Die Piratenpartei: Land unter oder Neuland in Sicht

Der Deutschlandfunk hat gestern einen Bericht über den aktuellen Stand der Piratenpartei gesendet, wovon es derzeit nur ein Transcript zum lesen gibt: Land unter oder Neuland in Sicht.

Die Piratenpartei konnte beachtliche Wahlergebnisse erzielen. Im Superwahljahr 2011 aber scheint die Piratenpartei viele Chancen zu verspielen – weil sie über sich selbst stolpert.

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34 Ergänzungen

  1. Danke für den Hinweis, hätte ich sonst sicherlich verschlafen.

    Auch in dem Bericht wird kritisiert, dass die Piraten eine Partei sind und keine NGO, dabei wird völlig vergessen, dass NGOs politisch keine Möglichkeit haben auch nur irgendwas zu ändern. Deshalb ist es eine Partei, sie soll nicht nur über Netzpolitik schwadronieren, sondern diese auch umsetzen.

    1. @ Count Krey: Wennw eiterhin nur über Strukturen gestritten und keine Politik gemacht wird, dann wird das nichts mehr mit der Umsetzung.

  2. Die Piratenpartei besitzt keine charismatische Gestalt wie Karl T. Dr. a.D. zu Guttenberg. Die Menschen lieben aber nun mal einen solchen Personenkult, besonders wenn sich darin die Welt der Reichen und Schönen widerspiegelt und man so wenigstens über die mediale Berichterstattung daran teilhaben kann. Die PP hingegen zermürbt sich selbst in nicht enden wollenden Diskussionen auf diversen Mailinglisten, ohne die sprichwörtlichen „Nägel mit Köpfen“ zu machen. Da sind ihnen andere Parteien weit voraus, wo auch mal eine Leitfigur mehr oder minder sinnvolles durch die Pressekanäle posaunt. Die Presseleute der Piraten werden die Probleme kennen, wie schwer es ist, von den Redakteuren von Presse und Rundfunk überhaupt wahrgenommen zu werden. Man darf den Piraten nicht anlasten, nicht medial präsent zu sein, denn sie versuchen es verzweifelt. Da jedoch quasi alle Medien fest in der Hand von etablierten Parteien sind, ist es außerordentlich schwierig, sich dann noch Gehör zu verschaffen.
    Aber man kann durchaus den Piraten vorwerfen, sich zu einseitig zu betätigen. Die Mailinglisten refektieren das Problem sehr deutlich. Tauchen netzpolitische Themen auf, stürzen sich fast alle Piraten enthusiastisch darauf, während konventionelle Themen schlicht vernachlässigt werden. Wäre die Piraten ein Verein oder ein Computerclub, könnte man daran kaum Kritik üben, aber der Anspruch einer politischen Partei ist ein anderer. Die Fundamentalisten unter den Piraten glauben weiterhin, allein mit netzpolitischen Themen bestehen zu können. Das ist ein fataler Irrtum.

  3. …sie soll nicht nur über Netzpolitik schwadronieren, sondern diese auch umsetzen.

    Das wiederum kann nur klappen, wenn man in irgend einem Parlament mitreden darf und kann. Vorerst kann die PP also nur „schwadronieren“, wobei sie dies deutlich besser kann, als alle anderen Parteien, die Netzpolitik für sich entdeckt haben wollen.

    Wenn weiterhin nur über Strukturen gestritten und keine Politik gemacht wird, dann wird das nichts mehr mit der Umsetzung.

    Es gibt durchaus Leute in der PP, die Politik machen wollen, aber weniger in den eigenen Reihen ausgebremst werden, als vielmehr in Fliegengitter einer angeblichen unabhängigen Berichterstattung unserer Medien hängen bleiben. Auch in anderen Parteien wird über Strukturen und vieles mehr gestritten, es ist jedoch lange nicht so transparent, als könnte man es so offensichtlich erkennen.

  4. @Markus :-) Ich weiß, worauf du hinaus möchtest…

    Bist Du auch der Meinung, dass z.B. Greenpeace keine politische Wirkung hat und nichts erreicht?

