Julian Assange fordert über Anwalt Rückgabe von Dokumenten

Gestern berichteten wir darüber, dass in ersten geleakten Auszügen des kommenden Buches „Inside Wikileaks“ von Daniel Domscheit-Berg dieser davon berichtete, bei seinem Ausstieg bei Wikileaks mit Anderen zusammen die neue technische Infrastruktur und eine nicht bezifferte Anzahl von dort in den Briefkasten geschmissenen Dokumenten mitgenommen zu haben. In einem Kommentar unter dem Artikel hatte Daniel Domscheit-Berg u.a. noch vermerkt, dass er ein Schreiben des Berliner Medienanwalts Johnny Eisenberg erhalten habe, der wiederum Julian Assange in der Sache vertritt und die Daten wieder haben will. Eisenberg geht jetzt rechtlich gegen die „Sicherstellung“ der Dokumente vor. Spiegel-Online dokumentiert eine Pressemitteilung von Eisenberg in der dieser die Anschuldigungen von Domscheit-Berg widerspricht, Wikileaks würde nicht mehr arbeitsfähig und sicher sein:

Die Materialien sind selbstverständlich bei Wikileaks sicher. Wikileaks ist arbeitsfähig. Wikileaks ist in der Lage, die Materialien sicher zu verwahren und zu veröffentlichen. In der Vergangenheit hat DB weder gegenüber Herrn Assange noch gegenüber den für ihn die Rückgabe Fordernden eingewandt, aus Sicherheitsgründen diese Unterlagen einzubehalten. Er hat öffentlich zwar erklärt, sie zurückgeben zu wollen, ist aber entsprechenden Versuchen von Beauftragten von Herrn Assange stets ausgewichen und hat Ende September die Herausgabe endgültig verweigert. Wikileaks ist „berechtigt“, diese Materialien zu verwahren. Keiner der Quellen wollte diese DB übermitteln. Ich bin beauftragt, die Ansprüche von Herrn Assange und Wikileaks notfalls auch gerichtlich durchzusetzen. Ich habe ihn am Sonntag, den 6. 2. 2011 zur Rückgabe aufgefordert und gerichtliche Schritte angedroht. Seine heutigen Ausflüchte sind die Reaktion auf diese Forderung. Herr Assange hat mich ferner gebeten, gegen die von DB über Herrn Assange verbreiteten Verleumdungen vorzugehen.“

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35 Ergänzungen

  1. @snopper

    Wieso? Das würde doch perfekt in die Darstellung hereinpassen, dass er es erst „freundschaftlich“ versucht hat, aber DB die Sache immer verschleppt hat, bis Assange dann keinen anderen Weg mehr sah an die Dokumente heranzukommen, als einen Anwalt einzuschalten.

  2. Ich habe da zuerst eine ernstgemeinte, grundlegende Frage: Auf welcher rechtlichen Grundlage agiert der Anwalt von Hr. Assange?
    ——————————————–

    „Wikileaks ist “berechtigt”, diese Materialien zu verwahren“
    Ja, meine Mutter auch ;)

  3. @palisadesberlin

    Na wenn eine Quelle dem Spiegel Informationen übergibt, kann auch nicht irgendein Angestellter des Spiegel diese einfach nehmen, kündigen und alles für sich behalten.
    Hier wird mindestens klar gegen die Wünsche der Quellen verstoßen und diese zu respektieren sollte doch gerade für einen Leaker das allerwichtigste sein. Hätten diese gewollt das DB die Informationen erhält, hätten sie diese einfach nur ihm gegeben, statt Wikileaks. Zumindest nach den Informationen im Artikel ist das doch ein recht klarer Fall, oder nicht?

    1. Erst mal – Danke für die Erklärung.

      Ich wusste noch gar nicht das Herr DB ein Angestellter von Herrn A. war ????

      Nun die/der Leaker haben das Material Wikileaks übergeben, NICHT Hr. A. persönlich. Zumindest hat er das abgestritten im Rahmen der Ermittlungen der USA. Worin besteht also sein Rechtsanspruch? Zu Wikileaks gehörten zu dem Zeitpunkt Herr DB. genauso wie Herr. A.

      Das Hr. A. über ein durchaus ausgeprägtes Ego verfügt ist ja inzwischen hinlänglich bekannt. Die totale Demontage einer eigentlich guten und wichtigen Aktion auf diesem weg ist aber unerträglich.

      Ansonsten schließe ich mich voll und ganz der Aussage von @Anonymus an!

