Wie sich Public Relation als fünfte Gewalt etabliert

Gestern sendete der Deutschlandfunk ein 45 Minuten langes Features von Jörg Wagner darüber, wie sich Public Relation als fünfte Gewalt etabliert: Analogkäse schmeckt besser!

Eine mächtige Branche führt im professionellen Auftrag Millionen von Menschen ungestraft hinters Licht. Täuschen, tricksen, tarnen, das ist das Handwerkszeug der PR-Profis in konventionellen Print- und Funkmedien und neuerdings auf Blogs und in Internetforen.

Bei jörg Wagner im Blog gibt es ein kleines Making-Of zu sehen und hier findet sich die MP3.

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11 Ergänzungen

    1. @Sven #7

      Und als ob der Staat nach der Schenkungsaktion finanziell aus der Geschichte heraus wäre…

      Ja, das wäre er. Für ein privatwirtschaftliches Unternehmen haften die privaten Eigentümer. Allerdings soll die Bahn ja gar nicht komplett privatisiert werden, sondern nur 22,5%, und das auch nur von der Personenverkehrssparte. Aber grundsätzlich gilt, was ich anfangs schrieb.

      @#8 Nomis

      Aber wenn der Steuerzahler heute die DB AG benutzt zahlt er subventionen UND einen überteuerten Fahrpreis. Wenn die Privatisierung vollständig kommen sollte, dann werden die Bahnpreise mit Sicherheit nicht sinken, so lange das Netz nicht frei ist (vgl. Strom).

      Die Privatisierung hat nichts mit der Höhe der Fahrpreise zu tun. Die ergeben sich ganz von alleine, und zwar daraus was eben der Betrieb der jeweiligen Strecke kostet. Wenn man die Preise künstlich drücken wollte, weil man es für politisch opportun oder irgendwie öko-chique hält, dann muss der Verlust, der dadurch entsteht, zweifellos vom Steuerzahler getragen werden. Aber kann das sinnvoll sein? Müssen die Steuerzahler ein Transportmittel subventionieren, dass sie gar nicht benutzen wollen?

      Die Privatisierung der Bahn ist genaugenommen längst „da“. Sie ist lediglich noch nicht an der Börse vertreten. Und der Vorteil bislang ist, dass die Bahn nicht mehr jährlich Milliarden an Verlust an den Eigentümer Bund meldet.

  1. ein tolles Feature und danke an np für den Hinweis, aber irgendwie gerichtet an offenbar eher naive Menschen, denen noch nicht klar war:

    Es gab nie eine Wahrheit in der öffentlichen Kommunikation, es gab nie eine Objektivität der Berichterstattung oder auch der öffentlich kommunizierten Wissenschaft, es gibt nur Interessen.

    Die Schwäche „der Allgemeinheit“ in dieser Hinsicht ist, dass sie kein klar definiertes Interesse hat. Ihre Stärken sind ihre Größe und der Umstand, dass Meinung nicht erzwungen werden kann.

  2. @ John Nicht gerichtet an naive Menschen. Das Feature sollte sensibilisieren, das Vergessen aufhalten, auffrischen, misstrauisch machen. Fahren wir nach einem Verkehrsunfall nicht auch vorsichtiger? Und nach zeitlichem Abstand wieder wie immer?

  3. Die Erwähnung der unlauteren Bahn-Kampagne mag korrekt sein, aber der abschließende Kommentar, die Bahnprivatisierung bediene lediglich „Kapitalinteressen“, ist schlichtweg Unsinn. Tatsache ist nämlich, dass die Bahn als uneffizienter Staatsbetrieb den Steuerzahler jährlich Milliarden gekostet hat, so wie zuvor auch die Post. Ob der Service leidet oder nicht mag ich nicht zu beurteilen, in jedem Falle wird der Steuerzahler entlastet, wenn die Bahn als Privatunternehmen auf eigene Rechnung wirtschaften muss.