    Greenpeace ist eine Umweltorganisation, die durch teilweise spektakuläre Aktionen zwangsläufig in den öffentlichen Fokus katapultiert wird. Das ist sehr gut organisiert und wird auch nicht nur finanziell unterstützt. Da die Aktionen von Greenpeace oft auf Ereignisse abzielen, die bereits medial vorverarbeitet wurden, ist ihnen die Aufmerksamkeit der Medien und somit der Öffentlichkeit gewiss. Diese Aktionen haben durchaus einen politischen Hintergrund, der dadurch optisch und medial aufbereitet wird, damit die Wahrnehmung verstärkt wird.

    NABU ist auch eine Organisation, die sich Umweltproblemen widmet. Im Vergleich zu Greenpeace ist deren mediale Wirkung deutlich geringer. Der Schutz des vom Aussterben bedrohten Feuersalamanders lässt sich eben nicht so gut in Szene setzen, als ein Dutzend gestrandeter Wale oder die Deep Water Horizon- Katastrophe. Die Piratenpartei hat als einzig wirksamen Kommunikationskanal das Internet, welches ja bekanntlich gerne von anderen renomierten Parteien kontrolliert werden würde. Da wird mit einem Zahnstocher gegen ein Schwert gekämpft. Greenpeace erfährt als Organisation zudem Unterstützung, möglicherweise sogar von Bündnis90/ Die Grünen (falls ich da falsch liegen sollte, bitte ich um Korrektur). Das Problem daran ist, dass Greenpeace den eigenen Idealen treu bleibt und es auch muss. Der „politisch verlängerte Arm“ z.B. in Form der Grünen hingegen hängt je nach Lage schon mal das Fähnchen in den Wind (siehe JMStV) oder reitet auf der Erfolgwelle auch schon mal mit (S21), ohne selbst in großem Umfang etwas dafür getan zu haben. Ich weiß @Markus, dass du den Grünen nahe stehst, ist ja auch o.k., doch viele Piraten sind nicht vollumfänglich mit gewissen Strategien der Grünen einverstanden. Trittin (noch während der grün-roten Regierungszeit) findet Demos gegen Castor- Transporte schlecht, in der Opposition ist er plötzlich selbst vor Ort und findet es gut. Sowas kommt eben nicht bei allen Leuten gut an…

    Die Grünen haben in den Jahren sich immer mehr der Politik angepasst, die Sonnenblume auf der Parteifahne wirkt fast schon nostalgisch. Die Piratenpartei macht sich das Leben selbst schwer und merkt bisweilen gar nicht, dass sie nach und nach von den etablierten Parteien genüßlich verspeist wird.

    In der Netzwelt gibt es übrigens auch einen Verein, der inzwischen schon politischer geworden ist, als es viele seiner Mitglieder haben wollten.

    Die Grünen sind eben politisch cleverer als die Piraten, das muss ich neidlos zugeben, aber dafür verzichte ich gerne auf einen politischen Vorturner wie Hubert Ulrich im Saarland.

  5. also zumindest die lokale Piratengruppe in Frankfurt hat kurz vor der Kommunalwahl doch ein recht „reales“ Konzept neben der Netzpolitik und wird ohne 5% Hürde auch aller Wahrscheinlichkeit nach ins Stadtarlament einziehen.

    Ist vielleicht eher ein überregionales Problem.

  6. Ein Geradezu lächerlicher Artikel. Die Piratenpartei in Baden würrtemberg hat es z.B. in allen 75 Wahlkreisen geschafft direckt kandidaten aufzustellen und Wahlkampfteams zu organisieren.

    Hier hängen in JEDER größeren Stadt Plakate der Piratenpartei, infostände finden regelmäßig statt und hundertausende Flyer wurden Gedruckt und an die Wahlkämpfenden verteilt.
    Also ich weis nicht was dieser „Qualitätsjournalist“ meint, hier wird nicht über strukturen gestritten sondern diese sind vorhanden und werden aktiv eingesetzt.

