D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt

Heute wurde in Berlin das „D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt“ präsentiert, zu dessen Gründungsmitgliedern Vertreter aus Internetwirtschaft, Medien und Politik zählen. D64 will als „eine Art Think Tank“ „zu mehr Teilhabe und Transparenz in Wirtschaft und Politik aktiv, konstruktiv und kreativ mitgestalten und zur Vermittlung relevanter technischer Fachkenntnisse beitragen“. Zu den geplanten Aktivitäten gehören „Offline-Aktivitäten, wie Studien, Umfragen, Buchprojekte, journalistische Arbeiten und Diskussionsveranstaltungen, als auch Online-Aktivitäten, wie politische Blogs, Netzwerke, und Kampagnenwerkzeuge“.

Zu den Gründungsmitgliedern gehört eine bunte Mischung aus Sozialdemokraten wie Björn Böhning, Lars Klingbeil und Nico Lumma und dann wieder Menschen aus der Internetwirtschaft wie Stefan Keuchel (Pressesprecher von Google Deutschland), Tina Kulow (Pressesprecherin von Facebook Deutschland) und Eva-Maria Kirschsieper (Lobbyistin von Facebook in Deutschland), aber auch unser Leonard Dobusch. Vorsitzender ist der geschätzte Mathias Richel. Insofern erinnert D64 in der Mischung und im Namen etwas an eine Neuauflage von D21, das seinerzeit u.a. von Gerhard Schröder und Brigitte Zypries mit der Internetwirtschaft gegründet wurde. Der neue Verein dürfte mit dem Fokus irgendwo zwischen dem Politcamp e.V. und dem von Google initierten Collaboraty einzuordnen sein.

Wir wünschen der Gruppe D64 ein gutes Händchen beim Bearbeiten der SPD!

Update: Bei Zeit.de findet sich auch ein Bericht: Die SPD bekommt netzpolitische Nachhilfe.

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14 Ergänzungen

  1. Und da Facebook & Google mit an Bord sind, hat der Verein auch ein gerüttelt Maß an #spackeria und post privacy mit an Bord.

  2. Auweia! Digitaler Fortschritt von der SPD? Eine Initiative die zurückgeht auf „Browser? Was war’n jetzt nochmal Browser“-Zypries? Schade nur, dass Sixtus sich dafür hergegeben hat. Ganz grosses Kino.

  3. Einige Lobbyisten der Vermarkterszene und der Web-Großkonzerne haben einen Club gegründet, um die SPD ganz nah bearbeiten zu können. Die Liste der Gründungsmitglieder spricht in weiten Teilen eine klare Sprache.

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