  4. @Durden

    Such Dir mal die BT-Rede von Königshaus (FDP) zur Bahnreform heraus. Natürlich geht es um Kapitalinteressen, nichts sonst. Und als ob der Staat nach der Schenkungsaktion finanziell aus der Geschichte heraus wäre…

  5. Durden, Dein Kommentar kann man leider nciht unkommentiert stehen lassen:

    Es mag sein, dass frühere Staatsapparate extrem überdimensioniert waren und ein großer Verwaltungskopf damit verbunden war/ist (s. GEZ). Aber wenn der Steuerzahler heute die DB AG benutzt zahlt er subventionen UND einen überteuerten Fahrpreis. Wenn die Privatisierung vollständig kommen sollte, dann werden die Bahnpreise mit Sicherheit nicht sinken, so lange das Netz nicht frei ist (vgl. Strom). Also sollte man mit den positiven Seiten einer Privatisierung sehr sehr vorsichtig sein – ich für meinen Teil halte nichts davon. Der Staat könnte die Bahn wirtschaftlich betreiben und gleichzeitig den Schienenverkehr stark voranbringen – was die momentanen Vorstände momentan nicht wirklich hinbekommen, im Gegenteil.

  6. @Durden

    Müssen die Steuerzahler ein Transportmittel subventionieren, dass sie gar nicht benutzen wollen?

    Ja. Nicht wegen „öko-chique“ (lol), sondern weil sich manche Menschen einfach nichts anderes leisten können. Besuch mal als Billiglöhner oder Hartz4-Empfänger Deine Verwandten, die 100km weg wohnen. Vielleicht empfindest Du, nachdem Du 10% Deines monatlichen Einkommens für einen Besuch ausgegeben hast, die Bahn nicht mehr als öko-chique, sondern als völlig überteuertes Transportmittel für mittellose Menschen, die darauf angewiesen sind.

  7. Hat mich jemand gefragt ob ich Autobahnen und Flughäfen haben will? Ich wollte auch keine Abwrackprämie. Subventionen sollten generell höchstens Übergangsweise fließen um bestimmte (nachhaltige) Entwicklungen zu fördern.

    Die DB könnte auch in Staatshand ein funktionierendes Unternehmen sein. Unsere Volksvertreter haben uns ein ökologisches Ziel vorgegeben, was den CO2-Ausstoß anbelangt. Nun muss man dieses Ziel auch irgendwie anvisieren.

    Im übrigen ist das Quatsch: „Die [Fahrpreise] ergeben sich ganz von alleine, und zwar daraus was eben der Betrieb der jeweiligen Strecke kostet.“
    Es ist logisch, dass die Betriebskosten eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Aber in der momentanen Kostenkalkulation spielt maximal der Autoverkehr als ernstzunehmende Konkurrenz eine Rolle für die Mittelstrecken im Personen- und Güterverkehr. An diesen Kosten orientiert sich die Bahn, bei Fernstrecken kann sie wegen Übersubventionierung der Airlines keine vernünftige Konkurrenz darstellen.

    Sie könnte wesentlich besser als das Auto abschneiden, wenn Sie nur wollte. Auch die Aufwendungen die die Bahn in verdeckte PR-Maßnahmen und interne Mitarbeiter-Ausforschung steckt könnte sie locker von ihren Fahrpreisen abziehen oder in die Materialpflege stecken. Ein übersichtlicheres und einfacheres Tarifsystem täte sein Übriges.

  8. @Thomas

    In der Ökonomie unterscheidet man an dieser Stelle zwischen Subjekt- und Objektförderung. Wenn man bestimmten Gruppen eine besonders günstige Zugfahrt ermöglichen will, kann man entweder die gesamten Ticketpreise der Bahn über staatliche Subventionen senken (Objektförderung), oder lässt die Preise vom Markt bestimmen und erstattet lediglich den dazu Berechtigten den Fahrpreis (Subjektförderung). Die überwiegende Lehrmeinung hält letzteres für den sinnvolleren Ansatz, weil günstiger und mit weniger Marktverzerrung verbunden.

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