    Das Parteiprogramm (über60 Seiten) das Breite Themen (z.B. Wirtschafts und Sozialpolitik) abdeckt zeigt ja das es große Fortschritte gibt (Gerade auch bei den Kernthemen).

    http://www.piratenpartei-bw.de/wp-content/uploads/wahlprogramm_screen.pdf

    Und nein, als Verein wäre es nicht möglich über 100.000 Flyer gegen Vorratsdatenspeicherung und Netzsperren zu verteilen. Es wäre auch nicht möglich Landesweit 10.000 Plakate in einem Bundesland in allen großen Städten aufzuhängen. (Nur Parteien dürfen bei wahlen massenhaft Plakatieren, bei der Vergabe von infoständen werden Parteien bevorzugt etc).

    Nicht zuletzt sind die Kosten für solch eine Materialschlacht für eine einzelnen Verein nicht tragbar. Für jede gewählte Stimme erhält die Piratenpartei Geld vom Staat. Durch Europawahl, Bundestagswahl und Landtagswahlen werden das jährliche Millionenbeträge sein. Damit lässt sich Struktur finanzieren und auch mal locker ein par Hundertausend Flyer die unter die Leute gebracht werden können. Ein Verein hat eben nicht genügend finanzielle Resourcen um mal eben alle par Monate für 20.000 Euro Aufklärungs und Themen Flyer zu bestellen.

    Mal ganz davon zu schweigen das der vielseitige Diskurs in der Piratenpartei und der Einsatz von Liquid Democracy etc in der Praxis ein lehrreiches versuchsfeld für die Funktionsweise einer direckten Demokratie im Internet ist. Die Erfahrungen die hier gemacht werden liesen sich in Zukunft dann auch auf breiterer Ebene anwenden.

    Nicht zuletzt steht die Piratenpartei für radikale Basisdemokratie und Transparenz. Es gibt Vereine wie z.B. Omnibus, mehr Demokrative EV. Die über Basisdemokratie theorethisieren bzw mal die eine oder andere Petition oder Aktion durchführen (Welche von den etablierten Parteien allerdings Ignoriert wird).
    Ich denke hier ist die Piratenpartei weiter als die Vereine. Hier wird nicht Basisdemokratie gefordert sondern versucht diese aktiv zu leben (auch wenn das nicht immer einfach ist).

    Die Etablierte Politik wird Vereine und NGOs immer Ignorieren. Die werden erst dann Wach wenn sie fürchten müssen das ihre Bundestagssitze in Gefahr sind.

    -.-.-.-

    Anhang:

    1.)Übrigens ist die Linkspartei strikt gegen ein Grundeinkommen. Die wollen Sozialismus und Vollbeschäftigung.
    2.)Das Grundeinkommen ist keine ursprünglich rein Linke idee sondern wurde erstmals von Milton Friedman (Anhänger des Liberalismus, Freihandels etc) in den USA der 1960er Jahre formuliert.
    3.)Die Piratenpartei hat keine Position zum Grundeinkommen beschlossen sondern sich lediglich zum Bedingungslosen Recht auf Gesellschaftlicher Teilhabe im Sinne eines Sozialstaates bekannt. D.h sich im Grundsatzprogramm zur sozialen Marktwirtschaft bekannt.

  7. Der Bericht war nicht besonders nah an den Fakten. Die Piratenpartei hat durchaus diverse Bürgerbewegungen als Basis und Hintergrund, und auch heute noch gibt es starke Personalüberschneidungen. Es ist eher so, dass diese Bürgerbewegungen politisch unabhängig bleiben wollen und sich von dieser Tatsache distanzieren.

    Die Zitate vom dem sonst recht charismatischen Lauer waren auch äusserst dürftig. Entweder haben die immer nur die allerdümmsten Bemerkungen dazugespielt, oder der ist gerade auf einem depressiven Trip der übelsten Art.

  8. Auch in den etablierten Parteien gab und gibt es Diskussionen um die inhaltliche und strukturelle Ausrichtung. Natürlich ist das für die Außendarstellung nicht vorteilhaft. Aber gerade in der PP ist diese Findungsphase m. E. jetzt unvermeidlich.

