Paulo Coelho: Kultur wird nicht „konsumiert“

Der brasilianische Schriftsteller Paulo Coelho hat in einem Posting auf seiner Website deutlich gemacht, was er davon hält, wenn Kultur wie ein normales Konsumgut behandelt wird: nichts.

„Wenn man eine Orange kauft und sie isst, dann müsste man eine neue kaufen und so ergibt es Sinn, dass Orangen nicht umsonst vergeben werden, da der Verbraucher das Produkt verbraucht. Kunst dreht sich um Schönheit, Musik dreht sich um Schönheit. Wenn ich eine Seite besuche und die Musik mag, dann bin ich mir sicher dass ich mir die CD kaufe, weil ich mehr über das Werk des Künstlers erfahren will.“

Coelho betreibt seit 1999 eine Fan-Seite unter dem Namen „Pirate Coelho“, auf der seine Werke verfügbar sind. Für ihn ist klar, dass die „Raubkopierer“ seine kaufenden Leser sind: um seine eigenen Werke in Russland bekannter zu machen, stellte er selbst eine Kopie der russischen Ausgabe eines seiner Bücher ins Netz. Seine Popularität zwischen Petersburg und Wladiwostok nahm daraufhin sprunghaft zu, von 1.000 auf über 1.000.000 verkaufte Bücher in einem Jahr.

Für Coelho ist eindeutig, dass das Teilen von Kultur eine gesellschaftliche Normalität ist: „Wir müssen die Musik, das Buch oder den Film teilen, den wir mögen. Als es kein Gesetz dagegen gab, wurden diese Informationen frei ausgetauscht. Erst als die Entertainment-Industrie sich durchsetzte fing die Repression an.“ Coelho ist einer der erfolgreichsten Autoren der Geschichte. Sein bekanntestes Werk, „Der Alchimist“, verkaufte sich weltweit zwischen 1988 und 2008 65 Millionen mal.

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25 Ergänzungen

  1. Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Es steht doch auch heute schon jedem frei, seine Werke unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Wenn das ein so überlegenes Konzept ist, warum wird es dann nicht einfach von der Mehrzahl der kreativ Schaffenden verwendet?

    1. Ich denke mal, die meisten werden die Rechte an irgendwelche Verwerter abgegeben haben und deshalb nicht mehr frei entscheiden können.

      1. Nach meiner Erfahrung sind nur die wenigsten in der Situation, durch einen Vertrag mit einem „Verwerter“ über so etwas wie ein geregeltes Einkommen zu verfügen. Und selbst diese Verträge laufen nicht ewig.

    2. Ich habe zumindest hier keine Aufregung wahrgenommen ;)
      Auch wenn mir sich aus diesem kurzen Beitrag nicht alles bis ins letzte Detail erschließt was Paulo Coelho vielleicht meint, so denke ich doch den Grundtenor seiner Einstellung erfasst zu haben.
      Mir scheint das es P.C. nicht um das jeweils entgegengesetzte extrem der Systeme Kapitalismus vs Gratis-mentalität geht, sondern um unschöne Facetten der beiden. Künstler sind oft Schöngeister und haben oft ein gutes Auge für die Verhältnismäßigkeit von Dingen. Und gerade im Kapitalismus gibt es auf die Kunst bezogen scheinbar vieles was da nicht zusammenpasst. Aber natürlich lebt P.C. in einem System das auf dem Kapitalismus basiert. Also wird ihm wohl kaum daran liegen all seine Arbeit für lau zu machen, nur um im Endeffekt auf Spenden angewiesen zu sein. Zumal Letztere ja in ihrem Umfang und in ihrem Auftreten von Natur aus schwanken. soweit bis hier….