  4. Wollte die US-Regierung nicht mit genau der gleichen Argumentation die Rückgabe der Cables von Wikileaks erwirken?

  5. Die Dokumente wurden zum dem einzigen Zweck geleakt, damit sie anonym, sicher und frei zugänglich im Internet veröffentlicht werden. Diese Auseinandersetzung schadet beiden, Wikileaks/Assange und Openleaks/Domscheit-Berg, und sie sollte schnellstens einvernehmlich gelöst werden.

  6. http://www.thetechherald.com/article.php/201106/6798/Data-intelligence-firms-proposed-a-systematic-attack-against-WikiLeaks

    Feed the fuel between the feuding groups. Disinformation. Create messages around actions to sabotage or discredit the opposing organization. Submit fake documents and then call out the error.

    Create concern over the security of the infrastructure. Create exposure stories. If the process is believed to not be secure they are done.

    Cyber attacks against the infrastructure to get data on document submitters. This would kill the project. Since the servers are now in Sweden and France putting a team together to get access is more straightforward.

    Media campaign to push the radical and reckless nature of wikileaks activities. Sustained pressure. Does nothing for the fanatics, but creates concern and doubt amongst moderates.

    Search for leaks. Use social media to profile and identify risky behavior of employees.

  7. @palisadesberlin
    „Mafia bezichtigt Parlamentarier des Vertragsbruchs, obwohl pünktlich gezahlt wurde, habe dieser vertragswidrig gegen das Gesetz gestimmt. Rechtliche Schritte werden erwogen. ”

    @rc
    Die Formulierung der USA war aus einem Gesetz zitiert, eine Art formale Belehrung, um dann ggf. später diese Grundlage vor Gericht nutzen zu können.

  8. Andreas: man könnte auch den Ratschlag erteilen: „Wartet, bis sich die Leute selbst niedermachen“.

    Klappt in 99 Prozent der Fälle man kann aber dafür kaum Beraterhonorare verlangen :-)

  9. Das Assange einen Juristen bemüht, ist lustig, zumindest die eiernde Wortwahl, das Wikileaks „berechtigt“ ist die geleakten Dateien zu erhalten, deutet ja auf einen Eigentumsanspruch hin, auch wenn der „Diebstah“ vom Anwalt selbst in Anführungszeichen gesetzt wird.

    Jetzt sollte aber mal Butter an die Fische, was da Ende September eigentlich geschehen ist: Bekanntlich ist Assange aus Schweden am 27. September überstürzt abgereist. Auf dem Flug wurden ihm in Tegel seine Tasche und Latops usw. gestohlen. Dann twittert er am 28. dass Wikileaks stark bleibnt. Am 29 erst meldet er sich in Schweden bei seinem Anwalt, der ihn ja dauernd dringend versuchte zu kontaktieren. Da hat er sich dann Eisenberg als Anwalt geholt für diese Dateigeschichte? Das wird ja immer lustiger. –Detlef

  10. Entschuldigung, kloppen sich hier gerade ernsthaft zwei Whistleblowerdatenverwalter um geklaute Informationen?
    Der Herr Assange soll mal wieder auf den Boden kommen, sein Egofilm nervt und führt das Projekt Wikileaks völlig ad absurdum.
    Es sind nicht *seine* Daten, es ist nicht *sein* Film, da stehen Menschen dahinter, die nicht Julian heißen, das hat er offenbar vergessen.
    Vor ein paar Jahren gab es kein „Wikileaks“, die Leakmaschinerie funktionierte trotzallem, seit zig Jahren. Man muss ihm zu Gute halten, das er das ganze in kurzer Zeit medienwirksamer verkaufen konnte als die meisten anderen, selbst der gemeine Bildleser weiß heutzutage, was Wikileaks ist, nicht zuletzt durch den ganzen Presserummel um seine eigenen Person.
    Wie auch immer, schlussendlich wird dem $Dissidenten schlussendlich völlig egal sein, *wie* seine Daten nach aussen kommen, solange sie es tun und ihn nicht in den Sack kloppen. Ob das Wikileaks, Openleaks, Cryptome, … oder eben ganz klassisch Streisand ist, egal. Da will irgendwer was schreien, wird aber nicht gehört, weil der Kindergarten zu laut mit der Trommel spielt. Das ist völlig bekloppt. Vielleicht sollte man sich mal wieder auf das wesentliche besinnen hier, dann klappt das auch mit der Aufdeckerei.