    Ich habe im Januar einen Parteienforscher interviewt, der die programmatische Erweiterung für unverzichtbar hielt. Es dürfte die Piraten weiterhin beschäftigen, wie sie sich abseits der Netzpolitik positionieren wollen – denn da bilden die Piraten keine homogene Einheit.

    Was die Parteienstruktur anbetrifft: Der basisdemokratische Ansatz ist hinsichtlich der Input-Legitimation begrüßenswert. Die Frage ist, ob sie sich auch unter den Bedingungen einer beschleunigten (Medien-)Demokratie bewährt. Daher bin ich auch bei der Übertragbarkeit der Erfahrungen der PP weniger optimistisch als @Piratenpartei Wähler.

    Solange die Piraten keine charismatischen Köpfe in ihren Parteien haben, bleibt die Frage nach der Personalisierung theoretisch. Dennoch ist sie wichtig: IMHO schwankt die PP zwischen einer Gesinnungspartei, die ihre Positionen ungeachtet der Wahlerfolge vertritt, und einer pragmatischen Partei, die für ihre Ziele auch Kompromisse schließt und so auch bereit sein könnte, das mediale Spiel um ‚Positionen via Personen‘ mitzuspielen.

    Sowohl inhaltlich als auch strukturell und bezüglich der Öffentlichkeitsarbeit wird weiter diskutiert werden. Bei jeder Richtungsentscheidung wird es Leute geben, die der Partei den Rücken kehren. Das hat es bei anderen Parteien auch gegeben. Spannend ist, mit welchen Erwartungen die Piraten in die Wahlen gehen und ob sie z. B. das Überspringen der 5%-Hürde als Gradmesser ihres politischen Erfolges sehen oder ihren Erfolg an anderen Dingen festmachen.

  9. Ich finde es gut, dass die Piratenpartei gegründet wurde. Das zeigt: unsere Demokratie ist lebendig. So werden die anderen Parteien gezwungen, sich des Themas anzunehmen. Und wenn die SPD dann irgendwann bessere Netzpolitik macht als die Piraten, dann ist das ja auch nicht so verkehrt. :-)

  10. @Leo: Das könnte die FDP, aber das wollen die Mitglieder meiner Erfahrung nach mehrheitlich nicht. Gehen Sie einfach mal auf ihren örtlichen Stammtisch. Die Leute da werden Sie versuchen davon zu überzeugen, dass Videoüberwachung, Vorratsdatenspeicherung, Netzsperren prima Sachen sind.

    @Ben: Übergelaufen? Die Piraten auf den unteren Ebenen geben sich doch ehrlich Mühe, und wie ich finde auch mit einigem Erfolg, siehe Hamburg und BaWü, aber die Medien versuchen das wahrheitswidrig totzureden.

  11. Egal was Aaron König damals bzgl. des Irans gesagt hat. Seitdem er weg ist, geht es mit der PP bergab.
    Er konnte mit seinem sehr guten Allgemeinwissen und dem Umgang mit den Medien punkten.
    Leider passiert nichts mehr. Ein paar News auf der Webseite und das war es auch schon.

    Sicherlich blocken die Mainstream-Medien die Partei, aber genau deshalb muss man offensive an die Probleme rangehen und nicht passiv.

    Gerade in BW hätte die PP eine große Chance gehabt die 5% zu knacken. Mit Schweigen & 2 Plakaten kommt man nunmal nicht weit.

    Schonmal was von WahlKAMPF gehört?

    Knackt die 5% in irgendeinem Bundesland der kommenden Wahlen und die Medien MÜSSEN davon berichten.

    Aber die Hamburg-Wahl hat auch gezeigt, wie dumm die Deutschen mittlerweile sind. Versager abgewählt. Versager neugewählt.

    Kein hinterfragen mehr.

  12. Ihr fehlt eben ein bisschen Rechtspopulismus.

    Statt dessen wird die alte radikaldemokratische Sau durchs Dorf getragen und Genderaktivisten machen Piraten zu ihrer Plattform. Da müssten nur noch die Esperantofreunde kommen. Die Piratenpartei ist eine Partei mit einem Programm von linken Technoanarchisten und anderen, die das nicht verstehen.

