Datenbank des israelischen Einwohnermeldeamt im Netz

In Israel ist eine Datenbank des dortigen Einwohnermelderegister mit Stand aus dem Jahr 2006 im Internet veröffentlicht worden. In der Datenbank stehen Informationen zu rund neun Millionen israelische Bürger, einige davon sind aber mittlerweile verstorben. Zu den Datensätzen gehören u.a. Name, Familienstand, persönliche Identifikationsnummer und noch mehr personenbezogene Informationen. Haaretz berichtet über den Fall: Authorities find source that leaked every Israeli’s personal information online.

Ein früherer Mitarbeiter des Sozialhilfe-Ministeriums hatte Zugriff auf die Daten und hat diese an ein Unternehmen verkauft. Von dort sind sie dann irgendwie ins Netz gekommen. Die israelischen Sicherheitsbehörden versuchen jetzt wohl an jede einzelne Kopie zu kommen.

Ein schönes Beispiel, um uns nochmal bewusst zu machen, dass Behörden lieber Datensparsamkeit praktizieren sollten, bevor uns sowas auch mal passiert.

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11 Ergänzungen

  1. Laut Wikipedia hat Israel insgesamt ca 7,7 Millionen Einwohner. Bei 9 Millionen Datensätzen scheinen da ja dann alle Israelis betroffen zu sein.

      1. @ Markus, nicht so von Bedeutung, aber ich dachte ich kann es in dem Zusammenhang erwähnen.
        ‚Ha‘ bedeutet in dem Fall ‚das‘
        ‚Aretz‘ – ‚Land‘,
        also ‚das Land‘ womit Israel gemeint ist.

      2. es heißt ha: das und eretz: land. durch die verbindung von artikel und nomen verändert sich der erste vokal des nomens zu ha-Aretz.

  2. Laut dem Haaretz Artikel war das Einwohnermeldeamt nicht das einzige Leck mit dem Israel zu kämpfen hat:

    One copy of the registry was tracked to an obsessive collector of Israeli databases, who was found to have an enormous trove of them. One of the databases that was found in his possession was a list of adopted children in Tel Aviv and Jerusalem.

  3. Das ist doch kein Novum. Hier in Deutschland hat es auch schon Fälle gegeben, da hat der nette Beamte die Option gehabt: Ins Intranet stellen oder ins Internet. Da man als Beamter ja eilig zur Mittagspause schreiten möchte, verklickt man sich schnell. Und schon standen die Daten im Internet. Nach dem Skandal hat man diese Option geändert. Nein, nicht etwa entfernt, sondern jetzt wird der Beamte netterweise noch mal gefragt, ob er ganze Datensätze intimster Daten von Bürgerinnen und Bürgern im Netz verbreiten möchte. Man hofft, er liest es, bevor er wieder eilig in die Pause flüchtet und die daher die Warnung nicht mehr zur Kenntnis nehmen kann. Es ist bekannt, Beamten knurrt schon um elf Uhr der Magen aufgrund der harten Arbeit. Da klickt man auch mal unkontrolliert herum. Gute Besserung, frohes Schaffen und weiterhin guten Appetit.

    MfG

  4. „Ein schönes Beispiel, um uns nochmal bewusst zu machen, dass Behörden lieber Datensparsamkeit praktizieren sollten, bevor uns sowas auch mal passiert.“

    @Markus

    Wer sollte dann personenbezogene Daten im Sinne und als Grundlage einer optimalen gesellschaftlichen Weiterentwicklung sammeln, damit diese kongregiert (und anonymisiert) verwendet werden können?

  5. SPON uhlt gestern „waren offenbar vorübergehend persönliche Daten von allen Israelis im Internet öffentlich zugänglich.“
    LOL vorübergehend LOL.

  6. Wie komme ich denn an die Daten (Geburts- und Todesjahr) einer alten Berlinerin, Freundin von uns, die noch 1942 nach Palästina entkam und bis mindestens 1970 in Tel Aviv gewohnt hat, ich besuchte sie 1965 dort. Anschrift ist mir bekannt .

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.