      1. Das ist schön gesagt, dass zumindest hier keine Aufregung wahrzunehmen ist, denn es stimmt im konkreten Fall des obigen Artikels. :-)

        Allgemein habe ich aber schon den Eindruck, dass von den selbsternannten „Befreiern“ gerne mal etwas Hysterie in diesem Thema verbreitet wird, die sich nicht zuletzt auch öfters einer gewissen Schwarzweißmalerei bedient. Auf der einen Seite die pöhsen, pöhsen Verwertungskonzerne, und auf der anderen Seite der brave Bürger, der schon von ganz alleine für die dargebotenen Kulturgüter bezahlen wird, wenn man ihm denn nur endlich auch mal ließe (er kann zwar auch heute schon dafür bezahlen, aber dass ist nicht freiwillig und somit pöhse, nicht wahr? ;-).

        Ich stimme Ihnen jedoch in Ihrer Aussage grundsätzlich zu. Man sollte in dieser Diskussion vielleicht einfach mal versuchen, von den Extremem wegzukommen und einen Weg zu finden, der für alle Beteiligten ein gangbarer ist.

  2. Das man seine Rechte an einen Verwerter (Verlag, Label) abgegeben hat war früher halt eine Notwendigkeit und ist es zum Teil auch immernoch. Die haben halt die Ressourcen die Werke bekannt zu machen und zu vertreiben. Und das ist ja eigentlich auch OK, wer will und kann schon selber Marketing und Vertrieb übernehmen?
    Das die mitunter zu viel der Erlöse einbehalten und nicht an den Künstler ausschütten ist natürlich kacke, aber das Prinzip Arbeitsteilung wird dadurch ja nicht per se schlecht.

    Aber ich denke mit zunehmender Verbreitung von Tablets und E-Book reader ect. kann man sicher als Autor ein wenig von den Verwertern lösen, da die Verbreitung eigener Werke ungleich leichter wird.
    Bei der Musik sieht man ja auch schon, dass sich das Geschäft sehr krass ändert.

    1. Stimmt, die Arbeitsteilung hat durchaus ihre Berechtigung, und so lange sie für alle Beteiligten (und damit meine ich auch den Konsumenten / Verbraucher / Genießer / wieauchimmermandenjetztnennenwill) fair abläuft ist aus meiner Sicht rein gar nichts dagegen einzuwenden.

      eBook-Reader könnten in der Tat eine interessante Sache werden. Allerdings ziehe ich persönlich ein richtiges Buch immer noch vor, nicht zuletzt weil es einfach besser riecht. ;-)

  3. Ein guter Freund ist Comiczeichner (das eignet sich in Deutschland kaum noch als Nebenjob). Ein mittelgroßer Verlag will von Ihm eine Comicreihe für eine Veröffentlichung alle ein bis zwei Wochen. Im Vertrag wird eine Honorierung angeboten, die kaum die Telefonkosten deckt und gleichzeitig die Exklusivrechte an den Cartoons, den Figuren und dem Namen für mindestens 10 (!) Jahre beansprucht. Die Entwicklung der Figuren und der Rahmengeschichte (spezielle Konstellation auf Wunsch des Verlages) wird nicht vergütet. Nach längeren Verhandlungen wird die Exklusivität auf 5 Jahre reduziert. Weil in dem Periodikum bisweilen ein paar Seiten weniger sind, erscheint der Cartoon z.T. mehrere Wochen NICHT (Alte Regel: Bei Platzmangel und Einsparungen fliegt der Cartoon als erstes raus – und bezahlt werden natürlich nur die Veröffentlichten). Belegexemplare gibts auch immer nur auf Nachfrage und dann nur sporadisch (trotz eindeutiger Rechtslage).
    Wegen der positiven Resonanz in der Leserschaft fragt der Verlag die Entwicklung einer Imagefigur an die onmipräsent eingesetzt werden soll. Der Zeichner macht ein Angebot im höheren 3stelligen (!!!) Bereich. Der Verlag lässt empört anfragen, warum das so teuer sei, wenn doch die einzelnen, farbig ausgestalteten Cartoons pro Folge deutlich billiger seien. Der Zeichner erklärt ruhig und ausführlich den Unterschied zwischen einem über Jahre erscheinenden Cartoon, bei dem eine spätere Weiterverwendung möglich ist und einer Werbefigur mit allen Nutzungsrechten und den eigentlich marktüblichen Sätzen im mittleren 4stelligen Bereich. Daraufhin zieht der Vertrag die Anfrage zurück.
    Dieses Beispiel ist kein Einzelfall, sondern der Normalfall seit 20 Jahren in denen mein Freund als Illustrator tätig ist. Autoren, Musikern, etc. gehts übrigens nicht anders.
    Somit ist eine Freigabe im Internet tatsächlich kaum mit Verlusten verbunden (was er mit anderen Cartoons zu nichtkommerziellen Zwecken durchaus macht) sondern eher mit Chancen.

