Piratenpartei startet LiquidFeedback

Die Piratenpartei hat nun doch schneller als erwartet LiquidFeedback eingeführt. Auf der heutigen Bundesvorstandssitzung ist ein Antrag mit leicht geänderten Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen einstimmig angenommen worden und die Admins dürften wieder ran und haben das System gestartet. Was genau an den Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen anders ist als bei denen, die vergangene Woche dazu führten, das eine Mehrheit gegen die EInführung war, weiß ich jetzt nicht. Das könnt Ihr aber gerne in den Kommentaren erklären.

Ich bin mal gespannt auf die Erfahrungen mit LiquidFeedback. Hier gehts zur Startseite des Systems.

Update: Danke an Tarzun für die wichtigsten Änderungen:

* Abstimmungsdaten verfallen nach 4 Parteitagen und werden dann komplett gelöscht.
* Nutzernamen/Pseudonyme sind nur parteiöffentlich, nicht angemeldete Leser sehen nur Antragstexte sowie Ergebnisse
* Der umstrittene Datenbank-Download wurde “entschlackt” und wird (nur) angemeldeten Usern möglich sein.

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30 Ergänzungen

  1. Ein Unterschied in den Nutzungsbedingungen ist ist, dass jegliche Profildaten (ausgenommen dem Pseudonym) im SQL-Dump nicht mit heruntergeladen werden können.

  2. * Abstimmungsdaten verfallen nach 4 Parteitagen und werden dann komplett gelöscht.

    * Nutzernamen/Pseudonyme sind nur parteiöffentlich, nicht angemeldete Leser sehen nur Antragstexte sowie Ergebnisse

    * Der umstrittene Datenbank-Download wurde „entschlackt“ und wird (nur) angemeldeten Usern möglich sein.

    Der Rest ist „minor“.

  3. Zu dumm, dass ich morgen für 3 Wochen in den Urlaub fahre und meinen Invitecode deshalb erst danach einlösen kann, da dieser per Snail-Mail kommt. Freue mich schon.

  4. 4 Parteitage? So ungefähr eine Legislaturperiode? Das ist doch auch die Zeit, nach der die jetzigen Politiker auch nichts mehr von dem Geschwätz von gestern hören wollen?

  5. Der Unterschied in den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzerklärung ist, dass ein paar Tippfehler korrigiert wurden. Ansonsten sind sie wortwörtlich die gleichen. Die Sachen die tarzun aufgelistet hat, sind ein aktueller Beschluss, aber nicht Teil der Nutzungsbedingungen.

  6. Da bekomme ich glatt Lust, mich wieder mehr mit der Partei zu beschäftigen und Mitglied zu werden.
    Möge LQFB erfolgreich sein!

  7. „Update: Danke an Tarzun für die wichtigsten Änderungen:“

    Ihr solltet Eure Infos besser crosschecken. Was soll das hier sein, die Karikatur von Journalismus?

    1. @Jens: Lieber Jens, danke für Deinen konstruktiven Beitrag. Da Du ja anscheinend der Top-Checker bist, was ist denn an den Hinweisen falsch und warum schaffst Du es nicht, Dein Wissen zu teilen und damit beizutragen, dass die Informationen besser werden?

    2. Unter dem im Beitrag verlinkten Protokoll kann man selbst nachsehen, mit welchen „Startparametern“ LiquidFeedback nun heute produktiv geht. Außer den drei genannten Punkten sind noch die internen Regelwerke für Anträge festgelegt und Nutzungsbedingungen/Datenschutzerklärung beschlossen worden.

      Obige drei Stichpunkte *sind* der Kernpunkt des Kompromisses. Es gibt eine automagische Löschung der Daten und Teilnehmer sind nur noch parteiöffentlich (und selbst da pseudonym). Prove me wrong.

  8. Hm, ich kann mich da nicht anmelden. Da braucht man erst so einen invite code.

    Wird der automatisch an alle Mitglieder verschickt oder muss man den irgendwo beantragen. Leider wird das auf der Seite nicht erklärt.

    1. @Jurgis Die Referenzschlüssel werden an alle Mitglieder verschickt. Das geschieht in Paketen. Wahrscheinlich ab heute 13:37 :)

      Du hast Recht der Prozess ist an dieser Stelle noch nicht ausreichend beschrieben. Wir werden das nachholen.

      viele Grüße von den LF-Admins

      Martin

  9. einfach mal über etwas freuen – liquid feedback wird nun getestet. Zu verlieren gibt es nichts , nur etwas zu gewinnen.

    Und wer keinen Bock drauf hat, soll fernbleiben. aber zum abstimmen auf einem Parteitag muss man sich auch akkreditieren lassen… also who cares!

    Bin gespannt wie der workflow und die Effektivität sein wird.

  10. „Und wer keinen Bock drauf hat, soll fernbleiben.“
    war ne schöne zeit, aber demokratie ist wichtiger als LF.

  11. @asdf: Darfst gerne im Bereich „LF-Sytembetrieb“ auf mich delegieren. Da wird es in nächster Zeit noch einiges an interessanten Vorschlägen geben, u.a. Antrag 6 von der gestrigen Vorstandssitzung.

  12. Lieber Markus, warum liest man von Dir hier eigentlich zu 99% nur hingerotzte Beiträge? Es ist nicht mein Blog, warum soll die Qualitätssicherung hier meine Aufgabe sein?

