Dresden Blockadesong 2010

Gestern lief in Dresden die Aktion „Dresden Nazifrei“, wofür u.a. durch eine Webseitensperrung von Seiten der Staatsanwaltschaft fleissig geworben wurde. Die zivilgesellschaftlichen Blockaden waren friedlich und erfolgreich, so dass es keinen Neo-Nazi-Aufmarsch gab. Eine Sektion der Hedonistischen Internationale hat sich im Anschluß gegründet und als „Karen Eliot & The Antifa Swingers“ den „Dresden Neustadt 2010 – Blockadesong“ gemacht. Der stand heute Nacht schon auf Youtube, wurde aber rasch „aufgrund von Verstössen gegen die Nutzungsbedingungen“ gelöscht. Vermutlich hatten bestimmte Kreise schnell dafür mobilisiert, den Clip als „anstössig“ zu flaggen.

Dafür steht er jetzt überall und freut sich über weitere Verbreitung. Auf der Seite der Hedonistischen Internationale gibt es diverse Downloadmöglichkeiten. Da die Seite aber aktuell etwas überlastet ist, gibt es hier weitere Links: Bei drop.io finden sich MP3 und Video. Dazu gibt es noch Vimeo und Rapidshare.

Hier ist die Vimeo-Version:

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Dresden Neustadt 2010 – Blockadesong from antifaswingers on Vimeo.

Hat zwar direkt nichts mit Netzpolitik zu tun, aber das Video ist echt lustig und in Verbindung mit der Webseitensperrung und den kollaborativen Zensurversuchen durch Bespielung der Youtube-Regeln passt es schon wieder.

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28 Ergänzungen

    1. Was ist denn an diesem Video faschistoid?
      Der einzige Kritikpunkt meinerseits ist die Präsentation aggressiver Männlichkeit.

    2. boah schlimm, Nazis als „drecks-nazis“ zu bezeichnen! Das haben schon diese faschistoiden Alliierten damals getan! Geht gar nicht! Personen, die industriellen Massenmord gutheißen oder verharmlosen, in den Dreck zu ziehen ist voll faschistoid!!!11einseinself!!!

  1. Man sieht ja im Video eben wegen der Vermummung nicht, ob männlich oder weiblich. Also wo ist das Problem…? :)

    BTW: So sehen Sieger aus!!

  2. Wie schon oben gesagt: wer den Ausdruck „Drecks-Nazis“ als faschistoid bezeichnet, hat eine sonderbare Definition von Faschismus.

    Und wegen der aggressiven Männlichkeit oder des bei der Antifa oft kritisierten Mackertums: die singen da ein Hippie-Reinhard-Mey-Lied und schunkeln. Ich kann da wenig aggressive Männlichkeit erkennen, sondern vielmehr auch eine Persiflage auf genau das.

  3. Auf youtube werden viele videos zensiert, in letzter Zeit. Da ist dieses bei weitem nicht das einzige.

  4. Als die Innenminister und Polizeichefs die Neonazis holten habe ich nichts gesagt, ich war ja kein Neonazi…

    1. @Andy: Sorry, das ist echt Schwachsinn. In der Regel holen „Polizeichefs“ Neo-Nazis, weil sie Gewalt anwenden, Menschen zusammen treten, manche dabei töten und/oder illegal Waffen horten.

  5. Ich bin alles andere als ein Rechter, aber solche Einträge, die nur mit Mühe einen Zusammenhang zu Netzpolitik herstellen können, verwässern dieses Blog.

  6. Für Jüngere oder Schlagerunkundige sollte man anmerken, dass es sich um eine Coverversion von Reinhard Meys Song „Über den Wolken“ handelt.

    „Alle Ängste, alle Sorgen bleiben hinter den Blockaden verborgen“ – diese Liedzeile müsste Zensursula eigentlich gut gefallen, oder Jürgen Büssow, der ja schon vor Jahren mit Blockaden gegen Nazis vorging.

    1. @Stimmt. Man könnte mal den Text in diese Richtung allgemein weiterentwickeln und von ggf. jemanden einspielen lassen. Allerdings stände da dann noch die Urheberrechtsfrage im Raum.

  7. Finde das Lied super. Denke, das ist auch im Sinne von Reinhard Mey, eine praktische Weiterentwicklung seines doch etwas vagen „Über den Wolken“ Lieds.
    Was die Militanz angeht, muss man sich entscheiden: Kerzen, Lieder und Gewaltfreiheit alleine hätten die Nazis nicht gestoppt, damals nicht und heute auch nicht. Der Schlüssel zum Erfolg liegt m.E. a) in der Masse und b) in der Entschiedenheit.

  8. Zitat:
    „Die zivilgesellschaftlichen Blockaden waren friedlich…“

    ..die am Rande laufenden Zerstörungen von
    Countainern, Autos, öffenlichen Eigentums
    etc. waren es nicht.“ (TV-Bilder)

    Zitat:
    „BTW: So sehen Sieger aus!!“
    …die sich nicht mal trauen ihr Gesicht zu
    zeigen…(zu sein Taten stehen)
    Nee, viele Anfifas sind nichts weiter als
    gelangweilte und erlebnishungrige
    (Klein-)Bürgerkinder, die das alles nur
    aufgrund einer verwöhnter Langeweile und
    unerträglicher Profilierungssucht machen.

    Ich weiss, was auch der „ersten ANTIFA Generation“ der Achtziger geworden ist,
    ganz schrecklich, geldgierige Spiesser,
    die sich nur noch beim Alk am Stammtisch
    „damals…an die alten Zeiten…damals…“
    erinnern. Gruselig!
    Selbst sind sie aber überdurchschnittlich
    beruflich Beamte (sic!) geworden….
    (KEIN Witz!)
    Wäre es da nicht zweckmässiger, die ersten
    Bausparverträge ->“ANTIFA-Wir machen den Weg
    frei“ bei der Volksbank abzuschließen?