    1. Dann möge er seine Sachen doch einfach zur freien Verwertung ins Internet stellen, es hindert ihn ja niemand daran. Ich bezweifle nur, dass er über freiwilliges Bezahlen mehr Erlös erzielt als jetzt, oder warum ist der Mann nicht schon lange komplett auf diesen Zug aufgesprungen?

      Und: Keine Frage, die Abzocke, die von den Verlagen teilweise praktiziert wird, ist unter aller Sau. Das hat jedoch nichts mit dem Urheberrecht zu tun, sondern ist eher eine Auswirkung des Kapitalismus und davon, dass es nicht strafbar ist, andere schamlos abzuzocken (viele sehen das ja noch nicht mal als schändlich an, sondern betrachten „Gewinnmaximierung“ auf Biegen und Brechen als völlig legitim).

      1. »…Dann möge er seine Sachen doch einfach zur freien Verwertung ins Internet stellen, es hindert ihn ja niemand daran…«

        Das tut er zunehmend mit dem erstaunlichen Effekt, dass tatsächlich die eine oder andere kommerzielle Anfrage eintrudelt (die o.e. Sache war eine davon). Ein eigener Webshop mit kleinen Preisen ohne Umweg über Verlagszecken ist in Planung.

        »…oder warum ist der Mann nicht schon lange komplett auf diesen Zug aufgesprungen?…«

        Tja, fehlbar ist der Mensch im Ganzen. Und gewohnte Pfade zu verlassen dauert bisweilen ein wenig. Aber erscheint sehr lernwillig ;-)

      2. @Ben
        Was spräche dagegen, wenn zur Stärkung der Autorenrechte es sittenwidrig, bzw. von Rechts wegen verboten wäre Exclusivrechte zu verlangen?
        Meines Erachtens (ich bin nur „Konsument“) ist die jahrzentelange gängige Praxis der Exclusivrechte eine Umgehung des eigentlichen Urheberrechts zu ungunsten der Urheber UND der Konsumenten.
        Meines Erachtens erbringen die Verlage eine Dienstleistung und dafür Exclusivrechte zu verlangen finde ich unfair und Wettbewerbswidrig. Was, wenn diese Vertriebsdienstleistung schlecht ist und somit ein großartiges Produkt nicht gut verkauft wird? Warum sollte es dem Urheber dann verweigert werden, sein Produkt an einen besseren, günstigeren, effizienteren Dienstleister gleichzeitig (oder meinet wegen kurze Zeit später) weiter zu lizenzieren?
        Das ist doch in der ganzen Wirtschaft überall so, oder kann ich etwa einen Apfel der Sorte X nur beim Bauer Y kaufen?

      3. „Ich bezweifle nur, dass er über freiwilliges Bezahlen mehr Erlös erzielt als jetzt, oder warum ist der Mann nicht schon lange komplett auf diesen Zug aufgesprungen?“

        Ich schmeiße jetzt mal gänzlich unkommentiert den Comic-Titel „The Wormworld Saga“ in den Raum …

      4. @RechtMacht:

        Zumindest in D haben wir so etwas wie Vertragsfreiheit. Niemand ist gezwungen, einen ihn knebelnden Vertrag zu unterschreiben (natürlich mit allen Konsequenzen, die das ggf. nach sich zieht). Von daher bin ich mir nicht sicher, ob hier – mal wieder *seufz* – eine gesetzliche Regelung her muss (die BRD hat auch heute schon mehr Gesetze als Einwohner). Es gibt nämlich durchaus auch Bereiche, in denen ich die Forderung nach Exlusivrechten (was auch immer das im Detail bedeuten kann), duchaus nachvollziehen kann.

