Premiere 28.4.: CC-Spielfilm „Exodos“ aus Neukölln

Mit der Schöpfung des „international-broken-english-cc-movies“ stellen die Filmemacher Antje Borchart und Matthias Merkle ihren Spielfilm „Exodos“ an diesem Donnerstag, den 28. April in der Alten Kindl Brauerei in Berlin-Neukölln vor – begleitet von einem Screening-Programm, welches in den kommenden zwei Monaten in jeder „privaten, aber öffentlich zugänglichen“ Einrichtung stattfinden kann. Aufführungen unter anderem in Freiburg, Basel, Utrecht, Minsk, London und Argentinen sind bereits angesetzt.

Erst nach dieser Zeit wird der Film seitens des Teams auch online, etwa via BitTorrent, angeboten. So will man dem Film ein „glanzvolleren“ Start verleihen, was dem Medium Kinofilm ja auch gerecht wird. Bis dahin sind alle herzlich eingeladen, selbst ein Screening zu veranstalten – egal ob für 5 oder 500 Leute, hauptsache der Eintritt ist frei. Flattr’n kann man ja auch so.

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EXODOS Trailer FAIRYTALE MOVIE from Retsina Film on Vimeo.

In einem kurzen Mailverkehr beantworten uns Antje und Matthias ein paar Fragen zur Entwicklung des Streifens:

Die beiden vom Freien Theater kommenden Produzenten von Retsina-Film stellten zwar schon die beiden Spielfilme „Ausganssituation“ und „The Immortals“ nachträglich unter die CC-Lizenz BY NC SA (nicht-kommerzielle Weitergabe und Bearbeitung unter Lizenzbeibehaltung erlaubt), wie auch die Podcast-artigen Reihe des „Sender Freies Neukölln“. Für Exodos ist die CC-Lizensierung jedoch erstmals von vorne herein ausgemachte Sache gewesen.

Die effektiven Produktionskosten von rund 40.000 Euro konnten durch ihren Bar-Betrieb „Freies Neukölln“ aufgebracht werden: „Wer die letzten Jahre in unserer Bar trinken gegangen ist, hat das Film-Projekt unter CC unterstützt – und kann das in Zukunft gerne weiter tun“, lassen die beiden wissen.

„Von dem Geld haben wir neben der Technik usw. vor allem tatsächlich so was wie Gagen bezahlt. Keine hohen, aber immerhin.“ Für die Statistiker können für die 102 Min. Laufzeit 41 Drehtage und rund 450.000 Arbeitsminuten verbucht werden.

Die Kombination mit der eigenen Bar und Website ließ sich im Sinne eines partizipativen Entstehungsprozesses praktisch nutzen: „Exodos wurde während der Drehzeit im Rahmen unserer „Sender Freies Neukölln“-Ausgaben in einzelnen Szenen im Netz und wöchentlich vor Live-Publikum im Freien Neukölln vorveröffentlicht, und so sind da auch direkte Reaktionen des Publikums mit eingeflossen.“

Fünf Trailer findet Ihr auf der Seite – der flattr-Button folgt auch die Tage, sonst gibt es auch den Sender Freies Neukölln als flattr-Item.

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16 Ergänzungen

  1. Was ist das denn für ein Unsinn ?

    Welcher Filmemacher verzichtet schon freiwillig auf sein Geistiges Eigentum und stellt seine Werke kostenlos ins Internet ?
    Das Widerspricht in jederhinsicht der Betriebswirtschaftlichen gewinnorientierten Logik unserer freien Marktwirtschaft.

    Ok, wenn die Urheber freiwillig auf ihre Profitrate verzichten dann ist das natürlich ihre Entscheidung (wenn auch eine völlig irrationale Entscheidung). Dennoch habe ich meine Probleme damit, wenn sich die Leute ersteinmal daran gewöhnen das man Filme so einfach kostenlos downloaden kann dann greift diese furchtbare Gratismentalität immer weiter umsich und der Respekt vor den für dem Wissens-Kapitalismus so wichtigen Gedanken des Geistigen Eigentums errodiert weiter.

    Am Ende werden wir alle die verlierer dieser Kommunistischen Freien Lizenzen und OpenSource sein denn diese vernichten Arbeitzplätze in kommerziell betriebenen Firmen.

    1. der arsch geht auf grundeis demjenigen der das system der freiwilligkeit nicht verstanden hat. anstatt den menschen das geld aus der tasche zu ziehen, bleibt es frei für leistung zu spenden und in dem fall wurde dieser film ja schon bezahlt, ohne zu wissen. die gratismentalität, oder wie stelle ich dem volk etwas kostenlos zur verfügung ohne dabei selbst für den aufwand großartig aufkommen zu müssen, ist eine spannende angelegeheit. ich freue mich tagtäglich über gratisangebote aus dem netz. man stelle sich nur mal vor, wäre das internet komplett pay-net und jeder seitenaufruf koste 20 cent. dieses kontingent könnte ich monatlich überhaupt nicht abdecken, geschweige denn täglich.