    1. Besser hätte die Regierung der USA eine Demontage der Whistleblowerdatenverwalter (tolles Wort missi) nicht hingekriegt!

      Ist beiden eigentlich klar was für Auswirkungen das auf zukünftige „Gesprächsbereite Menschen“ haben kann?

      Off Topic: Hat eigentlich schon mal jemand eine Erhebung darüber gemacht wie viel Lebenszeit wir mit der Eingabe von sinnfreien Wortkombinationen verschwenden (CAPTCHA):)

    2. Jetzt bekriegen die sich beiden Assange/Berg.eingibt. Beide stolpern über ihre eigenen Füße, anstatt ihre Eitelkeiten beiseite zu legen und an dieser großen Sache gemeinsam zu arbeiten, wo jeder seine Begabung und Möglichkeiten einbringt.
      Was sind das doch für dumme Jungs!

  11. „Der Herr Assange soll mal wieder auf den Boden kommen, sein Egofilm nervt“

    Mich nervt es ehrlich gesagt viel mehr, das jetzt „alle“ Wikileaks „hassen“, weil ihnen Assange nicht „nett“ genug ist. :P
    Wen interessieren schon solche unwichtigen Details und Nebenkriegsschauplätze, wenn doch letztlich das gemacht wird, wofür man ursprünglich mal angetreten ist? Genau – Leute die selbst sowieso nie vergleichbares angestoßen hätten…

    „Vor ein paar Jahren gab es kein “Wikileaks”, die Leakmaschinerie funktionierte trotzallem, seit zig Jahren.“

    Echt? :D Wie geil es früher immer funktioniert hat, hat man ja an cryptome gesehen. Kennt kein Schwein. Gleiches gilt für die Sachen die die leaken.

    1. @RC
      „Mich nervt es ehrlich gesagt viel mehr, das jetzt “alle” Wikileaks “hassen”, weil ihnen Assange nicht “nett” genug ist. :P
      Wen interessieren schon solche unwichtigen Details und Nebenkriegsschauplätze, wenn doch letztlich das gemacht wird, wofür man ursprünglich mal angetreten ist?“

      Nicht nett genug? Nebenkriegsschauplätze? Verwechselt da jamand engagiert mit indoktriniert?

      Es wird eben NICHT das gemacht, wofür man ursprünglich mal angetreten ist! Wikileaks brauchte KEIN Gesicht, wozu auch? Dort sollen Menschen die mit Ihrem Gewissen ringen Informationen abgeben können von den SIE glauben, daß diese ein Recht auf Veröffentlichung haben. Wikileaks muss dafür nur die SICHERE Infrastuktur bereitstellen und dann, von mir aus mit Medienpartner, prüfen wie echt, relevant und wichtig die Informationen sind. Es brauch eben KEINEN selbsternannten Messias der Wahrheit! Das ist für geradezu abwegig wenn man an die usprüngliche Idee denkt.

      Genau dieser Verlust der Anonymität macht Wikileaks gerade so angreifbar und damit unsicher.

      Und jetzt auch noch DAS:
      WikiLeaks Movie? ‚Revolution Truth‘ Trailer Hits Wikileaks‘ Facebook Page (VIDEO) http://huff.to/g1SZCt
      Julian Assange and Michael Moore????

  12. Zur Erinnerung: Wikileaks ist für Whistleblower seit über einem Jahr uninteressant – sie veröffentlichen sie nur die Dokumente aus einem Leak. Alle anderen haben keine Chance.

    Aber die Whistleblower sind nicht blöd und wenden sich an andere Organisationen wie ATTAC: http://bit.ly/fP95Mz

  13. Ganz einfach. Die Dokumente gehören weder Assange noch Domscheit-Berg. Die Jenigen die die Informationen an Wikileaks gegeben haben wollten, dass diese öffentlichkeitswirksam veröffentlicht werden. Diese Leute hatten wohl kaum Eigentum an diesen Dokumenten, jedoch gehört das wohl zum Whistleblowing dazu, dass man nicht eigene Dokumente veröffentlicht;-)

    Diese Leute wollten, dass Wikileaks die Dokumente veröffentlicht, auf die angesprochenen Dinge aus den Dokumenten aufmerksam macht und sie wollten dabei selber anonym bleiben.

    Domscheit-Berg nahm die Dokumente an sich, weil er behauptet, dass Assange die Informanten nicht mehr schützen könne, weil er selber ihm u.A. die Möglichkeit genommen habe, die Dokumente sicher zu verwahren, zu veröffentlichen und für die Informanten sicher Neue anzunehmen.

