Interview mit einer Facebook-Angestellten

Das Online-Magazin The Rumpus hat ein lesenswertes Interview mit einer Angestellten von Facebook veröffentlicht. Es geht vor allem darum, was das Social Network über seine Nutzer speichert. Kurz gesagt: Alles.

Rumpus: When you say “click on somebody’s profile,” you mean you save our viewing history?

Employee: That’s right. How do you think we know who your best friends are? But that’s public knowledge; we’ve explicitly stated that we record that. If you look in your type-ahead search, and you press “A,” or just one letter, a list of your best friends shows up. It’s no longer organized alphabetically, but by the person you interact with most, your “best friends,” or at least those whom we have concluded you are best friends with.

Da die Angestellte anonym bleibt, gibt es nicht nur in den Kommentaren auf The Rumpus Vorwürfe, es handele sich um eine Fälschung. Johannes Boie schreibt, er prüfe das gerade. Völlig unglaubwürdig scheinen die Aussagen allerdings nicht.

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16 Ergänzungen

  1. Anonym oder nicht, wen überrascht das? Wichtiger, als auf die m.E. naheliegende und auch durchaus nachvollziehbare Speicherlust von $beliebiger_plattformanbieter hinzuweisen, finde ich den Aufklärungsbedarf der Generation „die-werden-meine-Daten-schon-nicht-mißbrauchen-sondern-passen-drauf-auf“ über mögliche Konsequenzen des Teilnehmens an derlei Plattformen und den Hinweis, daß es kein Gesetz zur Preisgabepflicht von $beliebige_persoenliche_information gibt, egal wie viele „* Pflichtfeld“-Vermerke dort stehen.

    Letzteres gilt übrigens auch und gerade bei anderen Angeboten als „sozialen“ Netzwerken. Unglaublich, was sich manche Würstchenbude so alles als Pflichtfeld für eine simple Verfügbarkeitsanfrage zu Wienern herausnimmt.

    Also, wie gesagt, die Annahme, daß da jeder nur so wenig wie möglich speichert, ist doch wirklich grenzenlos naiv, schon erst recht bei Anbietern, die davon leben wollen.

  2. Ähm ja, und? Das ist doch bekannt, dass die Netzwerke alles speichern. Machen die VZ’s doch auch (auch wenn sie das Gegenteil behaupten sollten).

    Viel interessanter ist die Geschichte mit dem „Master-Passwort“, mit dem die Mitarbeiter vom Facebook-Büro aus in jedes Profil einloggen konnten und mind. 2 Mitarbeiter wegen Missbrauch gekündigt wurde, weil die Profile manipuliert haben.

    Noch interessanter ist aber, dass die Datenbank im Backend von allen Mitarbeitern eingesehen werden kann und das „Master-Passwort“ nur als Feature genutzt wurde:

    Rumpus: Would you suppose that Facebook employees might read people’s messages?

    Employee: See, the thing is — and I don’t know how much you know about it — it’s all stored in a database on the backend. Literally everything. Your messages are stored in a database, whether deleted or not. So we can just query the database, and easily look at it without every logging into your account. That’s what most people don’t understand.

    Rumpus: So the master password is basically irrelevant.

    Employee: Yeah.

    Fraglich ist natürlich, ob das Interview echt ist, aber denkbar ist es schon, dass es bei Facebook so aussieht.

  3. Ich versteh die Überraschung nicht. Alles was sie beschreibt ist technisch möglich, also wird facebook es auch so tun.

    Und nur ein Depp glaubt bei solchen (oder auch anderen Seiten) wäre gelöscht = „gelöscht“, da wird in der Datenbank ein Attribut auf „gelöscht“ gesetzt und das Item an sich ist immer noch genau so da wie vorher.

    Das da jeder Mitarbeiter mal eben Zugriff auf die rohe Masterdatenbank hat wage ich aber arg zu bezweifeln.

  4. Also Ich sehe das wie LZR. Was möglich ist wird auch gemacht. Das macht unser größe G00 Freund ja nicht anders. Die Frage ist halt einfach nur wie Groß diese Datenmengen sind und wie leicht die nachher auszuwerten sind.
    Man bedenke einfach die Möglichkeit der genaueren Werbungsschaltung. Das wird sich FB nicht entgehen lassen

  5. Bei Facebook wundert mich irgendwie garnichts mehr. Ich bin selbst nicht bei Fb und will da auch nicht hin, bekomme jedoch öfters Einladungs-Emails von Freunden, die sich dort angemeldet haben. An sich nervig, aber nix schlimmes.
    Jedoch ist es so: Wenn Person a mir eine Einladungsmail geschickt hat mit einer Einladung, Person B mir nun nochmals eine dieser Einladungsmails zu einem späteren Zeitpunkt schickt, erscheint Person a in „diese personen könntest du auch noch kennen“ in der Einladungsmail von Person B. Das kann man so weiterführen bis Person x.
    Jedenfalls nervt mich, dass die von Facebook einfach meine Mailadresse speichern und sie mit anderen Nutzerprofilen verknüpfen und somit meinen vermeintlichen Freundeskreis abbilden können ohne dass ich da überhaupt angemeldet bin.

    Zu so was sag ich dann generell nein danke.

  6. Willkommen im überwachungsstaat.
    big brother is watching you.
    die nächste generation wird das was wir als privatsphäre kennen nicht in anspruch nehmen können,das auch „nur“ zum eigenen schutz und zum schutz aller.good morning germany

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.