    Zu bestimmten Fragen gibt es keine Meinung. Sozialer Friede, Einwanderung, Zukunft der Arbeit, Bekämpfung des radikalen Islam, Bundeswehrreform, Europa, keine Meinung. Und dann zeigt sie eben die Unfähigkeit linksextreme Trolle mit destruktivem Sozialverhalten aus ihren Reihen zu entfernen. Man könnte sagen, es gibt keine Führung, kein populäres Programm für die Menschen unseres Landes, nur die destruktive Zersetzung nach innen und Basisdemokratie 2.0; immer noch genauso kräftezehrend und zukunftsarm wie eh und je aber mit erfolgreicherer Technik zum abfedern.

    Alles schön, und irgendwann klappt der Laden zusammen, weil sich alle streiten aber die schaffenden Kräfte keine Kraft mehr aufbringen können.

  13. „Nur ein Tanscript“? Das müsste heißen: „Ausnahmsweise mal ein Transcript“, „Freut euch, endlich gibts mal was lesbares“ etc.

  14. Der Artikel ist recht treffend.

    Ich finde nur eines bedenklich und falsch: Der Gedanke, daß irgendwelche (meist offenene) Mailinglisten den Schwerpunkt der Parteitätigkeit ausmachen.
    Es gibt viele Projekt der Piraten, die erfolgreich sind, welche aber nicht in den PP-*-Mischmasch-Listen diskutiert werden/wurden. IMHO sind die gerade deswegen erfolgreich. Bspw. die Aktion bzgl. der freien Liedtexte.

    Von daher sollte man die Piraten nicht nach den PP-*-Mischmasch-MLs beurteilen (und auch Piraten selbst sollten IMHO auf das Feedback von dort auch nicht allzuhoch werten), sondern nach konkreten Aktionen, die Netzweit oder durch regionale Gruppen gemacht werden.
    Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.

    In den MLs wird hauptsächlich gelabert. Nichts getan. Und da die Listen auch offen sind, sind sie auch etwas Trolllastig.

  15. Zunächst aus Transparenzgründen: ich bin nicht Mitglied der Piratenpartei und habe mich auch noch nie dort engagiert.
    Zu Markus Beckedahl und seiner Verbindung zu den Grünen siehe seinen Wikipedia-Artikel.
    Seine Agentur newthinking communications betreut außerdem den Onlinewahlkampf der Berliner Grünen (siehe newthinking-Seite).
    Ich finde, diese Geschäftsbeziehung sollte in jedem seiner Interviews aus Transparenzgründen erwähnt werden.

    Warum geht es in dem Beitrag vor allem um die Strukturen und die schwachen Führungspersonen der Bundespartei? Haben wir jetzt nicht Landtagswahlen? Müsste man sich jetzt nicht mit den Inhalten und Programmen der Landesverbände beschäftigen? Kritik darf und muss sein, diese ist allerdings völlig unausgewogen, außerdem muss man hinterfragen, ob nicht das kaputte personalisierte Parteiensystem noch gestärkt wird, wenn von allen Seiten (auch innerhalb der Piraten) die Rufe nach charismatischen Führungsfiguren so in den Vordergrund gestellt werden. Ich dachte, viele haben speziell nach Guttenberg genug von Blendern und Opportunisten, da muss man aufpassen, dass die nicht bei der Suche nach Charisma statt inhaltlicher Substanz einen Vorteil erlangen.

    Ich dachte, hier beschäftigt man sich vor allem mit Inhalten; wo sind im Vergleich die Artikel über Strukturen bei den Grünen? Vielleicht wissen ja manche Leser noch nicht, dass sich dort Esoteriker und Anthroposophen an maßgeblichen Stellen tummeln (nur ein Beispiel ist Hiltrud Breyer, siehe esowatch.com).

