Terroranschlag per eMail

Die Spaßfraktion von der Deutschen Polizeigewerkschaft warnt vor eMails:

„Ein Terrorangriff muss nicht mit Bomben oder Raketen erfolgen, er kann im Prinzip per email erfolgen.“

Ich fühle mich auch von den ganzen Spammails terrorisiert.

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38 Ergänzungen

  1. Ich fühle mich vom inflationären Gebrauch des Wortes „Terrorismus“ terrorisiert!

    Der Begriff wird immer weiter geschwächt und gebogen, bis hin zur nutzlosigkeit. Alles und nichts kann terror sein. Besonders jene die irgendeine (sehr diffus gehaltene) Art von „Sicherheit“ verbreiten wollen scheinen davon geplagt. Schade, dass sie sich in dieser Konstellation zunehmend lächerlich machen und somit ihrer gesellschaftlichen Aufgabe nicht mehr nachkommen können….

  2. Komme mir vor, als hätte der US Präsi gesprochen. Na dann mal los mit den A-Waffen gegen die pösen Tschurken.

    Aber ein lustiger Freitag Abend ist doch besser als noch ein Dr. Titel ohne Fleiss.

    1. A-Waffen helfen hier nicht. Man muss um Terrormails abwehren zu können entsprechende Sicherheitsfiltert aufsetzen. Da diese natürlich besonders Zeitkritisch sind müssen diese Sicherheitsfilter auch möglichst ohne Richterlichen beschluss einsetzbar sein.

    2. Bist du sicher, dass du nicht eWaffen meinst? Schließlich geht es ja gegen eMails und nicht gegen A-Mails. ;)

  3. Klar, wie sollte man denn sonst begründen können, dass man jetzt auch E-Mails überprüft? Sonst fordert noch jemand ein Briefgeheimnis für E-Mails. Wo kämen wir da hin? Das wär‘ ja Anarchie pur!

  4. Seltsam. Wenn man sich den zugehörigen Artikel auf dpolg.de durchliest, findet man außer Mutmaßungen nichts mit Substanz. Anschlag per e-mail? Habt ihr es auch ne Nummer kleiner? Und das flächendeckend Hysterien in der Bevölkerung ausgelöst werden, z.B. wegen eines Stromausfalls, ist wohl eher unwahrscheinlich, dafür sind die Leute bereits zu abgestumpft durch die jahrelange Dauerberieselung mit Nonstop-Terrorblabla aus Rundfunk und Qualitätsjournalismus. Viel bedrohlicher wirken da wohl die permanenten Auflösungsbestrebungen rechtsstaatlicher Vorgehensweisen, wie z.B. dem Trennungsgebot.

  5. Naja, wenn man dann per Email einen Trojaner zugeschickt bekommt (es gibt bestimmt immer noch Email Clients, die fließig Active X ausführen…), der dann fleißig Musik saugt, sodass einem dann mit 3 Strikes der Internetanschluss gekappt wird, dann kann man finde ich schon von einem Terroranschlag reden.

    Fragt sich nur, wer die Terroristen dann sind…

    1. @Wobble: Tja, 3-Strikes wäre ebenso gegen das Grundrecht sich aus beliebiger Quelle zu informieren gerichtet. Zumal heutzutage auch viele lebensnotwendige Dinge fast ausschließlich über das Netz stattfinden, z.B. Jobsuche, Wohnungssuche, sogar Partnersuche und nicht zuletzt politische Meinungsbildung.

  6. Ich frage mich ja immer, wo der tiefere Sinn in den sinnfreien Mitteilungen dieser – so sollte man meinen – Pfeifen liegt. Wollen die sich für dumm verkaufen, aber in Wahrheit ist die Polizei hochgradig clever? So nach dem Motto: die Gangster in falscher Sicherheit wiegen?

    Oder wollen die nur billig Angst schüren, um Überwachungs- und Kontrollkompetenzen abzugreifen?

    1. PS: Ach nee, da gibt es doch jetzt dieses Cyberwar-Zentrum-Dingens. Das ist PR dafür in Richtung Steuerzahler?

      1. Das „Cyberwar-Zentrum-Dingens“ bietet bestimmt bald weitere Dienstleistungen für besonders gefährdete Einrichtungen an: Mail Proxies :)

        Ich verstehe auch nicht, warum der neue Innenminister ständig erwähnen muss, dass ich mit meinen Steuergeldern jetzt Sony schütze. Das will ich doch gar nicht. Ich will vor Sony geschützt werden. Und Sony soll das bitte zahlen …

  7. Ob ich wohl wegen Vorbereitung eines Terrornschlags angeklagt werde wenn ich eine ASCII-Bombe als Mailentwurf in meiner Garage gebastelt hab?