    Ist nur ein Gedanke…..

  9. Ich finde es sehr gut, dass derlei Dinge auch hier landen.

    Netzpolitik ohne Politik nämlich wäre auch was für den Arsch und die Diskussion darum möchte ich bei mir nicht führen müssen.

  10. Aber mal ernsthaft, wer Blockierer mit Freiheit verbindet, der muss irgendwas nicht ganz verstanden haben, oder?!

  11. @Anonymous

    Eben das hat die Blockaden in Dresden so erfolgreich gemacht: den Nazis die Freiheit genommen zu haben, sich zu versammeln. Es wäre politischer Selbstmord, wollte man denen, die Demokratie abschaffen und eine Diktatur installieren wollen, alle Freiheiten gewähren. Das Motto „Keine Freiheit den Feinden der Freiheit“ ist treffend. Denn Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.

  12. @Frank da bin ich, vielleicht naiver weise, anderer Meinung. Jedes Intelligenz begabte Lebewesen hat in erster Linie ein anrecht auf Intellektuelle Konfrontation. Erst wenn Gefahr für das eigene oder das von Hilfebedürftigen bestehende Leben herrscht sollte gegen die Freiheit eines anderen nach dem Selbstschutzrecht gebrauch gemacht werden. Egal ob man es Linksextremismus oder Blockierung nennt. Ich will damit niemanden Angreifen aber Polarisieren, das weder Links noch Rechts ein anrecht darauf hat, ihr Weg sei der einzige! GN8

  13. „Das Motto “Keine Freiheit den Feinden der Freiheit” ist treffend. Denn Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.“

    Finde ich prinzipiell richtig, aber so eine Freiheitseinschränkung muss durch eine breite Bewegung aus dem Volk entstehen.
    Das ist der kleine aber feine Unterschied zum Zugangserschwerungsgesetz oder sonstigem Gedöns! Nicht dass die da oben kommen und sagen: „Keine Freiheit den Feinden der Freiheit. Denn Kinderpornografie ist ein Verbrechen.“

  14. „Wir gehen in den Reichstag hinein, um uns im Waffenarsenal der Demokratie mit deren eigenen Waffen zu versorgen. Wir werden Reichstagsabgeordnete, um die Weimarer Gesinnung mit ihrer eigenen Unterstützung lahm zu legen. Wenn die Demokratie so dumm ist, uns für diesen Bärendienst Freifahrkarten und Diäten zu geben, so ist das ihre Sache… Uns ist jedes gesetzliche Mittel recht, den Zustand von heute zu revolutionieren. Wenn es uns gelingt, bei diesen Wahlen sechzig bis siebzig Agitatoren und Organisatoren unserer Partei in die verschiedenen Parlamente hineinzustecken, so wird der Staat selbst in Zukunft unseren Kampfapparat ausstatten und besolden… Wir kommen als Feinde! Wie der Wolf in die Schafherde einbricht, so kommen wir.“

    Dr. Goebbels

    aus: Was wollen wir im Reichstag?, Der Angriff. 30. April 1928, S. 1 f.

    Soviel dazu von prominenter Seite. Nicht, dass die Neonazis die „Qualitäten“ Goebbels hätten.

    Ansonsten ist es meiner Meinung nach wichtig, ein, zwei erklärende Worte zum „Extremismusbegriff“ fallen zu lassen:

    Vergesst den Extremismusbegriff. Er ist eine völlig unbrauchbare Kategorie, um nicht-gleiches gleich zu machen, und sich selbst als sakrosant und ganz anders zu labeln. Ein Propagandarest aus dem Kalten Krieg der prima ins neue, größere Deutschland passt.
    Wenn ein Wort die Bezeichnung „Nebelkerze“ verdient, dann der Extremismusbegriff.
    Er ist ein prächtiger Mindfuck.

    Labelt die Strömungen ordentlich. Sagt, mehrheitsentscheidend/nichtmehrheitsentscheidend, liberal/unliberal, schutzeinzelner/keinschutzeinzelner, umverteilend in diese oder jene Richtung, sagt rassistisch, kulturalistisch, antifeministisch, …

    Aber sagt nicht extrem. Denn extrem heißt gar nichts, außer nicht-mittig. Und wo diese Mitte ist kann sie selber nie ordentlich definieren.

  15. > Das Motto “Keine Freiheit den Feinden der Freiheit” ist treffend. Denn Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. <

    Das Motto ist insofern treffend, als daß es aufzeigt, wessen Geistes Kind es ist. Demokratie, Freiheit sind eben keine Phrase sondern definieren sich zu einem, nicht unerheblichen, Teil durch den Umgang mit den vermeintlichen- oder realen Feinden. Und zeichnen sich gerade dadurch aus, daß diesen eben auch die gleichen Rechte zugestanden werden.

    Wer dies negiert der schafft sie ab, lediglich unter anderen Vorzeichen

  16. @Rouven:
    „so eine Freiheitseinschränkung muss durch eine breite Bewegung aus dem Volk entstehen.“

    Wenn ich so lese was dort alles passiert ist dann ist genau das geschehen. Die Bevölkerung der Stadt Dresden wollte nicht dass dies geschieht und sie hat es verhindert. Man darf nicht vergessen dass nicht nur Linke am Bahnhof blockieren waren, sondern auch Tausende in der Innenstadt demonstrativ blockiert haben, selbst wenn sie sich als normale Bürger nicht der Gefahr durch Gewalt von Neo-Nazis aussetzen wollten.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.