    Die Grünen sind für mich im Ergebnis (nicht unbedingt an der Basis) die wissenschaftsfeindlichste Partei und mir ist ziemlich schleierhaft, wie wissenschaftlich ausgebildete oder rational denkende Bürger diese Partei wählen können (googlen nach scienceblogs grünen rake).

    Auch bei Abgeordnetenwatch, Omnibus und Mehr Demokratie (nur, weil das oben erwähnt wurde) gibt es viele Anthroposophen, das erklärt nämlich auch einiges (googlen nach abgeordnetenwatch anthroposophen, erster und dritter Link).

    Die Grünen haben sich außerdem weder von Hartz IV noch von ihrer Unterstützung der Angriffskriege distanziert (und das wird sich mit dem Transatlantiker Özdemir an der Spitze auch nicht ändern) und schon so oft ihre Prinzipien verraten, dass ich nicht weiß, wieso man denen nochmal einen Vertrauensvorschuss geben sollte. Interessant dazu das Interview im Spiegel und vor allem auch die Forumsdiskussion:
    “Grünen-Wähler wollen getäuscht werden”
    (googlen nach ditfurth spiegel)

    Gleiches Recht für alle, auch Strukturen und Personen der Grünen müssen mal kritisiert werden, wenn man das bei den Piraten tut.

  16. @Wissenschaftler

    Bist Du der Heini, der bei der Piratenpartei gesperrt wurde? Deine Texte erinnern daran.

    Massive Belästigung etc.???

    Jetzt hier der Terror? Na, gute Nacht.

    Elfi

  17. @Elfi:
    Hast du auch Sachargumente gegen meinen Beitrag vorzubringen? Kannst du etwa darin enthaltene Belege (hast du schon die Artikel gegooglet?) entkräften?

  18. @Elfi:
    Der Vollständigkeit wegen: nein, ich hatte sogar noch nie Kontakt zu den Piraten (auch nicht über Foren, Mailinglisten oder ähnliches).

    Bist du denn der Meinung, Markus sollte seine Geschäftsbeziehungen zu den Grünen in Beiträgen und Interviews wie diesen transparent machen? Falls nein, warum nicht? Kannst du etwa Interessenskonflikte ausschließen?

  19. @Wissenschaftler

    Welche Interessen? Das ist ein klar linkes und grünes Blogangebot.

    Wenn Du andere Farben magst, braun, schwarz, rot, lila oder was auch immer, so wirst Du Blogs finden.

    Ein Forum kann sicher mehr Vielfalt ertragen.

    Ein Blogger mit politischer Tendenz eben nicht, aber er ist der Herr des (eigenen) Hauses. Mir ist nicht bekannt, daß ein Nazi-Blogger tolerant ist, wenn es um gewisse Themen geht. So hat eben jeder seine Interessen. Diese Plattform ist eine Privatsache im www. Sie ist nicht öffentlich rechtlich, wie Du sie ggf. haben möchtest. ARD und ZDF?? :-)

    Du hast hier KEINE RECHTE!
    Mach Deinen eigenen Laden auf.

    Elfi

  20. @Redaktion: Hat Elfi Recht, dass es sich hier um ein „klar linkes und grünes Blogangebot“ handelt? Falls ja, wie kann ein Bürger, der Markus nur in Interviews im TV oder im Deutschlandfunk begegnet, dies erkennen? Mit begegnet da Netzpolitik immer nur als „netzpolitisches Zentralorgan Deutschlands“ (->DLF) oder ähnliches. Wie soll sich ein Bürger ein differenziertes Urteil über Netzpolitik bilden können, ohne von den (Geschäfts-)Beziehungen zu den Grünen zu wissen?
    Es wäre schön, wenn man Journalisten aus Fairness und des Transparenzgebotes wegen auf diese Dinge hinweisen würde, mehr nicht.

  21. @Wissenschaftler (pseudo)

    Wie alle Admins auf zahlreichen Boards Dir schon immer geschrieben haben:

    Gehe mit Gott, aber bitte gehe!

    Vielen Dank.

  22. @Elfi:
    Hör bitte auf mit deinen Verleumdungen, du verwechselst mich offenbar mit jemandem (wie kommst du dazu?), das muss ich mir nicht gefallen lassen.

