Erika Mann wird Facebook-Lobbyistin in Brüssel

Facebook hat in Brüssel Erika Mann als neue Lobbyistin angeworben. Mann saß zwischen 1994-2009 für die SPD im Europaparlament und scheiterte bei der letzten Wahl am schlechten Ergebnis ihrer Partei. In letzter Zeit arbeitete sie für einen Lobbyverband der US-IT-Unternehmen in Brüssel.

Die 60-jährige Erika Mann, von Beruf Diplom-Pädagogin, werde ab Ende Oktober das neue Brüsseler Büro leiten und als Sprecherin gegenüber den EU-Institutionen „agieren“, wie Facebook mitteilte. Mann saß von 1994 bis 2009 für die SPD im Europa-Parlament, davor führte sie eine IT-Beratungsfirma. Sie sei „seit vielen Jahren ein leuchtendes Beispiel, wenn es darum geht, den Dialog zwischen politischen Entscheidungsträgern in Europa und den USA zu verbessern“, erklärte Facebook-Manager Richard Allan. Im Europäischen Parlament sei sie bei vielen Gesetzgebungsverfahren im IT-Sektor involviert gewesen.

Passenderweise ist ihre Ex-Mitarbeiterin Eva Maria Kirschsieper bereits die Facebook-Lobbyistin in Berlin.

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11 Ergänzungen

  1. Au weia! Diese Frau soll lieber in Rente gehen und uns in Frieden lassen. Wie waren wir froh, als die rausflog! Ich will Politiker mit Überzeugungen, die nicht verhandelbar sind und ohne Gemauschel mit der Industrie. Erika Mann hat den Schröderismus nach Brüssel gebracht.

    Nach dem Mandat hatte sie was mit Ed Black, der sie Brüsselrepräsentantin von nem IT-Verband machte.

  2. Kann mal jemand mit EU-DB Skills raussuchen bei welchen Entscheidungen sie beteiligt war und wo sie stark abwich? Es gibt so eine Seite, mir fällt nur der Name gerade nicht ein.

  3. Die Unsitte, harmlose und nicht der Geheimhaltung bedürfende Links in die Wikipedia nur noch in einer VERSCHLÜSSELTEN Version anzugeben, ist verkehrt. Bei dem Link auf den Artikel zu Frau Mann gibt es nichts „abzusichern“.

  4. Immer im Dienste der Konze… ähm, Bürger. Unsere Politiker! Das lustige ist, dass das kurzfristig sicher beide Seiten befriedigt (Facebook kungelt sich paar genehme Entscheidungen herbei, „informiert“ die EU, und die Dame erhält für ihre… Dienste sicher ein kleines Zubrot und kann sich ganz groß fühlen). Was ist schon dabei? Langfristig führt es aber dazu, dass ich sowas lese, und nächstes Mal dann eben auch Piraten wähle. Und wenn das ganz viele andere auch machen, dann hat die SPD irgendwann gar keine Gelegenheit mehr, abgehalfterte Profipolitiker aufzufahren, die in Brüssel irendwelche Partikularinteressen „vertreten“. Tja, sowas kommt von sowas, und wie man in den Wald hineinruft, usw.

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