Medienradio 50 mit Seda Gürses über Datenschutz

Medienradio 50 ist ein Gespräch von Philip Banse mit Seda Gürses über „Wat nu, Datenschutz?

Seda Gürses ist Informatikerin, Aktivistin und forscht an der Kath. Uni Leuven. Im Medienadio erklärt sie den Unterschied zwischen Datenschutz und Privacy; sagt, warum Anonymisierung nichts bringt, warum sie sich vom Datenschutz verabschieden will und was stattdessen kommen könnte. Privacy by Confidentiality, Privacy by Control, Privacy by Practice.

Hier ist die MP3.

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9 Ergänzungen

  1. Was heißt hier, Anons bringen nichts? Diese haben schon vielen Menschen den Kopf, Kragen und A…. gerettet. Das möchte ich als Fan betonen! Soviel sollte hier gesagt sein!

  2. Ganz genau…und jetzt her mit euren Kontonummern + TAN-nummern, Es ist nämlich Mode geworden Datenschutz zu fordern *sarkasm*

  3. Leute, lest den Artikel nochmal durch: „[…] und was stattdessen kommen könnte. Privacy by Confidentiality, Privacy by Control, Privacy by Practice.“

    Ich denke es geht nur darum, dass gesetzlich fesgeschriebener Datenschutz nichts/wenig bringt. Dem würde ich zustimmen. Privatsphäre im Stil von Selbstdatenschutz ist da sinnvoller. Also, nutzt TOR, vpns und Gespräche von Angesicht zu Angesicht, statt euch auf den staatlichen Datenschutz zu verlassen.

    Nutzt Crypto!

    Sucht mal im Netz nach post-privacy spacken. Anders als allgemein angenommen, hat diese kleine Bewegung durchaus sehr sinnvolle Argumente. Und so wie ich es verstanden habe, geht es keinesfalls darum, dass zukünftig alles offen sein *muss*.

    Naja, heute Abend mal die mp3 anhören…

    1. Man darf allerdings auch nicht Spackeria und Post-Privacy ohne weiteres zusammenwerfen. Mal abgesehen davon, dass Post-Privacy nicht besonders gut definiert ist. Der entsprechende Wikipedia-Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Post-Privacy ist einen halben Monat alt und greift auf eine Begriffbestimmung von mspro zurück. Ziemlich fragwürdiges Konstrukt, da dessen Artikel explizit seine persönliche Sicht auf Post-Privacy verdeutlichen soll, ein Löschadmin hätte hier seine Freude. :D Schließlich meinem Verständnis nach geht es bei Post-Privacy gar nicht darum, dass irgendetwas „offen sein muss“. Es ist die Grundannahme, dass alles offen sein wird.

    2. TOR, vpn und Cryptographie sind nur begrenzter Schutz. Vor Deep Packet Inspection und Staats-Trojaner schützt nur Gesetzgebung.

      Weil „awareness“ und „consciousness“ unterschiedliche Dinge sind, sind weder post privacy noch post-Datenschutz (was trotz Wikipedia-Artikeln was ganz anderes ist!) mit persönlicher Verantwortung (wie du vorzuschlagen beliebst) hilfreich.

      1. Leider kann ich deinen Kommentar nicht ganz verstehen, da er zu knapp und unbegründet ist.

        Gute Crypto schützt auch vor Deep Packet Inspection.

        Wegen dem Staatstrojaner hast du natürlich recht.

      2. So ziemlich jede Krypto sollte gegen DPI schützen, denn das muss ja „on the fly“ passieren, der Angreifer hat erstmal nicht die Zeit jedes Paket 10 Minuten fest zu halten und zu entschlüsseln alles über 300ms ist eigentlich nicht akzeptabel (und das ist schon eine brutale Verlangsamung).
        Selbstverständlich kann man mitschneiden und später entschlüsseln, aber mittels DPI da groß das Routing zu ändern oder gar zu zensieren dürfte bei noch so schwacher Verschlüsselung unmöglich sein.
        Aber es stimmt: Gegen Aushorchen hilft das nicht!

        Gegen Staatstrojaner könnten ggf. später mal AV-Software helfen und natürlich: Virtuelle/saubere Maschinen (also z.B. Livesysteme). Wer was zu verbergen hat und sicher gehen will sollte sowas benutzen. Wie das Ding unter Linux funktioniert hätte ich eh gerne mal gesehen, es gibt bestimmt Sicherheitslücken etc. die das erlauben, aber erstmal ist es ja nicht trivial einen Deamon ohne root-Rechte zum Laufen zu kriegen. Von BSD, Solaris etc. mal ganz zu schweigen.

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