    Ich habe kritische Fragen gestellt und Informationen zur Aufklärung der Leser gepostet. Jeder soll sich selbst ein Urteil bilden.
    Deines kenne ich jetzt, danke.

  23. Lieber harmloser Wissenschaftler

    Wir haben Deine Texte zur Kenntnis genommen.

    Rea DAZU folgt nicht. Punkt.

    Elfi

  24. @Andre
    „Bekämpfung des radikalen Islam“

    Wenn Sie so große Angst vor dem Islam haben, können Sie doch diverse PI-Parteien, wie „DIE FREIHEIT“ wählen.

    Diese Anti-Islam-Debatte ist ohnehin nur Stammtisch pur.

    Letzendlcih ist mir das auch alles völlig egal, ich finde es eher ziemlich witzig, wenn nachher diese ganzen Parteien, bei 3 oder 4% landen und sofort im Internet wieder gehetzt wird, obwohl das keinerlei Wirkung hat.

  25. @Wissenschaftler

    da du weitgehend anonym hier schreibst, kann ich dich nicht kontaktieren. Wenn du möchtest, kannst du aber mich mal kontaktieren :-)

    Das Thema ist ansonsten offensichtlich sowieso ausgereizt.

    Mir ist übrigens egal, ob Markus sich bei den Grünen engagiert. Netzpolitisch kann es denen jedenfalls nur gut tun. Wenn er weiterhin die Themen möglichst objektiv aufbereitet, ist das o.k. Falls durch meine Beiträge der Bezug zu den Grünen hergestellt wurde, war es nicht in dieser Form meine Absicht. Zwar hätte ich mich gefreut, Markus hätte trotzdem Stellung genommen, aber die Diskussion ist schließlich auch am Ende vom Thema abgekommen und endete in einem Verbalkrieg zweier Kontrahenten. Schade drum.

    Gruß,
    J.D.

  26. Weil diese „Wissenschaftler“ immer anonym bleiben wollen, ist sowieso nichts fit im Schritt.

    Nicht mal ein Vorname, aber von Verleumdung sprechen? Das sind die Typen, denen jeder Mod einen auf die Waffel pfeffert. Ich bin da immer gerne an der Front. Kleine feige Ferkel.

    Schönen Abend weiterhin.

    Elfi

  27. Die Baden-Württemberger Piraten haben ein Programm erstellt, das gegenüber 2009 deutlich ausgeweitet wurde. Aber dann verpeilen sie es, das auch mit ihren Wahlplakaten den Wählern bekannt zu machen. Wo sie doch sonst soooo für Transparenz sind.
    Da müssen sie auf jeden Fall professioneller werden, sondt wird das nichts.

  28. @Adlib
    Die Position der Partei kann ja heissen: „Der Islam gehört zu Deutschland“(Was keiner dem Bundespräsidenten abnimmt). Denke die Nerds würden da eine ganz neuartige Lösung entwickeln. Es gibt nur zu diesem Thema keine Positionierung. *)

    Wenn Du Wählermassen erreichen willst, brauchst du ein polarisierendes Thema, und dann bist zu schnell beim Rechtspopulismus. Ich meine nicht Hetzer wie PI oder nationalistische Partei oder auch die Partei Die Freiheit, wo ich noch nicht so recht weiss.

    Ohne allgemeinpolitische Themen kommst du nicht durch. Wenn Du so viel linke Positionen hast, dann musst du das irgendwie kompensieren in anderen Gebieten, um wählbar zu sein. Allgemeinpolitisch ist z.B.: Ist der Gaspreis zu hoch? Soll Deutsch ins Grundgesetz?

    *) In dem Moment wo man es diskutieren würde, da würden sich die Nerds gleich wieder von Altanarchos übern Tisch ziehen lassen und die Abschaffung der Religion fordern, Trennung Kirche und Staat usw.

  29. @elfi

    Wessen geistig Kind Sie sind haben Sie inzwischen hinreichend bewiesen.
    Erschreckend.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.