  8. Erschreckend finde ich in diesem Artikel auch den Satz: „Panik, Unruhen und Hysterie in der Bevölkerung könnten jedenfalls mit polizeilichen Mitteln kaum zu bewältigen sein, deshalb war es dringend nötig, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Deutschland gegen diese Attacken nicht wehrlos ist.“
    Was meinen die mit „Panik, Unruhen und Hysterie“? Werden demnächst auch Aufrufe zu Demos oder beunruhigende Nachrichten Zensiert? Frei nach dem Motto: es könnte ja zu Unruhen führen!
    Ich habe Angst um unsere Demokratie.

    1. Heißt entweder: Der Bundesvirenscanner guckt mal über alle Mails. Oder: Das Nationale Cyber-Abwehrzentrum™ braucht ne Menge gute PR. Oder: Wir brauchen zur Terrorismusbekämpfung doch dringend den Einsatz der Bundeswehr im Inland, um Fähigkeitslücken™ der Polizei zu schließen.

  9. Wir könnten ja mal ein paar Politikern Worddokumente mit einem
    halbseitigen Witz schicken.

    Allerdings beeinhaltet dieses Dokument mind. 10.000 Seiten mit
    einzelnen ganz leicht grauen Zahlen am unteren Rand.

    Das würde die Drucker in Berlin für Stunden lahmlegen!

    Sozusagen eine analoge DOS-Attacke.

    1. @stachel
      Jetzt verbreitest du hier schon Anleitungen für terroristische Anschläge! Das ist ja subversiv! Zeter und Mordio!
      Schade, genau jetzt fehlt mir ein Notrufknopf im Browser. ;-)

  10. Wieso?
    Stimmt doch!

    Irgend so ein Döskopp im AKW (irgendein Energieunternehmen, oder ein Finanzdienstleister, oder eine Behöred, oder …) macht die Mail mit dem Trojaner ganz sicher auf. Weil auch die IT-Systeme nullkommaeins geschützt sind, fängt der Trojaner dann mit arbeiten an…

    Also ich kenne einige Firmen, für die IT-Sicherheit nicht wirklich relevant ist – „das ham‘ wir doch alles aus-ge-sourced“…

    1. Also wenn die IT-Infrastruktur in AKWs so sein sollte, dass von Steuerungsrechnern für die Prozesse Internetzugang zum surfen und mailen besteht, gehört der Verantwortliche ohnehin sofort gefeuert, aber sehr wahrscheinlich ist das nicht der Fall. Nicht einmal bei Stuxnet.

      Für die Fälle, wo es aus anderen Gründen zu Störungen im Netzwerk kommt, ist es aber auch fraglich warum die Allgemeinheit hier für private Firmen einen Entstörungsdienst vorhalten und finanzieren sollte.

  11. Das Ganze ist doch sooo einfach, da wir Alle potenzielle Terroristen sind, müssen uns die Waffen des Terrorismus genommen werden. Also bekommen wir nur noch dumme Terminals und den Rest kriegt die Wolke!
    Um abschätzen zu können, ob wir vielleicht einen Ausweg aus dieser Lage suchen, bekommen jetzt all diese dummen Terminals einen Pupillen-Monitor verpasst, damit Schäuble genau weiß wohin wir schauen und was wir denken. Ein hoch auf die Rechner, die sich per Gedanken steuern lassen, damit das Rechenzentrum auch sicher weiß, was wir denken *hmpf*

  12. …und dann vertippt sich der Terrorist bei der Adresse, bekommt die Mail per Mail Delivery Service zurück, und das Teil geht in seinem Eingangsordner hoch. Oder die Mail geht als Massenmail raus und bedroht die gesamte Zivilisation. Nicht auszudenken sowas.
    Mein Tipp: Blinkende oder tickende Mails, oder solche mit stechendem Geruch nicht öffnen, sondern gleich einen Eimer Wasser über den Computer schütten!

    1. Hm, hab’s aufgrund des (blauen) Logos für einen Spaß-Account gehalten.
      Aber die DPolG hat ja tatsächlich ein Logo, das aussieht, als wär’s von der britischen Krone. Was soll das eigentlich darstellen?
      Nur die rote Maske unten rechts verrät den Account ein wenig.

  13. Ich schicke der bayrischen Staatskanzlei einfach eine Email mit dem Absender Anonymous und dem Inhalt Hallelujah, auf das der Geheimdienst das Universum erkennen möge und Erleuchtung findet und die Bayrische Landesregierung endlich den göttlichen Auftrag.
    Luhja sog i ;-)

  14. Habe mir mal die Dokumente des Bundestages angeschaut zu diesem „Cyber“ gibt es vor allem immer eine auffällige Fußnote.