        Ich denke, dass man grundsätzlich wieder mehr Wert auf Augenmaß und ein gebührliches geschäftliches Verhalten legen sollte. Das hilft allen Beteiligten vermutlich mehr als noch ein Gesetzt und noch ein Gesetz und noch ein Gesetz.

      5. Das Problem ist hier einfach, das Autoren, Musikern und Co eine schlagfertige Lobby oder Interessenvertretung fehlt.

        Man sieht das zum Beispiel derzeit sehr gut bei den Journalisten. Die sind so gut wie garnicht in Gewerkschaften organisiert. Daher müssen die gerade ernsthaft damit kämpfen, das ihre Löhne um bis zu 25 % sinken sollen. Und das bei einer extrem guten Wirtschaftslage.

  4. Heißt das wirklich korrekt „von 1000 auf 1000 000“?

    Ich kenne diesen Autor nur dem Namen nach, obwohl ich in meinem Leben nicht gerade ganz wenige Autoren gelesen habe. Ich meine zu wissen, daß das ein Vielschreiber ist. Ich will darüber auch gar nicht urteilen, von mir aus soll das lesen, wer es mag. Das ist nicht der Punkt.

    Aber da dieser Autor kommerziell offenbar über die Maßen erfolgreich ist, bestimmt das natürlich auch sein Denken. Wer in seinem Keller das Geld gehortet hat, der ist vielleicht auch großzügig und verschenkt mal ein paar größere Euro-Scheine. Insofern finde ich, die Meinung von Paul Coelho sollte man mit etwas Vorsicht genießen.

    Nicht jeder, der etwas schreibt und mit der Veröffentlichung Geld verdienen möchte oder muß, befindet sich in dieser Situation.

  5. […] um seine eigenen Werke in Russland bekannter zu machen, stellte er selbst eine Kopie der russischen Ausgabe eines seiner Bücher ins Netz. Seine Popularität zwischen Petersburg und Wladiwostok nahm daraufhin sprunghaft zu, von 1.000 auf über 1.000.000 verkaufte Bücher in einem Jahr.[/blockquote>

    Hmm… was wäre aber gewesen, wenn er ALLE (oder zumindest die meisten und populärsten) seiner Werke ins Netz gestellt hätte? So ist das Netz doch nichts weiter als eine Werbemaschine für ihn.
    Was wäre gewesen, wenn jemand anders als Coelho das Buch ins Netz gestellt hätte oder – mehr noch – die meisten und populärsten?

    Versteht mich nicht falsch. Ich bin auch kein Freund eines Restriktiven Urheberschutzes aber… wie reagiert ein Künstler, wenn seine Werke wirklich alle frei verfügbar sind und es im Grunde keinen Anreiz gibt sie zu kaufen???

    1. Genau das ist in meinen Augen der Punkt: Ein übertrieben restriktives Urheberrecht hilft niemanden so wirklich und mag unter dem Strich vielleicht sogar mehr schaden als nutzen. Mit der Umkehrung desselben sieht es aber nicht anders aus. Welcher Komponist, Bildhauer, Maler, Autor mag sich noch wochenlanger, harter Arbeit unterziehen, wenn er am Ende dann doch zum Betteln auf die Straße muss, weil seine Werke nach belieben verteilt und kopiert werden können?

      Ich bin der Meinung, jeder Künstler sollte selbst entscheiden können, wie er mit seinem Werken verfahren will. Soweit ich es verstanden habe, leistet das Urheberrecht in der BRD derzeit genau das, und solange der Passus mit der Schöpfungshöhe da drin bleibt (und natürlch auch vernünfig damit umgegangen wird), weiß ich nicht, warum man das ändern sollte.