  2. Ich denke, in einer „freien“ Welt darf man auch selber entscheiden, ob man Profite machen will. Das Projekt ist ja nun nicht gerade eines, dass kommerzielle Produktionen verdrängen wird. In einem konfektioniertem Film- und Fernsehmark,t in dem sich selbst die öffentlich rechtlichen Sender nichts mehr trauen, obwohl sie eigentlich genau dafür da sind, und die statt dessen für viele Millionen Fußballlizenzen kaufen, ist es toll, dass Menschen Filme einfach nur deshalb machen, weil sie etwas zu sagen haben, dafür sogar viel Geld in die Hand nehmen und sich freuen, wenn das Produkt gesehen wird! Denk mal darüber nach!

  3. klingt toll,

    gibt es auch schon Ort+Datum für die Aufführungen außerhalb Berlins? Speziell Freiburg interessiert mich da.

  4. Schöne Idee, der Film sieht interessant aus. Vom politischen Aspekt her ist aber irreführend, dass im Trailer gesagt wird, der Film stehe unter einer „freien“ CC-Lizenz. Die CC-BY-NC-SA ist leider nur eine „unfreie“ Lizenz, da die kommerzielle Weiternutzung ausgeschlossen ist. Eine Kennzeichnung von freien und unfreien CC-Lizenzen nimmt z.B. das Projekt freedomdefined.org vor, die auch ein Gütesiegel ausstellen (approved for free cultural works).
    Trotzdem meine Anerkennung, ein Filmprojekt zu produzieren und zeitnah zur kostenlosen Weiterverteilung im Internet anzubieten.

    Longbow4u

    1. Wieso sollte man den Film frei kommerziell verwenden dürfen ?

      Durch die NC ist der freie Austausch voll gestattet, wer Geld damit machen will muss dann eben mittels eines Lizenzabschlusses die Urheber daran beteiligen. Alles andere wäre doch in höchstem Maße ungerecht.

      1. Nein, der freie Austausch ist eben nicht gestattet, da die kommerzielle Weiternutzung ausgeschlossen ist. Ich bestreite nicht, dass die gewählte Lizenz für das Projekt sinnvoll ist. Aber das Etikett „freie Lizenz“ ist leider nicht richtig. Wer mit dem Begriff „frei“ zu Unrecht Werbung macht, muss leider Widerspruch hinnehmen. Die Definition ist auch nicht beliebig, sondern beruht auch Industriemaßstäben, die mehr als 30 Jahre alt sind (Freesoftwarefoundation). Dennoch ist das Projekt natürlich bemerkenswert, da sie im Gegensatz zur Filmindustrie einen anderen Verteilungsmodus gewählt haben, der ohne das Abmahnen von Fans auskommt. Aber auch die Projekte unter freien Lizenzen, einschließlich der Erlaubnis kommerzieller Weiternutzung (Open Source) bieten neue Chancen, und ich freue mich auf den Tag, bis diese im größeren Umfang um sich greifen. Z.B. der Film „Sintel“ der Blender Foundation.

        Longbow4u

      2. Du hast natürlich nicht unrecht Longbow4u, wobei mich ND meist mehr stört. Aber in der Tat heißt es nunmal eigentlich man möge freie >Dinge< „in jeder Art“ nutzen können und z.B. in der GPL explizit

        You may charge any price or no price for each copy that you convey

        Dennoch denke ich dass es einfach unterschiedliche Abstufungen von Freiheit gibt bzw. eben mehrere Freiheiten, die man gewähren kann oder eben nicht. Nach – früherer – Ansicht von Microsoft ist die GPL z.B. außerordentlich unfrei, wegen des Copyleft.
        Und das kann man ja durchaus so sehen… wenn man es zu verbissen sieht sind ggf. noch X11 und natürlich PD „frei“.

        So gesehen finde ich 1. dass man es durchaus als „frei“ bezeichnen oder bewerben kann soweit man halt mehr Freiheiten gewährt als „all rights reserved“.
        Und 2. bin ich zwar unglücklich dass da immer wieder Freiheiten „fehlen“ aber dennoch scheint es mir so, dass CC dafür sorgt(e) dass mancher Content-Anbieter bereit ist überhaupt Freiheiten zu gewähren und das schafft erstmal Eechtssicherheit. Während man vorher ja bei der ein oder anderen Sache immer auf Kulanz hoffen musste und ständig in der Grauzone saß.
        Darüber hinaus hoffe ich aber auch, dass sich die freieren Varianten stärker verbreiten. Ich mein‘ gegen kommerzielle Nutzung braucht man idR echt nichts haben (außer man will es noch vermarkten) und ich persönlich neige auch dazu wenn mir die Schöpfungshöhe besonders gering erscheint (ein Bild in 2 Minuten hingeschmiert? Ein JavaScript in 20 Minuten runtergetippt…) einfach PublicDomain zu nehmen, dann ist die ganze Schose eh gegessen und niemand hat Stress.

      3. Da wurde aber auch Musik verwendet, die zu der Lizenz passt, auch deswegen ließe sich der Film gar nicht anders lizenzieren. Bin sehr gespannt!

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.