    Beispielsweise taucht in

    http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:ZmpFBOgqCCYJ:dip.bundestag.de/btd/16/077/1607769.pdf+site:bundestag.de+cyber+filetype:pdf&hl=en&pid=bl&srcid=ADGEESgmr7RTjInbDyFcm-ce5nJ16PN8s9Qi7fiJeR4o16ToQVoM4jFLrBiWiHVLh5wVn98pBghyQGRUs_JCXdNYfa5VbSvqIEfxGqoVZzM_OaI5MBI9z2sUIqU7TXECc4ykoM3A5Qkm&sig=AHIEtbQY0XOWmtufbNU8HAKPXDFpWBOx5A

    immer wieder
    „See “Terrorist use of the Internet and fighting back”, by Maura Conway, pp. 14-15,
    http://www.oii.ox.ac.uk/research/cybersafety/extensions/pdfs/papers/maura_conway.pdf “ auf.

    Wenn man sich das PDF anschaut, ist es einfach nur erschreckend. Auszugsweise „Was machen Terroristen so im Internet“:


    -Propaganda & Publicity
    – Fundraising – Information
    Dissemination – Secure
    Communications


    – Planning – Finance – Coordination
    & Operations – Political
    Action – Propaganda


    – Profiling – Propaganda – Anonymous/Covert
    Communication – Generating
    “Cyberfear” – Finance – Command &
    Control – Mobilisation &
    Recruitment – Information
    Gathering – Mitigation of Risk – Theft/Manipulation
    of Data – Offensive Use – Misinformation


    – Psychological Warfare
    – Publicity & Propaganda
    – Data Mining – Fundraising – Recruitment &
    Mobilisation – Networking – Sharing
    Information – Planning &
    Coordination


    Although DCS-1000–more commonly known as Carnivore–the FBI’s e-mail packet-sniffer system has not been employed since 2002, Bureau officials have instead employed commercially available monitoring applications to aid in their investigations.

    Erinnert ganz schön an INDECT und Wargames 2 :)


    Hackers also took to the Net in the aftermath of the terror attacks, some to voice their rage, others to applaud the attackers.

  15. @naKlar(Nr.16): Korrekt!

    @artehasser(Nr.8): Ich glaube auch, das ein einzelner Vorfall nicht für die Hysterie sorgen kann, die von den Behörden vorhergesagt werden. Allerding sind in der Summe die Einzelnen „Angstmachaktionen“ diesbezüglich recht effektiv. Auch dank der Dauerberieselung.

    Terror wird in vielen Definitionen mit gewaltsamen Aktionen in Verbindung gesetzt. Damit wäre ein Terroranschlag per e-Mail wohl unwahrscheinlich, auch wenn einem die eine oder andere e-Mail einen Schlag versetzen kann.
    Die zweite Seite ist, dass Terror ins Deutsche übersetzt „Schrecken“ bedeutet. Und der läst sich mit Viren, Würmern und Trojanern
    (klingt gut „Viren, Würmer und Trojaner“ könnte glattweg ein Titel für Roland Emmerich sein)
    wunderbar verbreiten, dass wurde schon mehrfach bewiesen.
    Ich glaube allerding nicht, dass hier bzw. bei dieser neuen Behörde die Definitionen oder Politikersprech das Problem sind. Damit wird sowieso nur auf Machterhalt abgezielt.
    Der wirklich entscheidende Missstand ist das fehlende Know-How. Seien wir ehrlich, die die sich wirklich mit Technik auskennen, sitzen nicht in einem farblosen Behördenbüro sondern in modernsten lichtdurchfluteten Firmenbüros. Wer kann es ihnen verübeln?

    1. Der wirkliche entscheidende Missstand ist das fehlende Fingerspitzengefühl der politisch Verantwortlichen gegenüber bewährten Strukturen, wie z.B. dem Trennungsgebot. Wer faktisch dieses umgeht, indem er vorher getrennte Institutionen zusammenfasst, sei es auch nur der kurzen Kommunikationswege wegen, der soll sich hinterher auch nicht beschweren, wenn dadurch wieder eine undemokratische Staatsform entsteht, die längst totgeglaubt war.

      1. Da stimme ich dir durchaus zu. Du bist damit aber schon etwas weiter weg von der Überschrift dieses Artikels.
        Keine Frage die Bestrebung gegen das Trennungsgebot sind da, aber die gibt es nicht erst seit 20, 30 Jahren. Das Problem gab es schon immer, dafür ist die Kontrolle durch andere notwendig. Nicht zuletzt durch die Öffentlichkeit.
        Ich muss dir aber Recht geben, Fingerspitzengefühl bei politisch Verantwortlichen ist mir auch noch nirgendwo aufgefallen.

  16. Ich weiß nicht, was so schlimm an Email bzw. Email­le ist. Kann man daraus Bomben bauen? Das dürfte doch chemisch kaum reagieren. Man könnte auch Porzellan nehmen? (Guybrush meint, dass er Porzellan hassen würde…) Vielleicht liegt es daran?

    Wie wäre es hiermit:

    Benutze Pressemeldung mit Rechtschreibkorrektur
    Benutze korrigierte Pressemeldung mit Korrektor
    Benutze korrekturgelesene Pressemeldung mit Webseite

    SCNR

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