, der Retter der Transparenz, der mal schnell nebenbei zum Abschied die Plattform leerräumt, den Ex-Kollegen schlechtmacht und gleichzeitig noch ein Buch am Start hat, das wohl alles erklärt.
    Würde ich DDB der nach eigenen Angaben Wikileaks praktisch handlungsunfähig gemacht hat etwas vertrauliches anvertrauen wollen? Selbst wenn alles stimmt was er über JA sagt, wohl eher nicht.
    Im Moment verlieren wir alle, weil unsere Politiker und Firmenchefs weitermachen können wie bisher.

  45. @Sven „Ich finde die Aussagen über A.s Frauenbild (die auch gut zu den Vorwürfen aus Schweden passen) sehr interessant“

    Sven, I can assure you your not alone. Take a close look at how a man treats his women and children, and you will know the man. Assange cares more deeply about other people’s bits and bytes than he does about his own flesh and blood. I also sincerely hope Markus has a chance to personally experience what he is dismissing here, ie that he gets raped one night in his sleep, wakes up with AIDS (since he has the gender privilege of being born without a uterus thus never having to fear unwanted pregnancy as a man) and then has people people dismiss his victimization as „Boulevard“ and „das interessiert uns weniger“.

    1. @mtex: Gehts noch etwas genauer? Ich habe darauf verwiesen, dass mich die Anmerkungen von Daniel über das Frauenbild von Assange in diesem thematischen Blog weniger interessieren als die anderen Infos, die tatsächlich themenrelevant sind.

  46. @mikka du schreibst „Würde ich JA etwas anvertrauen wollen nachdem sein Ex-Kollege vermeldet, dass die Daten nicht mehr sicher sind? Wohl kaum.“

    julian assange was nicht kollege von ddd.

    assange war der boss und hat ddd rausgeschmießen.

    ddd hat dies schlecht verdaut und will sich rächern. wikileaks ist die goldgrube wovon alle reich werden wolle: guardian, nytimes, ddd, spiegel, alle schreiben ihre sch*ß bücher um ein bißchen geld zu verdienen. ich werde es nicht kaufen aber ich gönne es ihm denn in 6 monaten weiß keiner mehr wer er ist.

  47. @francisco

    Ob Angestellter oder Kollege, ich denke das ist letztlich das Problem von JA und DDB und nicht meines. Beide werden es aus für sie guten Gründen unterschiedlich gesehen haben, so what.
    Wichtiger ist was das Ganze für das Ziel der Transparenz und der Offenlegung von Fehlern im System bedeutet und da sieht es eben nicht gut aus.
    Ich denke mal nicht jeder Whistleblower wird seine Daten wie der ex Schweizer Bank Mitarbeiter persönlich in aller Öffentlichkeit übergeben wollen, also ist das Vertrauen in die anoyme Übergabe von Daten zentral für Wikileaks.
    Durch die Aussagen von DDB als ex-Insider wird diese Glaubwürdigkeit von Wikileaks gegenüber potentiellen Whistleblowern erschüttert die es sich zweimal überlegen werden ob sie Wikileaks nutzen wollen. Was DA auch nicht hilft ist, dass er seit Wochen, Monaten und Jahren auf Daten sitzt und diese nicht veröffentlicht. So war whistleblowing auch nicht gedacht.

    Dass sich DDB mit seinen Aussagen und Aktionen als Geheimnisträger für Whistleblower selbst disqualifiziert ist auch klar.
    Was am Ende bleibt ist das Gefühl, dass DA trotz aller persönlichen Unzulänglichkeiten zumindest eine Vision hatte und etwas positives bewirken will. Bei DDB scheint es alleine um Werbung für sein Buch zu gehen.

  48. Daniel Domscheit-Berg scheitert an seinem Ego. Dies wir ihm keine neue Erfahrung sein.

    Ich jedenfalls empfinde Freude, wenn nun für jeden ersichtlich wird wie er scheitert. Seine Argumentation ist derart verlogen, wie die derjenigen gegen die es mit Wikileaks geht.

    Zum Glück ist er weg, der Dieb!

    hdb

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