      1. Ich glaube hier liegt gerade das Missverständnis, das Coelho aufzeigen will. Kunst soll gemacht werden, damit sie schön ist, weil der Künstler es eben kann, nicht um Geld zu verdienen. Das kann ein Nebeneffekt sein.

        Der wahre Künstler schafft, weil es aus ihm heraus will, nicht weil er etwas hereinbekommen will. So war es früher oft. Heute erwartet man, dass Kunst selbstverständlich sofort als solche erkannt und unmittelbar bezahlt wird. Der Wert der Kunst bestimmt sich dabei nicht nach dem Können, sondern nach dem Grad der Verwertung. Auch der grösste Schund wird nach Absatz hoch bewertet. Marketing ist wichtiger als Können. Dabei ist es in der Vergangenheit doch oft so gewesen, dass die Kunst erst Jahrhunderte später als solche erkannt worden ist. Kunst war noch die Ausnahme, nicht die Regel.

    2. Der eigentliche Witz ist, das Coelho einen Teil der online verfügbaren Bücher und soweit ich weiss auch die Übersetzungen selber aus p2p-Netzen hat und dort verbreitet. Ah, ja lt. WikipediaFilesharing CoelhoDie erwähnte russische Übersetzung war auch nicht autorisiert. Und das er dort 1 Millionen Bücher abgesetzt hat, sagt ja nichts über den Gewinn aus. Ich habe übrigens ein Buch von ihm gelesen (Veronika decides to die) und mir hat es sehr gut gefallen.

  6. @Jan:

    Ich bin versucht, zuzustimmen. Wobei das Wort \Lobby\ bei mir leichte Hautreizungen verursacht, jedoch keine so schlimmen wie \Subventionen\. Aber ich schweife ab.

    Eine Art Gewerkschaft hört sich apriori erstmal interessant an, ist aber in meinen Augen nicht wirklich praktikabel, weil viele \Schreiberlinge\ ja freischaffend sind (und oft auch bleiben wollen). Die Struktur ist da halt eine völlig andere. Und in anderen Bereichen werden solche Organisationen derzeit auch gerne via Zeitarbeitsfirma ausgehebelt.

    Ich will’s mal so sagen: Ich würde es LIEBEN, wenn in der Gesellschaft allgemein ein Umdenken stattfinden würde, weg vom Raffen, hin zu Gerechtigkeit und Fairness. Allein, mir fehlt derzeit der Glaube daran…

  7. Die Grundaussage von Paulo Coelho verstehe ich so: „Ich erhalte alle Kulturgüter erst einmal kostenlos und zahle freiwillig, wenn ich sie gut finde.“ Das mag auf einen kleinen Prozentsatz zutreffen, aber nicht auf die Masse der Menschen. Des weiteren spielt dabei sicher auch eine Rolle, dass diese Form der Werbung zeitgemäß ist und dass ein gedrucktes Buch zur Zeit eher gewünscht ist als dessen die digitale Kopie. Es ist ein netter Gedankenansatz, geht aber von einer eingeschränkten Sicht aus.

    Der Konsument erwartet ein Kulturprodukt, das einen Mehrwert bietet. Das betrifft Musik, Film, Nachrichten, Fotos, Lyrik usw. gleichermaßen. Wenn er das Werk oder dessen Nutzungsrechte erwirbt oder Werbung in kauf nimmt, erwartet er einen Nutzungsvorteil – z.B. das gedruckte Buch anstelle einer txt-Datei, die qualitativ hochwertige Blue-Ray-Disk anstelle eines Youtube-Videos.

    Bei digitalen Onlineprodukten ist dieser Mehrwert ein anderer wie bei den klassischen wie Zeitung, Laserdisk oder Buch. Da sehe ich die private Kopie ohne Netzzugriff lediglich als eine Sicherung an, die meiner Ansicht nach auf privater Ebene frei verteilt werden soll.

    Insofern bin ich im Schluss vermutlich nicht so weit entfernt von Paulo Coelho.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.