FSFE antwortet auf Brandbrief der BSA gegen Open Standards

Seit der ersten Version des European Interoperability Frameworks (EIF) geht die Business Software Alliance (BSA) als größte Lobby-Vereinigung der Software-Industrie und starker Befürworter sog. „geistigen Eigentums“ gegen die Befürwortung offener Standards vor. Für die unmittelbar bevorstehende 2. Revision des EIF tat sie es jetzt mit einem Brief an die Europäische Kommission, der an die Free Software Foundation Europe (FSFE) geleakt wurde.

Die FSFE nutzte die Gelegenheit, die in dem Brief aufgestellten Behauptungen einmal in aller Ruhe und Ausführlichkeit auseinanderzunehmen. Während die BSA für FRAND-Standards (fair, reasonable and non-discriminatory – und mit vielen Patenten versehen) plädiert, vertritt die FSFE bekanntermaßen hindernisfreie, offene AEIOU-Standards.

Die Antwort der FSFE räumt mit vielen der Hauptargumente für geistiges Eigentum auf und zeigt, wie Lobby-Gruppen wie die BSA unter den Stichworten „Innovation“ und „freier Markt“ für knallharte Monopole kämpfen. Belehrt werden müssen sie ausgerechnet von der wenig kapitalorientierten FSFE.

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3 Ergänzungen

  1. Die Frage ist, ob es sich lohnt einen solchen Unsinn zu kommentieren. Die BSA schreibt einen Brief an alle möglichen EU-Kommissare mit fragwürdigen Argumenten.

    Noch schlimmer, die BSA bezieht sich auf unveröffentlichte Dokumente der Europäischen Kommission. Da ist so, wie wenn jemand in den Laden zurückgekehrt um gestohlene Güter zu reklamieren. Wie kann es passieren, dass die BSA illegal Dokumente der Kommission zugespielt bekommt? Wer erlaubt sich solche Stückchen bei der Kommission. Was hat sich ein amerikanischer Lobbyverband überhaupt zu strategischen Fragen des EU-eGovernment zu äußern?

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