US-Verwertungsgesellschaft sammelt Geld gegen digitale Bürgerrechte

In den USA sammelt die GEMA-Schwester ASCAP (American Society of Composers, Authors and Publishers) Geld bei ihren Mitgliedern, um effektiver die digitalen Bürgerrechtsorganisationen wie Electronic Frontier Foundation, PUblic Knowledge und sogar Creative Commons bekämpfen zu können. Wired berichtet darüber: ASCAP Assails Free-Culture, Digital-Rights Groups. Der Fundraising-Brief ist naürlich sofort im Netz gelandet:

At this moment, we are facing our biggest challenge ever. Many forces including Creative Commons, Public Knowledge, Electronic Frontier Foundation and technology companies with deep pockets are mobilizing to promote „Copyleft“ in order to undermine our „Copyright.“ They say they are advocates of consumer rights, but the truth is these groups simply do not want to pay for the use of our music. Their mission is to spread the word that our music should be free. This is why your help now is vital. We fear that our opponents are influencing Congress against the interests of music creators. If their views are allowed to gain strength, music creators will find it harder and harder to make a living as traditional media shifts to online and wireless services. We all know what will happen next: the music will dry up, and the ultimate loser will be the music consumer.

Begründet wird die Sammelaktion, dass diese Organisationen sich für ein anderes Copyright einsetzen würden. Es wird auch noch suggeriert, dass diese Organisationen eine Enteignung der Musiker fordern würden. Zeitlich kommt die Aktion mit einer Forderung nach 3-Strikes Modellen und einer Verpflichtung der ISPs zur Kooperation mit der Rechteindustrie zusammen. Diese Forderung wird natürlich von EFF und Public Knowledge abgelehnt. Besonders absurd ist, dass man Creative Commons gleich mitgenannt hat.

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2 Ergänzungen

  1. Über ASCAP sprach auch Lawrence Lessig, Jura Professor an der Harvard Law School und Mitgründer der Creative Commons (CC) in 2007 auf der TED-Conference im Herbst 2007.

    Video: Larry Lessig on laws that choke creativity (Länge ~ 19 Minuten, der Teil über ASCAP beginnt ab Minute 5:00)

    Der gesamte Vortrag ist außergewöhnlich unterhaltsam und beinhaltet viele lustige Clips und Anekdoten.

  2. Lustig, dass sie von den \music creators\ sprechen. Die sehen doch im Endeffekt noch fast am wenigsten von dem ganzen Geld.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.