    Weil aber Wikileaks und nicht Openleaks, etc. den Auftrag bekommen haben, die Dokumente sicher und öffentlichkeitswirksam zu veröffentlichen, lehnt Domscheit-Berg es ja auch ab.

    Das Problem ist, er sabotiert damit den Wunsch der Whistleblower auf Veröffentlichung der Dokumente durch Wikileaks.

    Laut Assange sei Wikileaks sicher und Domscheit-Berg lügt.
    Hier steht Aussage gegen Aussage. Niemand von uns kann sagen, wer die Wahrheit sagt.
    Was wir wissen ist also nur, Domscheit-Berg sabotiert momentan den Wunsch der Whistleblower auf Veröffentlichung durch Wikileaks. Assange dagegen möchte deren Wunsch erfüllen.
    Da Domscheit-Berg bisher keine Beweise vorlegen konnte, dass Wikileaks die Informanten tatsächlich nicht mehr schützen könne, gehe ich erst einmal davon aus, dass der Auftrag der Whistleblower an Wikileaks erfüllt werden sollte.

    Damit ist Domscheit-Berg aus meiner Sicht momentan nur ein eifersüchtiger Ar… der der Welt möglicherweise wichtige Informationen vorenthält. Momentan ist es für mich eine Ausrede, dass er Assange die Dokumente nicht zurückgibt.

    Da Domscheit-Berg ja hier mitliest, bin ich gespannt, ob er so langsam Mal Beweise dafür vorlegt, dass Wikileaks unsicher ist, denn dann nehme ich selbstverständlich meine Aussagen zurück.

    Mit freundlichem Gruß
    YoungSocialist (auch bei Twitter)
    Yacine Ghoggal

  14. Ach, du meinst, weil RTL2 und Bild nicht berichtet hat, interessierte es niemanden?
    Es bekam nicht jeder um die Ohren geschlagen, der sich nicht dafür interessierte, das ist richtig. Ich sagte oben bereits, als eine Whistleblowingplattform hat er es gut vermarktet, keine Frage.
    Aber: Er hat nichts revolutionäres geschaffen, nichts neues und er ist nicht der Gott, für den er sich hält.

    Simples Beispiel?
    Was denkst du, wie die „alten“ (guten) Medien funktionieren?
    $Infoleak => $reporterstürztdrauf=>Recherche=>Artikel Funktioniert seit zig Jahren.

    „Cryptome kennt keine Sau“ <= Ja, kannte WL auch nicht, bis Manning gegen die Wand knallte, bis auf die ohnehin schon seit Jahren agierenden Menschen, die sich nämlich darüber aufregten, das man ausgerechnet Torserver sniffte, um erste Datensätze zu erhalten. Großartige Leistung, doch. Nun werden eingeworfene Leaks journalistisch aufgearbeitet (von der von ihm so verhassten Presse btw) und geclustert rausgekloppt, wenns interessant genug ist. Landet seine Akte allerdings im Netz, aber Hallo, Freunde der Nacht, das geht ja garnicht!

    Das Internet hört fängt nicht bei Facebook an und hört bei Twitter auf, wer Infos haben will, bekommt sie. Was haben wir nur all die Jahre ohne WL gemacht?

  15. Mann, Mann, Mann…hier könnten auch ein paar Kommentatoren „Die Kirche zum Heiligen Assange“ gründen?

    Es geht NICHT darum ob wir den Egomanen Hr. A. sympatisch finden…es geht um die Sache, die Idee an sich – und der schadet Er momentan ganz gewaltig!

  16. Unerkennbar für den Leser rolle ich mit den Augen. Naja, ich bin sicher die derzeitigen Querelen überstehen wir auch noch, ich freue mich jedenfalls auf die Zeit danach, wenn wir zwei stabile Leaking-Großprojekte haben.

    Ich bin geneigt eher der Darstellung von Daniel zu glauben, wie effektiv WikiLeaks mit mehr Schein als Sein operiert, hat man ja nun schon aus mehreren Ecken gehört. Ich habe auch Zweifel, dass WikiLeaks rechtlich so aufgestellt ist, dass sie wirklich Ansprüche geltend machen können. Ich finde Assange übrigens trotzdem sympathisch. WikiLeaks ist letztlich ein genialer Hack und ein sehr erfolgreicher Proof-of-Concept. Julian ist vielleicht ein egomanischer Alt-Cypherpunk, aber ist doch besser als wenn er ein verträglicher Idiot wäre, oder?

