USA plant Internetperso

Die US-Regierung plant wohl auch eine Art Personalausweis/Signaturkarte fürs Internet, damit jeder eindeutig identifizierbar wird. Eine „National Strategy for Trusted Identities in Cyberspace“ soll in den kommenden Monaten weiter ausgearbeitet werden, CBSNews berichtete über eine Diskussion, wo der Cybersecurity-Koordinator des Weißen Hauses, Howard Schmidt , mehr Details zu den Plänen erzählt hat: Obama Eyeing Internet ID for Americans. Das ganze soll natürlich einem besseren Schutz der Privatsphäre und IT-Sicherheit dienen, in Neusprech heißt das dann:

„We are not talking about a national ID card,“ Locke said at the Stanford event. „We are not talking about a government-controlled system. What we are talking about is enhancing online security and privacy and reducing and perhaps even eliminating the need to memorize a dozen passwords, through creation and use of more trusted digital identities.“

Aber alles wird gut: „Es gibt keine Chance, dass daraus eine zentralisierte Datenbank entsteht“, so Schmidt, denn schließlich sollen die Identitäten von Unternehmen verwaltet werden.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

19 Ergänzungen

  1. Es wird nicht besser :-/ Warum nicht gleich per Gesetz verfügen, das auch beim Onlineposten jeder in seiner Signatur seine Kontaktdaten mit allem drum und dran veröffentlichen muss. Ich mein, normal muss ja auch jeder Bürger immer seinen Personalausweis bei sich haben, wenn er unterwegs ist. ;-)

    “Es gibt keine Chance, dass daraus eine zentralisierte Datenbank entsteht”
    Und die Renten sind sicher laut Blüm X)

    Meine Güte, die Tendenz wohin die Onlinewelt hinläuft macht mir wirklich Angst. Und jede Woche eine neue Hiobsbotschaft.

  2. Ich frag mich, welchen Sinn eine „Internet-ID“ überhaupt hätte. Über die IP ist man seit jeher mit Name und Anschrift beim Provider bekannt, also würde sich nix ändern. Oder wollen die eine Ausweis-Pflicht zum Betreten jeder Webseite (Blogs, Foren, Mailinglisten) einführen? Das ist wieder mal ein feuchter Innenminister-Traum, sonst nichts.

  3. Agonie jetzt auch im Netz!
    Bin mal gespannt, wie sehr die Amis drauf stehen, wenn außerhalb USA niemand mehr online ihren Scheiß kauft…wenn er dazu so’n Orwell-Ticket braucht(?)

  4. Ein „gelungener“ Anschlag hier in Deutschland oder die Veröffentlichung von wirklich für die Regierung/Geheimdienst blamablen Papieren, dann haben wir in Kürze auch nur noch den Zugang zum internet via ePerso.
    China hat nur viel früher erkannt, dass eine unkontrollierte Kommunikation seiner Bürger systemgefährdend ist. Die USA zieht sukzessive nach und wir in Europa werden via EU diesem Druck nicht ausweichen.

  5. @1 Tia:
    (siehe 2.): USA und auch UK kennen keine Ausweispflicht. In UK ist die ID-card gerade mal wieder abgelehnt worden. Den Smilie habe ich gesehen – ich habe einen gültigen Ausweis immer dabei als braver Bürger. Bin aber noch nie kontrolliert worden.
    @5 Mark:
    So schnell und bequem wie eine automatische DB-Abfrage auf eine einmalige ID werden IP-Nr. einer Adresse nicht zugeordnet und rausgegeben und dann gibt es noch zig Gründe, warum die Adresse/Name nicht oder nicht sofort hilft: WLAN-Surfen am Hotspot, Wohngemeinschaft usw. . Auch ohne Tor/VPN.

    1. @1, 8: In Deutschland ist niemand verpflichtet, seinen Personalausweis und/oder Reisepaß immer dabeizuhaben. Man muß eines von beiden besitzen und auf Verlangen vorzeigen können, aber das muß nicht sofort auf der Stelle sein. (Es macht die Identitätsfeststellung aber natürlich einfacher, wenn man einem Polizeibeamten das Ding direkt unter die Nase halten kann statt z.B. erst zur Wache mitkommen zu müssen o.ä.)

  6. @1 Tja u. 8 Ingo
    In Deutschland herrscht keine Mitfuehrpflicht. Im schlimmsten Fall wird man mit auf die Wache genommen und Erkennungsdienstlich behandelt (soweit ich weiss).

  7. Solange „Unternehnem“* die Daten verwalten und nicht die Identitätseigentümer selbst, ist nicht viel Neues zu erwarten. Ich möchte hier an Dick Hardts Infamous Identety 2.0 Presentation erinnern. http://identity20.com/media/OSCON2005/

    * Auch der Staat ist „nur“ ein Unternehmen. Der Unterschied zu gewöhnlichen ist, dass der Staat seine „Dienste“ erzwingt und die Nutzer keine Wahl haben, ob sie die Leistungen im gebotenen Umfang auch bezahlen wollen.

  8. Neeeeeeein natürlich wird diese ID nicht zu falschen Zwecken benutzt. Verkappter Blender, so eine abgedroschene Micky Maus Scheisse kann er einem Schlafschaf erzählen aber nicht jemandem der mittlerweile weiß was abgeht. Man spürt förmlich das die Machtelite merkt wie ihnen ihre sogenannte Macht entgleitet und immer schneller immer dämlichere Gesetze auf den Weg bringen müssen. Zum Abschluss noch ein schönes Zitat für die unersättlichen Geier die meinen alles und jeden auf der Welt beherrschen zu müssen: Man kann einige Leute einige Zeit, einige Leute alle Zeit, aber nicht alle Leute alle Zeit zum Narren halten!!! Die größte Angst von denen ist es, das wir irgendwann keine Angst mehr vor deren Angstmacherei haben.

  9. Genau dies soll ja der „Vorteil“ des ePA oder NPA sein – und soll laut Innenministerium angeblich „nicht verpflichtend“ sein.

    Ich liege sicher richtig, wenn jetzt mal ein „noch“ davorsetze.

    Das Beispiel kommt übrigens aus China, wo in jedem Internetcafe die Vorlage des Ausweises Pflicht ist.

  10. Das wird langsam wirklich wie in ShadowRun mit der SIN. Unternehmen verwalten, identifizieren und stellen aus. Mal gucken wann der erste Konzern extraterritoriales Gebiet innerhalb eines Staates käuft.

  11. Solange das noch in der Planung ist, muss man sich da nicht den Kopf drüber zerbrechen. Es gibt doch diesen alten Spruch „Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!“ Und letztlich frage ich mich, was das Ganze bringen soll? Wer unbedingt will, der wird es höchstwahrscheinlich sowieso früher oder später schaffen, das „Sicherheitssystem“ zu umgehen und mit gefälschter Identität online gehen. Ich vermute mal, da will nur irgendjemand seine tolle „Sicherheits-Software“ flächendeckend verkaufen. Da kann man nur hoffen, dass die Politiker sich nicht für dumm verkaufen lassen.

  12. @5 (mark):

    je nachdem, wie eine gesetzliche regelung aussieht, könnte man anonymität im internet illegalisieren.

    .~.

  13. Das habe ich bereits vor zwei Jahren öffentlich gemacht, aber man wird ja verlacht.

    Genauso, wie ich heute immer wiederhole, daß die EU genau das plant. Wird ebenfalls gelöscht oder ignoriert.

    Ihr werdet Euch noch wundern!

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.