Junge Union: Löschen statt Sperren ist der richtige Weg

Erfreulicherweise hat sich die Junge Union bei den Internetsperren heute deutlich gegen unseren Innenminister Thomas de Maiziere gestellt und fordert in einer Pressemitteilung: Löschen statt Sperren ist der richtige Weg im Kampf gegen kriminelle Inhalte im Netz!

Zur aktuellen Debatte über das Thema Internetsperren erklären der medienpolitische Sprecher der Jungen Union, Bundesschatzmeister Daniel Walther, und Bundesvorstandsmitglied Henrik Bröckelmann:

„Die Junge Union Deutschlands spricht sich klar für den Grundsatz ,Löschen statt Sperren‘ im Internet aus. Über die Defizite von Internetsperren ist bereits in den vergangenen Monaten umfassend diskutiert worden – das Ergebnis ist eindeutig: Sperrungen sind nutzlos, kontraproduktiv und zudem relativ leicht zu umgehen. Insofern ist die nun wieder entflammte Debatte auf EU-Ebene, aber auch in Deutschland über die mögliche Einführung solcher Sperren unverständlich und überflüssig.

Und weiter heißt es u.a.:

Die Junge Union Deutschlands wird sich auch in Zukunft für die Interessen der Internetnutzer und gegen zu weitreichende Überwachung stark machen.

Besser spät als nie:Freut mich, dass die Junge Union so deutlich Stellung bezieht. So deutlich war das bisher nicht zu hören.

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16 Ergänzungen

  1. naja… war es nicht die Junge Union NRW, die vor einem Jahr erst in unglaublich polemisierender Weise eine strenge Altersverifikation für youtube gefordert hat?

    http://www.gulli.com/news/junge-union-youtube-2009-04-20

    Bezweifle daß man bei der Jungen Union wirklich was begriffen hat. Aber man hat ja schon Pferde kotzen sehen. Generell gilt allerdings auch bei denen, daß Nachwuchspolitiker mit Parteikader-Ambitionen nicht die Hand der Mutterpartei beißen, die sie füttert. Daß man sich vermeintlich dann manchmal doch quer stellt gegen die CDU/CSU ist eher als halbstarkes Schaukampf-Gehabe zu sehen.

  2. schauen wir mal was sie morgen behaupten, vllt hat Dorothee Bär ja auch noch was zum thema zu sagen…

    das mit dem 180-grad-turn hat die JU auf jeden fall schon genauso drauf wie die großen

  3. Schade dass bei der JU zu 98% nur Speichellecker unterwegs sind, die sich über die bestehenden Seilschaften in Karriere und Politik hoch“arbeiten“ wollen.

    Mit eigener Meinung ist da dementsprechend nicht viel, man will ja nicht anecken. Schade drum.

    Und zu Dorothee Bär will ich lieber gar nix sagen, für die Frau wurde der Facepalm Smiley erfunden M-)

    1. In der U-Bootfahrerszene ist das auch unter dem Namen „Crazy Dörmann“ bekannt, bei dem ein russisches U-Boot plötzlich zu einer Seite abdreht um in den tauben Sektor lauschen zu können. ^^

  4. Wir wissen ja alle, woe sehr die JU gegen Überwachung und die Internetsperren gekämpft hat. Imho war die fast-Absetzung der Internetsperren alleiniger Verdienst der JU.

    na dann watrten wir mal auf den nächsten „180-grad-turn“…

  5. Hatte die JU sich nicht schon zur Bundestagswahl im StudiVz Interview gegen Internetsperren ausgesprochen? Ich finde das Video nicht mehr.. aber mir ist so.

  6. “ Schade dass bei der JU zu 98% nur Speichellecker unterwegs sind, die sich über die bestehenden Seilschaften in Karriere und Politik hoch”arbeiten” wollen. “

    Wo sind „die“ nicht? Aber alle, das halte ich dann für etwas zu hochgetuned.

    Wer mitschwimmt, den Mund hält und abnickt, der saust nach oben. Nur ein Beispiel aus meiner Bürozeit. Wenn du nicht mitmachst, dann EDEKA. Ende der Karriere. So ist leider diese dämliche Hackordnung.

  7. Sorry: Wer irgendwelche Hoffnungen in die JU setzt, hat scheinbar schon aufgesteckt.

    Nicht nur, weil die gesellschaftspolitisch indiskutables Zeug reden (auch wenn man ausschließlich Inneres&Justiz betrachten will, warum auch immer man das tun sollte), auch weil die keinen wirklichen Einfluss auf die Mutterpartei haben.

  8. Ich traue der Jungen Union durchaus zu, das ernst zu meinen.
    Ob man sich für oder gegen Netzsperren einsetzt, ist in vielerlei hinsicht hat m.E. mehr mit dem „geistigen alter“ bzw der Netzaffinität als dem politischen Spektrum zu tun.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch in der (jungen) Union Kräfte gab und gibt, die beim Aushandeln des Koalitionsvertrages aufseiten der FDP für „Löschen statt Sperren“ waren und denen de Maiziere jetzt in den Rücken gefallen ist.
    Daher ist eine innerparteiliche Auseinandersetzung in der Union zu dem Thema zu begrüßen, vor allem weil dann Uhl und Konsorten nicht mehr die ganze Partei hinter sich wissen können.

  9. Man sollte ihnen jetzt nicht gleich vorwerfen, dieser 180° wäre gemein geplant gewesen. Sicher gab es gerade bei den jüngeren sehr gespaltene Meinungen – und wenn sich jetzt halt mal die andere Hälfte durchgesetzt hat, dann ist das doch (ausnahmsweise) auch mal zu begrüßen. Diese „andere Hälfte“ sollte sich halt öfters mal durchsetzen!!

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