  17. >Wikileaks ist “berechtigt”, diese Materialien >zu verwahren.

    Naja, da die Daten auf Wikileaks Server lagen, stimmt das schon und es spielt auch gar keine Rolle was für das Daten das sind und woher die kommen.
    Rechtlich gesehen hat Domscheit-Berg hat die Daten nunmal geklaut und nicht bloß kopiert.

  18. „Aber: Er hat nichts revolutionäres geschaffen, nichts neues und er ist nicht der Gott, für den er sich hält.“

    Wen interessiert das? Wieso ist das überhaupt Thema? Was hat das mit den Daten zu tun, die Wikileaks veröffentlicht hat und noch veröffentlichen wird? Ist doch völlig irrelevant, für alle die an der Arbeit interessiert sind, die Wikileaks in der Tat geleistet hat. Wieso glauben so viele Menschen, dass man Assange heilig sprechen will, wenn man Wikileaks gut findet? Ist das nicht eher eine Taktik, um gegen das Projekt zu agitieren?

    „Es bekam nicht jeder um die Ohren geschlagen, der sich nicht dafür interessierte, das ist richtig.“

    Das ist aber eben gerade DER springende Punkt an der ganzen Sache. Wenn leaken bedeutet, dass es nach wie vor quasi noch geheim ist, dann entzieht es der ganzen Sache irgendwie den Boden unter den Füßen. Wie kann jetzt hier an dieser Stelle, für jemanden der sich für Leaks interessiert, plötzlich etwas völlig anderes relevanter werden? Da werden doch die Prioritäten falsch gesetzt oder man steht der Sache vielleicht doch gar nicht so positiv gegenüber wie man vorgibt.

    „Es geht NICHT darum ob wir den Egomanen Hr. A. sympatisch finden…es geht um die Sache, die Idee an sich – und der schadet Er momentan ganz gewaltig!“

    Wie denn? Der einzige Schaden ist doch, dass einige Leute lieber über Assanges Sympathiewerte sprechen, als über die Arbeit von Wikileaks. Und das ist nicht nur die Schuld von dem einen Kerl, sondern natürlich auch von den jeweiligen Leuten, die eben nur das tun.

  19. Diese Schlammschlacht zwischen den Beiden ist so ein unglaubliches Armutszeugnis. Ich bezweifle stark, dass es im Sinne der Quellen war, dass ihre Daten jetzt als Faustpfand missbraucht werden.

    Es spielt keine Rolle mehr, wer angefangen hat. Eine wesentliche Rolle spielt, wer aufhört. Aber für mich haben beide Parteien sehr viel an Glaubwürdigkeit verloren.

    Die Daten gehören in die Öffentlichkeit! Darum hat Wikileaks die Daten überhaupt!

  20. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass sich die beiden Kampfhähne gerne mit Buchgeschreibsel, Filmgedrehe und Dreck bewerfen aufhalten können, am besten gehen sie in die Politik, da passt die Story super rein.
    Aber es wäre besser, wenn von deren Seite in nächster Zeit keine Leaks kommen. Die Infos würden doch sofort im Fegefeuer der Eitelkeiten verbrennen und wären in Nullkommanix vergessen, weils interessanter ist, welches Frauenbild Assange hat und was Domscheidt-Berg aus nächtlichen Chats ausplaudert.

    Schön, dass die Idee in der Welt ist und man kann hoffen, dass sie Schule macht und viele Nachahmer findet, aber die beiden sind imo für wichtige Leaks verbrannt.

  21. Geht es hier eigentlich um digitale Dokumente?
    Das klingt ja wie ein gewisser US-Futzie, der fordert man möchte doch die „Daten“ wiederhaben, inkl. aller KOpien.

    Wo ist das Problem, dass nicht sowohl WL/A als auch OL/DB die Dokumente haben und nutzen?

    kann doch nur von Vorteil sein, wenn ein geleaktes Dokument parallel auf 2 Plattformen geleaked wird. Zumal es immer Druck erzeugt. Jede Seite wird quasi gezwungen 100% komplett zu veröffentlichen – und zwar schnell, denn sonst ist die andere schneller.

    Sämtliche geleakten Dokumente sollten an beide gehen, und dann sollen sie beide veröffentlichen.

    Mir kommt das ganze vor wie ein Versuch zu zerstören, und zwar von ganz anderen Interessen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.