    Bloß um Deine Mitblogger tut es mir leid, auf die färbt es ja auch ab.

  13. @Jens: Was genau hast du denn auszusetzen? ‚konstruktiv‘ ist deine Kritik bis jetzt nicht, nur billig.

  14. Ich steige aus. Dieses Überwachungssystem von Liquid Feedback mache ich nicht mit. Danke für den Fisch an alle Piraten die bisher für einen verbesserten Datenschutz und den Erhalt bzw. Ausbau der Meinungsfreiheit eingetreten sind.

  15. @tarzun: Anonymität ist in Liquid Feedback nicht möglich. Die Partei verfügt aber über alle Daten, die sie zusammen führen kann. Es entsteht dort ein politisches Profil. Das ist eine hochsensible zentrale Datensammlung. Sonst kämpfen wir gegen solchen Mist^^

    1. Hier ist der falsche Platz um den Brummkreisel der Argumente erneut anzuschieben: Aber was an „so anonym _wie möglich_“ ist denn jetzt so schwer zu verstehen? Man darf auch mal den Kontext wahrnehmen und „LiquidStasi“ verbietet Dir nicht die Anwendung des Dreiklangs aus „Denken, Drücken, Sprechen“.

      1. …LiquidStasi…wtf…denk mal drüber nach was du schreibst…

        verstehen kann man das durchaus nur scheinst du einen grad von anonymität bei einer

        politischen willenesbekundung

        zu erwarten die einfach nicht realistisach ist, überall sonst, wie hier, kannst du so anonym bleiben wie ich oder jeder andere abgesehen von markus.

        mfg
        Seth (der sich mal erlaubt ganz durch zu duzen da anonym :p )

        1. @Seth „LiquidStasi“ ist eines der tatsächlich vorgebrachten Gegen-„Argumente“,man meinte LF wäre ein „Gesinnungs-Überwachungstool“ und ähnlichen Schmonz. Ich behaupte das nicht. Ich mag LF :)

  16. Wie Kommentator SD #7 schon richtig anmerkte, sind die neuen Bestimmungen nur ein Beschluss und nicht Inhalt der Nutzungsbedingugen von LF. Ob es die Kompromisse in die Nutzungsbedingungen schaffen werden ist fraglich, da eine Änderung der Nutzungsbedigungen bisher immer mit dem Argument abgewiegelt wurde, dass die Kanzlei, welche die Nutzungsbedingungen ausgearbeitet hat, nur für diese haftet und schon kleine Änderungen würden die Haftbarkeit entfallen lassen. Dieses LF ist eine „Friss oder Stirb“ Lösung.

    Der allgemeinen Kritik kann ich mich anschließen. In der Form wird die politische Willensbildung der Basis für diejenigen, die (wenn auch nur teilweise) anonym agieren wollen massiv erschwert. Denn abgesehen von den rein technischen Problemen der Sockenpuppen, etc.. wo ich nicht mitreden kann, weil mir das technische Wissen rund um Kryptographie, etc.. fehlt, ist es quasi so, dass in Zukunft Anträge von LF eine wesentlich höhere Chance haben werden auf Parateitagen zur Abstimmung zu kommen. Deswegen schlägt das Argument auch fehl, dass LF nur ein Meinungstool sei und deswegen nicht im Entferntesten mit einem Wahlcomputer verglichen werden könnte. Richtig ist, dass die wirklichen Abstimmungen auch weiterhin auf Parteitagen stattfinden, aber ebenso fakt wird sein, dass LF diese Anträge massiv beeinflussen wird und zwar sowohl was überhaupt die Abstimmung eines Antrags betrifft als auch dessen Ergebnis. Es ist also quasi eine Art vorverlagerter Wahlcomputer.

    Da LF sehr wahrscheinlich eine so domierende Rolle in Zukunft spielen wird muss sich quasi jedes (Basis-)mitglied entscheiden, ob es sich total öffentlich politisch beteiligen möchte oder total anonym. Eine Mischung, wie sie eigentlich im rechtstaatlichen System gewährleistet sein sollte, ist nicht mehr möglich, wenn man einmal öffentlich gemacht hat unter welchem Pseudonym man agiert.

    Ich finde es schade, dass LF so einseitig auf die Transparenz pocht, als sei so glasklar, dass einfache Parteimitglieder dem gläsernen Staat und nicht dem gläsernen Bürger zuzuordnen sind. Und das nur, damit jeder auch ja ein Höchstmaß an Informationen für die Vergabe von Stimmdelegationen hat (wofür das notwendig ist wenn es doch nur so ein kleines Meinungstool ist erschließt sich mir nicht, ein Höchstmaß an Informationen bräuchte ich wenn nur bei der richtigen Abstimmung, was wiederum aufzeigt, dass der Vorwand „eh nur Meinungstool“ von der wirklichen Rolle von LF ablenken soll). Wahrscheinlich wird es in Zukunft „Features“ wie einen Wahl-O-Mat geben, in welchem man politische Fragen beantworten kann und dann anstatt wie beim Wahl-O-Mat Pseudonyme ausgespuckt bekommt, die in der Vergangenheit am nähesten der eigenen politischen Meinung abgestimmt haben.

    Im Übrigen ist durch das LF Team und einige Vorstandsmitglieder massiv Vertrauen verspielt worden. Ich kann diejenigen gut verstehen, die rein auf technischer Ebene LF nicht mehr vertrauen wollen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.